Montag, 30. Dezember 2013

PF 2014

Michael Ley, pf 2014
Mit diesem Neujahrsgruß möchte ich all denen meine Dankbarkeit mitteilen, die mich im letzten Jahr bei meinem Wirken für die Pirckheimer unterstützten, mir und meiner Familie für meine 2013 geleistete Arbeit dankten und in den unterschiedlichsten Formen Wünsche für ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für 2014 sandten - ich konnte aufgrund meines Kurzurlaubes nicht alle Grüße beantworten. Es ist sicher nicht verborgen geblieben: Gerade 2013 war mir der Zuspruch aus den Reihen der Pirckheimer besonders wichtig und ich habe ihn erhalten! Weitaus stärker als in den vergangenen Jahren!
Ich wünsche allen Pirckheimern und anderen Freunden des Buches das selbe gute Gefühl und die Anerkennung ihrer Arbeit für das Buch für 2014!
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Samstag, 28. Dezember 2013

ein Nachtrag zur artbook.berlin

Michael Ley: Der Antiquar, 2013
Hoch erfreut fand ich soeben in der Post einen lieben Brief des Graphikers und Mitglieds unserer Gesellschaft Michael Ley mit einer Bearbeitung eines Fotos, welches er vor einigen Wochen auf der artbook.berlin aufnahm. Warum nur erinnert mich das Motiv an Spitzweg? Die Besessenheit? Die Haltung, wie die des Alchimisten oder des Gartenfreundes? Auf jeden Fall werde ich eine dieser sehr gelungenen graphische Collagen, ich habe mich für die 3. Abbildung entschieden, in Kürze aus dem Gesamtbild herauslösen, um sie für meine Visitenkarte zu nutzen, nicht zuletzt, weil hier das vordergründige Motiv nicht meine Person ist, sondern weil ich, obwohl im Zentrum des Bildes stehend, hinter mein Arbeitsfeld, meine Interessen, mein Hobby zurücktrete.
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Freitag, 27. Dezember 2013

Just my Type

oder wie unterhaltsam kann Typographie-Geschichte sein?

„Typographie begleitet unser Leben, ob wir es wollen oder nicht – dem gedruckten Wort entkommt keiner. In seinem wunderbaren Buch erzählt Simon Garfield die Geschichte(n) der Typographie: von Gutenberg über die Frage, welche Schrift zu welchem Fußballtrikot passt, bis zu der Schrift, die durch Obamas „Yes we can“-Kampagne weltberühmt wurde.“ So ist es auf dem Klappentext von „Just my Type. Ein Buch über Schriften“ (Berlin, Ullstein Verlag 2011) zu lesen. In 22 Kapiteln erzählt der britische Journalist Simon Garfield von den Geschichten hinter bekannten Fonts wie Frutiger, Helvetica oder Gotham und bringt mit vielen kleinen Histörchen und amüsantem Hintergrundwissen Farbe in das sonst nicht immer so unterhaltsame Thema. Helga Horschig stellt das Buch vor und liest zum vergnüglichen Jahreseingang aus einer Auswahl der „Font-Stories“.

3. Januar 2014, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 Euro, Mitglieder: 1,50 Euro


è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Dienstag, 24. Dezember 2013

poetry

Unter diesem Titel erreichte uns gemeinsam mit 2 Originalgraphiken dieser Gruß von Ulrich Tarlatt (edition augenweide), den ich gern an alle Pirckheimer weitergebe. Die Graphiken wurden in unser Archiv eingeordnet.

Freitag, 20. Dezember 2013

Katalog der Antiquaria Ludwigsburg ist online

Der Antiquaria-Katalog mit Beiträgen aller Aussteller ist online und durch Klick auf die Abbildung einzusehen.
Das Angebot reicht vom Miniaturbuch (35 raumsparende Miniaturbücher, Rückenhöhe zwischen 4,9 und 7,4 Zentimetern, 450 Euro) über Robert Musils Novelle Grigia von 1923 mit dem eigenhändigen Namenszug des Schriftstellers (4.000 Euro), bis zu dem von August Wilhelm Iffland geführten Korrespondenzarchiv (450.000 Euro).
Das Rahmenthema der 28. Antiquaria ist "Zensur”. Die Titel dazu sind im Katalog gekennzeichnet.
Interessierten wird am zweiten Messetag Einblick in die Welt des Antiquariatsbuchhandels geboten: zu jeder vollen Stunde wird ein Aussteller an seinem Messestand etwas über seine Arbeit und über die Besonderheiten seiner Bücher und Graphiken erzählen.
Auf der Internetseite der
Antiquaria erfahren Sie mehr über die Menschen hinter den Büchern!
Der mit 8.000 Euro dotierte 20.
Antiquaria-Preis für Buchkultur geht 2014 an den Typographen und Gestalter Klaus Detjen für die von ihm gestaltete Reihe “Typographische Bibliothek”. Termin der Preisverleihung: Donnerstag, 23. Januar 2014, 20.15 Uhr im "Podium" der Musikhalle Ludwigsburg.

28. Antiquaria 23. bis 25. Januar 2014

Neuer Ankauf für das Gutenberg-Museum

Exlibris von Karl Ritter, Radierung um 1923
Dem Gutenberg-Museum ist es gelungen, aus dem Nachlass des 2012 verstorbenen Wiesbadener Verlegers Claus Wittal zwei Konvolute mit Graphiken und Lebenszeugnissen zweier in Sammlerkreisen gesuchter Graphiker, die in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Münchner Kunstszene gehörten, zu erwerben:
233 Exlibris und Gelegenheitsgraphiken, mehrere Zeichnungen sowie Briefe und Fotos von Prof. Karl Ritter (1888 Würzburg – 1977 Buenos Aires/Argentinien), 174 Graphiken und Exlibris sowie einige Briefe von Hans Volkert (1878 Erlangen – 1945 Krems a. d. Donau). Ritter hat sich nicht nur als Exlibriskünstler, sondern auch als Drehbuchautor, Regisseur und Filmproduzent einen Namen gemacht und lebte in den 1950er Jahren in Wiesbaden, bevor er nach Argentinien auswanderte. Volkert arbeitete als Maler, Graphiker und Modelleur vorwiegend in München.
Unter den Arbeiten, meist Radierungen, sind viele interessante Zustandsdrucke, Erstabzüge und Drucke mit Remarques. Mit diesem Ankauf sind nun beide Künstler nahezu mit ihrem Gesamtwerk an Exlibris/Bucheignerzeichen und mit beispielhaften Gebrauchsgraphiken in der Sammlung des Gutenberg-Museums präsent.

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Antiquariate in Berlin 2014

In diesen Tagen erscheint eine neue Listung der in Berlin und Umgebung ansässigen Antiquariate, übersichtlicher gestaltet, aber auch wieder weniger umfangreich. Zur Aufnahme entschlossen sich nur noch 67 Ladengeschäfte und Versandantiquariate. (2011 waren es mit 85 Einträgen bereits 10% weniger als im Vorjahr, 2012 noch 74 und 2013 immerhin noch 71 Geschäfte). Damit hat sich die Anzahl der Antiquariate seit 2010 um ein Drittel reduziert.
Die Antiquariate werden innerhalb eines Bezirkes in alphabetischer Reihenfolge genannt. Auf den inneren Umschlagklappen befindet sich wie gewohnt ein Plan Berlins, in welchem der Standort der aufgeführten Antiquariate eingetragen ist. Im Anzeigenteil findet sich auch wieder die Pirckheimer-Gesellschaft. Ein Sachregister am Ende des Verzeichnisses hilft bei der Orientierung auf dem Antiquariatsmarkt. Ein Namensregister beschließt das Verzeichnis, welches vom Landesverband Berlin-Brandenburg des Börsenverein des Deutschen Buchhandels herausgegeben wurde.
Der Katalog liegt u.a. in den teilnehmenden Antiquariaten aus und wird von diesen kostenlos abgegeben.

Herzlichen Glückwunsch zum 70sten

Foto © Ralf Parkner
Unser Mitglied Prof. Dr. Peter Arlt, seit 1975 im Verein und bis vor zwei Jahren aktiv im Vorstand tätig, wird heute Siebzig.
Herzlichen Glückwunsch!
Vor Allem ist zu wünschen, dass sich Peter Arlt seinen kritischen Humor bewahrt, den die Thüringer bei ihren Abenden erlebt haben und alle Pirckheimer von seinen Beiträgen auf Jahrestreffen kennen. Auch die nie angepasste, weil ehrliche Haltung, mit der Peter Arlt sachkundig hinterfragt, was ansonsten bei gemeinsamen Ausstellungs- oder Bibliotheksbesuchen nicht so offensichtlich zu Tage treten würde, möge ihm und uns erhalten bleiben. Und natürlich wünschen wir uns noch viele Publikationen des Jubilars, sei es zur Bibliophilie, zur Bildenden Kunst der DDR oder zur Rezeption und Neudeutung antiker Mythologie.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Lesung mit Autoren der Mariannenpresse

Christiane Grosz, Fotos © Abel Doering
Heute Abend lasen drei Autoren vor kleinem Publikum, darunter einige Pirckheimer, im Foyer der Universitätsbibliothek der FU Berlin im Rahmen der dortigen Ausstellung Texte, die in der Edition Mariannenpresse erschienen. Ihre eindrucksvolle Lesung einer weihnachtlich einstimmenden und gegenwärtig ungebrochen aktuellen Erzählung aus Reden und Schweigen, die als Druck 83 mit Farbradierungen von Gisela Grade erschien, ergänzte Christiane Grosz mit Gedichten aus Die asoziale Taube, Aufbau 1991. Richard Pietraß las Prosa aus Ostkreuz, mit Radierungen von Ursula Strozinsky 1990 erschienen, sowie aus dem Druck 98 Grenzfriedhof mit Lithgographien von Liz Mields-Kratochvil und Ditha Brickwell trug erschreckend aktuelle philosophische Prosa aus Vollendete Sicherheit vor, die in der Mariannenpresse als Druck 111 mit zweifarbigen Lithographien von Linda Wolfsgruber erschien.
 
Ditha Brickwell und Richard Pietraß

Montag, 16. Dezember 2013

Freund Heins Erscheinungen

Heute fand ich in meinem Briefkasten einen lieben Gruß des Graphikers und "Totentanz"-Sammlers B. Friedrich Schulz mit einer Reproduktion des Blattes 21 "Raub der Falle" von J. R. Schellenberg aus Freund Heins Erscheinungen in Holbeins Manier, erschienen bei Steiner, Winterthur 1785. Diese Schrift von Johann Karl August Musäus hatte der Sammler den Berlin-Brandenburger Pirckheimern zum letzten Abend 2013 der Regionlagruppe im Original vorgestellt und die hintergründige Ironie dieses Blattes, die sicher jedem Pirckheimer bekannt ist, fand mein besonderes Interesse: Ein Buchliebhaber erliegt seiner Sammlung.

Vertieft ins langgewohnte Studium
der heimlichen Natur, mit seinem Bücherschaz ringsum
verschanzt, beym Schreibepult saß der Veriüngte,
an Geisteskräften, Seel und Leib,
und schrieb ein Buch zum Zeitvertreib;
denn widerstehen konnt er dem Instinkte
nun länger nicht, aus träger Dunkelheit
einmal hervorzugehn, und in den Gränzen
des rühmlichen Gebiethes der Gelehrsamkeit
gleich einem hellen Stern zu glänzen,
und da zu produziren sich mit Ruhm,
war sein Arkanum traun! kein schlecht Vehikulum.
´Das fehlte noch, um unsre Rechte zu verwirren`
grinzt Blekezahn, der Kahlkopf ohne Hirn,
und stemmte sich mit sennenloser Hand
an die gelehrte Bücherwand:
da stürzte flugs der zentnerschwere Schrein,
mit prasselndem und Donnergleichen Schalle,
dem Autor auf den Kopf herein,
und klemmte Zirbeldrüse, Mark und Bein in die betrügerische Falle.

