Mittwoch, 31. Januar 2024

Jahresversammlung der Schweizerischen Bibliophilen

Die Jahresversammlung der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft findet dieses Jahr am 3, Maiwochenende im Raum Basel statt.
Am Samstag geht es vom Bahnhof Basel mit dem Bus nach Marienstein, wo die Klosterkirche, Tonbild und die Bibliothek auf dem Programm steht. Abends findet dort die Generalversammlung mit anschließendem Apéritif mit einem Nachtessen statt.
Am Sonntag besuchen die Teilnehmer das Dichtermuseum DISTL und das Staatsarchiv Basel-Land in Liestal, und am Nachmittag das Erasmushaus in Basel.

25./26. Mai 2024

Mariastein und Liestal

Buch des Monats der Schweizerischen Bibliophilen

Das Buch des Monats Februar 2024 der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft ist
Albert Lutz, Val Medel /Albert Lutz, Val Medel – Naturforscher und Landschaftsmaler erkunden den Rhein und die Berge am Lukmanier 1700–1830
 
(Neujahrsblatt der Gelehrten Gesellschaft in Zürich auf das Jahr 2024), 86 Seiten, 27 Abbildungen, Hrsg.: «La Vitrina»
(ISBN: 978-3-033-10110-4).

Zwischen 1780 und 1830 sind Künstler in das Bergtal Val Medel gekommen, um vor Ort auf Bergreisen zu zeichnen und zu malen. Diesen Landschaftsillustratoren ist das von Albert Lutz verfasste Buch gewidmet.

Die Erkundung und künstlerische Wahrnehmung dieses Landstrichs erfolgte aus verschiedenen Interessen.
Die malerischen Schönheiten der Natur – Wasserfälle, Brücken, Schneeberge im Hintergrund – und ihre Wirkung auf die empfindsame Seele der Betrachter wollten einige dieser Zeichner und Maler vermitteln.
Salomon Gessner (1730–1788) setzte 1788 das Bild von Hess in eine kleinformatige Radierung um; er verwandelte die präzise Zeichnung von Hess ‹in ein Bergidyll, ein alpines Arkadien›.
Salomon Gessner nach Ludwig Hess, Rhein-Brüke, nahe bey St.Roch im Medelser Thal in Bünten.
Mit Salomon Gessner bewegen wir uns in der Welt der Idyllen: Schäferinnen und Hirten leben – ein Gegenbild zum dekadenten Leben in den Städten – im Einklang mit der urwüchsigen, friedvollen Natur; glückliche Lämmer und Ziegen umgeben sie. Gessners Gedichtsammlungen «Daphnis» und «Idyllen» erschienen von 1754 an in mehreren Auflagen.
Ein eigenartiges Interesse zeigt sich im Kunstmarkt, der die Nachfrage nach erhabenen, pittoresken Bildern bediente. Der junge Schaffhauser Verleger Johann Ludwig (Louis) Bleuler (1792–1850) unternahm 1817/19 – geführt von P. Placidus Spescha – Reisen in die bündnerischen Bergtäler, um akribisch genaue Landschaftsstudien anzufertigen. Der Rhein entwickelte sich allmählich zu einem eigenen Bildmotiv, und von 1827 bis 1842/43 entstand dann in seinem Verlag nach und nach die «Große Rheinreise», an der 25 Graphiker arbeiteten.
Hans Conrad Escher (1767–1823), der mit dem Fernglas die Berge absuchte, um ihre Schichtung zu erforschen, setzt sich mit seinem geognostischen Interesse deutlich ab von den malerischen Alpenansichten. Ihm ging es um die Erforschung der Entstehung der Gebirge, wozu er zahlreiche Exkursionen in die Alpen unternahm. 
Ob der Mensch nun diese zahllosen Welten zum Vorwurf seiner Betrachtungen wähle, oder ob er die zweckmäßige Bildung unserer Erdoberfläche untersuche, oder dem bewundernswerthen Organismus der Geschöpfe nachspüre, so wird er immer auf die gleiche göttliche Urquelle alles Daseins hingeleitet, die dem Mensch zwar zu fühlen, nicht aber mittels seiner Vernunft zu begreifen vergönnt ist, so lange diese an die Bedingungen von Zeit und Raum für ihre Begriffe gebunden ist (Escher, zitiert auf S. 59).
Geführt wurden die Alpinisten immer wieder von Pater Placidus Spescha O.S.B. (1752–1833 in Trun; 1782 Priester in Disentis). 
Er interessierte sich für die Gestalt der Berge und Theorien ihrer Entstehung, Gesteine, Gewässer, Witterungserscheinungen, Alpwirtschaft, und auch für die Lebensart der freiheitsliebenden Menschen der Alpen mit ihren besonderen Anlagen. Das Zeichnen traute er sich kaum zu, indessen beschrieb er die Landschaften sehr plastisch. Seine weitläufigen Aufzeichnungen sind handschriftlich überliefert und neuerdings zum Teil ediert von Ursula Scholin Izeti. Befreundet war er u.a. mit Johann Gottfried Ebel (1764–1830), der sich ebenfalls für den Bau der Berge und die Gebirgsvölker interessierte, und dem er Informationen zukommen ließ.
Der unermüdliche Pater Placidus Spescha war indessen nicht nur kulturgeographisch unterwegs. Sein Einsatz gegen die Verarmung der Bevölkerung, sein Verhalten im Kriegsjahr 1799 und im Jahr ohne Sommer mit Überschwemmungen, Brückeneinstürze und einer Hungersnot 1816 sind weitere, beeindruckende Leistungen dieses Manns.

(Paul Michel, Zürich)

Dienstag, 30. Januar 2024

Eine Bibliothek der Welt

Die Privatbibliothek von Umberto Eco öffnet ein Fenster zu einem magischen Kosmos – meterhohe Regale, gefüllt mit über 30.000 zeitgenössischen sowie 1.500 antiken und seltenen Büchern.

Nach dem Tod Ecos gewährte seine Familie dem Regisseur Davide Ferrario, der zuvor mit Eco auf der Kunstbiennale zusammengearbeitet hatte, exklusiven Zugang zu diesem literarischen Schatz. Ursprünglich sollte der Film lediglich die Bibliothek vor ihrer Übergabe an den italienischen Staat und dem damit verbundenen Umzug dokumentieren. Doch daraus entwickelte sich weit mehr. Der Film taucht ein in die inspirierenden Gedankenwelten des renommierten Philosophen und Schriftstellers sowie seiner Weggefährten. Dabei entfaltet sich nicht nur ein faszinierendes Porträt von Umberto Ecos Gedächtnis, sondern auch ein tiefer Einblick in das kollektive Gedächtnis der Welt.

Diese Dokumentation verwebt auf einzigartige Weise die Geschichte der Bibliothek mit den philosophischen Reflexionen Ecos und schafft so ein beeindruckendes Zeugnis über die Kraft von Literatur, Erinnerung und dem Erbe der Menschheit.

Umberto Eco - Eine Bibliothek der Welt
Kinostart: 21. März 2024 (siehe hier unter Kinotermine)

Jahresgabe 2024 des LBA

Bereits im Juni 2023 überraschte der Leipziger Bibliophilen-Abend seine Mitglieder mit eine Jahresgabe, einer Zusammenstellung aller vier Exlibris, die für den LBA seit seiner Gründung geschaffen wurden, nunmehr kann eine weitere Jahresgabe der Leipziger Bibliophilen vorgestellt werden.

