Mittwoch, 30. Dezember 2009

Buch des Monats

Christoph Meckel und die Eremiten-Presse

Christoph Meckel, Buch Jubal, 1987Um die Eremiten-Presse, ihren Gründer V.O. Stomps und die ungewöhnliche Entwicklung seit der Gründung 1949 ranken sich im Literaturbetrieb zahlreiche Legenden. Tatsache aber ist, dass sich die Eremiten-Presse – Wünschelrutengänger in der deutschen Literatur- und Grafiklandschaft (so genannt in der Zeitschrift Twen/Nov. 1967) – als Spielwiese für junge, noch unbekannte Autoren und Künstler verstand und auch diente und für das Bekanntwerden zahlreicher Künstler ausschlaggebend war. Christoph Meckel, Lyriker, Dichter und Graphiker (Jahrgang 1935), ist einer jener später Erfolgreichen „von der Spielwiese“ der Eremitenpresse. Neben zahlreichen Anekdoten aus der wechselvollen Geschichte der Eremiten-Presse werden Meckels Arbeiten aus dem Archivbestand des Klingspor-Museums vorgestellt und gezeigt.

8. Januar 2010, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €, Mitglieder: 1,50 €.


è
Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Kommentar:

Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht, daß die Druckerei der Eremiten-Presse vor kurzem aufgelöst wurde. Georg Kraus (bleisetzer.de) hat den Bleischriftenbestand übernommen, aufbereitet und angeboten. Ein Teil, unter anderem Initialen und Buchschmuck, ist auf diesem Wege in meine Werkstatt gekommen. Ich habe in meinem Blog darüber berichtet: blog.druckerey.de Es ist schon ein eigentümlicher Reiz, Material aus einer so bekannten Werkstatt zu übernehmen.

Freundliche Grüße!
Ihr MZS,
der einen Guten Rutsch wünscht

AKZIDENZEN ERLEICHTERN IHRE OFFERTEN UNGEMEIN
Martin Z. Schröder, Drucker

Dienstag, 29. Dezember 2009

zwei Ausstellungen im Roten Antiquariat

Liebe Buch- und Kunstfreunde,

wir wünschen Euch einen erholsamen Jahreswechsel und einen guten Start in das neue Jahr.

Franz Masereel, Flüchtlingsfrau, Gouache auf Velin, 1942Für den Januar 2010 möchten wir auf zwei Ausstellungen hinweisen, die wir in unserem Antiquariat in Berlin-Mitte und in unserer Galerie in Berlin-Charlottenburg durchführen:

Plakate von KPD und Rote Hilfe aus den 20er Jahren. Verkaufsausstellung des Roten Antiquariat in der Galerie Kraftwerk im Cafe Kohi Rungestraße 20, 10179 Berlin vom 7. bis 10. Januar. Vernissage am Donnerstag, den 7. Januar um 19 Uhr in der Rungestraße.

Soziale Kunst und politische Agitation. Bilder, Grafiken, Plakate von Baluschek, Grundig, Grosz, Heartfield, Masereel u.a. Verkaufsausstellung vom 15. Januar bis 7. Februar in unserer Galerie in der Knesebeckstraße 13/14, 10623 Berlin.
Vernissage mit musikalischem Programm von Lennard Körber und Natalia Smotritskaia nach Brecht, Eisler, Weill u.a. am Freitag, den 15. Januar 2010 um 19 Uhr in der Knesebeckstraße.

Wir würden uns freuen, Euch bei den Ausstellungseröffnungen begrüßen zu können.

Mit besten Grüßen,
Christian Bartsch und die Kollegen vom Roten Antiquariat

è
Rotes Antiquariat
und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Sonntag, 27. Dezember 2009

Neujahrsgruss

Aus Augsburg erreichte mich von unserm Klemke-Sammler ein lieber Neujahrsgruß, den ich, stellvertretend auch als Dank für alle anderen Neujahrswünsche, gern an alle Pirckheimer-Freunde weitergebe:
Werner Klemke
... ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2010


è ein Neujahrsgruß von Matthias Gubig
è ein Neujahrsgruß von Harald Kretzschmar
è ein Neujahrsgruß von Michael Duske