Vielwisser, Aristarch, Meßkünstler, schöner Geist,
Adept, auch Dichter, Schweber, Seher, wer du seyst!
Einmal berükt der schlaue Tod euch alle.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Es war einmal…

Karl Fischer, "Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm" (VS), Feder, o.J.,
Die Ausstellung präsentiert in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz die Märchen der Brüder Grimm in Wort und Bild. Zur Ausstellungseröffnung am 14. Dezember 2013, 14.00 Uhr ist der Eintritt frei

Ausstellungseröffnung: Tilmann Schladebach, Direktor der Burg Beeskow
Einführung: Carola Pohlmann, Leiterin der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibl. zu Berlin
Musik: Sven Loichen, Akkordeon
Ausstellung: 14. Dezember 2013 bis 2. Februar 2014

Burg Beeskow, Unterm Dach

siehe auch Die Brüder Grimm

Weihnachtskarten

Bücherfreunde, die noch auf der Suche nach originellen Weihnachtskarten sind, können diese natürlich auch bei unseren Mitgliedern bekommen, so z.B. bei Elinor Weise.
 
weitere Motive durch Klick auf das Bild

Verwilderte Romane – Gehegte Bücher

Schriftsteller der Romantik wie Arnim, Clemens Brentano, Ludwig Tieck, die Brüder Schlegel und die Brüder Grimm waren Vielleser, die gerne die aufgestöberten alten Folianten umschrieben. Sie waren besessen von dem Gedanken, die Welt in einem Buch zu erklären, und taten dies mit einem noch heute überwältigenden Erfindungsreichtum. Diese ›jungen Wilden‹ kannten natürlich auch Goethe, verehrten und kritisierten ihn, arbeiteten sich an ihm ab. In ihren neuen Buchschöpfungen änderten und zerstörten sie die herkömmlichen Erzählordnungen der Einheit des Orts, der Zeit und des Erzählers. Es entstanden »verwilderte Romane«. Als einen solchen bezeichnete Clemens Brentano sein erstes großes Buch. Es erschienen aber auch ungewöhnliche Zeitschriften, originelle Märchen und Sagen, merkwürdige Zweckschriften.
Zwar änderten die Romantiker die literarische Form, auf das Medium Buch als solches verzichteten sie aber nicht. In der heutigen Zeit hingegen stellt sich die grundsätzliche Frage, wie es um die Zukunft des Gedruckten bestellt ist. Eine Nebenabsicht der Ausstellung ist es, die öffentliche Wahrnehmung des schönen Buchs zu fördern. Der Besucher soll den Kunstgegenstand Buch sinnlich erleben, betrachten und ertasten können. Zusätzlich werden die Grundbegriffe der Buchliebhaberei auf Texttafeln erklärt und illustriert.

Das Goethe-Museum lässt diese romantische Buchwelt wiederauferstehen und präsentiert erstmals wertvolle Erstdrucke aus der bedeutenden Düsseldorfer Privatsammlung Alexander Schippan. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Früh- und Hochromantik. Ein weiterer Pfad der Schau widmet sich dem Buch als bibliophilem Gegenstand.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, welcher die Exponate essayistisch erläutert und photographisch abbildet.

Ausstellung: 17. November 2013 bis 26. Januar 2014

Goethe-Museum Düsseldorf
Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung
Schloss Jägerhof
Jacobistraße 2, 40211 Düsseldorf

Montag, 9. Dezember 2013

Jahresendveranstaltung des BBA

Heute abend trafen sich rund 25 Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abend zur letzten Zusammenkunft des Jahres 2013, diesmal eingeladen von Ulrich Goerdten, um sich gegenseitig bei Kaffee, Gebäck und Wein Neuerewerbungen und andere Prachtstücke vorzustellen.
Und das Spektrum des Vorgestellten war groß, vom kürzlich auf der artbook.berlin erworbenen Künstlerbuch mit Graphiken von Susanne Theumer über Flohmarktfunde mit kostbaren Widmungen bis hin zu fast vergessenen Büchern, die dank der bibliophilen Leidenschaft der Mitglieder wieder ins Licht des Interesses gerückt werden konnten. So individuell die Vorstellungen waren, in einem Fall sogar mit "schockierenden Enthüllungen" über die fast ehezerrüttende Geschichte eines Buches, so interessant waren auch alle Beiträge, so z.B. der von Till Schröder über drei sehr unterschiedliche Neuerwerbungen, darunter die Wiederentdeckung des Bohemien, Mitbegründer des Kampfbundes gegen den Faschismus, Schriftstellers und Kneipiers Jack Bilbo.
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Fotos: Abel Doering (bitte anklicken)

Johannes Trojan - Berliner Bilder

Als Jahresgabe 2013 für die Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abend konnte heute der Band Berlinische Denkwürdigkeiten 3 mit 133 unbekannten Momentaufnahmen von Johannes Trojan, gesammelt und herausgegeben von Ulrich Goerdten, ausgereicht werden. 70 Exemplare der Auflage, die in 120 Exemplaren beim Luttertaler Händedruck Bargfeld erschien, wurde durch ein Vermächtnis von Prof. Hans-Dieter Holzhausen als BBA-Jahresgabe ermöglicht.
Johannes Trojan (1837-1915) hat von 1866 bis 1903 für das politische Satireblatt "Kladderadatsch" gearbeitet, seit 1886 als Chefredakteur. Er war zu seiner Zeit ein bekannter Autor von Kinderbüchern, von Gedichtbänden. Reiseberichten und Berlin-Skizzen, Seine "Berliner Bilder" sind in den Jahren 1880 bis 1905 entstanden, in einer Zeit der Umbrüche und Veränderungen, die viele Ähnlichkeiten mit den Vorgängen im heutigen Berlin haben. Alles ist aus dem unmittelbaren Erleben mitgeteilt, ein Zug distanzierter Ironie ist allen Texten eigen. Hundert "Momentaufnahmen" hat Trojan in seinem Buch "Berliner Bilder" (1903) veröffentlicht. Einhundertdreiunddreißig unbekannte Texte sind im vorliegenden Band abgedruckt und durch ein Register erschlossen.

