Dienstag, 29. April 2025

die Bibliothek des Barnabitenklosters

Ansicht um 1905
Der nächste Abend der Wiener Bibliophilen-Gesellschaft wird diese durch die Bibliothek des Barnabitenklosters (heute: Salvatorianer) führen.

Die Teilnehmer werden dort Gelegenheit haben, die besonderen Räumlichkeiten des Klosters wie das Sommerrefektorium und das Kaiser-Oratorium kennenzulernen, um anschließend das einzigartige Michaeler Kollegs-Archiv („Barnabitenarchiv“), sowie, als Höhepunkt, die barocke Bibliothek der Barnabiten vorgestellt zu bekommen.

14. Mai 2025, 15 Uhr

Barnabitenkloster
Bibliothek
Habsburgergasse 12, Wien
Treffpunkt: Michaelerkirche am Michaelerplatz 5!

LIBRARIUM 1 2025

Heft 1 2025 des LIBRARIUM, der Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft ist erschienen. Für Mitglieder ist der Zeitschrift das Protokoll der 102. ordentlichen Generalversammlung beigelegt.
Inhalt:
  • André Locher: Pourquoi y a*t*il une bibliothèque de 18000 volumes anciens au ch1âteau d`Oron?Avec 33 illustrations
  • Claudia Engler: «zu dienst frihullicher gellecinnusz» Das Stammbuch des Vinzenz Hackbrett (1608 - 1673). Mit 5 Abbildungen
  • Andreas Moser: Alte Bilder neu genutzt. Zu den Illustrationen in Max Frischs Willhelm Tell für die Schule (1971). Mit 7o Abbildungen
  • Anna Lchninger: Heidi, ein Alpen-Bildlexikon. Martha Pfannenschmids Heidi-Bilder im Kontext ihrer Wisenschaftsillustrationen. Mit 29 Abbildungen
  • Oded Fluss: Jüdische Exlibris? Mit 13 Abbildungen

Montag, 28. April 2025

Einladung zum book lauch von slanted #45 – sex

Slanted Magazine #45 – Sex begibt sich auf eine nachdenklich stimmende Reise zu den Themen Geschlecht, Körperbild und Sexualität, die in Zusammenarbeit mit dem Münchner Archive Artist Publications (AAP) unter der Leitung des Künstlers und Archivars Hubert Kretschmer entstanden ist. Diese Ausgabe stammt aus einer der weltweit umfangreichsten privaten Sammlungen von Künstlerpublikationen, Sie beherbergt jetzt über 91000 seltene Zines, Hefte, Poster und andere Druckerzeugnisse, die seit den 1980er Jahren gesammelt werden.

Aus zeitgenössischer und historischer Perspektive werden in dieser Ausgabe Zines, Broschüren, Poster und Publikationen vorgestellt, die sich mit Körperpolitik, Selbstbild und Identität auseinandersetzen. Da visuelle Narrative Normen formen, sind marginalisierte Körper - nicht-binäre, queere, behinderte und rassifizierte - oft unterrepräsentiert oder werden auf symbolische Weise dargestellt. Slanted Magazine #45–Sex lädt die Leser ein, diese Konventionen zu hinterfragen und ermutigt zu einem kritischen Blick auf die Rolle der Medien bei der Darstellung von Körpern. Durch provokantes Bildmaterial und vielfältige Geschichten öffnet das Slanted Magazine #45–Sex die Tür zu einem tieferen, vielschichtigen Dialog über Körper und Zugehörigkeit.

BOOK LAUNCH: 4. Mai 2025, 11 Uhr

AAP
Türkenstr. 60 UG, München

aus dem Kunstkabinett von Lothar Lang

Mich erreichte ein Angebot folgender kostbarer Grafikmappen aus dem Kunstkabinett von Lothar Lang incl. aller Faltblätter/Kataloge und Programme zu den Ausstellungen in Pankow von Künstlern der DDR von Altenbourg bis Zickelbein:
  • Vietnam-Prozess, von 1966
  • 2. Mappe: Tangenten zur Literatur, 1966
  • 7. Mappe: Märchenmappe , 1968
  • 10. Mappe: Ergebnis, 1968
  • 12. Mappe: Künstler sehen Künstler, 1969
  • 13. Mappe: Lothar Sell, Märchen, 1969
Interesse bitte per E-Mail bekunden, diese wird an den Anbieter weitergeleitet.

Sonntag, 27. April 2025

Albrecht von Bodecker zum 93.

Herzliche Glückwünsche gehen heute an das langjährige Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, den Künstler, Gebrauchsgraphiker und Bücherfreund Prof. Albrecht von Bodecker zu seinem heutigen dreiundneunzigsten Geburtstag!
Albrecht von Bodecker, Exlibris für Jürgen Gottschal (1950 - 2017), 1984 

Jahresversammlung der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft

Die Jahresversammlung der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft findet 2025 am 10. und 11. Mai im Raum Lausanne statt.
Am Samstag ist ein Besuch der Bibliothèque cantonalc et universitaire de Lausanne-Dorigny und die Generalversammlung der Gesellschaft mit einem Vortrag über die Bibliothek des Chàteau d'Oron und abends ein Diner im Mövenpick Hotel geplant.
Am Sonntag steht ein Besuch der Fondation Jan Michalski in Montricher, ein Mittagessen im Restaurant du Port in Pully am Ufer des Genfersees und später der Besuch des Maison La Muette (Charles-Ferdinand Ramuz und Ferdinand Hodler im globalen Kontext der Kultur) auf dem Programm.

Samstag, 26. April 2025

27. Mainzer Minipressen-Messe 2025

In diesem Jahr findet sie zum 27. mal statt, die Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher in Mainz.
Alle zwei Jahre bilden über 220 Aussteller aus zehn Ländern in der Gutenberg-Stadt den größten Handelsplatz für Kleinverlagsbücher und Künstlerbücher. Vier Tage wird hier angeboten, was an teilweise Jahrzehnten alten Druckpressen hergestellt wurde: rund 5.000 Titel und 1.000 Neuerscheinungen.
Das Treiben an diesem zentralen Treffpunkt ist immer wieder ein kulturelles Ereignis: über 30 Kultur- und Fachveranstaltungen informieren über die neuesten Ideen und Trends des Verlegens von Literatur und Kunst, über 100 Lesungen sorgen für Unterhaltung.
Information zum BBA mit einer Graphik von Brigitte Iseli-Neustäbler
Als eine der teilnehmenden Künstlerinnen wird in diesem Jahr auch Brigitte Iseli-Neustäbler, die eine der Graphiken zum 120sten Gründungsjubiläum des Berliner Bibliophilen Abend schuf, auf der Meinzer Minipressenmesse vertreten sein.

Messe: 30. Mai - 1. Juni 2025

Mainzer Rheingoldhalle

Hamburger Regionaltreffen der Maximilian-Gesellschaft

Amor librorum nos unit – doch besteht nicht zu selten Gelegenheit, diese Verbundenheit tatsächlich zu erfahren?

Die Bibliophilie hat viele Facetten und jeder kennt interessante Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. Auf Initiative von Herrn Schade und Herrn Hesse, besteht nun nach dem Rhein-Main-Gebiet und Berlin auch im Raum Hamburg die Gelegenheit zu regem Austausch unter Gleichgesinnten.
Das erst Treffen kann freundlicherweise bei Christian Hesse Auktionen in Barmbeck stattfinden, wo die Vorbesichtigungstage für die dortige Frühjahrsauktion auch noch manchen bibliophilen Leckerbissen zur Ansicht bietet.
Zu einer ersten Zusammenkunft sind ausdrücklich auch Nicht-Mitglieder der Maximilian- Gesellschaft herzlich eingeladen.

27. Mai 2025, 19 Uhr, Anmeldung bis 23. Mai unter mail an hesse-auktionen, Tel.: 0151 54 44 59 02)

Christian Hesse Auktionen
Osterbekstraße 86A, 22083 Hamburg

Freitag, 25. April 2025

Kinderbücher - bibliophil

Der Katalog #70 aus Aachener Antiquariat von Sabine Keune ist erschienen.
Titel unter Verwendung; Eduard Bäumer, Das Kinderparadies, Verl. des Bühnenvolksbundes, Berlin 1925
Neben den gewohnten Kostbarkeiten für den Kinderbuchsammler enthält der Katalog auch ein Schmankerl zur Geschichte bibliophiler Gesellschaften in Deutschland eine Vorzugsausgabe für die Mitglieder der inzwischen nicht mehr existierenden Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft: "Robert Seitz und Paul Hindemith, Wir bauen eine Stadt Spiel für Kinder". Diese Erstausgabe mit 11 ganzseitigen handkolorierten Lithographien von Rudolf W. Heinisch und Noten von Paul Hindemith erschien 1930 bei Schott in Mainz.

Rekordversuch: Druck der weltweit größten Bibelseite

Dieses Jahr feiern wir den 625. Geburtstag von Johannes Gutenberg – in Mainz mit einem Weltrekordversuch!
Im Rahmen der feierlichen Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz wird ein monumentaler Hochdruck entstehen: Die erste Seite des Johannes-Evangeliums aus der Gutenberg-Bibel (Shuckburgh-Exemplar) wird im Format 5×7,20 Meter gedruckt – am ersten Tag fährt ein Auto über das computergefräste Holz-Klischee, während am zweiten Tag das Publikum eine zweite Seite "druckt", indem die Zuschauer über das Klischee laufen.

Die Idee und Umsetzung stammen von Markus Kohz, Mitglied der Gutenberg-Gesellschaft Mainz und des Vereins für die Schwarze Kunst.

Ab Montag wird die Seite im Mainzer Dom ausgestellt.

26. / 27. April 2025

Fischtorplatz, Mainz

Donnerstag, 24. April 2025

Der Sammler auf Reisen: Augsburg

Für Brecht-Freunde und Besucher von Augsburg gibt es ab sofort die App „Der Brecht Weg“, die zu 8 Stationen im Leben von Bertolt Brecht führt und zeigt, welche besondere Verbindung Bertolt Brecht zur Stadt Augsburg hatte.

Es gibt jeweils am Ort konzentrierte Informationen aus erster Hand: von Augsburger Brecht-Experten, darunter den Mitgliedern des Brechtkreises Erik Völker, Kurt Idrizovic, Karla Andrä und Michael Friedrichs.

Die aufwändig gedrehten Videos, die man übrigens auch anschauen kann, ohne den Weg abzuschreiten und die auch auf das Handy geladen und offline angesehen werden kann, entstanden auf Initiative von Astrid Kellner.

Mittwoch, 23. April 2025

23. April - UNESCO-Welttag des Buches

Deutschlandweit verschenken Buchhandlungen anlässlich des heutigen UNESCO-Welttages des Buches das neue Welttagsbuch, das Kinder und Jugendliche zum Lesen ermutigen soll. 

Dafür lädt z.B. die Erfurter Buchhandlung Peterknecht zu einem großen Literaturfest auf dem Angerkreuz in Erfurt ein, auf welchem das Buch der Reihe „Ich schenk dir eine Geschichte“ vorgestellt wird.
Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr und verspricht ein spannendes und unterhaltsames Programm für die ganze Familie.
Auf der Bühne präsentieren Autor Thomas Winkler und Illustrator Timo Grubing ihr Werk „Cool wie Bolle“ und gewähren Einblicke in die Welt der Kinderliteratur. Zudem sorgt Stefan Andres mit einem Ratequiz zu Kinderbüchern für Spaß und Interaktion.

Thomas Winkler, geboren 1972, studierte Mathematik, Physik und Informatik. Er lebt und arbeitet als Lehrer in München. In seiner Freizeit schreibt er Geschichten für Kinder, Romane und Drehbücher (z.B. für den Teeniefilm »Systemfehler – Wenn Inge tanzt«).
Timo Grubing, geboren 1981, studierte Illustration an der FH Münster und lebt seit seinem Diplom 2007 wieder in seiner Geburtsstadt Bochum. Als freier Illustrator ist er in den verschiedensten Bereichen tätig: Er bebildert Kinderbücher, Schulbücher und Spiele und arbeitet regelmäßig für Magazine und Agenturen.

Ein weiteres Highlight in Erfurt: In fünf Straßenbahnen werden insgesamt 2.000 dieser Welttagsbücher an Fahrgäste verteilt – eine großartige Initiative, um die Freude am Lesen in die Stadt zu tragen.

Dienstag, 22. April 2025

BücherKunst

Zum morgigen UNESCO-Welttages des Buches zeigt das Museum für Angewandte Kunst Gera eine Ausstellung „Der Buchillustrator und Buchgestalter Kurt Löb (1926–2015)“.

Nur wenige, die ein Buch mit Illustrationen in die Hand nehmen, erahnen den langwierigen Prozess seines Zustandekommens oder merken gar etwas von der argen Plagerei des armen Illustrators.

Mit diesen Worten Kurt Löbs, einem Meister der Buchkunst, begibt sich der Besucher auf Entdeckungstour durch das umfangreiche Werk dieses Illustrators, Typografen, Buchgestalters, Professors und Autors „hinter die Kulissen“ der Buchkunst: Die erste Skizze, der typografische Entwurf, die ausgereifte Illustrationszeichnung oder die Druckerplatte markieren den langen Weg zum fertigen Produkt Buch.
Kurt Löb, Entwurf zu Günter Kunert: Zu Besuch in der Vergangenheit
Abb. © Anna Lehmann-Ertel
Neben zahlreichen illustrierten Büchern aus sechs Jahrzehnten, zeichnerischen Entwürfen und Grafiken aus Privatsammlungen bilden zwei Konvolute der selten zu sehenden Original-Illustrationszeichnungen von Kurt Löb den Höhepunkt der Ausstellung: Die Blätter zu Anton Tschechows Erzählungen „Rothschilds Geige“ und zu Charles de Costers „Die Geschichten von Ulenspiegel und Lamme Goedzak“, die zu seinen Hauptwerken zählen.

(Anna Lehmann-Ertel, Kuratorin)

23. April bis 17. August 2025

Museum für Angewandte Kunst
Greizer Str. 37, 07545 Gera

Leipziger Buchmesse - ein Nachtrag

Leipzig: Bücher, Events und Kostüme

[...] Es schien undenkbar, dass die Leipziger Buchmesse [von der Wende] Schaden nehmen könnte. 1825 hatte sich hier der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig gebildet, bis 1945 blieb dieser Spitzenplatz der Leipziger Buchmesse unbestritten. Doch nein, auch die Leipziger und ihre Messe mussten sich wie alles aus dem Osten ganz weit hinten anstellen. Die Messeleute in Frankfurt am Main dachten gar nicht daran, zurück nach Leipzig zu kommen. Die Verlage, die Druckereien, die Buchbindereien, der Vertrieb kamen alle erst ins Schleudern, sodann unter den Hammer und wurden schließlich dicht gemacht oder von der Treuhand verscherbelt. Trübe Jahre für das Leseland.

Erst in den Neunzigerjahren ging ich wieder zu einer Buchmesse, um die neue Messehalle zu besichtigen. Die Straßenbahn Linie 16 vom Hauptbahnhof nach Leipzig-Wiederitzsch war fast leer.[...]
„Alles schreibt, keiner liest“ ist die Standartklage der meisten Verleger. „Machen Sie doch weniger und interessantere Bücher“, sagte ich zu einem Großhandels-Vertriebsboss, der vor einer Wand voller neuer Ratgeber stand, und mir stolz die Neuerscheinung „Problemzonen am Po mit 40“ zeigte. „Wo denken Sie hin“, entgegnete er, „es gibt ein Dutzend Buchmessen in Deutschland, alle acht Wochen eine. Überregional wahrgenommen werden Frankfurt und Leipzig. Aber Frankfurt hat dreimal so viel Platz und wir machen dort deutlich mehr Gewinn. Trotzdem muss auf jeder Messe ganz viel Neues stehen. Denn was in drei Monaten nicht verkauft ist, wird vergessen und sofort überlagert von Neuerscheinungen. Dieses Jahr gewinnt der [Christian] Kracht oder irgendeine Autorin mit einem Frauenthema-Buch. Das muss dann sofort durch die Ladenketten wirbeln. Denn was in drei Monaten nicht verkauft ist, wird nie mehr verkauft und landet im modernen Antiquariat oder wird über Zweitverwerter verramscht.“ Es gewann in diesem Jahr Kristine Bilkau mit dem Roman „Halbinsel“.

Der SWR-Literaturkritiker
Carsten Otte bescheinigte der Messe in seinem Bericht, unkritisch zu sein und „kontroverse Diskussionen über die Entwicklung der Branche zu scheuen, dabei wären Streitgespräche dringend nötig. Wer sich die Ergebnisse zur Bundestagswahl vor allem in Ostdeutschland anschaut, hatte beim Zuhören der so gut wie nie kontroversen Podiumsdiskussionen der Messe zuweilen das beklemmende Gefühl, in ein politisch korrektes und gleichermaßen dystopisches Computerspiel geraten zu sein, das gewinnt, wer die meisten Harmoniepunkte sammelt.“ [...]

Mittlerweile ist Leipzig wieder die unangefochtene Nummer 2 unter den Messen in der Verlagsbranche. Denn die pfiffigen Westsachsen kreierten vor einigen Jahren das Format „Leipzig liest“ und landeten damit einen Volltreffer. Die Messe wird seitdem umrahmt von immer mehr Autorenlesungen und vergleichbaren Veranstaltungen.
[...] Die Messe gilt als gemütlich und kundennah, ist aber wie alle Messen laut und unübersichtlich. Die meisten Besucher sind junge Leute in Phantasiekostümen. Manche tragen japanische Schuluniformen oder haben sich in die Rüstung eines Roboters gewuchtet. [...] Romance oder Dark Romance, Romantasy oder New Adult heißen die Genres in einem inzwischen ausdifferenzierten Segment der Trivialliteratur. [...]
Darüber hinaus sind Frauen eindeutig in der Mehrheit. Zu den Akademikerinnen und Lektorinnen der Neunzigerjahre kommen Kundinnen und Autorinnen. Offenbar ist der Literaturbetrieb weitgehend von den schreibenden Frauen übernommen worden. Auch die Autorinnen der Vergangenheit werden immer wieder neu aufgelegt; die guten und zu Unrecht vergessenen und alle anderen auch. „Tja, die Messe wird weiblicher und jünger und die Themen der Bücher, die die Verlage drucken, passen sich dem an“, sagte der Vertriebsleiter eines namhaften Verlags. „Und was soll ich lesen oder mein Enkel, der Angst hat, dass die Wehrpflicht wieder eingeführt wird oder er gar in einen Krieg ziehen muss?“, will ich wissen. Er weist mit großer Geste in die Hallen und fragt: „Sehen Sie junge lesenden Männer?“ Nein, ich sehe tatsächlich keine. „Die sind uns abhandengekommen ins Internet, in die sozialen Medien, zu Tiktok und den Computerspielen. Für die brauchen wir nichts mehr zu drucken. Die kaufen keine Bücher mehr“, konstatiert er und lässt mich stehen.

[...] Was für Zeiten!

(Walter Thomas Heyn, in Das Blättchen, 21. April 2025)

Montag, 21. April 2025

erstes Berliner Regionaltreffen der Maximilian-Gesellschaft

Die Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst kündigt ein weiteres Regionaltreffen, nach dem Treffen im Rhein-Main-Gebiet diesmal in Berlin, an.

Dr. Matthias Miller, Mitglied der Maximilian-Gesellschaft, lädt dazu in die Bibliothek und Sammlung Handschriften / Alte und wertvolle Drucke des Deutschen Historischen Museums ein.
Interessenten können gern ihr Kommen ankündigen, am besten per Mail an Ulrich Johannes Schneider, oder können auch spontan ohne Anmeldung oder in Begleitung an der Veranstaltung teilnehmen.

Anschließend an die Veranstaltung können alle den Abend im benachbarten „Da Vinci“ ausklingen lassen, das vom Veranstaltungsort aus gut zu Fuß zu erreichen ist.

15. Mai 2025, 18 Uhr

Deutsches Historische Museum
Bibliothek und Sammlung Handschriften / Alte und wertvolle Drucke
Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin

200 Jahre „Kleine Ausgabe“ der „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm

Die „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm, die Erstausgabe wurde hier vorgestellt als Bibliophiles des Monats, gehören zu den am meisten verbreiteten Büchern in deutscher Sprache. Richtig erfolgreich wurden sie erst durch die „Kleine Ausgabe“, die vor 200 Jahren erstmals im Verlag von Reimer in Berlin erschien. Hier wurden 50 Märchen aus der Sammlung speziell für Kinder ausgewählt. Ludwig Emil Grimm, der jüngere Bruder der Brüder Grimm, steuerte sieben Illustrationen bei.
Auf ihrem Siegeszug durch die ganze Welt wurden die Märchen der Grimms ausgehend von dieser „Kleinen Ausgabe“ zum faszinierenden Gegenstand der Buch- und Illustrationskunst. Die Fokusausstellung, in der im Wechsel aktuelle Projekte aus der Stabi gezeigt werden,. präsentiert einen kleinen Querschnitt durch die Geschichte der Grimm-Illustrationen – von Ludwig Emil Grimm bis heute. Zu sehen sind europäische Kinder- und Märchenbilderbücher aus drei Jahrhunderten, in denen die Welt von Grimms Märchen durch bezaubernde Illustrationen als Buchschmuck immer wieder neu gesehen wurde.

Kuratiert von Sebastian Schmideler und Wolfgang Seifert.

19. März – 13. Juli 2025

Stabi Kulturwerk
Staatsbibliothek zu Berlin
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Sonntag, 20. April 2025

Frohe Ostern!

Allen Lesern dieses Blogs mit diesem Gruß von Petros Akkordeon ein frohes Osterfest.
Der Künstler, von dem anlässlich seines Vortrages vor den Magdeburger Bibliophilen das Blatt Börde-Einhorn und zur BuchDruckKunst das freie Hanse-Einhorn entstand, kommentierte das Blatt mit den unbestritten wahren Worten: "Das Einhorn gibt es genauso wie den Osterhasen und darum freue ich mich darauf."
Freuen wir uns mit ihm!

Samstag, 19. April 2025

Hannoverscher Bibliophilen Abend im April 2025

Am 1. April 2025 luden die Hannoverschen Bibliophilen zum 124. und vorerst letzten Treffen ein, das als Gemeinschaftsabend in der Stadtbibliothek einen Rückblick auf fast ein Vierteljahrhundert "Sammelleidenschaft und gegenseitigen Austausch" bot. 
In der Einladung hieß es: "Wir zeigen eine Auswahl von Büchern und Buchverwandtem aus der Vielfalt von Themen, die Gäste und Referenten seit 1996 einander vorgestellt haben. Das waren Bücher, Bilder, Lesezeichen, Buchstützen, Spielkarten und vieles andere."
Fotos © Ursula Saile-Haedicke, aufrufen durch Klick auf die Abb.
Die zahlreich erschienenen Gäste brachten Erinnerungsstücke mit, einige schilderten auch bemerkenswerte Vorkommnisse aus der Geschichte des Bibliophilen Abends.