Um zu verhindern, dass Mitglieder dieses Buch doppelt im Bücherschrank zu stehen haben, wurde es ihnen schon vor Monaten in Aussicht gestellt, denn es war zu erwarten, dass sich Bücherfreunde dieses Buch zulegen.
Es handelt sich um den Katalog des GRASSI Museums in Leipzig zur Ausstellung "Von Bonnard bis Klemke" mit illustrierten Büchern und Mappenwerken aus der Sammlung Wieland Schütz. Diese "Zeitreise durch 150 Jahre moderne Illustrationskunst" vereint die bedeutendsten Künstlerinnen und Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts: So sind Bonnard, Maillol, Picasso und Matisse ebenso wichtige Vertreter wie Slevogt, Scheurich, Kubin oder Beckmann - Seite an Seite mit Fronius, Grieshaber, Hegenbarth und Klemke.

Das mit 300 Seiten opulente, von Olaf Thormann und Karoline Schliemann herausgegebene, Buch ist weit mehr als ein Ausstellungskatalog und zählt leider zu den letzten bei Faber & Faber herausgegebenen Titeln.
Mitgliedern des Leipziger Bibliophilen-Abend wurde der Titel aufgrund der hohen Portokosten persönlich übergeben. Auf Wunsch wird die Jahresgabe natürlich wie gewohnt zugeschickt oder man hat die Möglichkeit, sie am Stand des LBA auf de3r Leipziger Buchmesse in Empfang zu nehmen.

Montag, 29. Januar 2024

Ein Buch nach seinem Einband beurteilen

Die Ausstellung Judging a Book by Its Cover: Bookbindings from the Collections of the Grolier Club, 1470s–2020 zeigt mehr als 100 Einbände, die dem Club im Laufe seiner 140-jährigen Geschichte von seinen Mitgliedern geschenkt wurden (oder die von Mitgliedern hergestellt wurden).

Zu den Aspekten der Ausstellung gehören: die Geschichte der verzierten Einbände, der Einband als Gegenstand der dreidimensionalen Kunst sowie mithin die Besonderheiten des Einbands als Sammlerstück. Ein ganz besonderes Augenmerk wird auf die Geschichte der Entwicklung dieser dekorativen angewandten Kunst durch den Verein gelegt. Der Kurator der Ausstellung H. George Fletcher, Mitglied des Grolier Clubs, schreibt dazu im Vorwort des von ihm verfassten und zusammengestellten Katalogs zur Ausstellung:

Katalog zur Ausstellung:
H. George Fletcher, Judging a
Book by Its Cover
Bookbindings from the
Collections of The Grolier Club,
1470s–2020
Bucheinbände üben seit jeher eine starke Anziehungskraft auf Bibliophile aus und stellen eine wichtige Gattung in Sammlungen von Handschriften und gedruckten Büchern dar. Dies gilt insbesondere für den Grolier Club. Unsere Gründungsmitglieder, die vor genau 140 Jahren, im Januar 1884, mit der Gründung des Clubs begannen, waren motiviert, den Club zu gründen und zu fördern, weil sie das Gefühl hatten, unter Gleichgesinnten bibliophile Gleichgesinnte zu finden. Aus den historischen Aufzeichnungen geht hervor, dass ihnen die zeitgenössische Situation in Bezug auf die Bekleidung von Büchern besonders am Herzen lag. Die häusliche Szene war entmutigend: Bei den (...) Produktionen wurde säurehaltiges Papier verwendet, und die Einbände spiegelten nur zu gut den schwerfälligen Stil der damaligen Zeit wider. Der Umgang mit seltenen Büchern (...) war wesentlich schlimmer – der Stil überwog die Substanz, die Buchblöcke waren in Zwangsjacken verpackt, die von der Nutzung des Inhalts abhielten, und das Dekor war oft unsympathisch.

Trotz der Möglichkeit, in Europa zu binden, waren die Sammler bestrebt, diese Kunst auch in der Neuen Welt zu entwickeln. Mehrere Clubgründer riefen die Club Bindery ins Leben und luden mehrere Meister aus Frankreich nach New York ein. Es wurden historische Exemplare gesammelt, Flüge organisiert und Ausstellungen veranstaltet. Zu den Glanzstücken der Ausstellung gehören Book of Hours mit Silberfiligran und Juwelen (1673), ein burgunderfarbener, vergoldeter Ziegenledereinband aus einer vatikanischen Buchbinderei, der Kardinal Basadonna geschenkt wurde (1674), und ein leuchtend grüner Seideneinband mit Blumenstickerei, der von May Morris (1862–1938), der Tochter von William Morris (1834–1896), etwa um 1888 entworfen wurde.

(Maria Bogdanovich)

Ausstellung: 17. Januar - 13. April 2024
Alle Exponate können hier aufgerufen werden

1 Kommentar:
 Bernd Friedrich Schulz hat gesagt… (30. Januar 2024)
Danke für die Möglichkeit Einblick in diese Ausstellung zu erhalten

Von den Feuernetzen bis zum Meer

Dieses Jahr starten Anja Harms und Eberhard Müller-Fries gleich mit zwei Veranstaltungen in Oberursel

Unter dem Motto Von den Feuernetzen bis zum Meer stellen beide Künstler Buchskulpturen und Künstlerbücher aus den letzten zwölf Jahren in Zusammenarbeit mit Literatouren e.V. vor.
Die Kunstobjekte aus Holz und Papier basieren auf literarischen Texten, die von der Sprecherin Andrea Wolf vorgetragen werden. Eva Sigrist führt durch den Abend.
Das Publikum erwartet ein abwechslungsreicher Abend mit den Kunstobjekten, Videos, Fotos, Lesungen und einer kleinen Ausstellung, die in der Pause zugänglich sein wird.

15. Februar 2024, 19.30 Uhr (Einlass 19 Uhr, Eintritt 15 €)

Jugend & Kultur
Portstrasse, Oberursel

In einer Atelierausstellung / offenes Atelier am darauffolgenden Wochenende zeigen die beiden Künstler neue Arbeiten und geben auch gerne Einblicke in die Künstlerbücher der letzten zwölf Jahre.

24. / 25. Februar 2024

Kreationsgebäude im Hof der Zimmer+Rohde GmbH
Zimmersmühlenweg 14-18, Oberursel

Sonntag, 28. Januar 2024

Was sind das für Zeiten ...

Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist.
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!

(Bertolt Brecht, An die Nachgeboren)

Was sind das für Zeiten?
Drehen wir sie um, sagen die Bücherkinder Brandenburg.

Bibliophiles außer der Reihe

Pünktlich zum Wochenende brachte der Paketbote eine lang erwartete Sendung: "Liebe, Leid & Untergang - Balladen / Bilderbogen" von Klaus Waschk, ein Titel, der es verdient hier als "Bibliophiles außer der Reihe" nochmals vorgestellt zu werden.
Die Auswahl der Texte von Klaus Waschk folgt seinem "Vergnügen als lesender Zeichner" in chronologischer Reihenfolge vom Minnegesang bis Rühmkorf, aber man kann natürlich auch wie ich mit Heine beginnen und über Trakl, Mühsam und Kunert bei Brecht landen.
Oder sich in den wahren Bilderbogen an Zeichnungen vertiefen, denn die Balladen zu den Zeichnungen sind einem als Literaturfreund in der Regel bekannt.

Kleine Buchmesse im Neckartal

Am 1. Wochenende im März findet die 16. Kleine Buchmesse im Neckartal statt, auf der sich 29 Verlage vorstellen werden.
Die im Begleitprogramm vertretenen Autoren signieren ihre Bücher am Stand ihres Verlags. Sie sind dort in der Regel bis zu einer Stunde nach dem Ende ihrer Lesungen anzutreffen.
Im Erdgeschoss kann man am Stand von Bärbel Schulz sein Talent zur Kalligrafie entdecken. Künstlerinnen des „jaah collective", Sabine und Anna A melung und Michaela Jäkel, Limburgerhof, bieten im Erdgeschoss Mitmachaktionen für Kinder und Junggebliebene. Die Besuchcrännen sind unter dem Motto „Kommen, Lesen, Zeichnen" eingeladen, Teil eines großen Gesamtkunstwerks zu werden.