Sonntag, 8. Dezember 2013

Die „Schönsten Bücher“ verabschiedeten sich aus Ingolstadt

Neunzehn Tage, vom 5.-23. November, waren „Die Schönsten Bücher 2013“ in Ingolstadt zu Gast – eine Ausstellung des Stadtmuseums in Zusammenarbeit mit der Stiftung Buchkunst und der Pirckheimer-Gesellschaft.
Zur Finissage am 23. November referierte unser Vorsitzender Ulrich Goerdten im Barocksaal des Stadtmuseums über die Entstehung, Geschichte und Gegenwart der Gesellschaft. Auf die Begrüßung durch die Leiterin des Stadtmuseums, Frau Dr. Beatrix Schönewald, folgte eine unterhaltsame Stunde, in der auch die anwesenden Pirckheimer viel Neues über ihre Gesellschaft erfuhren. Von neueren Details aus der Biografie des Namensgebers Willibald Pirckheimer spannte Goerdten der Bogen über die Rahmenbedingungen des Gründungsaktes unter dem Dach des „Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ bis zu den Gefahren, denen sich in den Siebzigern und Achtzigern größere Sammlungen durch die Aktivitäten der „Kunst und Antiquitäten GmbH“ des Bereiches „Kommerzielle Koordinierung“ unter Alexander Schalck-Golodkowski ausgesetzt sahen. Wende- und Nachwendezeit und der damit einhergehende drastische Mitgliederschwund (von über tausend auf 440 im Jahre 1993) waren ebenso Thema wie das Werben um neue Mitglieder im Internetzeitalter.
Den Abschluss von Goerdtens Rede bildete ein langes und leidenschaftliches Plädoyer für eine polytopische Kultur, und für eine Vielfalt des Sammelns - „Vexillologie“ und „Phillumenie“ eingeschlossen (die Zuhörer durften rätseln). Ein leider nicht allzu zahlreiches, aber kundiges Publikum dankte mit kräftigem Beifall. Und unser Vorstandsmitglied Ernst Reif ließ keinen „fremden“ Besucher der Veranstaltung ungeschoren davonkommen – ein Probeexemplar der MARGINALIEN gab es ebenso kostenlos wie die eindringliche Werbung für einen Beitritt.
(Matthias Haberzettl)

Samstag, 7. Dezember 2013

common sense 2013

COMMON SENSE 2013
der 25. almanach
der erste ist 1989 noch vor der wende entstanden
vieles hat sich verändert
den wandel, den fluß der zeit
spiegeln die 25 jahrgänge wider
432 literaten und künstler haben bislang mitgewirkt
großendank an alle

Cees Andriessen
Mirko Bonné
Jürgen Becker
Jürgen Brodwolf
Bogomir Ecker
Walter Dahn
Michael Donhauser
Felix Droese
Elke Erb
Franzobel
Peter Härtling
Thomas Hettche
Albert Hien
Stephan Huber
Bernd Koberling
Bodo Korsig
Gregor-Torsten Kozik
Helge Leiberg
Via Lewandowsky
Friederike Mayröcker
Franz Mon
Michael Morgner
Wolfram Adelbert Scheffler
Ulrich Tarlatt
Max Uhlig
Raymond Waydelich
Rainer Wieczorek
Ror Wolf
dürerring 12
d-06406 bernburg
0 3471 319905

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Erwerbungen und Sammlerfreuden 2013

Gerhard Rechlin bei der Vorstellung eines Palmbaum, gestaltet von Karl-Georg Hirsch
Heute, (Zufall oder Bestimmung?) am 543sten Geburtstag Willibald Pirckheimers, trafen sich die Berliner und Brandenburger Pirckheimer traditionell zum letzten Abend des Jahres in der Büchergilde-Buchhandlung am Wittenbergplatz unseres Mitglieds Johanna Binger, um Freunden interessante neue Stücke aus den eigenen Sammlungen vorzustellen. Und es blieb wie immer nicht nur bei einer Vorstellung von Neuerwerbungen, spannender waren die Geschichten, die hinter diesen Sammlerfreuden steckten: die Umstände, die das erworbene Stück zu einem Erlebnis für den Sammler machen, die Berichte über die Unterstützung, die jeder durch andere Mitglieder erfuhr, die bibliophilen Besonderheiten und einzigartigen Hintergründe ...
Für Ulrich Goerdten war es der Umstand, dass er bislang unbekannte, weil verstreute Artikel von Johannes Trojan, die bislang als Hundert Momentaufnahmen erschienen, um die fast doppelte Anzahl in Buchform erweitern konnte, Carsten Wurm konnte originelle, mit dem Wissen von heute verblüffende Widmungen in Büchern vorstellen, Jutta Osterhof berichtete über die schwierige Suche nach einem Faksimile von Felixmüller, welches ihr "nur noch" im Original vorlag, Jürgen Wilke konnte den Erwerb eines Buchumschlages vorweisen und machte deutlich, warum dieses ausgeschlachtete Buch ein Prunkstück seiner Sammlung ist und Ursula Lang zeigte, wie sich Kinderbuchautoren durch einen versteckte Hinweise in einem Buch gegenseitig Hochachtung zollten. 5 Minuten für jeden Beitrag und nur 90 Minuten Zeit, nicht nur mit Blick auf den Beitrag von Fritz Jüttner eindeutig zu wenig Zeit.
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Eine Jahresgabe als Déjà-vu