Dienstag, 22. Dezember 2009

"Begegnungen mit Carl-Heinz Westenburger"

Einladung zur Subskription

Carl-Heinz Westenburger: Stillleben

Wir planen im Jahr 2010 die Herausgabe eines Buches „Begegnungen mit Carl-Heinz Westenburger" (1924-2008), in dem zahlreiche Weggefährten, Künstlerkollegen und Freunde mit eigenen Beiträgen zu Wort kommen und eine Auswahl seines umfangreichen Werkes dargestellt werden soll. Carl-Heinz Westenburger prägte als herausragende Künstlerpersönlichkeit unsere Region und war Ehrenmitglied des Kunstkeller Annaberg e.V..
Mit der Subskription des Buches leisten Sie einen Beitrag für die Realisierung des Projektes. Alle Subskribenten werden im Anhang benannt.
Bitte senden Sie diesen è
Abschnitt bis 28.02.2010 zurück.
Wir bedanken uns im Voraus für die freundliche Unterstützung und hoffen auf interessante Begegnungen im Kunstkeller- auch 2010!


Jörg Seifert
Vereinsvorsitzender


Willischstraße 11
09456 Annaberg-Buchholz
è Kunstkeller Annaberg e.V.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Die Bibliothek SG

Buchkunst mit Blei und Faden

Im Januar 2010 erscheint in der bereits seit 1974 editierten Buch­reihe »Bibliothek SG« mit ausgewählten Texten klassischer Autoren der Band 34 ›Joseph Roth – Der Diener Jacques und anderes‹.
Diese Reihe unseres Mitglieds è Eckehart
SchumacherGebler, Die Bibliothek SGallen Pirckheimer-Freunden bekannt duch die typographische Beilage zu den è MARGINALIEN, entstand zunächst als Jahresausgabe für Freunde und Kunden aus den Erfahrungen der damals üblichen Handsatzarbeiten. Für Setzer und Drucker des Typostudios SchumacherGebler lag der Reiz darin, einmal nach eigenem Empfinden eine zu dem jeweiligen Autor passende Schrift aus dem reichen Fundus an Bleilettern zu wählen. Typographie, Schrift und Schriftenvielfalt, aber auch die ästhetische Faszination der Form als solche, sind daher die verbindenden Themen des Programms.
Das ist die wirkliche Besonderheit der Reihe: Beim traditionellen Druck mit Bleibuchstaben prägen sich die Typen gering­fügig in das Papier ein. Dadurch bildet sich ein hauchdünnes Relief. In der Verbindung mit dem dabei entstehenden Farbschmitz wächst den Buchstaben mehr Körper zu, erhalten sie zusätzliches Gewicht.
Die Bibliothek SGAuch die Schriftproportionen sind anders. Bei den Bleibuch­staben sind die Strichstärken in den kleineren Graden nicht nur etwas kräftiger, die Zeichen sind auch insgesamt offener gehalten. Das gewährleistet eine gute Lesbarkeit. In den größeren Graden hingegen ist die Zeichnung enger angelegt, der Duktus schlanker, damit unseren Augen keine allzu großen Sprünge zugemutet werden.
Diese Technik von Bleisatz und Buchdruck wird in der Offizin Haag-Drugulin in der alten Druckerstadt Leipzig gepflegt. Große Sorgfalt wird auf die Wahl des Papiers und auf werkgerechte Bindearbeit verwendet. Nur säurebeständige, leicht getönte Sorten kommen zur Anwendung. Der Buchblock ist fadengeheftet, der Einband mit farbigem Büttenpapier überzogen. Titel dieser Reihe werden immer wieder bei Wettbewerben prämiert: Die Bibliothek SG ist die einzige Serie, die noch ausschließlich in Bleisatz/Buchdruck hergestellt wird.

