Mittwoch, 12. November 2025

Festlicher Jahresausklang in Leipzig

Der Leipziger Bibliophilen-Abend verbindet seine Mitgliederversammlung, auf der auch eine Vorstandswahl stattfinden wird, mit dem traditionellen festlicher Jahresausklang.
Die Einladung an alle Mitglieder erfolgt rechtzeitig per Rundbrief.

12. Dezember, 18.00 Uhr
Haus des Buches

Buchkultur Zürich: Der Kupferstecher Johann Melchior Füssli

In der Veranstaltungsreihe Buchkultur Zürich der Buchantiquariate Peter Bichsel Fine Books, Biblion Leonidas Sakellaridis, EOS Buchantiquariat Benz und August Laube Buch- und Kunstantiquariat wird Jochen Hesse heute zum Thema sprechen „Johann Melchior Füssli – der bedeutendste wissenschaftliche Zeichner seiner Zeit“.

Johann Jakob Scheuchzer, der große Naturforscher, zog Johann Melchior Füssli wiederholt zur Bebilderung seiner Publikationen bei. So gestaltete der Künstler u. a. die Randillustrationen für die Schweizerkarte «Nova Helvetiae tabula geographica» (1712) und die 753 Kupferstiche für dessen Hauptwerk, die «Physica Sacra» (1731–1735).
Kupfertafel von Melchior Füssli, aus Johann
Jakob Scheuchzer, Pysica sacra, 1731–1735

Damit habe er einen «unsterblichen Ruhm Seines Namens verdienet», so Scheuchzer. Füssli war in der Tat am Schluss seines Lebens durch die französischen und niederländischen Ausgaben der «Kupfer-Bibel» ein international renommierter Künstler.

12. November 2025, 19 Uhr

EOS Buchantiquariat Benz
Kirchgasse 17, 8001 Zürich

Dienstag, 11. November 2025

Rotes Antiquariat und Galerie Meridian - Liste Herbst 2025

Pünktlich zur Buch Wien erscheint die Liste Herbst des Roten Antiquariats und Galerie Merian, die auf dieser internationale besetzten Antiquariatsmesse präsent sein werden.
Im Katalog werden wieder auf 54 Seiten 216 Positionen von Henry Aldrich bis Bruno Taut, von Ernst Barlach bis Herwarth Walden, von Otto Arnold bis Carl Zuckmayer und von Allert de Lange bis Stefan Zweig aus den Bereichen Architektur, Kunst, Literatur und Exil-Literatur angeboten.

Rotes Antiquariat und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14, 10623 Berlin
Rotes Antiquariat und Galerie Wien-Berlin
Florianigasse 36, 1080 Wien

Buch Wien: 12. - 16. November 2025
Messe Wien, Hallen D + C
2. Bezirk, Trabrennstraße

CHESS ... and Illustration

Eine Ausstellung der World Chess Hall of Fame & Galleries zeigt seltene Bücher, Kunstwerke und Artefakte zu Romanen, Gedichten, Autoren und Dichtern vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, darunter die Holzschnitte der deutschen Künstlerin Elke Rehder, die Szenen aus Stefan Zweigs Schachnovelle darstellen.
Abb, aus den Ausstellungskatalog derWorld Chess Hall of Fame
oben: Wedgewood Schachfiguren, 2004 | unten: Elke Rehder, Schachnovelle, 1996 - 2014
Holzschnitte zum Schach von Elke Rehder, welche z.B. auch die Graphik zum Jahrestreffen 2021 der Pirckheimer schuf, lagen für Mitglieder u.a. den Marginalien 156 und 231 bei und auch unter den Titeln, die zum Bibliophilen des Monats gekürt wurden, stammen einige aus der Rehder Presse.

Ausstellung: 18. September 2025 - 12. April 2026

World Chess Hall of Fame & Galleries
4652 Maryland Ave, St. Louis, MO 63108

Montag, 10. November 2025

70. Kinderbuch-Ausstellung

© Illustration: Tatjana Prenzel. Gestaltung: turbo type
Zum 70. Mal wird die traditionelle Kinderbuch-Ausstellung im Klingspor Museum gezeigt. Das Jubiläum wird gebührend gefeiert und bietet Anlass, über Vergangenheit und Zukunft des Bilderbuches nachzudenken.