2. / 3. März 2024

Bürgerhaus zum Schwanen 
Neckarsteinach 

Samstag, 27. Januar 2024

Das Fotoalbum der Familie Kafka

Zum 100. Todestag von Franz Kafka zeigt das Stabi Kulturwerk eine umfangreiche Ausstellung mit rund 100 Fotografien von Kafkas Familie, viele davon bislang unveröffentlicht und erstmals in dieser Zusammenstellung zu sehen. Die Aufnahmen zeugen von Verbundenheit und dem Zusammenhalt der Franz Kafka umgebenden Familie. Die Bindung war enger, als es einzelne Äußerungen des Autors vermuten lassen. Die von Kafka-Experte Hans-Gerd Koch kuratierte Ausstellung stellt Kafkas Texte den Fotografien seiner Familie gegenüber. Sie zeigen einen Schriftsteller der Weltliteratur im Kreis seiner Verwandtschaft.
In neun Kapiteln entwirft die Ausstellung ein biografisches Panorama, beginnend bei den Großeltern und Eltern Franz Kafkas. Je ein Kapitel ist den Familien seiner drei Schwestern gewidmet; über den Schriftsteller selbst erzählt ein eigenes Kapitel. Franz Kafka ließ sich nicht gerne fotografieren. Zum Fotografen ging er nur, wenn er Aufnahmen für amtliche Dokumente benötigte oder seine Berliner Freundin Felice Bauer ihn um Fotos bat. Auf gemeinsamen Reisen oder während seiner Sanatoriumsaufenthalte konnte er sich Gruppenfotos jedoch nicht entziehen. Ihnen ist ein weiterer Teil der Ausstellung gewidmet. Das letzte Kapitel folgt den Biografien von Kafkas Familie nach seinem Tod im Juni 1924.

Freitag, 26. Januar 2024

Cottbus: umfangreiche Grafik-Schenkung

Die Ausstellung mit von Typografie, Letterpress & Grafik unter dem Thema DADA ruht nicht im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst Cottbus ging am letzten Wochenende zu Ende.
dada ruht nicht, Cottbus. 2023
Die Ausstellung war in den Jahren 2016 bis 2018 auf Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, siehe u.a. hier, und wurden in Cottbus wirklich sensationell präsentiert.
Die Arbeiten wurden dort neu gerahmt, passspartiert, kommentiert, übersetzt, gegliedert und gehängt, wie es zuvor dem Initiator der vorhergehenden Ausstellungen, Marc Berger, nicht möglich war.

dada ist 100, Reimlingen, 2016
Alle Arbeiten, die zuletzt in der Ausstellung in Cottbus hingen, wurden nun dem dortigen Landesmuseum in einer Schenkung überreicht.
Sie werden dort nicht nur professionell gelagert und betreut, sondern bleiben damit im Prinzip öffentlich zugänglich, auch wenn sie natürlich jetzt nicht gerade mehr in einer Ausstellung gezeigt werden. Das Museum wird sich darüber hinaus bemühen, die Ausstellung - vielleicht sogar auch noch bei ausländischen Partnern - bei anderen Gelegenheiten zu zeigen.

Jahrestagung der DEG 2024 - Neustadt an der Orla

Die Jahrestagung der Deutschen Exlibris-Gesellschaft findet in Neustadt an der Orla nahe Schloss Burgk statt.
Bereits zum sechsten Mal ist die DEG im nahen Umkreis von Schloss Burgk zu Gast, diesmal in Neustadt mit seinem mittelalterlichen, denkmalgeschützten Stadtkern (u. a. der Stadtkirche St. Johannis mit einem Altar aus der Werkstatt Lucas Cranachs).
Für Freitag ist ein Ausflug in die Kapelle Arnshaugk am Stadtrand von Neustadt an der Orla mit Führung und Eröffnung einer kleinen Ausstellung mit Exlibris von Kay Reinhardt geplant.
Am Samstag findet die Jahreshauptversammlung im Augustinersaal statt und es besteht die  Möglichkeit zur Teilnahme an einer Stadtführung. Ab Samstagnachmittag gibt es die Möglichkeit zum Besuch der Sonderausstellungen und den Räumlichkeiten, in denen das DEG-Archiv seine neue Heimstatt gefunden hat. Später findet dort die Festveranstaltung mit Preisverleihungen, Ehrungen, Buffet und Tombola statt.

25. - 28. April 2024

Neustadt an der Orla
Thüringen

Donnerstag, 25. Januar 2024

Ehrung für E.T.A. Hoffmann

Mitglieder der E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft in Berlin und Umgebung, sowie des Berliner Bibliophilen Abend, trafen sich gestern  anlässlich des 248. Geburtstages des Literatem, Juristen, Tonkünstlers und Malers zur traditionellen Feier an seinem Grab.

Jörg Petzel, Vizepräsident der E. T. A. Hoffmann-Gesellschaft, verlas an der Grabstätte eine neu entdeckte Anekdote über E. T. A. Hoffmann aus dem Jahr 1825.

Anschließend begaben sich einige Teilnehmer an dieser Ehrung in die nahegelegene Lokalität Restaurant Split, wo bei einem gemeinsamen Essen nicht nur angeregt über Literatur, Musik, Politik und Juristerei, sondern auch über die Jahrestagung der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft in Bamberg im November 2024 und die Vorbereitung einer Busreise zu den polnischen Wirkungsstätten E.T.A. Hoffmanns vom 2. - 9. September 2024 gesprochen wurde.
Foto # 2: Abel Doering © Bernd Hesse, Foto # 3 Günter Reichl & Ralf Parkner, sowie weitere Aufnahmen © ad

Mittwoch, 24. Januar 2024

Berliner Bücherfest 2024

Auf drei Bühnen wird für Jung & Alt ein vielfältiges, buntes Programm geboten. Prominente Autoren wie Newcomer aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch werden eine Bühne bekommen. Lesungen für Kinder- und Jugendliche werden durch verschiedene Workshops ergänzt.
Auf diesen Panels wird »Demokratie und Meinungsvielfalt« aus unterschiedlichen Perspektiven und Lebensbereichen diskutiert.
Steffen Marciniak, Verlag der 9 Reiche, Foto ad
Berliner Bücherfest: 8. / 9. Juni 2024

Bebelplatz, Berlin

Jahresversammlung 2024 der Maximilian-Gesellschaft

Die Jahresversammlung 2024 der Maximilian-Gesellschaft für alte und Neue Buchkunst wird am zweiten Aprilwochenende in die Hansestadt Lübeck stattfinden, eine der bedeutendsten Städte Nordeuropas.
Abb. aus der Schedelschen Weltchronik (lateinische Ausgabe in Sao Paulo)
Neben der Mitgliederversammlung wird es ein interessantes Programm geben, welches in Kürze auf der Seite der Maximilian-Gesellschaft und an dieser Stelle bekannt gegeben wird. Mitglieder wird es vorab auch zusendet.
Wie immer sind neben den Mitglieder derr Maximilian-Gesellschaft auch Gäste herzlich zu diesem Jahrestreffen eingeladen.