è Bibliothek SG

Dienstag, 15. Dezember 2009

Grit Anton

Buchkunst und Illustration

Wer sich mit zeitgenössischer Buchkunst beschäftigt, kommt nicht an der Müllroserin è Grit Anton vorbei, die sich zwischen Frankfurt/Oder, Torino und Paris an zahlreichen Ausstellungen beteiligt hat und deren Werke bereits in renommierte Häuser wie das Germanische Nationalmuseum Nürnberg, die Deutsche Bücherei Leipzig oder die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel aufgenommen worden sind. Nun ist eine kleine, aber exquisite Ausstellung aus ihrer 1990 gegründeten Rabenpresse im KUNSTraum Bad Saarow zu sehen. Darunter sind ihre zwei 1990 beziehungsweise 1992 als „Schönste Bücher“ ausgezeichneten Werke ausgestellt: Peter Rühmkorfs „Ein Blumenmärchen“ mit zehn Farbholzschnitten in einer Auflage von 50 Exemplaren und Ernst Jandls „gedichte“ mit ebenfalls zehn Farbholzschnitten in einer Auflage von 40 Exemplaren.
Grit Anton mit Farbholzschnitt aus Kassette zu Ernst Jandl, „menschenfleiß“, 1993Diese Bücher sind vollständig in Handarbeit durch die Künstlerin selbst hergestellt worden, die von 1990 bis 1992 Meisterschülerin bei Karl-Georg Hirsch und Gert Wunderlich an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig war. Insgesamt sind neun Bücher in der Ausstellung enthalten. Während Grit Anton sich bevorzugt mit tiefgründiger, metaphorischer Prosa und Lyrik von Gerhard Rühm, Peter Rühmkorf, Ernst Jandl, H. C. Artmann und Ror Wolf auseinandersetzt und große Formate sowie durch die Holzschnitttechnik nahegelegte großflächige Darstellungen anstrebt, in welche die Ästhetik der Holzmaserung einbezogen ist, hat sie 1990 in einem Minibuch nach eigenem Text auch bewiesen, dass sie wie ihr Meister Hirsch auch filigran in der Technik des Holzstichs arbeiten kann: Grit Anton, „Der Wasserfloh – eine Tragödie“, 15 Exemplaren mit Pergamenteinband im Schuber.
Außer den Büchern, in denen sich alle Ausstattungsdetails zu einem Gesamtkunstwerk formen, sind auch zahlreiche Einzelblätter und mit Ernst Jandls „Menschenfleiß“ eine Farbholzschnittkassette zu sehen. Wer bei Grit Anton nach den Wurzeln ihrer grafischen Kunst sucht, kommt etwa zu HAP Grieshaber oder auch Horst Antes. Ihre Menschen- und Tierdarstellungen sind wie bei diesen archaisch, formelhaft, reduziert auf allgemeine Merkmale, entindividualisiert, manchmal auch dekorativ, so die drei Engel nach einem Vers von Gerhard Rühm, „Engel wandeln unverwundet nicht auf Erden“, die den Blickfang der Ausstellung bilden. Bezeichnend für Grit Antons Menschenauffassung ist 2006 die Ausdeutung eines 1985 entstandenen Verses von Gerhard Rühm, „Wind und Wolken“, in dem Menschen als Teil der Natur Steine, Wasser und Luft sind, also im Sinne der metaphysischen Naturlehre begriffen werden.
Grit Anton auf Grieshaber, Antes oder wen auch immer festlegen zu wollen, schlägt fehl. Dazu ist ihr Ausdrucks- und Formenrepertoire zu vielfältig. Jede Arbeit bietet eine Überraschung, auch von der ganz individuellen Farbigkeit her, die oft durch zahlreiche Überdrucke mit lasierenden Farben entsteht.
(Elke Lang)

21. November 2009 bis 17. Januar 2010

è
KUNSTraum Bad Saarow
Bahnhofsplatz 4a
Tel. 033679-39948

Falk Geißler - literatur.unheimlich.illustriert

Liebe Literatur- und Grafikfreunde,

bitte anklicken!am kommenden Freitag, den 18.12, um 20.30 Uhr wird die Ausstellung "literatur.unheimlich.illustriert" von Falk Geißler in der Kulturkneipe Süd in Leipzig beendet. Alle, die noch nicht da waren, haben noch einmal die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen. Für alle, die schon da waren, sprechen folgende Punkte für einen erneuten Besuch der Bilderschau:
1. Juliane Liebert, Preisträgerin des literarischen März 2009, liest eigene, von den Stichen inspirierte Texte.
2. Es wird erstmalig der vollständige Illustrationszyklus zu Becketts "Malone Dies" zu sehen sein.
Weierhin wird es bei gehaltvollen Getränken anregende Gespräche mit Gleichgesinnten und Andersdenkenden geben.
Alle weiteren Informationen finden Sie auf dem Plakat (bitte anklicken!).

