Montag, 27. März 2023

Grafikwerkstatt Dresden

1958 (!) gründeten die gerade von der Kunsthochschule gekommenen Dresdner Künstler Werner Wittich und Claus Weidensdorfer auf eigene Faust eine Druckwerkstatt, die sie auch für andere Künstler öffneten. Später übernahm der Künstlerverband die Führung und stellte hauptamtliche Drucker ein. 1991 übernahm die Dresdner Bezirksbehörde für Bildende Kunst Personal und Werkstatt, die seit 1997 eine 600 qm große Etage des Technik-Museums bespielen kann und damit zu den größten Grafikdruckwerkstätten Europas mit drei fest angestellten Druckern gehört, die auch kontinuierlich internationale Künstler-Austauschprogramme organisiert.

Dreiflügelige Kassette, bezogen mit einer
Originalgrafik von Stefanie Schilling. 
Die Druckgrafik spielt in Dresden traditionell eine besondere Rolle. So gibt es mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen eines der wichtigsten Kunstmuseen für Zeichnungen, druckgrafische Werke und Fotografien in der Welt. Die Grafikwerkstatt befördert, dass sich das Kupferstichkabinett auch in der Zukunft bei jungen Künstlern nach sammlungswerten Druckgrafiken umsehen kann. Das muss sein, denn die Druckgrafik bildet auch einen Teil der Geschichte der Alltagskultur einer Gesellschaft.

2005 kam es auch zu einer Gemeinschaftsproduktion von Büchergilde artclub und der Grafikwerkstatt in deren Reihe „Handpressendrucke“: In dieser waren ab 1994 grafische Mappen erschienen, aufwändig hergestellte drei-flügelige Kassetten, die rundherum von einem Künstler originalgrafisch gestaltet wurden und 4 bis 5 weitere Orig.-Grafiken enthalten.

(Wolfgang Grätz248. Grafikbrief)

Plakate - Einladungen 1988 - 2023

Die neue Ausstellung im Kunsthaus Müller zeigt eine Auswahl von Plakaten und der zugehörigen Einladungskarten der Jahre 1988 - 2023.

Das „Kunsthaus Müller" feierte im Jahr 2015 drei Geburtstage: 475. des Gebäudes, 35. des Betriebes (1980 begann alles mit der Werkstatt für Keramik) und 10 Jahre Betriebsstätte in Wurzbach. Aus diesem Anlass gründeten wir das Museum für Steindruck. 
Steindruck von Tilmann Röhner
Seitdem hat das Ausstellungskonzept den „Steindruck" als Schwerpunkt. In der ersten Etage erweiterten wir für die Präsentationen der ständigen Ausstellung zur Technik und Geschichte des Steindruckes. Während im Erdgeschoß, im größten Raum die Wechselausstellungen stattfinden. In den übrigen Räumlichkeiten zeigt die Galerie für zeitgenössische Kunst in „bunter" Reihe ständig einen Querschnitt von Werken der Malerei, Graphik und Plastik von den zahlreichen Künstlern unserer Galerie.
Die Vorzugsgraphik zur Ausstellung zeichnete Tilmann Röhner auf Stein und Christian Müller druckte an der Hand­presse. Titel „Gute Geister - Steindruck hebt ab", Motivgröße 50 x 38 cm, Blattgröße 57 x 44 cm, Auflage 40 Exemplare, Vor­zugspreis während der Ausstellung 90 Euro, danach 180 Euro.