Die Ausstellung zeigt auf, wie sich die Themen und die Formensprache im Laufe der Zeit verändert haben. Wurde noch in den fünfziger Jahren oftmals eine heile Kinderwelt mit festgefügten Rollenbildern dargestellt, ändert sich das spätestens im Laufe der siebziger Jahre. Progressive Kinderbuchverlage edierten kritische Bücher für Kinder und schufen so ein ganz neues Feld des Kinderbuchs. Die kindlichen Sorgen und Probleme wurden ernst genommen und thematisiert. Technische Entwicklungen, gesellschaftliche Umbrüche und Problematiken wurden zunehmend auch zum Thema im Bilderbuch. Krieg, Flucht, Diskriminierung wurden aus kindlicher Perspektive dargestellt. In den letzten Jahren veränderten emanzipatorische Bewegungen auch die Bücher für Kinder sehr stark. Alte Rollenbilder wurden aufgebrochen und in Frage gestellt. Stereotypen wurden hinterfragt und die gesellschaftliche Vielfalt entwickelte sich zu einem Thema in den Bilderbüchern der letzten 10 Jahre. Bücher, die Kinder dazu ermuntern, ihre Körper, ihre sexuelle Orientierung und die Vielfalt an eigenen Fähigkeiten wertzuschätzen, finden sich zunehmend auf dem Bilderbuchmarkt.

Neben der Rückschau aus den umfangreichen Beständen des Museums werden Originalaquarelle des Künstlers Ivan Gantschev gezeigt. Der aus Bulgarien stammende Künstler war eine prägende Gestalt im Bilderbuch der siebziger und achtziger Jahre. Seine ruhigen poetischen Bücher, die oft Motive seiner Heimat zeigten, wurden vielfach ausgezeichnet.

Begleitet wird die Ausstellung von einem vielseitigen Programm aus Gesprächen und Workshops.

6. Dezember 2025 - 13. März 2026

Klingspor Museum / Haus der Stadtgeschichte
Herrnstr, 80 / 61, 63065 Offenbach

Berliner bibliophiler Advent

Der Berliner Bibliophilen Abend trifft sich in der Adventszeit zu seinem traditionellen Jahresausklang mit Mitgliederversammlung bei Ulrich Goerdten und Dr. Susanne Rothe.
Bei dieser Gelegenheit können die Mitglieder wieder eine besondere Jahresgabe in Empfang nehmen.

4. Dezember 2025, 18 Uhr
Ort auf Anfrage

Sonntag, 9. November 2025

Tina Flau präsentiert Neuerscheinungen

Tina Flau lädt zur Grafik- und Buchpräsentation an ihrem Messestand auf der artbook.berlin ein und präsentiert u.a. Neuerscheinungen des Jahres 2025.
wildfremd, Lyrik zum Moor, Papierguss und handgeschöpftes Papier, Handschrift, Jap. Bindung, 31 Seiten, in Box, Format 31 x 23 x 2 cm, Unikatauflage 2 Exemplare, 2025
MooRe, Zitate aus wissenschaftlichen Texten, Gedicht, Aquarell marmoriert, Handschrift, 27 Seiten, japanischer Leineneinband, in Box, Unikatauflage 5 Exemplare, Format: 30 x 22 x 2 cm, 2025
Moorwanderung, Auswahl von Texten zum Moor, 13 Tusche-Malereien, 3 Zeichnungen, Handschrift, 31 Seiten, bemalter Leineneinband, Japanische Bindung, in Box, Unikat, Format: 45 x 32 x 3 cm, 2025
Wildnis, Gedicht: Annette von Droste-Hülshoff, Papierguss und handgeschöpftes Papier, Handschrift, Japanische Bindung, 37 Seiten, in Box, Format 43 x 32 x 2 cm, Unikatauflage 2 Exemplare, 2025
21. - 23. November 2025
Kunstquartier Bethanien
Berlin-Kreuzberg

Treffen der Kiewer Bibliophilen

Gestern traf sich wieder der Bibliophilen-Club Kiew, diesmal, um interessante Vorträge der Gastredner В. Грузіну und М. Копиленко zu hören. Herzlichen Dank an die Referenten.
(Наталия Василишина, Anatolij Konchakovskij)

Samstag, 8. November 2025

Franz Kafka, aus den Tagebüchern: 18. feb. 1920

Zur artbook.berlin wird Brigitte Iseli-Neustäbler ein neues Buchobjekt präsentieren.
© Brigitte Iseli-Neustäbler
Die Künstlerin hat einen mindestens 150 jähriger Torso eines Engels, der seiner Flügel und Arme beraubt war, komplett von Acrylschichten befreit, das Holz kurz geschliffen und im erweiterten Sinne ein Künstlerbuch daraus gemacht. Mit dem Kafka-Eintrag aus den Tagebüchern, auf das wesentliche reduziert, wurde mit unterschiedlichen Lagen von Japanpapieren Engel und Teufel als Gefühl dargestellt.