Vor genau einem viertel Jahrhundert gab es das schon einmal. Als Jahresgabe der Pirckheimer-Gesellschaft konnten die Mitglieder unserer Gesellschaft Pirckheimers Verteidigungsrede oder Selbstlob der Gicht in den Händen halten. Unser Mitglied Gertraude Clemenz-Kirsch hat eine neue Ausgabe dieses nach wie vor gefragten Titels, der seinerzeit im Aufbau-Verlag illustriert von Baldwin Zettl erschien, beim Dingsda Verlag veranlasst.
Anlass genug, dieses Büchlein mit dem von Wolfgang Kirsch pointiert und mit feinsinniger Eleganz aus dem Lateinischen ins Deutsche übertragenen Text allen "alten" und neuen Mitgliedern unserer Gesellschaft, erweitert um Pirckheimers Elegie auf den Tod Albrecht Dürers in neuer deutscher Nachdichtung von Rudolf Scholz, erneut zur Verfügung zu stellen. Eine würdige Ehrung unseres 2010 verstorbenen Mitglieds Wolfgang Kirsch.


Eine Rezension von Konrad Hawlitzki folgt in den MARGINALIEN 213.

siehe auch: Verteidigungsrede oder Selbstlob der Gicht.

Mitgliederausstellung des Halleschen Kunstvereins

Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie, Schmuck, Keramik, Textil, Grafikdesign u.a.
Foto © Jürgen Domes
Zum Jahresende ist es nun bereits eine gute Tradition geworden, dass die Künstlermitglieder des Halleschen Kunstvereins, dessen Vorsitzender unser Mitglied Dr. Hans-Georg Sehrt ist, ihnen wichtige neue Arbeiten des vergangenen Jahrs in einer Gemeinschaftsausstellung vorstellen. So gibt es vom 8. bis zum 20. Dezember 2013 die Ausstellung „Künstlermitglieder des Halleschen Kunstvereins“ zu sehen. Arbeiten von 66 Künstlern von der Malerei und Grafik über die Fotografie und das Grafikdesign bis zum Kunsthandwerk locken zum Betrachten und vielleicht auch zum Erwerben. Eine Besonderheit ist bei dieser Ausstellung, dass professionell tätige Künstler mit Laien ohne Vorbehalte gemeinsam ausstellen. - Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, dem 8. Dezember 2013, um 11 Uhr wird es außerdem eine weihnachtliche Lesung des Schauspielers Ralf-Friedrich Voß, Chefdisponent der Oper Halle, geben.

Ausstellung: 8. bis 20. Dezember 2012

Künstlerhaus 188
Böllberger Weg 188
06110 Halle

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Ein Plädoyer für das gedruckte Buch

"... Aber was ist nun mit der Zukunft des Buches? ...
Das elektronische Buch wird wohl so schnell nicht mehr verschwinden. ... diese Art des Lesens ... ist mir zu flüchtig, ... Ein elektronisch aufgerufener Text, dem die Haptik der Bucherfahrung fehlt, rauscht ziemlich rasch durch das Gedächtnis und verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
Ein Buch in Händen halten, Seiten umblättern, es zuschlagen und wieder aufschlagen, das ist ein anderer Vorgang, als einen Text elektronisch einzuspielen und mit den Augen zu verfolgen. Ganz einfach, weil der Körper beim konventionellen Lesen stärker beteiligt ist und das gedruckte Buch ein habhaftes Objekt ist. Ich weiß manchmal noch bei Büchern, die ich vor Jahren gelesen habe, wo ungefähr sich die Stelle finden lassen müsste, nach der ich suche – im letzten Drittel, auf der rechten Seite, wahrscheinlich oben.
Elektronisch vermittelte Texte rauschen bei mir ziemlich durch ... Meinen geliebten Doderer, meinen geliebten Kafka, niemals wollte ich deren Bücher in elektronischer Form wiederlesen. Gar nicht zu reden davon, dass manche Bücher als Objekte wirklich schön sind. In meinem Regal stehen zwei zerfledderte, sehr hübsche Kinderbücher ..., über deren Rücken ich manchmal liebevoll mit dem Finger fahre, eben ganz wie ein echter Liebhaber.
... es erbost mich zutiefst. Einige amerikanische Großfirmen, allen voran Amazon, sind ja bereits eifrig beschäftigt, elektronische Buchdienste anzubieten. ... Wenn ich eine Firma hasse, dann diese! Amazon bezahlt keine Steuern in den Ländern, in denen dieser widerliche Klub eine Menge Geld verdient, er bezahlt seine Angestellten empörend schlecht, ruiniert die Buchhändler und zunehmend auch die Verlage. ...
Jedenfalls halte ich dem gedruckten Buch, den erstklassigen Verlagen und den Buchhändlern, die ich liebe, die Treue, schwatze vergnügt mit ihnen und lasse mich von ihnen auch gern auf etwas hinweisen, was mir bisher entgangen ist. ...
Komme, was wolle, ich glaube an die Zukunft des Buches zwischen zwei Deckeln ..."
(© Sibylle Lewitscharoff)

Mit dem vorliegenden, aus urheberschutzrechlichen Gründen nur in Zitaten wiedergegebenen Text hat Sibylle Lewitscharoff die sechste internationale Buchmesse "Buch Wien" eröffnet. Der gesamte Text hier.

Siehe auch: Die Zukunft des Buches

Dienstag, 3. Dezember 2013

Lesung mit Autoren der Mariannenpresse

durch Klick auf die Abb. wird eine kleine Fotostrecke aufgerufen...
Ein Klick auf die Abb. ruft eine Fotostrecke von Abel Doering von der Ausstellung auf
Im Rahmen der Ausstellung der Edition Mariannenpresse, in welcher in 29 Jahren 129 Bücher mit Erstdrucken von in Berlin lebenden Autorinnen und Autoren, zusammen mit Originalgraphiken bildender Künstlerinnen und Künstler in bibliophilen Ausgaben erschienen, findet in 14 Tagen eine Lesung mit Ditha Brickwell, Christiane Grosz und Richard Pietraß statt. Die Autoren lesen aus ihren in der Mariannenpresse erschienenden und auch neueren Werken. Der Eintritt ist frei.

Ausstellung: 13. November 2013 bis 6. Januar 2014
Lesung: Dienstag, 17. Dezember 2013, 20:00 Uhr


Universitätsbibliothek der Freien Universität Garystr. 39
14195 Berlin
(U-Bahnhof Thielplatz, U3)

28. Antiquaria Ludwigsburg

Bücher und Grafiken aus sechs Jahrhunderten

Vom 23. bis 25. Januar 2014 findet in der Ludwigsburger Musikhalle die 28. Antiquaria statt, zeitgleich mit der Stuttgarter Antiquariatsmesse. 58 AusstellerInnen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz nehmen an der Messe für alte Bücher, Autographen und Graphiken teil, darunter unser Mitglied Volker Riepenhausen.
Das Lesen gehört nach wie vor zu den unverzichtbaren Kulturtechniken. Während den Neubuchhandel die Sorge plagt, daß die Texte in ein digitales Universum abwandern, gibt sich der Altbuchhandel ganz gelassen. Gedrucktes, Gemaltes und Geschriebenes - vorausgesetzt, es ist selten oder schön - findet nach wie vor seine Liebhaber.
Das diesjährige Rahmenthema der Antiquaria heißt Zensur. Manches erscheint aus heutiger Sicht skurril, manches hat eine erschreckende Aktualität. Wer den Katalog durchblättert wird zahlreiche Schriften und Grafiken finden, die den Herrschenden in den vergangenen Jahrhunderten ein Dorn im Auge waren - eine Kulturgeschichte der anderen Art. So setzte die katholische Kirche 1699 Bernard Connors „Evangelium medici“ auf den Index, weil der Verfasser versuchte, Wunderheilungen aus medizinischer Sicht zu erklären.
Die Antiquaria entwickelte zudem eine Initiative, den Handel mit antiquarischen Büchern und Grafiken transparenter zu machen. Außenstehende können am zweiten Messetag so manches Geheimnis lüften und Befremdliches verstehen lernen. Zu jeder vollen Stunde wird ein Aussteller an seinem Messestand etwas über sich, seine Arbeit und die Besonderheiten seiner Bücher und Graphiken erzählen. In einem einleitenden Vortrag wird die Veranstalterin dokumentieren, wie die Messe zu dem geworden ist, was sie ist. Auf dem anschließenden Rundgang können Fragen gestellt werden. Und wer neugierig ist aber nur nachlesen möchte, was Sammler zum Sammeln bewegt, warum ein Theatermensch die Bühne verlässt und mit Gedrucktem handelt oder was Antiquare machen, wenn sie einmal kein Buch in Händen haben – findet Antworten hier
Der Katalog kann bei der Veranstalterin Petra Bewer (Gänsheidestr. 69, 70184 Stuttgart) angefordert oder ab Ende Dezember im Internet angesehen werden.
 
Messe: 23. bis 25. Januar 2014
 
Ludwigsburger Musikhalle

Die Officina Bodoni

Als neueste Veröffentlichung der Maximilian-Gesellschaft und als Jahresgabe 2013 wurde vor wenigen Tagen ausgeliefert: Martino Mardersteig: Die auf der Handpresse der OFFICINA BODONI gedruckten Bücher 1978 - 2004.
Die Publikation ergänzt die 1979 erschienene Schrift dieser Bibliophilengesellschaft Giovanni Mardersteig: Die OFFICINA BODONI 1923 - 1977 und erschien in einer Auflage von 800 Exemplaren. Neben einer, teilweise illustrierten, Listung aller im Zeitraum nach dem Tode von Giovanni Mardersteig in Verona gedruckten Bücher  enthält die Schrift ein ausführliches und informatives Vorwort von Wulf D. v. Lucius und ein persönliches Nachwort von Martino Mardersteig unter dem Titel: Das Ende einer Geschichte.

Buchkunstort Weimar

Die Teilnehmer der 4. Buchkunst Weimar, Foto © Gudrun Illert
Die Landkarte, die Rolf Lock vorsichtig aufblättert, sieht aus, als stamme sie aus dem Seesack von Käptn John Silver: mehrfach gefaltet, öliger Stoff, und natürlich von Hand gezeichnet. Zu sehen darauf: die alte Welt, wie Shakespeare sie kannte. Hervorgehoben sind sämtliche Handlungsorte seiner Dramen.
Die Karte ist nicht historisch, und doch gehörte sie jetzt zu den Beständen in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek. Bibliotheksdirektor Michael Knoche nutzt die alle zwei Jahre stattfindende Messe "Buchkunst Weimar", um von den Ausstellern mit Unterstützung der Sparkasse Mittelthüringen thematisch passende Künstlerbücher anzukaufen - diesmal vor dem Hintergrund des nahenden Shakespeare-Jahres 2014.
Neben Rolf Lock wählte Knoche Arbeiten von Reinhard Scheuble, Christian Ewald, John Gerard und von Petra Reichenbach und Franziska Haller, Studentinnen der Burg Giebichenstein, aus.
Seit ihrer ersten Buchkunst-Ausstellung, die Gudrun Illert 2007 veranstaltete, hat sich Weimar als Buchmesse-Standort im Segment Künstlerbücher einen Namen gemacht. An die 500 Besucher konnten bis gestern Abend begrüßt werden.
(nach einem Bericht von Sabine Brandt in Thüringer Allgemeine 2.12.2013)

Was andere sagen ...

Biennale Buchkunst Weimar – I sold the nacked Nietzsche

Zum vierten Mal fand am Wochenende die Biennale Buchkunst Weimar statt, die im Jahre 2007 von Gudrun Illert initiiert wurde. Der Besuch war sehr gut, die Stimmung unter den Ausstellern ebenfalls, die Verkäufe zufriedenstellend. Der Oberbürgermeister der Stadt erklärte am Stand, dass das meiste Geld in den Kommunen für Standards ausgegeben werden würde. Also zum Beispiel nicht für den Bau eines neuen Radwegs sondern für das Gutachten zu einem neuen Radweg.
Wie viel Geld hätte die Städten, Kommunen und Gemeinden ohne Gutachter und Anwälte zur Verfügung? Zum Beispiel für „bibliophile Kostbarkeiten, Originalgrafiken, Malerbücher, limitierte Handpressendrucke, Unikatbücher bis hin zu Buchobjekten von hoher künstlerischer und handwerklicher Qualität“ – wie die Stabsstelle "Kommunikation und Protokoll" der Stadt Weimar die 4. Buchkunst Weimar ankündigte. ...
... das Positive ... Hier ist dank Gudrun Illert etwas Gutes entstanden. Letztendlich sind es immer Menschen, die Projekte gestalten und fördern und nicht Institutionen, Kommunen oder Stiftungen. ...
(Hartmut Andryczuk in Der Daten-Messie)

... gesamten Beitrag lesen.

Montag, 2. Dezember 2013

9. Norddeutsche Handpressenmesse BuchDruckKunst

Zum neunten Mal öffnet sich im Museum der Arbeit im Januar ein Fenster zur zeitgenössischen Buchkunst. Dort zeigen mehr als 50 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und dem europäischen Ausland (Irland, England, Spanien, Italien, Niederlande) ihre ungewöhnlichen Werke, darunter auch unsere Mitglieder P.J. Moosbrugger mit der Pegasus Presse, Hanfried Wendland mit NeueKleiderDrucke, Peter Zitzmann mit der schePiZi-Presse und Michael Duske mit Serapion vom See.
Die vorgestellten Bücher, Mappenwerke, Buchobjekte und Einblattdrucke bereiten ein ganz und gar exklusives Vergnügen für alle Sinne. Ihre manuelle Machart ist mit den Fingerspitzen spürbar. Die Nase erfreut sich am Geruch satt aufgetragener Farben. Hörbar ist für wahre Bibliophile sogar Musik, die beim Umblättern alleredelster Papiere das Ohr beglückt.
Zunehmend sind es neben den traditionellen Satz- und Drucktechniken auch aktuelle und bisweilen experimentelle Techniken, deren sich die Schöpfer dieser Buchjuwelen bedienen.
Auch wer auf literarische Entdeckungsreise gehen will, kann fündig werden, denn so manche Erstveröffentlichung betritt im Gewand eines edel gestalteten Pressendrucks erstmals die Literatur-Arena.
Der Einsatz an handwerklicher Arbeit, an Kreativität und persönlichem Engagement ist bei jedem der präsentierten Werke spürbar. Die Aussteller, die in der Regel zugleich Gestalter, Illustrator, Schriftsetzer, manchmal auch Buchbinder und dabei auch noch Verleger und Buchhändler in einer Person sind, freuen sich darauf, den Besuchern die Besonderheiten zu erläutern und ihnen Einblick in ihre abwechslungsreiche Tätigkeit zu geben.
Neben den buchkünstlerischen Exponaten gibt es auf der Messe auch noch vieles zu sehen, was die ganze Familie interessiert: Da sind Setz- und Buchdruckmaschinen in Aktion und man kann altgedienten und auch jungen Schriftsetzern und Schriftsetzerinnen über die Schulter schauen. Einer der wenigen Meister seines Fachs, und Besitzer einer historischen Papiermühle in Franken, wird Papiere auf die gleiche Weise aus der Bütte schöpfen, wie das in früheren Jahrhunderten üblich war. Besucher, die sich für kunstvoll gestaltete Bucheinbände interessieren, kommen bei den „Meistern der Einbandkunst“ auf ihre Kosten. Wie Buchbinden funktioniert, zeigt die Hamburger Buchbindemeisterin Karin Begemann. Kalligraphie wird vorgeführt von mehreren Schriftkünstlerinnen und in Form dekorativer Schriftstelen, inszeniert von Theresia Schüllner.
Woher die Farbe in den Büchern kommt, zeigt Dr. Georg Kremer, der Experte für Farbpigmente. Seine bunte Palette natürlicher Grundstoffe birgt manche Überraschung.

Eröffnung: Freitag, 17. Januar 2014, 19 Uhr
9. Nordeutsche Handpressenmesse BuchDruckKunst: 18. und 19. Januar 2014

Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
22305 Hamburg

Jürgen Rennert - Zeit und Unzeit der Engel

Zuerst vorgestellt auf der artbook.berlin 2013 wird im Jahr seines 70. Geburtstages als neuester Spätdruck eine Auswahl aus den vielfältigen lyrischen Texten von Jürgen Rennert vorgelegt. Der Dichter, Essayist und Übersetzer fragt nach dem Glauben und der Verantwortung der Menschen, vor allem nach seinem Glauben und seiner eigenen Verantwortung. In höchst unterschiedlichen Welten – Westberlin, Ostberlin, DDR und in dem nun vereinigten Deutschland lebend, bewies und beweist er unabhängiges, kritisches Denken und Mut zu widerstehen.
Matthias Gubig begleitet die Gedichte mit fünf großformatigen Drucken von Farbholzschnitten.
Diese sind, zweifach gefalzt, in das schlanke Buchformat integriert. Die Texte sind von Hand aus Bleilettern des Monotype-Schnittes der Poliphilus-Antiqua gesetzt und, wie auch die Grafiken, auf einer Buchdruckpresse gedruckt. Dies gilt auch für den ebenfalls originalgrafischen Einbandbezug.
Als Papier fanden Munken print 150  g und 90 g Verwendung.
Michael Knop fertigte die Handeinbände und Schuber an.
Dieses Buch erscheint in einer einmaligen nummerierten und signierten Auflage von 30 Exemplaren.
Fünf Exemplare erscheinen als Vorzugsausgabe mit einer zusätzlichen signierten Originalgrafik.
Die Normalausgabe kostet 320 Euro,
die fünf Exemplare der Vorzugsausgabe mit einer im Schuber hinzugefügten zusätzlichen Grafik 500 Euro.

Matthias Gubig
Bayrischer-Wald-Straße 13
15827 Blankenfelde
Telefon 03379/372344

Museum für Druckkunst will deutsches Kulturerbe werden

Das Museum für Druckkunst Leipzig bewirbt sich mit der aktiven Erhaltung und Vermittlung des Know-hows der handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hoch-, Tief- und Flachdruck um Aufnahme in das deutsches Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
Flachdruck - Präparieren eines Lithografiesteins vor dem Druck
Als länderübergreifende und multinationale Ausdrucksform schickt das Museum für Druckkunst in der Kategorie „traditionelle Handwerkstechniken“ das Druckhandwerk ins Rennen. Die handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hochdruck (hier: Buchdruck mit Bleilettern und Xylografie), Flachdruck (hier: Lichtdruck und Steindruck) und Tiefdruck (hier: Kupferstich und Radierung) werden im Museum aktiv gefördert, angewendet, weitergegeben und anschaulich vermittelt. Nur in Leipzig kann die Vielfalt der genannten Drucktechniken gemeinsam und in Aktion erlebt werden.

Hochdruck - Druck an einer Kniehebelpresse
Die Aufnahme des historischen Druckhandwerks als immaterielles Kulturerbe wäre eine große Anerkennung für eine gesellschaftlich bedeutsame Kulturtechnik mit über 500jähriger Tradition, die bis heute eng mit Leipzig und Sachsen verbunden ist.“ sagt Dr. Susanne Richter, Direktorin des Museums für Druckkunst Leipzig.
Tiefdruck - Druck einer Radierung, Fotos © Museum für Druckkunst Leipzig
Im Herbst 2014 soll das bundesweite Verzeichnis auf der Webseite der Deutschen UNESCO-Kommission veröffentlicht werden.

Sonntag, 1. Dezember 2013

Horst Peter Meyer

Doppelbegabungen
Horst Peter Meyer:
im drangsaal spielt musike

Blätter – Texte - Bücher

Eine Ausstellung des Vereins der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. „Willibald Pirckheimer“.

... Meyers Texte sind keine einfache Kost. Aber einmal mit diesen assoziationsreichen Wortfolgen vertraut, kann die Lektüre auch amüsant sein. In kunstvoller Verschachtelung müssen die Texte mehrfach und vielleicht auch laut gelesen werden, dann erst offenbaren sie ihre Vieldeutigkeit von bitter bis humorvoll. ...Es gibt auch Arbeiten zu einzelnen Wörtern oder Wortspielen, die typisch Meyersche Erfindungen sind wie BLINDFLUCH, NACHTIGALLENBITIER oder AFFRONTBERICHT, GENITAL DANEBEN, LUST GETÜMEL, VERSTÄNDNIS DER NACHT. ...
Meyers Œuvre bleibt der Literatur untrennbar verbunden. Zählt man noch seine monatlich unter der Rubrik Kunststückchen in der Thüringer Allgemeinen veröffentlichten Aphorismen (bis 2012) und erst recht die kunstvollen eigenen Texte in seinen Katalogen hinzu, muss man schon von einer Doppelbegabung des Weimarers sprechen.
Worauf der Literatur- und Kunstfreund aufmerksam gemacht werden sollte, sind also erstens die unikaten Künstlerbücher, die ins Kupferstichkabinett Dresden und in andere beutende Sammlungen gelangten, zweitens die originalgrafischen Künstlerbücher, immer auch mit eigenen Texten des Künstlers, und drittens die etwa 400 Schriftblätter der "Suite Pentimenti" mit Zitaten und schließlich auch die inzwischen kaum noch überschaubare Sammlung von veröffentlichten Aphorismen.
Nicht zu reden ist hier von seinem kompakt-kraftvollen Werk der Malerei und Graphik. ...
(Jörg-Heiko Bruns in: MARGINALIEN, 201. HEFT)

Ausstellung: 27. November 2013 bis Februar 2014

Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7
39104 Magdeburg

Weihnachtsmarkt in der Neuhauser Kunstmühle

Es ist nun schon eine liebgewordene Tradition und so veranstalten Elisabeth und unser Mitglied Nikolaus Topic-Matutin auch heuer wieder in den Räumlichkeiten der Kunstmühle einen Weihnachtsmarkt.
Am 14. und 15. Dezember 2013 jeweils von 11:00 bis 19:00 Uhr findet man in den Räumen der Neuhauser Kunsmühle wieder allerhand Weihnachtliches und Außergewöhnliches:
Natürlich das gesamtes Grafikangebot, Punsch und Schnaps, Glas, Bücher, Schmuck, Keramik ...
Und all jene, die zur Ausstellungseröffnung nicht kommen konnten, können im gemütlichen Rahmen die im Jahr 2013 entstandene Druckgrafik von Stephanie Binding, Paul Ching-Bor, Günter Nussbaumer, Nieves Salzmann, Gottfried Salzmann und die Kassette "Ein spanisches Fest" von Erika Landertinger, Kurt Kaindl und Nikolaus Topic-Matutin erkunden und genießen.

Mühlstraße 5a
5023 Salzburg