Sonntag, 26. März 2023

Buchdruckmuseum Krakow am See

Hans Hilmar Koch betreibt in der Altern Schule in Krakow am See Mecklenburgs Buchdruckmuseum, die „Offizin Schwarze Kunst“. [...]
Die Berlin-Brandenburger Regionalgruppe besuchte das Museum 2010.
„Ich möchte den Menschen vermitteln, dass Drucken eine Kulturleistung ist“, sagt der gebürtige Bernburger, der seit Mitte der Achtziger Jahre in Mecklenburg lebt und arbeitet.
Hans Hilmar Koch [traf sich in den vergangenen Monaten] an drei Tagen in der Woche in seiner „Offizin Schwarze Kunst“ in der Alten Schule in Krakow am See mit Arndt Weigend. Der Drucker und der Holzgestalter und Bildhauer, der aus dem Osterzgebirge stammt und jetzt in der Region wohnt, gestalten gemeinsam die jährliche Ausgabe des [Ringelnatz-]Kalenders, der jeweils mit maximal 200 Exemplaren erscheint und vor allem an Stammkunden verkauft wird. [...] „Arndt ist der künstlerische Direktor. Er kreiert die Holzschnitte zu den Gedichten. Ich setze den Text. Die Gedichte wählen wir gemeinsam aus“, erläutert Hans Hilmar Koch, während er eine Seite für den sechsten Monat des Jahres aus der Druckpresse zieht. „Der Holzschnitt ist fünffarbig – damit kommen wir pro Auflage auf etwa 13.000 Druckgänge“, fügt er hinzu und beginnt, mit einem Lappen, getränkt in Reinigungslösung, die Farbe Blau von den Walzen abzuwischen. Demnächst wird er den Druckvorgang mit einer anderen Farbe aus dem Spektrum fortsetzen. Gemeinsam prüfen Koch und Weigend zuvor mit kritischem Blick, ob die bisherigen Farben sauber übereinander liegen. „Zur Leipziger Buchmesse sollen die Kalender fertig sein“, kommentiert der Drucker. Der Ringelnatz-Kalender ist ein Unikat und begehrt ...

... weiterlesen auf Müritzportal

Positionen zur Figuration

Klaus Fußmann, Maler, Grafiker und Essayist, wurde 1974 mit nur 36 Jahren als Professor für Malerei an die Hochschule der Künste Berlin (heute UdK Berlin) berufen und hat eine beachtliche Zahl von heute erfolgreichen Künstlerinnen und Künstlern ausgebildet. Noch lange nach seiner Emeritierung im Jahre 2005 hat Klaus Fußmann seine Schüler betreut und ist mit vielen in einem offenen und kollegialen Dialog geblieben.

Zum 85. Geburtstag des Meisters möchten einige seiner Schülerinnen und Schüler Klaus Fußmann mit einer Gruppenaustellung würdigen. Eine Besonderheit im Wirken Fußmanns ist, dass er unabhängig von Moden in der Kunst stets fest an die Bedeutung der Figuration geglaubt hat.
Archi Galentz: Drachenreiten am Teufelsberg, 2008
Die Arbeiten Fußmanns werden von denen seiner Schülerinnen und Schüler flankiert, Arbeiten von Gunther Baumgart, Hans-Joachim Billib, Sibylla Weisweiler, Thomas Kaemmerer, Philipp Mager, Hermann Reimer, Georgi Tchaidze, Michael Waitz, Christine Weber, der Pirckheimer Archi Galentz und Katja Krouppa treten in einen Dialog mit denen des Meisters.

Eine Broschüre mit Abbildungen der ausgestellten Werke, Biografien der Künstler und mit Essays zur Rolle des Lehrers in der Entwicklung der eigenen künstlerischen Ausdrucksweise wird zur Finissage der Ausstellung erscheinen.

Eröffnung. 31. März 2023, !9 Uhr
Ausstellung: 31: März - 21. Mai 2023

Galerie Wolf & Galentz
Wollankstraße 112a, 13187 Berlin

Samstag, 25. März 2023

Buchliebhaberei im Verein?

Das sieht nach einer Piefkerei aus, ist aber in Wahrheit eine Kultur, der eine immer größere Bedeutung bei der Herausgabe von Pressendrucken und anspruchsvoller Publikationen zukommt. Denn mit dem Abtreten einer Generation bedeutender Pressendruck-Verleger wie Reinhard Scheuble („Quetsche“), Thomas Günther (Edition Dechamps) und Jens Henkel (burgart presse) gibt es eigentlich fast nur noch Handpressen einzelner Künstler, die dann mit eigenen Originalgrafiken illustrierte und im Hochdruck gedruckte Texte vorlegen – gäbe es eben nicht die Bibliophilen-Vereinigungen, die von den biografischen Begrenztheiten Einzelner unabhängig Bücher auf hohem Niveau edieren. Und sich übrigens zunehmend dabei engagieren, Kindern und Jugendlichen Kenntnis und Verständnis von und für Buchkunst zu vermitteln...
Im Büchergilde Magazin des ersten Quartals 23 wird die Bibliophile Vereinigung Pirckheimer-Gesellschaft vorgestellt. [...] Noch etwas älter sind aber die Anfang des 20. Jahrhunderts gegründeten bibliophilen Vereinigungen wie der Leipziger Bibliophilen-Abend, der auf ein Bestehen seit 1904 zurückschauen kann, und den ich – Mitglied in beiden genannten Vereinigungen – hier ergänzend vorstellen will.