Engel und Teufel liegen nah beieinander.

21 - 23 November 2025
Kunstquartier Bethanien
Mariannenplatz, Berlin/Kreuzberg

Freitag, 7. November 2025

ENTWERTER/ODER

Uwe Warnke
Nach Taschenkontrolle und Registrierung der Meldedaten erlebten gut 200 Freunde des „Zeitschriftenunwesens“, wie es in der DDR benannt wurde, im überfüllten Regine-Hildebrandt-Saal des Willy-Brandt-Hauses die Eröffnung einer Ausstellung über die originalgraphische Künstlerzeitschrift ENTWERTER/ODER von Uwe Warnke, die 10. in diesem Jahr des Freundeskreises des Willy-Brandt-Hauses, gekoppelt an dessen neugestaltete Ausstellung zu (nach heutigem Sprachgebrauch) „nonkonformer Kunst“ der DDR.
ENTWERTER/ODER wurde im März 1982 von Uwe Warnke und Siegmar Körner gegründet und seit 1984 von Uwe Warnke als eine der zahlreichen Künstlerzeitschriften, die ohne Genehmigungs- und Kontrollverfahren, jedoch natürlich stark beäugt, in der DDR in den 80gern in einer Auflage von 4 bis 99 Exemplaren, herausgegeben. An der vorgestellten Zeitschrift waren insgesamt über 500 Autoren, Künstler und Fotografen beteiligt, es entstanden bis zur aktuellen (hoffentlich nicht letzten!) 102. Ausgabe insgesamt ca. 3.000 Exemplare, die es sogar schon zu DDR-Zeiten in eine öffentliche Bibliothek schafften.
Dr. Jens Ziegler, Mitglied des Berliner Bibliophilen Abend
Vom Herausgeber der Zeitschrift, der auch die Ausstellung kuratiert, konnte ich erfahren, dass er eine, von Freunden des Genres sicher lang vermisste Publikation über die Underground-Künstlerzeitschriften plant, ein Thema, welches Uwe Warnke in seiner Einführung als Insider humorvoll umriss.
Uwe Warnke und Klaus Staeck, Fotos © ad
Ausstellung: 7 November 2025 - 12 April 2026

Willy-Brandt-Haus
Stresemannstr. 28, 10963 Berlin

Angela Hampel stellt in der Galerie Sonnensegel aus

Pirckheimer kennen die Arbeiten von Angela Hampel nicht erst seit dem letzten Buchprojekt der Bücherkinder Brandenburg, in welches ein signierter Gicleédruck der Künstlerin eingebunden ist, sie lieferte auch schon eine originalgraphische Beilage für die Marginalien #206 oder die Speisekarte zum Jahrestreffen 2015.
Angela Hampel, Menükarte zum Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft 2015, Algrafie
Ab Ende November wird nun in der Brandenburger Kinder- und Jugendgalerie Sonnensegel eine Ausstellung ihres Schaffens zu sehen sein. Die Eröffnung findet in der gegenüberliegenden St. Gotthardtkirche statt.

Vernissage: 22. November 2025, 16 Uhr
Ausstellung: 23. November 2025 - Februar 2026

Galerie „Sonnensegel“
Gotthardtkirchplatz 4/5, 14770 Brandenburg

Donnerstag, 6. November 2025

CANTO CÓSMICO - STERNENGESANG

100 Jahre Ernesto Cardenal: zu diesem Anlass haben die Künstlerinnen und Künstler aus Matagalpa, und auch die emigrierten in El Salvador und Kolumbien, Farbholzschnitte geschaffen, die sich auf Gedichte Ernesto Cardenals beziehen.
Da der Dichter, Theologe und Revolutionär im Nicaragua unter der Ortega-Diktatur Persona non grata ist, stellt jede Arbeit zu seinen Gedichten ein mögliches Risiko für die Beteiligten dar. Deshalb ist dieser Kalender der erste, in dem ihre Namen nicht genannt und gedruckt sind.
Der Kalender kann ab sofort bestellt werden; er wird ab 20. November per Post ausgeliefert. WuppertalerInnen können ihn ab 13. November bei Heiner Flötotto vom Städtepartnerschaftsverein Wuppertal-Matagalpa beziehen.
Der Kalender ist weiterhin in meinem Atelier in der Alten Papierfabrik (Fabrikstr. 32-40, 72516 Scheer/Donau) sehen und zu erwerben.

Die Auflage des Kalenders wurde von 70 auf 100 erhöht.

(Eckhard Froeschlin, EDITION SCHWARZE SEITE)

Ausstellungseröffnung STERNENGESANG: 13. November 2025, 17 Uhr
Stadtbibliothek Wuppertal-Elberfeld

Mittwoch, 5. November 2025

Über das Illustrieren in unsicheren Zeiten

Bereits zum zweiten Mal werden auf der artbook.berlin am Samstag Andreas Rauth und Till Schröder zu einer Veranstaltung des Theorienetzwerks Illustration, welches als Fortsetzung des von Juliane Wenzel und Ulrike Stoltz herausgegebenen Bandes superILLU im Mai 2023 gegründet wurde, einladen und mit Gästen ›Über das Illustrieren in unsicheren Zeiten. Wie reagiert die Lehre auf Herausforderungen des 21. Jahrhunderts?‹ diskutieren.
Als Podiumsgäste nehmen Christian Gralingen (Letteverein Berlin), Jakob Hinrichs (UdK Berlin) und Irmela Schautz (AID Berlin) teil.

Auch in diesem Jahr laden Corn.elius Brändle und Hanneke van der Hoeven wieder zur Künstlerbuchmesse artbook.berlin in das Gebäude ein, in dem Theodor Fontane einst Salben rührte und Tinkturen mixte.

artbook.berlin: 21. - 23. November 2025
Podiumsdiskussion: 22. November 2025, 16 Uhr

Kunstquartier Bethanien am Mariannenplatz

Dienstag, 4. November 2025

Ich drucke!

Die neue Sonderausstellung des Gutenberg-Museums in Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität steht unter dem Thema „Ich drucke! Signet, Marke und Druckerzeichen seit dem Zeitalter Gutenbergs“.
© Gutenberg-Museum Mainz, Flyer zur Ausstellung durch Klick auf die Abb. aufrufen
Besaß Johannes Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Le4ttern, eine Visitenkarte? Vermutlich nicht. Jedoch führten bereits seine Nachfolger sogenannte Druckerzeichen ein, die Vorgänger der Verlagslogos. Diese geistreichen, kreativen "Visitenkarten" zierten seit dem frühen Buchdruck die erste oder letzte Buchseite und wiesen die verantwortlichen Drucker aus. Es galt, sich und das gedruckte Buch in Szene zu setzen und zu verkaufen. Anlässlich des 625-jährigen Geburtstages von Gutenberg widmet das Gutenberg-Museum Mainz der Bildgattung der Druckerzeichen erstmals eine Ausstellung.

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband in Kooperation mit dem Deutschen Kunstverlag.

Ausstellung: 28. November 2025 bis 22. Februar 2026

Gutenberg-Museum
Reichklarastraße 1, 55116 Mainz

Montag, 3. November 2025

Book Circus Cologne

Zum sechsten Mal öffnet der »Book Circus Cologne« wieder seine Türen. Bücher Kunst, Grafik, Bibliophiles, Fotobücher zum Stöbern und Schauen in denselben Galerieräumen in der Kölner Südstadt wie bisher.
Aussteller:
Querschnitt-Antiquariat
Antiquariat Ulrich Heider
Antiquariat Stefan Krüger
Antiquariat Langguth
Venator & Hanstein
Antiquariat Walter Markov
Kunsthandlung Goyert
Antiquariat Peter Ibbetson
Antiquariat Lenzen
Daria’s Antiquariat
Art Book Saar
Südstadt Antiquariat (Karlsruhe)
Galerie formformsuche

14. – 16. November 2025

Mainzer Straße 31 und 37, 50678 Köln

das sogenannte „Zeitschriftenunwesen“

Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus stellt in Berlin ENTWERTER/ODER und das sogenannte „Zeitschriftenunwesen“ aus.

Im März 1982 gründeten Uwe Warnke und Siegmar Körner in Berlin, der Hauptstadt der DDR, die original-grafische Künstlerzeitschrift ENTWERTER/ODER. "Alles geschah ohne jegliches kommerzielle Interesse. Wir waren jung und auf Ärger vorbereitet. Wir hatten nichts zu verlieren. Wir taten etwas, ohne zu fragen. Genau das war das Politikum.“ (Uwe Warnke)
Umschläge:  33 (1989) Thomas Günther |  100 (2016) Uwe Warnke |  1 (1982) Siegmar Körner |  21 Harald Rautenberg
500 Beteiligte aus 15 Ländern haben sich an insgesamt 130 Ausgaben von ENTWERTER/ODER beteiligt. Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus allen Schaffensperioden der Zeitschrift mit Fokus auf die 1980er Jahre. Zu sehen sind Grafiken aller Techniken, Fotografien, Objekte, Handschriften und Texte. Mit dabei waren unter anderem Claus Bach, Kurt Buchwald, Harald Hauswald, Ruth Wolf-Rehfeldt, Strawalde, Ottfried Zielke, und Peter Wawerzinek

Anlässlich der von Uwe Warnke kuratierten Ausstellung wird im November 2025 eine letzte Ausgabe von ENTWERTER/ODER erscheinen.

Eröffnung: 6. November 2025, 19 Uhr, Einführung: Uwe Warnke
Ausstellung: 7 November 2025 - 12 April 2026

Freundeskreis Willy-Brandt-Haus
Stresemannstr. 28, 10963 Berlin

Sonntag, 2. November 2025

36. Berliner Exlibris-Treffen

An jedem ersten November-Wochenende treffen sich Exlibris-Freunde im RUDI-Nachbarschaftshaus in Berlin Friedrichshain – so auch in diesem Jahr am 1. November. Wiederum organisiert von Wolfgang Fiedler, der in diesem Jahr die bemerkenswerte Ausstellung Don Quijote im Exlibris – Im Gedenken an Paul G. Becker zusammenstellte. 463 Exlibris von 380 Künstlern und Künstlerinnen. Zum Thema trug unser ehemaliger Vorsitzender, Ehrenpräsident und Stifter der Walter-von-Zur-Westen-Medaille Paul G. Becker (1931-2024) 1300 Exlibris zusammen. Die meisten der ausgestellten Exponate aus der Sammlung Becker stellte unser Mitglied Joachim Schlosser zur Verfügung. Circa 35 Gäste besuchten das diesjährige bet.
Der ehemalige Präsident der Deutschen Exlibris-Gesellschaft, Henry Tauber, der eng mit Paul G. Becker befreundet war, führte in die Ausstellung und das Thema ein.
Dr. Henry Tauber | Wolfgang Fiedler, der Organisator des BET
Zu Gast waren auch der neue DEG-Präsident Utz Benkel, der Künstler und Schatzmeister Andreas Raub, ebenso die Künstler Norbert Salzwedel, Erhardt Beitz und Falk Geißler und aus Wittenberg die Künstlerin Elena Kiseleva. Der am weitesten angereiste Gast war unser finnisches Mitglied Olli Ylönen.