12. / 13. April 2024

Lübeck

Dienstag, 23. Januar 2024

Der Werwolf

Wie schon mehrfach hier mitgeteilt, werden Stipendiaten und Alumni des Vereins für die Schwarze Kunst ein Buchprojekt zum 111. Todestages von Christian Morgenstern 2025 in Zusammenarbeit vom Papier über den Druck bis zum Einband eine Auflage mit Gedichten und Texten des Dichters fertigen.

Die erste Arbeit von Katharina Lutz am Beginn ihres Walzstipendium bei Willi Beck in Dachau ist ein Text über die Parallelen von Christian Morgenstern, diese Arbeit wurde hier vorgestellt.
Katharina Lutz hat nun die nächste Seite für das Morgensternbuch fertiggestellt: Der Werwolf gedruckt auf Papier von Gmund. Die ausgezeichnete Satzarbeit mit versetzten Linien als schönes Detail.

Montag, 22. Januar 2024

124. Geburtstag von Ernst Busch

Christoph Geyer und Bernd Friedrich, Foto ad
Bernd Friedrich Schulz, bislang Pirckheimern vorrangig als Sammler alter Drucke zur Botanik bekannt, stellte heute aus Anlass des 124. Geburtstages des Sängers Freunden Einiges von Ernst Busch aus seiner Plattensammlung vor, darunter Songs von Frank Wedekind und Carl Zuckmayer, sowie seine bekannten Lieder für die Kämpfer gegen den Faschismus in Spanien 1936. Die fachkundig kommentierte Darbietung wurde durch eine Präsentation einiger Plattenhüllen und Begleittexte aus seiner Sammlung ergänzt.
In einem zweiten Abend aus Anlass des 125. Geburtstag des Sängers wird Bernd Friedrich Schulz Lieder von Ernst Buch zu Texten von Kurt Tucholsky vorstellen.
Drucke zum 124. Geburtstag
des Barrikaden-Tauber

Zum Anlass des musikalischen Abends hatte Bernd Friedrich in einer limitierter Auflage in 12 Arbeitsschritten eine Karte für den Barrikaden-Tauber gedruckt, die er den Anwesenden anbot. Es waren neben dem Vortragenden mit Eberhard Hartwig und Christoph Geyer weiter Künstler anwesend, letzterer hatte ebenfalls zur Erinnerung an den Ernst-Busch-Abend für alle Teilnehmer ein Lesezeichen mit einem limitierten Linolschnitt des Portraits von Ernst Busch dabei.

ein theologischer Nachlass in Leipzig

Vor einem Jahr übernahm die Universitätsbibliothek Leipzig Bücher und Unterlagen aus dem Nachlass von Martin Petzoldt (1946–2015). Der Theologe und Universitätsprediger war eine wichtige Persönlichkeit der Universität Leipzig und spielte eine entscheidende Rolle bei der Neugründung der Universität Leipzig nach 1989 [...].
Martin Petzoldt wurde am 13. April 1946 in Rabenstein bei Chemnitz geboren. Er besuchte die Kreuzschule in Dresden und sang im Kreuzchor. Sein Studium der Theologie an der Karl-Marx-Universität schloss er 1969 erfolgreich mit dem mit dem Ersten Theologischen Examen ab. Es folgte 1976 die Promotion zum Doktor der Theologie an der Leipziger Universität mit der Studie „Die Gleichnisse Jesu und ihre Bedeutung für die Dogmatik“. [...]
Diese lutherische Streitschrift aus den Jahren um 1585
kam mit dem Nachlass von Martin Petzoldt in die
Universitätsbibliothek Leipzig: Johannes Schütz:
Funnfftzig erhebliche Ursachen Darumb die Lutherischen …
das ist alle rechte fromme Christen die den Sohn Gottes
von Hertzen lieb haben zu den Sacramentierern oder
Calvinisten nicht tretten noch ire falsche Lehre
billichen können noch sollen. Ohne Ortsangabe, um 1585
(Universitätsbibliothek Leipzig, 01A-2023-1315).

Martin Petzoldt war einer der führenden Bachforscher seiner Generation, was sich in vielfältigen Engagements und Ehrungen widerspiegelte. 1990 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden und 1996 zum Vorsitzenden der Bachgesellschaft gewählt. Er war Mitherausgeber der Zeitschriften „Musik und Kirche“ und der „Theologischen Literaturzeitung“. [...] Er verstarb am 13. März 2015 in Leipzig.
[...] Insgesamt umfasst der Nachlass acht laufende Meter. Nach der Vorordnung und konservatorischen Sicherung wurden die Unterlagen in den nationalen Verbundkatalog Kalliope eingearbeitet.
[...]Ab 2025 stehen die Unterlagen Martin Petzoldts für die Benutzung zur Verfügung. Der Nachlass dokumentiert nicht nur das Wirken eines Wissenschaftlers und Hochschullehrers an der Universität Leipzig, sondern ist darüber hinaus von Interesse für die kirchliche und theologische Entwicklung an der Universität Leipzig und in der Sächsischen Landeskirche in den beiden Jahrzehnten vor und nach 1989.

(Thomas Fuchs, vollständiger Bericht hier)

Sonntag, 21. Januar 2024

Die Ballade

Die Büchergilde feiert einen der wunderbarsten Texthybride – die Ballade.
Abb. Franziska Neubert, © Büchergilde Gutenberg
Formal noch ganz Gedicht, erzählen Balladen episch wie ein Roman und präsentieren vor allem eines: Drama! Mit sagenhaften, romantischen, schaurigen und tödlichen, stets ganz und gar balladesken Abenteuern wartet dieser Prachtband auf – von frühen Klassikern des Genres bis hin zum Indie-Pop der Gegenwart. Mal ernst, mal humorvoll sprechen die Texte von Ängsten und Sehnsüchten, von waghalsigen Aventüren, von der Entscheidung zwischen Richtig und Falsch und immer wieder von der wahren Liebe. Illustratorin Franziska Neubert interpretiert die Balladen in ihren farbenprächtigen Holzschnitten auf ganz eigene Weise. Die exklusive Auswahl der Büchergilde sammelt Balladen aus drei Jahrhunderten – von Karoline von Günderrode, Heinrich Heine, Ricarda Huch über Kurt Tucholsky, Mascha Kaléko und Heinz Erhardt, Ingeborg Bachmann, Robert Gernhardt bis hin zu Konstantin Wecker, Reinhard Mey, Falco, Wir sind Helden, Dota Kehr und AnnenMayKantereit.

Mit acht doppelseitigen Holzschnitten von Franziska Neubert und einem Vorwort von Eckhart Nickel, Auswahl und Redaktion von Kristin Rampelt und Corinna Huffman unter Mitwirkung von Eckhart Nickel, Buchgestaltung von Cosima Schneider.

Hrsg.: Büchergilde Gutenberg
184 Seiten, 24 cm x 34 cm, Leinen, Lesebändchen
42,00 €
ISBN 978-3-7632-7310-2

Samstag, 20. Januar 2024

CHILE 9/11

Neu im Hybriden-Verlag: CHILE 9/11.

Chile 9/11 – 7

Für alle Opfer... ein 11. September sollte nie vergessen werden! Ich könnte sehr wohl sagen, dass "wir vorwärts gehen und die Vergangenheit hinter uns lassen müssen"... denn ich habe nicht in der Diktatur gelebt und meine Familie wurde nicht gefoltert. Welches Grauen und welchen Schmerz hat diese Zeit über Chile gebracht, wie viele Tote und Verschwundene, die nie gefunden werden, das Schlimmste, was ein Mensch tun kann! Aber die Geschichte vergisst nicht und lebt weiter... Wenn ich nur die Geschichten höre, bekomme ich Bauchschmerzen!