Die Bezeichnung „Leipziger Bibliophilen-Abend“ (LBA) geht auf den von 1904 bis 1933 in Leipzig tätigen Vorgängerverein gleichen Namens zurück, der seinerzeit zu den angesehensten und wirkungsreichsten bibliophilen Vereinen Deutschlands gehörte. Er stellte seine Arbeit, einer Zwangsauflösung wegen seiner vielen jüdischen Mitglieder zuvorkommend, 1933 selbst ein. Von 1956 bis 1990 gab es dann eine sehr rege Leipziger Ortsvereinigung der „Pirckheimer-Gesellschaft im Kulturbund der DDR“, und nach dem Fall der Mauer setzte man diese Tradition 1991 durch Wiedergründung des Leipziger Bibliophilen-Abend fort.

Der LBA ist bekannt für ein unglaublich facettenreiches Editionsprogramm von Pressendrucken, der Sitz in Leipzig mit seiner großen Druck- und Druckgrafiktradition ist eindeutig ein Standortvorteil. Wir geben unten einen kleinen Einblick in die Produktionen des LBA, wollen aber nicht vergessen, darauf hinzuweisen, dass man gerne dort Mitglied werden kann. Auch wenn die Stadt Leipzig im Namen geführt wird, steht die Mitgliedschaft für jede/n offen und kostet nur ganze 35 Euro Jahresbeitrag.

(Wolfgang Grätz, 248. Frankfurter Grafikbrief

Handschrift auf Palmblatt

Die Unibibliothek Tübingen zeigt zeigen eine Handschrift, die auf einem ganz besonderen Beschreibstoff beschrieben wurde. Hierbei handelt es sich um eine indische Handschrift, die um etwa 1850 entstanden und auf Palmblättern angefertigt ist. Festgehalten werden die einzelnen Palmblätter durch ein Bändchen in der Mitte und durch ein dickeres Holzstück am Anfang und Ende, was man als "Cover" deuten könnte und die einzelnen Seiten schützt.
Dieses Fundstück ist aus dem Rara-Bestand der UB und im Katalog unter der Ma I Signatur zu finden.

Freitag, 24. März 2023

BilderBuchKunst

Der Katalog 68 (Frühjahr / Sommer 2023) des Antiquariats der Pirckheimerin Sabine Keune enthält 114 Positionen auf 74 Seiten, darunter bibliophile und rare Titel oder Illustrationen von Manfred Bofinger, Susanne Ehmcke, die Gebr. Grimm oder der Edition Einstein des Pirckheimers Hans Witte).
rechts: 3 der 7 enthaltenen Positionen der Edition Einstein
Der Katalog kann gegen eine Schutzgebühr von 10 € beim Antiquariat Sabine Keune angefordert werden.

Antiquariat Sabine Keune
Kupferstraße 15, 52070 Aachen

Aus dem Antiquariat 1/2023

Im neuesten Heft stellt Thomas Reinecke in der Rubrik Bibliophiles die Halkyonische Akademie für unangewandte Wissenschaften zu Salò und ihre Drucke vor, Wolfgang Christian Schneider berichtet unter der Überschrift "Bibliophilie zwischen Trümmern und Inflation, sowjetischem Druck und Luftbrücke." über Blaschker-Drucke von 1948 und 1949. Unter den Artikeln der Rubrik Antiquariat stellt Björn Biester eine Korrespondenz zwischen Emil Offenbacher und Karl H. Pressler vor und gibt einen Vorgeschmack auf die Leipziger Antiquariatsmesse im April 2023. Der ehemalige Vorsitzende der Pirckheimer-Gesellschaft Ulrich Goerdten stellt, gewohnt ausgezeichnet recherchiert, den raren Druck "Ei love you" vor, eine vor 50 Jahren erschienen Broschüre zu einer Aktion der (West)Berliner Galerie von Jule Hammer.
Im Heft finden sich darüber hinaus Rezensionen, u.a. von Caroline Jessen zu hier bereits vorgestellten Leipziger Sammlungsgeschichten.