200 Jahre Börsenverein - Zwischen Zeilen und Zeiten

Aus Anlass des 200. Stiftungsfestes des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig findet im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek im Rahmen des Themenjahres „Mehr als eine Geschichte. Buchstadt Leipzig“ eine Ausstellung statt.
Repro: DNB
Vor 200 Jahren, am 30. April 1825, unterzeichneten 101 Buchhändler und Verleger ihre Börsenordnung, die zugleich die Geburtsstunde des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig war.
Eine der vorrangigen Aufgaben des Börsenvereins war die Organisation eines komplexen Abrechnungsgeschäftes, das aufgrund der verschiedenen Währungen während der Buchmesse entstand. Zweimal im Jahr reisten die auswärtigen Buchhändler in die Buchhandelsmetropole Leipzig. Da ein zentraler Platz für die Abwicklung der Geschäfte fehlte, mietete der Potsdamer Verleger Carl Christian Horvath von 1797 bis 1824 das Auditorium der theologischen Fakultät, das in der Messezeit nicht benutzt wurde. Später übernahm der Börsenverein die Anmietung der Räumlichkeit. Im Jahr 1836 wurde die Deutsche Buchhändlerbörse in der Ritterstraße eingeweiht.
In den folgenden Jahrzehnten setzte sich sich der Börsenverein gegen Raubdruck und Schleuderpreise ein. 1888 führte der Börsenverein den festen Ladenpreis ein. Darüber hinaus wirkte er an der Gestaltung des Urheberrechts mit. Für den expandierenden Wirtschaftsverband wurde die Buchhändlerbörse bald zu klein, so dass 1888 in der Hospitalstraße (heute Gutenbergplatz) ein repräsentativer Neubau, das Deutsche Buchhändlerhaus, erbaut wurde. Im Dezember 1943 zerstört, befindet sich heute dort das Haus des Buches, in welchem auch der Leipziger Bibliophilen-Abend seinen Sitz fand.
Nach 1945 wurde in der damaligen BRD ein eigener Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet. Am 1. Januar 1991 wurden beide Börsenvereine mit Sitz in Frankfurt am Main zusammengeschlossen.
Heute sind im Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V. insgesamt rund 4.000 Verlage, Buchhandlungen und Antiquariate, Zwischenbuchhändler und Verlagsvertreter organisiert.

Anlässlich des 200. Jubiläums erscheint eine Publikation im Wallstein-Verlag, die unter dem Titel „Zwischen Zeilen und Zeiten. Buchhandel und Verlage 1825–2025“ in über 200 kurzen Essays eine andere Geschichte des Börsenvereins erzählt.

Eröffnung: Mittwoch, 23. April 2025, 18 Uhr, Begrüßung: Dr. Stephanie Jacobs, Leiterin des Deutschen Buch- und Schriftmuseums, Grußwort: Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
Ausstellung: 24. April - 15. Dezember 2025

Deutsche Nationalbibliothek
Deutsches Buch- und Schriftmuseum
Deutscher Platz 1, 04103 Leipzig

Freitag, 18. April 2025

Christa Wolfs Kassandra mit Illustrationen von Nadine Prange

In der Büchergilde Gutenberg erschien Christa Wolfs Kassandra mit Illustrationen von Nadine Prange neben der Buchhandelsausgabe (28 €) in einer limitierte Vorzugsausgabe mit einem Siebdruck in drei Sonderfarben, signiert und nummeriert, im Schuber, Auflage: 99 Exemplare (148 €).

Nadine Prange, geboren 1980 in Düsseldorf, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und schloss als Meisterschülerin bei Thomas M. Müller ab. Ihr Diplom-Buch Neon Pantheon, das bei der Büchergilde Gutenberg erschien, ist eine zeitgenössische Interpretation der griechischen Götterwelt und wurde bei den „Schönsten deutschen Büchern“ ausgezeichnet. Sie arbeitet als Illustratorin und Grafikerin in Leipzig.