Falk Geißler

è
Kulturkneipe Süd
Eichendorffstr. 14
04277 Leipzig

Montag, 14. Dezember 2009

16. Antiquaria-Preis für Buchkultur


Den von Buchkultur e.V., der Stadt Ludwigsburg und der Kulturgemeinschaft Stuttgart e.V. gestifteten Antiquaria-Preis 2010 erhält der Papiermacher und Papierkünstler Gangolf Ulbricht, Berlin. Die Jury begründet ihre Entscheidung: "Als Restaurator gefährdeter Bücher (u.a. für die Anna-Amalia-Bibliothek nach ihrer Katastrophe), als Verfertiger ganz besonderer Hand-Papiere und als Schöpfer von Papierkunst steht ... (Gangolf Ulbricht) als 'Diener des Buches' für eine Kultur des Papiers, die selbst manchen Liebhabern des Buches fast unsichtbar bleibt, deren fundamentale Bedeutung für die Tradition unserer Buchkultur durch die Preisverleihung betont werden soll." Die Preisverleihung findet am 28. Januar 2010 um 20.15 Uhr anläßlich der 24. Antiquaria in der Musikhalle / Podium Ludwigsburg statt.

Samstag, 12. Dezember 2009

Lothar Lang auf Burg Storkow

Prof. Lothar Lang, Foto: Ralf Parkner

Am 11. Dezember stellte unser verdienstvolles Mitglied Lothar Lang in einer würdigen Umgebung im Festsaal der Burg Storkow seine bei Faber & Faber erschienenen Lebenserinnerungen vor, die allen Pirckheimern als Jahresgabe übergeben werden konnte. Der langjährige Chefredakteur der MARGINALEN und vielen als Autor der Weltbühne bekannte Kunstkritiker berichtete über seine teils erbaulichen, teils entlarvenden Begegnungen mit Künstlern in Thüringen und Sachsen, in der Sowjetunion, in Frankreich, der ČSSR, Italien und in der Schweiz, über seine, der offiziellen Tendenz in der Formalismusdiskussion entgegenstehenden Arbeiten zum Bauhaus, über das zu Unrecht Vergessene genauso wie über die Wirkung und das aktive Eingreifen der Künstler in das politische Leben der DDR, woraus über vierzig, zumeist stark beachtete, Bücher enstanden. Ein Abend, der nicht nur Pirckheimern, sondern auch Gästen aus Storkow und der Mark Brandenburg in Erinnerung bleiben wird, weil ein kompetenter Partner Erinnerungen über unsere Kunstlandschaft und unsere Kulturrezeption wachrief.
(Abel Doering)

Dienstag, 8. Dezember 2009

Im Steinbruch lispeln die Schatten

Exemplar 62/85, Einband OrangeGestern stellte Xago die Jahresgabe des Berliner Bibliophilen Abends è (BBA) anläßlich eines Adventskaffees bei der Vorsitzenden der è Goethe-Gesellschaft Berlin, Frau Beate Schubert, vor. Bei dieser Gabe, die Interessierte bereits am Stand des BBA auf der LiberBerlin in Augenschein nehmen konnten, handelt es sich um ein Künstlerbuch über Armenien Im Steinbruch lispeln die Schatten.
Das von Xago geschaffene, im Frontispiz handkolerierte und mit einer individuellen Einbandzeichnung versehene Buch wurde bei Harald Weller (Kreuzberg) in einer Auflage von 15/85 Exemplaren gedruckt und von Ralf Liersch (Prenzlauer Berg) in drei verschiedenfarbigen Einbandvarianten mit Lederrücken gebunden und enthält im hinteren Deckel eingelegt einen weiteren Druck, ein Märchenbuch mit dem Titel Vom Hahn und dem König.
Es gelang dem BBA wieder einmal, seine Mitglieder mit einer bibliophilen Kostbarkeit zu beglücken.