Donnerstag, 23. März 2023

Alexandre Dumas bei den Pirckheimern

Robert Grieger, Pirckheimer, bekannt für seine Leidenschaft für Hannes Hegen und Whisky, zeigte sich gestern den Berlin-Brandenburger Pirckheimern als profunder Kenner und ernsthafter Sammler eines bedeutenden französischen Literaten und Lebemanns: er machte mit Alexandre Dumas bekannt.
Die drei Musketiere oder Der Graf von Monte Christo kennt natürlich jeder, man hatte es als Jugendlicher gelesen und zu Hauf im Fernsehen gesehen.
Die Biografie, das Schaffen und die Nachwirkung des Alexandre Dumas geht aber weit über das Allgemeinwissen hinaus, wie der Referent anschaulich und unterhaltsam darstellte - mit Geschichten vom Schwarzen General bis hin zu den drei Beerdigungen des Autors, über Dumas als selbst inszenierte Marke für Zigarren und Fleischprodukte und als ewiges Objekt der Filmindustrie.
In Frankreich ist der Ruhm des Alexandre Dumas ungebrochen, in Deutschland gerät er eventuell in den Hintergrund und in Hollywood ersteht er periodisch auf.
Fotos © ad
Zu seinem Vortrag schreibt Robert Grieger:
"Er war einer der Menschen, die zehn Leben gelebt haben, während andere sich mühsam durch eines kämpften." (A.D. d.j.)
Ich hatte gestern Abend das Vergnügen einen Vortrag für die Pirckheimer-Gesellschaft e.V. zu halten zu einem geliebten Thema von mir: Alexandre Dumas (der Ältere).
Nicht nur seine 3 Beerdigungen waren Thema (mit Überführung ins Pantheon), sondern auch sein Leben und Werk in der Literatur und Geschichte.
Dazu die bewegende Geschichte Frankreichs welche parallel vorbeizog.
"Ich schreibe nicht meine Memoiren, ich schreibe die Memoiren aller großen Persönlichkeiten Frankreichs die ich kenne. Und da ich alle kenne, schreibe ich die Memoiren Frankreichs." (A.D. d.ä.)

6. April - 145. Geburtstag von Erich Mühsam

Bislang gab es in den Medien keinen Hinweis auf dieses Jubiläum, erst das soeben Heft ausgelieferte 2. Heft 2023 der Büchergilde Gutenberg machte auf den bevorstehenden 145. Geburtstag des bedeutenden Literaten Erich Mühsam am 6. April aufmerksam, den Schriftsteller, Bohemien, Anarchisten, Spiritus Rector der „Bairischen Räterepublik“, Freund von Frank Wedekind, Else Lasker-Schüler, Emmy Hennings und Rainer Maria Rilke, ermordet 1934 im KZ Oranienburg.

Ein großer Denker in seiner Zeit, der den Siegeszug des aufkommenden Faschismus bereits Ende 1919 prognostiziert, der die Anfänge alternativer Lebensweisen wie Vegetarismus, Spiritualismus oder Fitnesswahn im untergehenden Kaiserreich mit beißendem Spott analysierte und die Niederschlagung der Revolution als Geburtshilfe für den deutschen Faschismus genauso kennzeichnete wie er die autoritäre Gleichschaltung linker Ideen durch die KPD, aus der später das bürokratische Zwangssystem des real existierenden Sozialismus werden sollte, kritisierte.
Volk und Buch Verlag Leipzig, 1949 | Mühsam-Gesellschaften Berlin und Lübeck | Malik-Verlag 1924 | Verlag Volk und Welt Berlin 1958/1961 | Verbrecher Verlag Berlin, 2014 | Impuls Verlag Bremen, 1975
Den bisher erschienen Büchern kann nunmehr aus Anlass seines Geburtstages ein weiterer Titel der Büchergilde Gutenberg hinzugefügt werden: der bereits vor über 10 Jahren im Verbrecher Verlag in anderer Ausstattung erschiene Titel "Das seid ihr Hunde wert!", herausgegeben von Manja Präkels und Markus Lisk.
Büchergilde Gutenberg 2023
Erich Mühsam; Das seid ihr Hunde wert!
Ein Lesebuch
hrsg.: Manja Präkels, Markus Liske
Steifbroschur mit einer Skizze von Erich Mühsam
352 Seiten, Einbandgestaltung: Cosima Schneider
Preis für Mitglieder 24 €

Bibliotheksreise nach München

In diesem Jahr wird die Kölnische Bibliotheksgesellschaft die Tradition der exklusiven Bibliotheksreisen wieder aufleben lassen. 

Die ursprünglich für 2020 geplante Reise wird nachgeholt und nach München führen. Dort werfen die Teilnehmer, man könnte fast meinen, auf den Spuren des Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft 2016, einen Blick hinter die Kulissen der Bayerischen Staatsbibliothek sowie der Universitätsbibliothek. Natürlich stehen auch die Monacensia und die Bibliothek des Deutschen Museums auf dem Besuchsprogramm. Auch ein Ausflug ins Umland wird es geben und ein Besuch der Studienbibliothek Dillingen sowie die Staatliche Bibliothek in Neuburg an der Donau.

Nähere Angaben können dem Reiseprogramm entnommen werden. Anmeldung über das Anmeldeformular des Reisebüros, mit dem man sich sich damit auch bei „INO Reisen“ für die Fahrt anmelden kann.

München: 22. bis 26. Mai 2023

Mittwoch, 22. März 2023

LIBRARIVM

Heft 1/2023 der Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft  "Librarium" ist erschienen.
Brigitte Duvillard schreibt über die Duineser Elegien für Yvonne von Wattenwyl, Michael Schläfli stellt die Büchersammlung der Bernischen Museum- und Lesegesellschaft vor, Saeedeh Setayesh und Johannes Thomann schreiben über Sophie von Wyss' Illustrationen im Geburtstagsbuch der Wera von Württemberg, Tilo Richter über Burkhard Mangold als Buchillustrator und Elisabeth Rickenbacher über die Zürcher Malerin und Grafikerin Dora Hauth-Trachsler (1874-1957). Über den Kongress der Internationalen Bibliophilen-Gesellschaft in Neapel vom 11. - 20. September 2022 berichtet Alex Rübel.

Galerie Sonnensegel in der Märkischen Allgemeinen

Matthias Frohl eröffnete die Ausstellung über Elfriede und Eberhard Binder.
© Quelle: Lisa Westphal
„Eigentlich habe ich keinen Bezug zu den Geschichten oder den Bildern, ich bin mehr oder weniger zufällig hierhergekommen, aber es ist wirklich schön gemacht, und ich finde es cool, dass es sich die Treppe entlangzieht“, sagt Jan Müller, Besucher der Ausstellung.
Nicht oft gezeigte farbige Linolschnitte veranschaulichen die weltberühmten Geschichten Homers Ilias, Odyssee und auch das Nibelungenlied. „Geschichten und Geschichten“, die diesjährige Frühjahrsausstellung der Galerie Sonnensegel zeigt Buchillustrationen des Grafiker-Ehepaars Elfriede und Eberhard Binder, die zu den bedeutendsten Buchillustratoren der DDR gehören.

„Wir freuen uns übers Wetter, über jeden Besucher, die Musik war auch toll und das passt doch alles ganz gut zu den Bildern“, findet Matthias Frohl, Galerieleiter und Geschäftsführer der Galerie Sonnensegel.
Frodewin Hoyer und Aaron Müller, zwei Schüler der Vicco-von-Bülow-Musikschule in Brandenburg an der Havel, eröffnen mit lebhafter Gitarren- und Violinen-Musik und gemeinsam mit einer Begrüßung durch Matthias Frohl die Ausstellung am Samstagnachmittag.

Bücherwürmer aufgepasst: Das Spektrum der illustrierten Werke umfasst die gesamte Bandbreite der klassischen Kinder- und Jugendliteratur. Viele Leser werden sicherlich „Die Abenteuer des Tom Sawyer", „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ oder „Die drei Musketiere“ mit der Bildfindung der Binders in Verbindung bringen.
Matthias Frohl bezeichnet das Ehepaar Binder als die „bekanntesten Unbekannten Ostdeutschlands“. Zum Beispiel als Illustrator bekannt für „Der Zauberer von Oz“ von Lyman Frank Baum. Aber trotz der großen Bandbreite an Themen und der hochwertigen, oft preisgekrönten, grafischen Arbeit legen die Künstler immer einen sehr bescheidenen Schritt hinter ihre Arbeit.

Über das Leben von Elfriede und Eberhard Binder ist daher leider wenig bekannt. Dies ist ein weiterer Grund, ihre Illustrationen in einer kleinen Ausstellung darzustellen, meint Frohl.
Ziel des Ehepaars war es nicht, eine zusätzliche Ebene des Geschichtenerzählens hinzuzufügen. Die Illustrationen sollte das Verständnis des Textes nur verbessern. Das Geschehen und die wichtigen Momente der Geschichte unterstreichen.

Ab 1954 bis zu seinem Tod hat Eberhard Binder rund 800 Bücher illustriert, von denen einige mehr als 30-mal zum „Schönsten Buch des Jahres“ gewählt wurden. Zusammen mit seiner Frau Elfriede Binder gestaltete er die Buchtitel von rund 250 Büchern.

(Lisa Westphal, gesamter Beitrag hier)

Dienstag, 21. März 2023

Nachtrag ...

... zum Post vom10. März 2023: "Schenkung von Rainer Ehrt an die Staatsbibliothek zu Berlin".
Mit Freude stellte ich fest, dass in min. 9:31 auch ein Foto verwendet wurde, welches ich 2021 anlässlich einer Lesung von Rainer Ehrt vor der Pirckheimer-Gesellschaft machen durfte. (ad)

Erinnerung an die London Original Print Fair

Die Pirckheimer Elisabeth und Nikolaus Topic-Matutin stellen des Lesern dieses Blogs hiermit noch einmal die Geschichte eines Buches, eigentlich eines Buch- oder Faltobjektes, vor.

Es sind 7 Radierungen, Ansichten von New York, die Nieves Salzmann in der Neuhauser Kunstmühle schuf. Die Reihenfolge ist Teil der künstlerischen Aussage, und Nieves wollte von Anfang an ein Objekt, das man zusammenlegen, aber auch in seiner ganzen Länge zu einer Art von Panorama auseinanderfalten und aufstellen kann.
So wurde in diesem Fall einen festen Karton als Trägermaterial gewählt und die Buchbinderin des Hauses verband die einzelnen Teile mit Leinengelenken. Deren gute Funktion hatten die Künstler ja schon beim Projekt „Sterntaler“ kennengelernt.
Details können durch Klick auf das Bild aufgerufen werden …
Die Arbeit war fertiggestellt, aber noch nicht signiert, als die Neuhauser Kunstmühle im Frühjahr 2014 zur London Original Print Fair, damals noch in der Royal Academy, aufbrach. Am ersten Tag der Messe legten sie auf einem großen Tisch alle 20 Exemplare aus. Nieves S., die in Paris lebt kam mit dem Eurostar nach London und war kurz nach Messebeginn da. Sie begann, von uns unterstützt, sofort zu signieren. Ein zahlreiches Publikum sammelte sich um den Tisch, und kaum hatte sie das letzte Exemplar nummeriert und signiert, hatte auch schon ein Werk seinen Sammler gefunden.

Wie haben sich die Zeiten seither gewandelt, gerade in England! Heute gibt es kaum noch Aussteller vom europäischen Kontinent auf dieser wunderschönen und engagierten Messe.

Schloss Burgk

Schloss Burgk | Jens-Fietje Dwars (r.)
Dass sich Detlef Ignasiak und Jens-Fietje Dwars Schloss Burgk ausgesucht haben, um hier ihre Jubiläumsausstellung „Im Zeichen der Palme“ zu 30 Jahren Literaturzeitschrift „Palmbaum“ zu zeigen, ist kein Zufall. Seit 1981, als Lothar Lang die Neue Galerie und das Pirckheimer-Kabinett eingerichtet hatte, wird hier Kunst gezeigt, die auf dem Territorium der DDR entstanden ist. Der Museumsdirektorin Sabine Schemmrich ist es zu verdanken, dass diese Tradition bis heute weiterlebt. Jens-Fietje Dwars hatte die von Detlef Ignasiak gegründete Zeitschrift 2005 als Redakteur übernommen und die Einbände mit Arbeiten von Künstlern gestalten lassen, unter denen sich beispielsweise Gerhard Altenbourg, Max Uhlig, Angela Hampel, Moritz Götze, Gerda Lepke, Gerd Mackensen, Uwe Pfeifer und Baldwin Zettl befinden. Diese Buchumschläge sind nun auf Schloss Burgk zu sehen und dazu die Originalarbeiten der Künstler, auch originale handschriftliche Künstlerbriefe sind darunter, Manuskripte und Autografen. Da es sich um eine Literaturzeitschrift handelt, sind auch Autografen von Volker Braun, Reiner Kunze und Wulf Kirsten sowie erstpublizierte Autografen von Gottfried Benn, Gabriele Reuter und Paul Scheerbart dabei. Grafik-Mappen und Beilagen der Marginalien sind im Pirckheimer-Kabinett zu sehen, und es gibt ein erotisches Kabinett, das Zeichnung von Gerd Mackensen präsentiert.
Schloss Burgk | Sabine Schemmrich und Jens-Fietje Dwars
Zur Eröffnung der Ausstellung durch Sabine Schemmrich führten Matthias von Hintzenstern und Jens-Fietje Dwars mit viel Humor in die Literatur und Musik des Dada ein.

(Elke Lang, Text und Fotos)
  • Ausstellung: 11. März - 25. Juni 2023
  • 1. Mai 2023: Das neue Palmbaum-Heft „Reichtum für alle!“ mit Henning Hacke, der das Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ spielt, sowie Frieder W. Bergner mit der Jazzposaune. Anschließend Buchpremiere "Ateliergespräche. Porträts ostdeutscher Bildermacher".
  • 18. Juni 2023: „Entdeckung eines kastrierten Klassikers“ mit Romy Gehrke, der aus Goethes „Erotica“ liest, und Gespräch mit Gerd Mackensen über erotische Kunst. Matthias von Hintzenstern spielt Cello.
è Museum Schloss Burgk
07907 Burgk/Saale

Montag, 20. März 2023

Bücherkinder im Meetingpoint Brandenburg

Auch die regionale Presse berichtet über die Vorstellung der "Farben der Kindheit" der Bücherkinder Brandenburg.
Der Artikel kann durch Klick auf die Abbildung aufgerufen werden. Für den Fall, dass er von der Redaktion nicht mehr zur Verfügung steht, ist er auch auf bücherkinder-brandenburg.de zu finden.

neue Perlen der Literatur

Der Kalligraph bei der Arbeit, Foto privat
Ralf Plenz
, Pirckheimer, auf der nebenstehenden Abbildung an Goethes Stehpult kündigt die nächsten 5 "Perlen der Literatur" des Input-Verlags Hamburg an.

Liebhaber dieser Reihe können sich auf  Jenny von Sigrid Undset als Band 21 freuen, als Band 22 erscheint Friedrich Nietzsches Moral, Band 23 wird Das Jahr des Gärtners von Karel Čapek sein, Band 24 Die missbrauchten Liebesbriefe von Gottfried Keller und als Band 25 wird von Maria Montessori Das Geheimnis der Kindheit erscheinen.

Diese Bände können wie gewohnt auch in den Vorzugsausgaben "Gold" und "Platin" erworben werden.

Nähere Angaben zu den Neuerscheinungen hier.

94. Geburtstag von Christa Wolf

Einführende Worte: Armin Schubert
Die Bücherkinder Brandenburg stellten am 18. März in der Brandenburg Dom-Aula zu Ehren des 94. Geburtstages von Christa Wolf ihr Buchprojekt des vergangenen Jahres "Die Farben der Kindheit" vor. Unter den Teilnehmern der Veranstaltung waren auch zahlreiche Mitglieder der Christa und Gerhard Wolf Gesellschaft, sowie Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft.
Till Schröder überbringt die Grußworte der Pirckheimer-Gesellschaft, Fotos © ad
Die Bücherkinder beschäftigen sich mit ihrem Buch neben der Kindheits-Biographie von Christa Wolf auch mit der von Franz Fühmann, Jurek Becker und Günter Grass, so dass der Besuch in Brandenburg an diesem Tag auch für Fühmann-Freunde besonders lohnend war, da in der nahegelegenen Galerie Sonnensegel am selben Tag die Frühjahrsausstellung mit Buchillustrationen von Elfriede und Eberhard Binder eröffnet wurde, ein Künstler-Ehepaar, welches vielen Bücherfreunden besonders durch die Illustrationen zu diesem Autor im Gedächtnis ist.

Weitere Bilder von der Veranstaltung sind auf bücherkinder-brandenburg.de zu finden.

Sonntag, 19. März 2023

Vorschau


Besucher der gestrigen Ausstellungseröffnung in der Galerie Sonnensegel, die den Buchillustrationen von Elfriede und Eberhard Binder gewidmet ist, konnten schon mal einen vorläufiger Blick auf den ersten Andruck von Sven Märkisch des 3. Brandenburger Bilderbogens aus dem Gutenberg Druckladen werfen.