Michi Strausfeld, Die Kaiserin von Galapagos

Das Buch des Monats November der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft ist ein Plädoyer für Lateinamerika.
«Ein umfassendes Werk, das in vielen Ländern des Kontinents entstand, schuf Johann Moritz Rugendas (1802-1858). Er betätigte sich sowohl als Landschafts- wie später als Porträtmaler. Schon als Neunzehnjähriger konnte er mit der Expedition von Baron von Langsdorff nach Brasilien reisen. Er war als Zeichner engagiert» (1). Der aus der Reichsstadt Augsburg stammende Rugendas bereiste nacheinander Haiti, Brasilien, Chile und Argentinien. Bei der Überquerung der Anden passierte ihm ein folgenschwerer Unfall: Das Pferd scheute, vom Blitz getroffen, der Reiter stürzte zu Boden und verletzte sich so schwer, dass er bis zu seinem Lebensende ein Gezeichneter blieb. Der argentinische Schriftsteller César Aira (2) schildert diesen Schicksalsschlag in seinem Roman Eine Episode im Leben des Reisemalers: «Tatsächlich, das Pferd kam hoch, struppig und monumental, das Gewebe der Blitze halb verdeckend und seine Giraffenbeine knicksten in störrischem Trippeln […]. Rugendas aber ging mit. Er konnte und wollte das nicht begreifen, es war zu monströs».
"Praÿa Rodriguez" aus: Johann Moritz Rugendas Malerische Reise in Brasilien (Paris, 1835)
Die Geschichte des Reisemalers steht exemplarisch für die wechselvollen Beziehungen zwischen Deutschland und Südamerika, die Michi Strausfeld in ihrem neuesten Buch nachzeichnet, beginnend mit dem Büchsenschützen Hans Staden (1525-1576), der beinahe von den Tupinambá-Indios verzehrt worden wäre, über den Giganten Alexander von Humboldt (1769-1859) und dessen fünfjährige Reise durch Lateinamerika (1799-1804) bis zu den Emigranten des 20. Jahrhunderts, die vor Hunger, Krieg oder der Verfolgung durch die Nationalsozialisten nach Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Bolivien oder Kuba flohen. Auch die Schattenseiten dieser Wechselbeziehung werden nicht verschwiegen – die Rattenlinie der Nazi-Schergen, die jahrelang in Argentinien, Bolivien oder Brasilien untertauchen konnten. Zur kuriosen Spezies der Abenteurerinnen gehört Margret Wittmer (1904-2000), die auf der Insel Floreana lebte und als «Kaiserin von Galapagos» in die Skandalchronik einging.
Ein besonderes Augenmerk gilt den Autoren des sogenannten «Boom» und seiner Rezeption in Deutschland, die mit Hundert Jahre Einsamkeit (1970) von Gabriel García Márquez (3) einsetzte, in den achtziger und neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte und nach dem Mauerfall unaufhaltsam zurückging. Symptomatisch für die Wahrnehmung der Autoren aus Lateinamerika sind die Daten der Nobelpreise: Gabriel García Márquez (1982), Octavio Paz (1990), Mario Vargas Llosa (2010). Dass die Beziehungen zwischen Deutschland und Südamerika in letzter Zeit etwas gelitten haben, betrübt Michi Strausfeld. «Dann wollte ich einfach wissen, war das immer so, gab es mal in der Geschichte Momente, wo wirklich Deutsche und Lateinamerikaner ein enges Verhältnis hatten, wer war drüben, was haben sie gemacht. Das war der Ausgangspunkt» (4). Entstanden ist ein lebhaftes Plädoyer für Lateinamerika.

Albert von Brunn (Zürich)

Michi Strausfeld: Die Kaiserin von Galapagos. Deutsche Abenteuer in Lateinamerika.
Berlin: Berenberg, 2025
______________________________________
(1) Strausfeld, Michi. Die Kaiserin von Galapagos. Deutsche Abenteuer in Lateinamerika. Berlin: Berenberg, 2025, S. 62-64.
(2) Aira, César. Eine Episode im Leben des Reisemalers: Roman. Aus dem Spanischen von Christian Hansen. Berlin: Matthes & Seitz, 2016, S. 53.
(3) García Márquez, Gabriel. Hundert Jahre Einsamkeit: Roman. Aus dem Spanischen neu übersetzt von Dagmar Ploetz. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch, 2019.
(4) SWR Kultur

Gefördert. Gesammelt. Gezeigt.

Unter dieser Überschrift zeigt seit Ende September 2025 eine Ausstellung in Offenbach Ankäufe, erworben mit Hilfe der Vereinigung Freunde des Klingspor Museums.
Solferino Pink. Nora Pauwels. Foto: Klingspor Museum Offenbach
Seit 1958 gibt es die Vereinigung Freunde des Klingspor Museums. Sie unterstützt die Museumsarbeit vielfältig, insbesondere auch durch Ankäufe für das Museum. Jetzt wurde die Dauerausstellung mit fast ausschließlich Werke und Projekte gezeigt, die dank der Unterstützung der Vereinigung der Freunde angekauft und realisiert werden konnten.
Grafiken, internationale Künstlerbücher und hochrangige Plakatkunst sind zu entdecken. Die künstlerischen Techniken sind ebenso vielfältig wie die behandelten Themen.
Die Ausstellung zeigt, dass die Mitglieder der Vereinigung eine tragende Säule des Museums sind und es durch ihr Engagement ermöglichen, Kunst und Kultur lebendig zu erhalten. Es waren die Mitglieder selbst, die die Auswahl der gezeigten Werke trafen und die Ausstellung versteht sich auch als Dank des Museums an die Mitglieder der Vereinigung.

Midissage: 6. November 2025, 18 Uhr, Kunst und Gespräche bei einem Glas Sekt
Ausstellung: bis Ende März 2026

Klingspor Museum / Haus der Stadtgeschichte
Herrnstr, 80 / 61, 63065 Offenbach

Samstag, 1. November 2025

Exlibris des Monats - Siegfried Otto Hüttengrund für Marina Stappen

Für Marina Stappen schuf der Maler und Grafiker Siegfried Otto Hüttengrund (*1951) ein Exlibris mit der Darstellung Kleopatras als Isis-Göttin, an deren Seite der Totengott Anubis zu sehen ist.

Der Exlibriskünstler, der seine Werke häufig mit einem „S.O.H.“ -Monogramm kennzeichnet, hat hier die Technik des Holzrisses angewandt, bei der er mit dem Radiergriffel feinste Linien in harte Holzflächen ritzt und darauf Abzüge im Hochdruckverfahren herstellt. Die Eignerin sammelt Blätter zum Gesamtwerk des englischen Schriftstellers William Shakespeare. So ist auch anzunehmen, dass dessen 1606/07 fertiggestellte Tragödie „Antonius und Cleopatra“ bei der Entstehung dieses Exlibris Pate gestanden ist.
Sowohl Anubis als Gott der Totenriten als auch Isis als Göttin, die mit dem Jenseits und der Auferstehung verbunden ist, haben eine starke Verbindung zur Welt der Toten.
Anubis führt diese als Beschützer in die Unterwelt, während Isis sich im Totenreich um die Verstorbenen sorgt. Isis wurde auch als als Göttin der Magie gesehen. Sie spielte eine Rolle bei der Wiederbelebung ihres Bruders und Gemahls Osiris und der Erziehung des gemeinsamen Sohnes, den wir als den falkenköpfigen Gott Horus kennen. Anubis wird in Verbindung mit der Mumifizierung und dem Schutz des Verstorbenen gebracht, wobei hier ebenso magische Praktiken eine Rolle spielen.

In welchem Monat könnten diese Exlibris-Betrachtungen zu den altägyptischen Göttern Isis und Anubis besser passen als in den November.

(Heinz Neumaier, gesamter Beitrag durch Klick auf die Abb.)

Vom Mehrwert des Einhorns

Seit 2008 widmen sich die Bücherkinder Brandenburg unter Betreuung durch ihren „Büchervater“ Armin Schubert jährlich einem Buchprojekt, wobei sie zu einem gemeinsamen Thema forschen, eigene Gedanken und Geschichten schreiben und Graphiken schaffen, unterstützt durch Künstler.
S. 44: Beschwerde der Fische, Mattis, 10 Jahre / S. 45: Petrus Akkordeon, Einhorn als Pegasus
So entstand seit 2016 z.B. ein Buch zum 100. Geburtstag des Buchgestalters und Illustrators Werner Klemke, „Du liebe Hühnerkastanie. Auf den Spuren von Jurek Beckers Postkarten-Poesie“, „Arno Mohr von hinten oder Nichts geht verloren“, „Metzkes & Metzkes / Ein Pferd für den König und den Prinzen“, zu Ehren von Franz Fühmanns „Egbert Herfurt. Bücher fallen nicht vom Himmel“, „Die Farben der Kindheit“, das Friedensbuch “Pax questuosa”, „Vom Aufstehen mit Eva, mit Abel, mit Noah und mir“ und in diesem Jahr „Vom Mehrwert des Einhorns“.
Dieses Buch ist Bibliophiles des Momats. Den Titel des in bewährter Weise von Henry Günther (BuchKunstBalance) gestalteten und gebundenen, in 65 Exemplaren erschienen Titels ziert eine Graphik von Angela Hampel, die auch als signierter Gicleédruck, gedruckt von Klaus Raasch, in das Buch eingebunden ist, auf dem Rücktitel eine Zeichnung von Pètrus Akkordéon. Auf den 72 Seiten finden sich u.a. weitere Illustrationen als Radierungen von den Bücherkindern Brandenburg, die unter Leitung von Dietmar Block und Armin Schubert in der AG Grafik/Buchillustration, entstanden., Satz und Layout übernahm Sven Märkisch vom Gutenberg-Druckladen Brandenburg.
erstes und letztes Bild: Pètrus Akkordéon, mittig: Bücherkinder