REZENSION von Wolfgang Wicht
(Vorabveröffentlichung aus MARGINALEN 197, Auslieferung März 2010)
Neben Xago, den Maler, stellt sich Xago, der Dichter. Den Kopf voller Worte und Widerworte bringt er metaphorisch reiche, Welt kommentierende, geistvolle, poetisch verknappte, originelle Verse zu Papier ... mehr

Montag, 7. Dezember 2009

XAGO - relaunched

In knochiger ironie: der alte Voltaire (WV19/1982) Öl, 21 x 29 cm, Sammlung Philosophische Forschungsstätte Lühsdorf
In knochiger ironie: der alte Voltaire (WV19/1982) Öl, 21 x 29 cm
Sammlung Philosophische Forschungsstätte Lühsdorf


XAGO (Rolf X. Schröder) hat seit heute einen neuen Webauftritt: www.xago.net

Atelier XAGO
Christinenstr. 32 Remise
10119 Berlin

Exlibris aus der Sammlung Klaus-Jürgen Tischer

Gerhard Stauf (1924 - 1996), Exlibris für K.-J. Tischer, Kupferstich, koloriert, 1990In der Zeit vom 12. Dezember 2009 bis 28. Februar 2010 gibt unser Mitglied Klaus-Jürgen Tischer im Rahmen einer Sonderausstellung des Cranach-Hauses, Markt 4, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Einblicke in seine Exlibris-Sammlung. Eröffnet wird die Exposition am 11. Dezember 2009 um 18.00 Uhr unter anderem mit einführenden Worten von Dr. Peter Labuhn. Präsentiert werden zirka 300 Buchzeichen zu verschiedenen Themen, Exlibrisliteratur und Mappenwerke. Schwerpunkte sind die Eigenexlibris des Sammlers und solche zum Thema Lucas Cranach und Martin Luther. Mit dieser Ausstellung soll den Besuchern die Entwicklung und Bedeutung des Exlibris vermittelt werden. Insbesondere Schulklassen können sich in der Ausstellung im Rahmen des Kunstunterrichtes mit der Thematik didaktisch auseinandersetzen und auch ein eigenes Exlibris entwerfen.

Holger Koch

´Holger Koch, Sommer-Kollektion, Oel/Leinwand, 2009Malerei und Druckgraphik

Ausstellung vom 15. Dezember 2009 bis 28. Januar 2010

Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, dem 15.12.2009, um 19 Uhr
Musik: Felix Korinth, Viola


Zur Ausstellung schreibt Ingeborg Ruthe in der Berliner Zeitung:

Schneemann mit Sommerflickenmantel

Der Freiberger Maler und Grafiker Holger Koch in der Galerie Berliner Graphikpressevon Ingeborg Ruthe

Regelrechte Märchenstunden sind die Motive von Holger Koch. Grafiken dieser Art gehören zur eigenwilligen, nur scheinbar naiven Bildsprache des gebürtigen Freibergers, der sich sein Handwerkszeug zuerst an der Hochschule für Bildende Kunst Dresden, danach auch noch an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig holte. Die Ideen und die Fantasie für seine Bilder, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen anziehen, brachte der Künstler aus dem Erzgebirge reichlich mit. Koch, geboren 1955, ist ein Meister des bildhaften Geschichten-Sehens und Geschichten-Erzählens. Er greift zurück auf seit Kindertagen bekannte und mit bestimmten Bedeutungen belegte Gestalten, Dinge und Symbole – um daraus dann ziemlich rätselhafte, auch doppeldeutige Formen zu machen. Der Schneemann mit dem Chaplin-Hut jedenfalls trägt einen Mantel wie aus Sommerflicken-Feldern, manche Flächen gleichen Nebelwänden, andere einem Blumenacker, grünen Wiesen oder Wäldern. Das alles erreicht der Grafiker durch die raffinierte alte Kunst des Steindrucks, wo die Farbflächen eine ganz eigentümliche rauhe, zugleich sanfte Struktur erhalten.

è Galerie der Berliner Graphikpresse
Gabelsbergerstr. 6
10247 Berlin
Tel./Fax: +49/ 30/ 420 124 40

Freitag, 4. Dezember 2009

Antiquariatskatalog DDR Untergrund

Antiquariatskatalog DDR UntergrundDas Antiquariat Jürgen Läßig hat gerade einen Katalog fertiggestellt, der sicher viele Pirckheimer-Freunde interessiert. Er bietet unter 158 Nummern zumeist seltene Drucke an, die von Künstlern und Schriftstellern im Eigenverlag hergestellt und vertrieben wurden. Die meisten Drucke stammen aus den achtziger Jahren: Künstlerbücher, künstlerisch anspruchsvolle Zeitschriften, sehr viele mit originalgraphischen Beigaben, sowie Plakate. Jürgen Lässig hat sie eingehend bibliographisch verzeichnet und durchgängig farbig abgebildet. Ein Autoren- und Künstlerregister ermöglicht den schnellen Überblick über die in Sammelbänden versteckten Publikationen. Ergänzt ist das Angebot um ausgewählte Titel der im Katalog vertretenen Künstler und Autoren in den staatlichen Verlagen, Drucke aus den neunziger Jahren sowie um Sekundärliteratur.

Antiquariat Läßig
Westfälische Strasse 51
10711 Berlin
Tel. 030 8835430
*
E-Mail

siehe auch è poesie des untergrunds

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Schönste deutsche Bücher 2009

Die Ergebnisse des Wettbewerbs stehen fest.

Herman Melville, Billy Budd, Die großen Erzählungen, Carl Hanser Verlag, München»Die schönsten deutschen Bücher 2009« sind vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und technischer Verarbeitung. Die besondere Gestaltung und Qualität des Buches wird mit »Prämiierungen« sowie »Anerkennungen« honoriert. Alle Auszeichnungen sind undotiert.

Der Jury lagen, zum Vergleich in 8 Sachgruppen sortiert, 1035 Bücher von 440 Einsendern vor. Zur weiteren Beurteilung reichte die Erste Jury noch 306 Bücher an die Juroren der Zweiten Jury weiter, damit schieden bereits 729 Bücher in der ersten Runde aus. Nach viertägiger Arbeit urteilte die Zweite Jury am Nadia Budde, Such dir was aus, aber beeil dich! Kindsein in zehn Kapiteln, Die Bücher mit dem blauen Band, Thielman Spreckelsen (Hrsg.), S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main28. November über die diesjährigen »Schönsten«: 47 Bücher erhalten eine »Prämiierung«, 17 Bücher eine »Anerkennung«. Die 64 Auszeichnungen verteilen sich auf 50 Verlage/Einsender.

Die Liste aller ausgezeichneten Bücher finden Sie unter è
Stiftung Buchkunst > Aktuell. 40 Bücher stehen auf der Short-List und verfehlten nur knapp eine Prämiierung. Sie konnten in der letzten Abstimmungsrunde nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erzielen.


è Stiftung Buchkunst
Adickesallee 1
60322 Frankfurt am Main

Dienstag, 1. Dezember 2009

Heinrich Ost - In Trümmern Spiegelglas

Gedichte mit Linolschnitten von Zoppe Voskuhl
24 Seiten, numeriert und signiert, 140 Exemplare.
ISBN 978-3-910172-68-5 für 15 Euro


 Heinrich Ost, IN TRÜMMERN SPIEGELGLAS, Gedichte, Frontispiz und Umschlag: Zoppe Voskuhl, signiert und numeriert. ISBN 978-3-91072-68-5Heinrich Ost wurde 1935 in Oelde/ Westfalen geboren. Studium der Philosophie, Altphilologie und Kunstgeschichte in Freiburg/Br. und München. Von 1963 bis 1966 Lektoratsarbeit für die Münchner Verlage Piper und Szczesny. Lange Aufenthalte im Waadtland/Schweiz. Seit 1992 Lehraufträge an der Universität Innsbruck. Er lebt als freier Autor in München.

è Corvinus Presse Hendrik Liersch
12587 Berlin Bölschestr. 59
Fax: 030 64488571

Kleine Serien – große Folgen

Horst Janssen zum Achtzigsten

Horst Janssen, Sie sagt sie kommt, Aber: sie kommt nicht, Bilderbogen, 1969, (c) VG Bild-Kunst Bonn 2009Eine Jubiläumsausstellung mit über 130 selten gezeigten Werken des großen Zeichners: frühe Zeichnungen, