Dienstag, 19. März 2024

Antiquariatsliste März 2024

Zur 30. Leipziger Antiquariatsmesse erschien die Liste März 2024 des Roten Antiquariats und der Galerie Meridian von Christian Bartsch.
Sie enthält einige ausgewählte Nummern, die auch im Messekatalog angeboten we4rden - diese können erst zu Messebeginn vor Ort verkauft werden.

Im hinteren Teil der Liste findet sich eine 92 Positionen einer Privatsammlung zu Schrift, Typographie und Buchkunst. Die Umschlaggestaltung erfolgte in Anlehnung an Pos. 138: A. M. Cassandre. Deberny Peignot - Une Lettre Nest Seule Rien.

Messe: 21. - 24. März 2024

Leipziger Buchmesse, Halle 5
Messe-Allee 1 · 04356 Leipzig

Montag, 18. März 2024

10 Jahre Logbuch-Verlag

Porträtfoto: Caro Dirscherl
Axel Stiehler
feiert das zehnjähriger Bestehen seines Logbuch-Verlags und ist mit seinen literarischen Fundstücken zum ersten Mal bei der BuchDruckKunst dabei (wurde ja auch Zeit!). 
Während der Inhalt der Hefte in gängigen Druckverfahren hergestellt wird, druckt Axel die Cover (und manchmal auch grafische Beilagen) nach guter alter Buchdruck-Art auf einem Tiegel.

(Klaus Raasch)

BuchDruckKunst: 5. - 7. April 2024

Museum der Arbeit
Wiesendamm 3, 22305 Hamburg

Weiter hinschauen! Noch mehr denken! Besser machen?

15. WORKSHOP DER STIFTUNG ILLUSTRATION
Ill. aus Merav Salomon, The Business of Staying Alive
Nach dem letzten Workshop im Jahr 2023, der bereits das Politische im Bilderbuch thematisierte, wurde darum gebeten, Inhalte fortzusetzen, zu vertiefen, neu aufzugreifen und zu variieren. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach - mit einer größeren kreativen Beteiligung aller Teilnehmenden, mit hoch aktuellen inhaltlichen Bezügen, vielfältig und einfalls-reich, aber immer mit dem Fokus auf die Illustration.
 
Weitere Information zum Workshop, vor allem zur Anmeldung und Teilnahmegebühr finden Sie unter bilderbuchmuseum.de. Hier wird auch möglichst zeitnah das Programm des Workshops publiziert.

Safe the Date! 13. - 14. September 2024

STIFTUNG ILLUSTRATION
Bilderbuchmuseum Troisdorf 
Burg Wissem, 53840 Troisdorf

Sonntag, 17. März 2024

AugenRausch

Gestern startete mit „AugenRausch“ ein neuer Podcast des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek.

Thema des Podcasts ist das Bild als Wissensressource. Ob Comic, Manga oder Bildgeschichten, ob Illustrationen, Infografiken oder Icons – die Welt ist voller bildbasiertem Wissen.
Key Visual des Podcasts mit einer Ill. von Henning Wagenbreth
Bereits seit Beginn der Mediengeschichte ist das Bild als Wissensspeicher relevant, etwa als Höhlenmalerei, als Gedächtniskette oder Hieroglyphenschrift. Heutige Bilderwelten sind omnipräsent, sei es im Buch, auf Plakaten, als Emoji oder Icon, im Film, in Apps oder im Netz. Der Podcast „AugenRausch“ zeigt einen Ausschnitt aus dieser Bilderwelt, indem er dem Reichtum aktueller Comic- und Illustrationskunst eine Bühne bietet – und Entdeckerfreude schürt.
Die erste Folge erscheint im Vorfeld der Leipziger Buchmesse und stellt mit Armin Abmeier und Rotraut Susanne Berner zwei der bekanntesten Vertreter der Comic- und Illustratorenszene in Deutschland vor. Die zweite Folge erscheint zum 80. Geburtstag des Leipziger Zeichners Egbert Herfurth am 5. April 2024.