Chile 9/11 – 8

Wenn wir als Land, als Bürger, nicht anerkennen, dass diese Ereignisse stattgefunden haben, wenn diese Gräueltaten weiterhin geleugnet und gelobt werden, werden wir niemals vorankommen. Ich kann nicht verstehen, dass es politische Parteien gibt, die diese Grausamkeiten unterstützen und deren Grundlagen auf ihnen beruhen. Mein Beileid für den Teil meines Landes, in dem es noch keine menschliche Gerechtigkeit gibt, meine brüderliche Umarmung für alle, die überlebt haben.

Welches Grauen und welchen Schmerz hat diese Zeit über Chile gebracht, wie viele Tote und Verschwundene, die nie gefunden werden, die schlimmsten aller Menschen! Aber die Geschichte vergisst nicht und lebt weiter!

Gold & Sold Artists Production
CHILE 9/11
Edition, zweisprachig (deutsch, spanisch), 32 Seiten Text
Siebzehn Originalarbeiten von Freddy Flores Knistoff & Hartmut Andryczuk
MMM-Extraausgabe Nr. 41
Edition: 30 copies
500 €

Freitag, 19. Januar 2024

Elke Lang (1942 - 2024)

Elke Lang aus Grünheide ist mit 81 Jahren am 16. Januar gestorben.
Elke Lang zum literarisch-musikalischen Sommerfest in Spreewerder  August 2022
Foto © Ralf Parkner
Elke Lang, Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, hat in den vergangenen Jahren einige Bücher publiziert, nicht nur zur bildenden Kunst der DDR, zu Gerhard Altenbourg und Carlfriedrich Claus im Zusammenhang mit dem Wirken ihres Mannes Lothar Lang (1928 - 2013) - zur Sammlung erster Bücher nach 1945 ihres Mannes schuf sie eine Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft. Zuletzt erschien bei Faber & Faber der von ihr zusammengestellte Titel "Kalkulation und Wagnis", eine Publikation mit bislang weitgehend unveröffentlichten Texten von Lothar Lang.
Elke Lang berichtete in regionalen Zeitungen, vor allem in der MOZ, aber auch hier im Blog und auf der Seite der Pirckheimer-Gesellschaft über das kulturelle Leben in Brandenburg und verfasste zahlreiche Beiträge für die Marginalien. Seit 6 Jahren zählten die literarisch-musikalischen Nachmittage in Spreewerder zu den Höhepunkten bei den Berlin-Brandenburger Bücherfreunden.

Ein Nachruf in der MOZ ist hier nachzulesen: Elke Lang ist tot.

Bernd-Ingo Friedrich (1952 - 2024)

Mein lieber Freund Bernd-Ingo Friedrich ist am 9. Januar in seiner Geburts- und Heimatstadt Weißwasser gestorben.
Bernd-Ingo Friedrich, Foto © Hagen Schnauss
Bernd-Ingo wurde am 21. Juli 1952 in Weißwasser in der Oberlausitz geboren, war bis 1994 in verschiedenen Berufen tätig und beschäftigte sich neben seinem Hobby als Bibliophiler mit Plastik, Malerei und Grafik. Geradezu legendär ist seine Sammlung von Briefbeschwerern aus Glashütten der Lausitz, die es sogar in eine Ausstellung schaffte.

Ich lernte Bernd-Ingo kennen, nachdem er vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen seine Berufstätigkeit beenden musste und erste Schritte unternahm, im Internet publizistisch tätig zu werden.
Wir kamen nicht als Pirckheimer, sondern bei Besuchen in Berliner Charité ins Gespräch und er nutzte seitdem immer unter anderem seine dortigen Konsultationen, auch bei mir im Hinterhof-Antiquariat vorbeizuschauen, um sowohl seinen bibliophilen Interessen nachzugehen, als sich auch zu Fragen des Internet-Auftritts mit mir auszutauschen.
In der Folgezeit veröffentlichte er dann zahlreiche Bücher, in denen er sich, wie zuvor bereits im Internet mit den Dichtern Heinrich Stieglitz und Leopold Schefer, dem Fürsten Hermann von Pückler-Muskau sowie literarischen Außenseitern der Aufklärung und des Biedermeiers befasste, immer mit dem der Schwerpunkt Buchkunst und Bibliophilie - einiges davon wurde auch in diesem Blog und auf der Seite der Pirckheimer-Gesellschaft vorgestellt. Seit 2009 ist Bernd-Ingo Friedrich Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller, er wurde von der Rudolf-Augstein-Stiftung gefördert und bekam ein Stipendium der Reemtsma-Stiftung.

(Abel Doering)

Ziegenfutter-Automat am Seniorenheim kaputt

Das Diarium von Hartmut Andryczuk vom 1. August bis 31. Oktober 2023 ist erschienen. 

Themen: "Camp David", Essay. Weltkatzentag. Hawaii brennt. Klingspor-Museum – Die Kunst des Sammelns. Targo-Bank. Papenfuß-Gorek tot. Martin-Luther-Krankenhaus. D. im Backhaus. Seitenstrangangina mit Rolf-Dieter Brinkmann. Stilblüten: Tagebuchnotizen aus der Corona-Warn-App (2020). Jüdisches Krankenhaus. Augenarztpraxis Dr. Anders. Madonna mit UFO. Schlosspark-Klinik. Skt. Gertraudenkrankenhaus. Seniorenheim Haus Teplitz. Seniorenheim Albestraße. Hartmut Geerken als blonder junger Mann. Beats Solo 3 kaputt.
Jorge Herrera Fuentealba
Originalarbeiten von
Jorge Herrera Fuentealba
Hartmut Robert Andryczuk
Patricio Álvarez Aragon
Freddy Flores Knistoff
Egon Günther


Ziegenfutter-Automat am Seniorenheim kaputt
MMM-DIARIUM 3/2023
Edition: 30 copies
300 €

Donnerstag, 18. Januar 2024

Impressum Magdeborch arte Simonis Koch de Wylborch

Die Regionalgruppe Berlin-Brandenburg und der Berliner Bibliophilen Abend kamen heute im neu gestalteten Handschriftenlesesaal der Staatsbibliothek zu Berlin im Haus Unter den Linden zusammen, dessen Neugestaltung allerdings nicht die einmütige Zustimmung der Pirckheimer fand.
Ninon Suckow, Vorsitzende der Regionalgruppe, die bis vor Kurzem in verantwortlichen Positionen in der Staatsbibliothek arbeitete, sprach zum Thema: Impressum Magdeborch arte Simonis Koch de Wylborch und stellte diese Inkunabeln und einige Schätze der Handschriftensammlung dieser Bibliothek vor.
einige Teilnehmer des Abends im neuen Handschriftenlesesaal, Foto © Bernd Friedrich

Robert Grieger auf Facebook, Original aufrufen durch Klick auf den Screenshot

Antiquariat Sabine Keune - Katalog 69

Sabine Keune aus Aachen legt unter dem Titel "Kinderbücher / Spiegelbilder ihrer Zeit" ihren 69. Katalog vor.

Auf 69 Seiten werden 108 Kinderbücher vorgestellt, teilweise als Künstlerbücher oder in Kleinstauflagen herausgegeben, so von Hans Witte /Edition Einstein), Richard Dehmel und Karl Hofer, sowie der Berliner Handpresse mit Orig.-Linolschnitten von Ingrid Jörg, und von Autoren wie z.B. Frank Wedekind, Erich Kästner oder Jean Cocteau.

Der durchgängig farbig illustrierte Katalog kann direkt beim Antiquariat Sabine Keune gegen eine Schutzgebühr erworben werden.

Mittwoch, 17. Januar 2024

Graphik des Monats: Klaus Raasch – Wellenberge

Klaus Raasch – Wellenberge
Bildformat 45 x 22 cm
auf Bütten 53 x 30 cm,
Auflage 40 Expl., sign., num.

Preis: 180 Euro
Das erfolgreiche Projekt Das Meer. La Mer. The Sea. findet mit der Reihe Seestücke eine Fortsetzung. Die Farbholzschnitte entstehen in loser Reihenfolge und sind nicht auf einen konkreten Text bezogen. Sie erscheinen in einem schlanken Hochformat – die Serie wurde im September 2020 anlässlich der Ausstellung »Unterwegs im Meer der Farben« im Museum Wilhelm Morgner Soest vollständig präsentiert.

Jedes Motiv wird in mehreren Druckgängen von den Hölzern abgezogen, der Spannungsbogen reicht dabei von fein nuancierten bis zu sehr expressiven Tönungen. Die Farben werden von Hand angemischt und kommen in vielen transparenten und deckenden Schichten zum Einsatz. Die Verwendung einer hochwertigen Andruckpresse ermöglicht nicht nur äußerst präzise Paßgenauigkeit, sondern auch die Wiedergabe feinster Strukturen.

Diese Präzision ist die Voraussetzung für den Aufbau hauchdünner Farbschichten, die den fertigen Druck wie gemalt, manchmal leicht und schwerelos erscheinen lassen. Ebenso wichtig für das Ergebnis ist ein geeignetes Papier. Hier fiel die Wahl auf das Bütten »Alt Bern« der Firma Zerkall in einer leichten Grammatur von 150 g/qm. Das Material hat eine raue und eine glatte Seite; für den Druck wurde die glatte Oberfläche gewählt.

Klaus Raasch, geboren 1960 in Wanne-Eickel, studierte von 1981 bis 1986 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg Visuelle Kommunikation. Mit Artur Dieckhoff gründete er 1984 die Buchdruckwerkstatt Schwarze Kunst. Seit 1986 ist er als freier Künstler in Hamburg tätig und hat als Grafiker, Drucker und Verleger der Edition Klaus Raasch mit zahlreichen Künstlern zusammengearbeitet.

Arbeiten des Künstlers zeigten u.a. das Gutenberg Museum Mainz (2008), die Albrecht Dürer Gesellschaft Nürnberg (1993) und das Druckmuseum Rendsburg (1998). Gesammelt werden sie von der Deutsche Nationalbibliothek Leipzig, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Klingspor-Museum Offenbach und dem Museum van het Boek, Den Haag.

Parallelen

Wie schon mehrfach hier mitgeteilt, rief der Verein für die Schwarze Kunst das Buchprojekt zum 111. Todestages von Christian Morgenstern 2025 »Zusammenarbeiten oder zusammen arbeiten oder wie entsteht ein Buch« ins Leben.
Stipendiaten und Alumni werden in diesem Projekt ein Buch in Zusammenarbeit vom Papier über den Druck bis zum Einband eine Auflage mit Gedichten und Texten des Dichters fertigen.
Die erste Arbeit von Katharina Lutz am Beginn ihres Walzstipendium bei Willi Beck in Dachau ist ein Text über die Parallelen von Christian Morgenstern - in der Abb. wird der Korrekturabzug mit Blaupapier gezeigt.

Dienstag, 16. Januar 2024

Ehrentag des Drachens

Für alle Drachenfans haben wir heute passend zum „Ehrentag des Drachens“ dieses wunderschöne Exemplar aus unserer digitalen Sammlung herausgesucht:

Psalterium - Cod. Lichtenthal 26
Handschrift auf Pergament
Südwestdeutschland,
2. Hälfte des 13. Jahrhunderts
Badische Landesbibliothek

Der „Appreciate a Dragon Day“ wurde vor 20 Jahren übrigens von der US-amerikanische Autorin Donita K. Paul ins Leben gerufen.

(Badische Landesbibliothek)

Auch die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf stellt einen Titel zum „Ehrentag des Drachens“ vor.
Das Buch Der hürnen Siegfried und sein Kampf mit dem Drachen: eine altdeutsche Sage; nebst einem Anhange über den Geist des germanischen Heidenthums und die Bedeutung seiner Heldensage für die Geschichte von Guido Görres (Sig. DLIT25161) findet sich in den digitalen Sammlungen der ULB.
(die Rechte für die Fotos liegen bei den Bibliotheken)

Von Liebesschmerz bis Seelenheil

Noch bis Mitte März ist in Basel die seit dem 10. September laufende kleine Ausstellung des Historischen Museums Basel mit Lektüren eines Ehepaars im Spätmittelalter "Von Liebesschmerz bis Seelenheil" zu sehen.
Barbara zum Luft und Niklaus Meyer zum Pfeil gehörten als vermögende Basler Bürger zu einer neuen Leserschaft. Mit dieser Bibliothek hat sich ein frühes Beispiel für die Lektüre eines städtischen Publikums erhalten. Der Bildteppich, der sie als jugendliches Liebespaar beim Kartenspiel zeigt, ist ebenfalls ausgestellt. Bei einigen Titeln wie der Melusine handelt es sich um beliebte Liebes- und Eheromane, die zu den ersten literarischen Bestsellern gehörten.
Erzählende Werke zur Geschichte und zur Rechtsprechung boten zugleich gesammeltes Wissen und Unterhaltung. Ein kostbares Gebetbuch zur privaten Andacht diente der Vorsorge für das Seelenheil wie auch dem Prestige seiner Besitzer.
Fotos © Historisches Museum Basel
Für seine Bibliothek musste Niklaus Meyer einige Werke eigenhändig abschreiben, denn das Angebot an gedruckten Büchern – zumal in deutscher Sprache – war in den 1470er Jahren gering. Das Publikum, das oft in Gesellschaft las, besaß zudem eine Vorliebe für bebilderte Literatur. Fast alle Handschriften und Drucke der Sammlung sind daher mit Illustrationen ausgestattet.

Kabinettausstellung: noch bis 10. März 2024

Barfüsserkirche Basel
Barfüsserplatz 7, 4051 Basel

Montag, 15. Januar 2024

Liebe, Leid & Untergang

Die vierte Edition von Angeli & Engel, Hamburg, zu der vor zwei Monaten hier zur Subskription eingeladen wurde, wird nach einer kleinen Verzögerung jetzt ausgeliefert: Klaus Waschk, Liebe, Leid & Untergang, Balladen / Bilderbogen.
Joseph von Eichendorff,
Der Kehraus
Diese Zusammenstellung von Balladen ist eigenwillig und folgt nur meinem Vergnügen als lesender Zeichner - in der Hoffnung, dass meine Vorstellungslust ansteckend ist. Natürlich habe ich mich oft selbst sentimental bis störrisch ironisch mitgezeichnet und ‚eingebracht' - gern als ein träumend Liebender (Walther v. d. Vogelweide) oder als listiger Genießer (Heine). Anderen Charakteren, Tätern wie Opfern, folgte ich mit weniger Identifizierungseifer, aber mit mehr Vergnügen an deren Überzeichnung. Da sind die Helden (Schillers Taucher), die vorbildlich scheitern, oder die schon parodistisch vorgeführten Männer: Der „Tantenmörder" (Wedekind) oder sein furchtbarer „Dampfhammer", beide wurden grotesk gezeichnet abgestraft. Ziemlich drastisch ist dann auch mein Umgang mit der Giftmischerin (Chamisso), der Magd in der „Ostpreußischen Ballade" (Volland) und der nicht nur Puppen kastrierenden Bettina (Novak). Ihr zeichnend nachzugehen war eigentlich nur in gemeiner Zuspitzung möglich, um es komisch erträglicher zu machen. In der Seelenlandschaft, die hier in den Balladen vor uns ausgebreitet wird, sind mir schließlich die einfachen mit Mitleid und Ironie erzählten Alltagsgeschichten am nächsten: Begegnungen im Zugabteil (Mühsam), im Büro (Tucholsky), im Café (Britting) - oder gar als freche Polemik in der politischen Diskussion (Grass). Balladen sind für mich sehr gegenwärtig Sie sind oft einfach angelegt, aber sie treffen doch mit jenem, Nähesinn, der reale Erfahrungen ausmacht (A. Kluge), mit „realistischer Haltung", sehr genau. Sie bieten wundervoll Material, das nachgezeichnet neugierig machen kann, das hilft, sich umzusehen und wahr- und ernst zu nehmen, was eigentlich an „Unglück in den realen Verhältnissen ist". Und wenn ich mit Genauigkeit und Empathie mitzeichnend dieses Hinschauen ein wenig unterstützen kann, werde ich jene Verlegenheit als jemand, der sich da einmischt als Leser und Zeichner, mit unordentlicher Literaturadaption und Kritzelvergnügen gern aushalten.

(Klaus Waschk)

Format 24×30, Fadenheftung,
Buchgestaltung: Heiko Müller, Großhansdorf
102 Zeichnungen von Klaus Waschk zu 49 Balladen
Auf.: 144 Expl.
davon 55 Expl. als Vorzugsausgabe, num., sign, mit Originalgraphik
ISBN: 978-3-9824980-1-0
Normalausgabe: 38 €
Vorzugsausgabe: 98 €

Sonntag, 14. Januar 2024

Druckvorführung im Radierverein München

Der Radierverein München startet seine diesjährigen Ausstellungen und Veranstaltungen mit Bernd Zimmer. Eine Woche noch können Sie in die Welt der Holzschnitte, Lithografien und Monotypien des Künstlers eintauchen und zur Finissage am Freitag ab 14 Uhr erwartet Sie eine besondere Druckvorführung.
Wer möchte nicht den Künstlern über die Schulter sehen und verfolgen können wie eine Druckgrafik entsteht? Bernd Zimmer und Joe Holzner von planparallel drucken großformatige Holzschnitte und erklären die Prozesse und Besonderheiten, die zu den einmaligen Unikaten des Künstlers führen.
Bernd Zimmer und Gesa Puell im Gespräch über Monotypien
Dies ist nicht nur die Gelegenheit den Künstler selbst zu sprechen und mitverfolgen zu können wie ein Holzschnitt entsteht, Sie dürfen auch selbst Hand anlegen, wenn Sie sich trauen! Kommen Sie vorbei, auf alle Fälle wird es spannend und wir freuen uns auf Ihr Kommen!

(Laura Etz, Gesa Puell und Albert Lohmeier)

Ausstellung: noch bis 19. Januar 2024

Radierverein München
Ludwigstr. 7, 80539 München

Die große Verführung

Eine Ausstellung im Kaiser Wilhelm Museum Krefeld zeigt derzeit die Ausstellung "Die große Verführung. Karl Ernst Osthaus und die Anfänge der Konsumkultur".
Plakat Elegante Welt, Farblithografie um 1912, Druck: Hollerbaum & Schmidt, Berlin. Foto: Dirk Rose/Kunstmuseen Krefeld
Karl Ernst Osthaus (1874–1921) war einer der wichtigsten deutschen Kunstsammler und Kunstmäzene und zudem ein Visionär. Er propagierte die Einheit von Kunst und Leben, engagierte sich im Deutschen Werkbund und gründete in Hagen erst das Folkwang-Museum (1902), dann das Deutsche Museum für Kunst in Handel und Gewerbe (1909). In Zusammenarbeit mit dem Werkbund trug er zwischen 1909 und 1919 eine der weltweit ersten Sammlungen vorbildlicher Werbegrafik und innovativen Produktdesigns zusammen – und präsentierte sie unter anderem in Wanderausstellungen, um möglichst viele Menschen zu erreichen – zwecks «Geschmackserziehung».

Vor 100 Jahren gelangte die einzigartige Designsammlung an das Kaiser Wilhelm Museum (KWM) in Krefeld. Sie sei «ein faszinierendes Zeugnis für die innovative Zusammenarbeit von Gestalter:innen mit Handel und Industrie vor über 100 Jahren», so Katia Baudin, die Direktorin der Kunstmuseen Krefeld. «Bis heute bildet Osthaus’ Konvolut den Kern unserer Museumssammlung im Bereich der angewandten Kunst.»

Die Ausstellung spiegelt die Geschichte der Alltagskultur vor dem Ersten Weltkrieg, als sich ästhetische Ideale und ökonomische Ideale immer stärker zu verflechten begannen. Auf den Bühnen des städtischen Alltags traten Waren in ästhetisch inszenierten Schaufenstern und prächtigen Kaufhäusern in Erscheinung. Eine Kultur des Zeigens im öffentlichen Raum entwickelte sich, ‹Corporate Identity› und moderne Werbestrategien entstanden.

Versammelt ist eine Vielzahl von Objekten des alltäglichen Gebrauchs wie auch faszinierend innovative Gebrauchs- und Werbegrafik: vom kunstvoll schlicht gestalteten Etikett für Lebensmittel bis hin zum Briefbogen, Zeitungsinserat und den neuen Werbeplakaten.

Zusätzlich lädt das DesignLab als digital-hybride Werkstatt das Publikum ein, eigene digitale Werbegrafiken zu entwerfen, Alltagsdinge neu zu betrachten und nicht zuletzt Antworten zu suchen auf die aktuelle Frage: Was ist heutzutage – vor dem Hintergrund schwindender Ressourcen – überhaupt «gutes» Design?

Zur Ausstellung erscheint im Wienand Verlag ein reich bebilderter Katalog in einer deutschen und einer englischen Ausgabe.

Ausstellung: noch bis 28. April 2024

Kaiser Wilhelm Museum Krefeld
Joseph-Beuys-Platz 1, 47798 Krefeld

Samstag, 13. Januar 2024

Zum Jahresstart ...

Zum Jahresstart 2024 verlässt mein Atelier relativ pünktlich der Künstlergruß. Wer mich kennt weiß, dass es sich um einen original Holzschnitt im Handabzug handelt, mit dem ich von Herzen viel Glück, Erfolg und Gesundheit wünsche. 

Diesmal unter dem Motto: "Ginko biloba", mit dem sich Goethe in Gedichtform schon beschäftigte. Vergangenes Jahr bestätigte ich mich sehr mit dem Ginko, dessen Formen und Farben für ein Buchprojekt, welches ich mit Ingo Cesaro realisierte. 

In einigen Tagen werden die Briefe zu Euch flattern. Bleibt gesund und neugierig - das ist im Leben wichtig.

(Brigitte Iseli-Neustäbler)

Freitag, 12. Januar 2024

Pax questuosa - Ein Friedensbuch

Umschlaggestaltung und Bindung: Henry Günther
Die Bücherkinder Brandenburg unter der Mentorenschaft des Pirckheimers Armin Schubert haben Ende des Jahres ihr Bücherprojekt 2023 abgeschlossen.
In einer Feierstunde mit Jahresrückblick auf ein ereignisreiches-kulturvolles Jahr bekamen die Kinder am 14. Dezember ihr Buch “Pax questuosa – ein Friedensbuch” mit Texten zu Anna Seghers und Nuria Quevedo als Hommage, und mit weiteren Texten zu Böll, zu Brecht und zur Lindgren.
Von dem, auch von der Pirckheimer-Gesellschaft unterstützten Projekt, hat die die  Seghers-Gesellschaft Texte der Bücherkinder übernommen, wie Armin Schubert mitteilte.

Donnerstag, 11. Januar 2024

Treffen der Pirckheimer-Regionalgruppe Nord

Die Regionalgruppe Nord der Pirckheimer-Gesellschaft und Ralf Plenz, Inhaber des Input-Verlages lädt Bücherliebhaber und -sammler zu einem Treffen mit Vorträgen und Ausstellung mit Gästen der Hamburger Autorenvereinigung und anderen Buchliebhabern ein.
Es ist nach dem Start der Regionalvereinigung aus dem Hamburger Raum nach der Gründung im Jahr 2019, denn die Pandemie verhinderte bislang ein Treffen außerhalb der virtuellen Welt.
Neben dem input-Verlag wird sich auch der ebenfalls in Hamburg ansässige Verlag Angeli & Engel mit seinem Programm bibliophiler Ausgaben zeitgenössischer Illustratoren vorstellen.

25. Februar 2024, 11 bis 17 Uhr

Schnittke-Akademie
Max-Brauer-Allee 24, 22765 Hamburg, 400 m vom Bahnhof Altona entfernt.

Mittwoch, 10. Januar 2024

Das Werther-Jahr 1774

Die Ausstellung in zwölf Teilen "Werthers Welt - das Werther-Jahr 1774" findet zum 250. Jubiläum von Goethes Roman im Deutschen Romantik-Museum statt.

Goethes Briefroman ‚Die Leiden des jungen Werthers‘ erschien im September 1774. Im selben Jahr wurde sein historisches Schauspiel ‚Götz von Berlichingen‘ uraufgeführt. Die beiden Werke waren sensationelle Publikumserfolge und machten Goethe im Alter von fünfundzwanzig Jahren schlagartig europaweit berühmt. Das Freie Deutsche Hochstift betrachtet deshalb das Werther- Jahr 1774 näher und zwar Monat für Monat: Von Januar bis Dezember können im Handschriftenstudio beachtliche, unterhaltsame, oft auch kuriose Bücher, Porträts und Autographen entdeckt werden, die Zeugnisse eines bewegten Jahres im Ausgang des 18. Jahrhunderts sind. Allmonatlich wird außerdem eine besondere Kostbarkeit aus den Schätzen des Hochstifts zu sehen sein.

Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Johannes Saltzwedel.

Grundlage für die Ausstellung ist das Buch: Johannes Saltzwedel: Werthers Welt. Das Jahr 1774 in Bildern, Büchern und Geschichten, 2023 (zu Klampen Verlag)

Eröffnung: 11. Januar, 18 Uhr

Ausstellung: 12. Januar - 30. Dezember 2024

Deutsches Romantik-Museum, Handschriftenstudio
Frankfurter Goethehaus
Großer Hirschgraben 23–25, 60311 Frankfurt am Main

Dienstag, 9. Januar 2024

Nachruf auf Paul G. Becker

Oswin Volkamer: Exlibris für
Paul G. Becker, 1981, Kupferstich
In seinem 93. Lebensjahr ist der langjährige Ehrenpräsident der Deutschen Exlibris-Gesellschaft Paul G. Becker verstorben. Denen, die ihn bereits in seiner Zeit als Erster Vorsitzender der DEG (1977–1986) und als DEG-Archivar (1986–1992) erlebten, und jenen, die ihn danach als Sammler und Auftraggeber, großzügig Tauschenden und ruhigen, besonnenen Gesprächspartner kennenlernten, wird er als beeindruckende, stets integre Persönlichkeit in Erinnerung bleiben.
[...]
Seine große Leidenschaft gehörte der Exlibriskunst. Dank seiner Werke und seiner Exlibris wird er der Exlibriswelt unvergessen bleiben.
Paul G. Becker verstarb am 1. Januar 2024 in Lübeck.

(Henry Tauber, vollständiger Nachruf hier)

ein Highlight zur Antiquaria

Michael Solder bietet zur Antiquaria Ludwigsburg ein Highlight, Goyas “Die Grausamkeiten des Krieges”.
Goyas 80 Radierungen, der die Grausamkeiten am eigenen Leib erlebte, sind bis heute schockierend und verstörend.
Die berühmte Suite entstand unter dem Eindruck des spanischen Unabhängigkeitskrieges gegen Napoleon 1810–1813, deren direkter Zeuge Goya war, und gilt in ihrer apokalyptischen und drastischen Darstellungsweise als die vollendete Leistung des Künstlers auf dem Gebiet der Radierung.
Im ersten Teil zeigt der Künstler die Brutalität und Entmenschlichung des Krieges selbst, im zweiten Teil die furchtbare Hungersnot in Madrid 1811–1812 und im letzten Teil – otros caprichos enfáticos – in beinahe karikaturhafter Weise die allgemeine Enttäuschung über die restaurativen Repressionen unter der Bourbonen-Monarchie und dem Klerus.
Diese Repression hatte die Veröffentlichung dieses Meisterwerkes für Goya zeitlebens unmöglich gemacht, so dass der erste Druck erst 1863, also fast 20 Jahre nach Goyas Tod, in 500 Exemplaren möglich war. Es folgten zwei weitere Auflagen bis 1906. Zu der vierten Auflage, in nur 275 Exemplaren erschienen, schreibt Harris: „This (…) is considered much superior to the third.“ (Harris II, 175) Die Aquatinta-Radierungen sind außergewöhnlich tief und frisch. Bis heute kann der Einfluss von Goyas Bildsprache in der Kunst und darüber hinaus kaum überschätzt werden; so bezog sich etwa Picasso in seinem Gemälde „Guernica“ direkt auf dieses Werk, wie auch Hemingway in seinem Buch „For Whom the Bells Tol.” Harris 121–200/III, 4; Delteil 120–199. Vierte Ausgabe. Eins von 275 Exemplaren, von den Originalplatten auf starkes Bütten ohne Wasserzeichen gedruckt. „This edition is excellently printed on very suitable papers.“ (Harris)

(Beschreibung des Angebots von Michael Solder)

Antiquaria: 25. - 27. Januar 2024

Musikhalle
71638 Ludwigsburg, Bahnhofstr. 19

Montag, 8. Januar 2024

„Bibliophiles des Jahres“ 2023

Hier eine Erinnerung an alle dreizehn Titel, die 2023 aufgrund der Empfehlungen von Pirckheimern und Mitgliedern des BBA zum Bibliophilen des Monats gekürt wurden. Näheres kann jeweils durch Klick auf die Abb. aufgerufen werden.

DEZEMBER - 82. Veröffentlichung der Edition Mariannenpresse


NOVEMBER - Armin Renker Über das Papier (Vorzugsausgabe für den BBA)

OKTOBER - Nico Rost, Goethe in Dachau

SEPTEMBER - Bertolt Brecht, Flüchtlingsgespräche (Leipziger Drucke des LBA)

AUGUST - Die impressionistische Buchillustration (Vorzugsausgabe für den BBA)

JULI - HAP Grieshaber (Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft)

JUNI - Erich Mühsam, Billys Erdengang 

MAI - Uwe Warnke und Ottfried Zielke, Vom Ende der Utopie

APRIL - Sammlung Dieterich, Nr. 364, Melchior Grimm, Paris zündet die Lichter an

MÄRZ -  Johann Karl August Musäus, Freund Heins Erscheinungen in Holbeins Manie

10. FEBRUAR - außer der Reihe - Künstlerbücher von Hanfried Wendland zu Bertolt Brecht

FEBRUAR - Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden

JANUAR - Es gieng ein schäffer undern bäumen

Bibliophiles des Jahres 2021 und 2022 kann durch Klick auf die jeweilige Jahreszahl aufgerufen werden.