Aber nicht nur der Podcast „AugenRausch“ widmet sich dem Bild als Wissensressource – auch vor Ort im Deutschen Buch- und Schriftmuseum kann man derzeit in die Welt der Comics eintauchen. Pünktlich zur Leipziger Buchmesse und im Rahmen des wunderbaren Gastlandkonzeptes der Messe öffnet am Abend des 19. März 2024 die Ausstellung „Schön mich kennenzulernen.“ ihre Tore. Ausstellung und Podcast zusammen markieren eine Neuausrichtung der Sammlungspolitik des Deutschen Buch- und Schriftmuseums: Das Bild wird künftig ein zentrales Thema sein – sowohl im Zusammenhang mit Erwerbungen als auch mit Ausstellungen und Veranstaltungen.

(Stephanie Jacobs)

Samstag, 16. März 2024

Die Magie des Johannes Gutenberg

Vom traditionellen Buchdruck zum typografischen Experiment

Eine Ausstellung von Hans Witte "Die Magie des Johannes Gutenberg" in Dringenberg zeigt ab Ende März Buchdruckkunst und Installationen.
Das Sirius-Alphabet
Der Buch- oder Hochdruck mit Hilfe von Blei- und Holzlettern ist seit mehr als 500 Jahren die maßgebliche Kommunikationstechnik großer Teile der menschlichen Gesellschaft. Eine wichtige revolutionierende Erfindung dabei war die “bewegliche Letter“ des Johannes Gutenberg.
In den letzten 50 Jahren ist der Buchdruck immer mehr zu einem Medium der Buch- und Grafikkünstler geworden entsprechend dem Leitsatz des Buchkünstlers Hans Witte: “Altes Handwerk mit jungem Gesicht“

Vernissage: 14. April 2024, 11:30 Uhr Einführung: Dr. Dieter Alfter, Kunsthistoriker, Hans Witte, Buchdruckkünstler
Ausstellung: 30. März - 20. Mai 2024, am Wochenende und Feiertags

Rittersaal der Burg Dringenberg
Burgstraße 30, 33014 Bad Driburg

Freitag, 15. März 2024

Tag der Druckkunst

Alle Veranstaltungen in Deutschland zum heutigen Tag der Druckkunst durch Klick auf die Abb.

Clifton Meador erhält den Künstlerbuchpreis 2024

Der Künstler wurde mit dem diesjährigen Künstlerbuchpreis der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und der Curt Mast Jägermeister Stiftung für sein Projekt ausgezeichnet, das den Dreißigjährigen Krieg zum Ausgangspunkt einer künstlerischen Auseinandersetzung mit den Folgen des Krieges bis in die Gegenwart nimmt.
Abb. © Galerie DRUCK & BUCH, Wien
Neben einem Preisgeld von 6.000 Euro erhält der Preisträger die Möglichkeit, bis zu einem Monat in der Bibliothek zu arbeiten und ein Künstlerbuch zu produzieren, das von den Beständen der HAB inspiriert ist.

Clifton Meadors Projektskizze beginnt mit einer kritischen Bestandsaufnahme des Status quo: Wir erleben derzeit den größten Landkrieg in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und bewaffnete Konflikte in vielen Teilen der Welt. Im Mittelpunkt der preisgekrönten Projektidee stehen der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen für die politische, religiöse und gesellschaftliche Landschaft Europas und der Welt bis heute. Ausgehend von den Beständen der Herzog August Bibliothek will Meador die visuellen Ausdrucksformen dieses Krieges, insbesondere in alten Drucken, auf ihre Relevanz für heutige Erzählungen und Erfahrungen hin untersuchen. Meador schreibt: "Bilder aus jeder Epoche sind eine Möglichkeit, eine Erzählung zu formen. Das heißt, wenn die Geschichte von den Siegern geschrieben werden soll, frage ich mich, ob Künstler neben der kontrollierenden Erzählung auch andere Geschichten einschmuggeln könnten. [...] Ich frage mich, ob diese marginalen Bilder vielleicht andere Geschichten erzählen und verschiedene Aspekte eines schrecklichen Konflikts und seiner Folgen offenbaren."

Für den Künstlerbuchpreis 2024 wurden 23 Projektideen eingereicht. Es gab 9 Einreichungen aus Deutschland und 16 internationale Bewerbungen von Künstlern aus den USA, Brasilien, Kolumbien, Pakistan, Südafrika, den Niederlanden, Russland und Australien.

(Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel)

Donnerstag, 14. März 2024

Karl Marx (1818 - 1883)

Am 14. März 1883 verstarb in London Karl Marx, heute dem Schulkind und BILD-Leser verteufelt als Schöpfer einer inhumanen Staatsdoktrin.
Karl Marx war nichts anderes als ein genialer Analyst und Kritiker des Kapitalismus, eigentlich Basiswissen eines jeden BWLers, mit der Vision einer humanen Gesellschaft.
Und als Jünger von Schelling, Fichte und Kant, als Schüler von Hegel einer der bedeutendsten Philosophen der Letzen 200 Jahre.

Seine Ideen bleiben.

Die Abb. zeigt den Linolschnitt K.M. (2018, 15x10 cm) von stebü, (Steffen Büchner), dessen Zyklus zum Leidensweg Christi, die Portraits von Bert Brecht oder auch von Erich Kästner für den Berliner Bibliophilen Abend, die Arbeiten für den Verlag 9 Reiche oder die Corvinus Presse mich genauso überzeugten, wie seine pikanten erotischen Linolschnitte.

Mitteilungen der ÖEG

Das Heft 1/2024 der Mitteilungen der Österreichischen Exlibris-Gesellschaft wurde ausgeliefert. Darin gibt u.a. der Vorsitzende der Gesellschaft Tillfried Cernajsek unter der Überschrift "Den Unruhen der Welt zum Trotz" einen Rückblick auf die Aktivitäten der ÖEG, Andreas Raub informiert über Richard Wagner auf Exlibris österreichischer Künstler und die Österreichische Exlibris-Gesellschaft stellt öffentlich  Fragen zum Wirken der FISAE, die seit Jahren unbeantwortet blieben und einer dringenden Behandlung zum nächsten FISAE-Kongress vom 1. - 6. Oktober 2024 in Palma de Mallorca bedürfen.

Hölle und Paradies

Mit einer Matinee eröffnen wir am Samstag, 23. März um 11 Uhr unter dem Titel „Hölle & Paradies“ eine weitere Ausstellung. Sie erzählt vom Amsterdamer Exilverlag Querido, der während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Heimat für zahlreiche deutsche Autor*innen wurde. „Hölle und Paradies“ ist ein weiterer Beitrag zum Gastlandauftritt der Niederlande und Flandern zur Buchmesse.

Kabinettausstellung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek
20. März 2024 bis 12. Januar 2025

Mittwoch, 13. März 2024

15. März - Tag der Druckkunst

Caroline Saltzwedel arbeitet mit Hochdruck und Tiefdrucktechniken: Am Tag der Druckkunst lädt die Künstlerin zu einer Sondervorführung in das erste Stockwerk des Museums der Arbeit, Hamburg, ein: Anlässlich der sehenswerten Ausstellung MAN AND MINING zeigt sie ihr neues Werk »King Coal« und druckt an einer historischen Radierpresse.
Natürlich ist das Werk auch auf der BuchDruckKunst zu sehen!

15. März 2024, 14 - 16 Uhr

BuchDruckKunst: 5. - 7. April 2024
Museum der Arbeit
Wiesendamm 3, 22305 Hamburg

Schön mich kennenzulernen

Nicht erst seitdem Emojis und Icons die digitalen Kanäle fluten, wissen wir um die Bedeutung des Bildes als Wissensressource und Kommunikationsmedium. Nein, das Bild steht auch ganz am Anfang der Mediengeschichte – ob als Höhlenmalerei, Gedächtniskette oder Hieroglyphenschrift. So verwundert es kaum, wenn Deutsches Buch- und Schriftmuseum als mediengeschichtliches Museum in diesem Frühjahr einen Schwerpunkt auf das Thema Bild setzen.
Die Ausstellung „Schön mich kennenzulernen“, widmet sich dem spannenden Thema „Autobiographie und Comic“. Als Beitrag zum Gastlandkonzept der Buchmesse, das in diesem Jahr die Niederlande und Flandern nach Leipzig holt – und mit dieser Region zugleich den traditionsreichsten Comic-Hotspot in Europa und der Welt. Im Zentrum stehen überraschend ernste und aktuelle Themen, die eindrücklich zeigen, welches Potenzial der Bilderstrip hat.

Eröffnung: 19. März 2024, 19 Uhr
Wechselausstellung: 20. März 2024 - 5. Januar 2025

Deutsches Buch- und Schriftmuseum
Deutscher Platz 1, 04103 Leipzig

Dienstag, 12. März 2024

BuchKunstBalance auf der BuchDruckKunst und der artGRAFIK

Mit einer Reihe neuer Künstlerbücher aus den Jahren 2023/24 reist Henry Günther / BuchKunstBalance zu den beiden Messen BuchDruckKunst und zur 3. artGRAFIK.
Henry Günther / Antje Wichtrey Malerbuch in Buchkassette STRANDGUT: acryl, tusche, pastell
Wobei das unikate Malerbuch mit Helge Leiberg "tango nocturnes Ahrenshooper Gedichte" wie auch die erste Auflage der Reprintausgabe bereits vergriffen sind, eine zweite Auflage der Reprintausgabe ist in Arbeit und wird zu beiden Messen vorliegen.
TANGO NOCTURNES Ahrenshooper Gedichte Ein Malerbuch mit Gedichten von Henry Günther und Zeichnungen von Helge Leiberg
Die Poetischen Miniaturen XV "Bleib allein / tango" mit Gedichten von Thomas Brasch und Henry Günther wurden etwas verspätet an die Sammler ausgeliefert, wie auch an das Lyrikkabinett München.

Im Sommer wird es in der Seemannskirche in Prerow eine gesonderte Einzelausstellung mit Lesung
zu den Künstlerbüchern geben.

BuchDruckKunst: 5. - 7. April 2024
Museum der Arbeit, Hamburg

3. artGRAFIK Ahrenshoop: 9. - 12. Mai 2024

Marginalien #252

Bücher erzählen Geschichten. So weit, so nicht neu. Literatur lebt vorn Wunsch des Menschen, sich anderen mitzuteilen, der Sterblichkeit ein Schnippchen zu schlagen. Geschichtenerzähler, Bänkelsänger, Buchdrucker, Mikrofilmverfilmer, Cloud Sales Representative: Beständig suchen wir, Erfahrung ein verlängertes Leben zu schenken. Wer schreibt, der bleibt. Was gleichermaßen wirkt, ist das Buch als Objekt. Gebrauchspuren, Exlibris, Stempel, Sammlungskontext: Bibliophile lieben Bücher nicht nur des Inhalts und der Gestalt wegen, sondern gerade ob der Geschichte hinter dem Exemplar. Diese Marginalien-Ausgabe ist voll solcher Beispiele.
(aus dem Editorial: Till Schröder)

In einem der Beiträge erwähnt Klaus Raasch, der unter dem Titel "Unterwegs im Büchermeer" über die 19. BuchDruckKunst in Hamburg schreibt, dankenswerter Weise auch die Bücherkinder Brandenburg.
Die von Matthias Gubig gestaltete typografische Beilage enthält die Schrift Typografisches Sündenregister von Albert Kapr, als graphische Beilage erhalten Mitglieder der Pirckheimer Gesellschaft eine von zwei Schablithografien zu Jean Paul, Die wunderbare Gesellschaft oder In der Neujahrsnacht (Die Maske), von Rolf Münzner, in je 325 Exemplaren gedruckt von Stephan Rosentreter im Lithographischen Atelier Leipzig.

Montag, 11. März 2024

Wiener Bibliophile besuchen eine Spielkartenfabrik

1824 – also genau vor 200 Jahren – wurde das Traditionsunternehmen von Ferdinand Piatnik gegründet und wird bis heute als „Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne“ erfolgreich von der Familie des Gründers geführt. Piatnik ist heutzutage mit Vertriebstöchtern in Deutschland, Tschechien, Ungarn und den USA der größte Spieleverlag Österreichs und ein führender Anbieter von Spielen in ganz Europa. Die Produkte – jährlich kommen rund 20 Neukreationen hinzu – sind weltweit in 72 Ländern erhältlich.
Wiener Bibliophile werden die Spielkartenfabrik am Mittwoch besuchen und eine Führung mit dem Geschäftsführer Mag. Dieter Strehl erleben.

13. März 2024

Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne
Hütteldorferstraße 229-231, 1140 Wien

Sonntag, 10. März 2024

Lavaters helfende Hände

In einer Veranstaltung der Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft wird Dr. Richard Fasching unter diesem Thema über Schreiberinnen und Schreiber im Zürich des 18. Jahrhunderts referieren.
Johann Caspar Lavater (1741–1801) war in seinem relativ kurzen Leben mit etwa 1900 Briefpartnern und Briefpartnerinnen im Austausch. Um den Überblick über seine äusserst umfangreiche Korrespondenz zu behalten, liess er vor dem Versand eines Briefes jeweils eine Kopie für das eigene Archiv erstellen. Bekannt ist, dass der Zürcher Pfarrer unterschiedliche professionelle Gehilfen beschäftigte, die ihm bei seinen Schreibarbeiten zur Hilfe standen. Neben anderen Geschäften haben diese Sekretäre, Schreiber und Kopisten entweder nach Diktat oder mittels Abschrift Briefe für das persönliche Archiv Lavaters kopiert.

Bislang kaum bekannt war hingegen, dass eine nicht geringe Anzahl helfender Männer und vor allem helfender Frauen einen Grossteil der anfallenden Kopierarbeiten für Lavater unentgeltlich übernommen hat. Es lassen sich nämlich mindestens drei Männer sowie um die zehn Frauen nachweisen, die ab den Achtziger- und vermehrt ab den Neunzigerjahren des 18. Jahrhunderts aus unterschiedlichen Motivationen den St. Peter-Pfarrer unterstützt haben und die Verwaltung und Archivierung seiner Korrespondenz erst möglich machten.

Im Vortrag werden diese mit Lavater befreundeten Männer und Frauen exemplarisch vorgestellt, indem einzelne Biografien mit Blick auf persönliche Verhältnisse zu Lavater sowie auf die Schreibtätigkeiten nachgezeichnet und kontextualisiert werden. Bei den helfenden Frauen lässt sich zeigen, dass die namentlich bekannten, allesamt in Zürich wohnhaften Kopistinnen die Möglichkeit der Übernahme von Arbeiten für Lavater als Privileg und Vertrauensbeweis des berühmten Pfarrers verstanden. Gleichzeitig erhielten sie durch ihre Schreibtätigkeit Einblick in Lavaters Briefverkehr mit berühmten Persönlichkeiten. Den Inhalt der von ihnen kopierten Briefe nutzten die Zürcher Frauen nachweislich zur Selbst-Unterweisung.

Vortrag: 19. März 2024, 18.00 - 20.00 Uhr

Zentralbibliothek Zürich
Hermann-Escher-Saal
Zähringerplatz 6, 8001 Zürich,

Samstag, 9. März 2024

1. Stuttgartzer Buchmesse

Heute findet in Fellbach die erste Stuttgarter Buchmesse statt.

Da die meisten Buchmessen in Deutschland finden eher im nördlichen Teil statt. Das veranlasste Ann-Katrin Zellner und Stefan Zeh einem Ort für die 1. Stuttgarter Buchmesse zu organisieren.

Etwa 120 Aussteller werden erwartet und die Messe wird von von ca. 15 Lesungen begleitet. Die Messe wendet sich an jedes Publikum, junge Leser können darüber hinaus an einer Kinderbuchrallye teilnehmen.

Die Wahl des Veranstaltungsorts ist eher der Not geschuldet als geplant, obwohl die Organisatoren sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung sind.

Messe: 9. März 2024

Schwabenlandhalle
Guntram-Palm-Platz 1, 70734 Fellbach

Willibald Pirckheimer

s/w-Abb. eines Ausschnitts des untenstehenden Bildes mit Willibald Pirckheimer und dem Selbstbildnis  Albrecht Dürers
Eine vermutlich eher unbekannte Abbildung des Namenspatrons der Pirckheimer-Gesellschaft. Das Original befindet sich im Kunsthistorischen Museum Wien.
Ich danke Ralf Parkner für den Hinweis.
Albrecht Dürer, Martyrium der zehntausend Christen

Freitag, 8. März 2024

Internationaler Frauentag



Mit diesem 75 Jahren altem, des Nachdenkens wertem Plakat, wünsche ich allen Leserinnen der Informationen eines Pirckheimers, meiner Ehefrau und meiner Tochter und auch meiner Zahnärztin, ja, selbst einigen unserer Politikerinnen alles Gute zum heutigen Tag.

Ein Buch, das viele Besitzer kannte

Die „Heimkehrer“-Reihe der Staatsbibliothek zu Berlin beschreibt die 1646 gedruckte zweite Auflage der Oden und „lyrischer Wälder“ des Jesuiten Jakob Baldes. Vormals von Kurfürst Maximilian I. von Bayern zu einer Arbeit über die bayerische Geschichte im Dreißigjährigen Krieg verpflichtet, gab Balde diese nach Unstimmigkeiten mit seinem Auftraggeber zugunsten neulateinischer Lyrik auf. Der Band wurde im zweiten Weltkrieg aus Berlin vermutlich nach Sachsen ausgelagert und 1945 von der Sowjetunion requiriert.
Von dort aus landete er in einem Moskauer Antiquariat, wo er von einer Privatperson erworben wurde. Diese entdeckte im Inneren des Buches den Berliner Bibliotheksstempel und gab es kurz vor Weihnachten 2023 an die Stabi zurück. Der Verlust des Werkes wurde nach 1945 zwar durch ein Exemplar aus der Bibliothek des Joachimsthalschen Gymnasiums ersetzt, doch der vorliegende Band weist interessante Merkmale auf, die erst jetzt genauer untersucht werden konnten: Den „Lyricorum Libri IV“ ist neben dem zur zweiten Auflage gehörenden Kupfertitel von 1646 auch der Kupfertitel der Münchner Erstausgabe von 1643 beigebunden. Hier finden sich die frühen Besitzeinträge zweier Priester namens Johann Augustin und Abraham Maler. Weitere Spuren lassen vermuten, dass der Bibliophile Karl Hartwieg Gregor von Meusebach unseren Band von dem Nürnberger Universalgelehrten Christoph Gottlieb von Murr erwarb, bevor Meusebachs Sammlung 1850 für die Königliche Bibliothek zu Berlin erworben wurde.

Über deen StabiKat kann der Band zur Ansicht in den Lesesaal bestellt werden, das Digitalisat ist hier einzusehen.

(Staatsbibliothek zu Berlin)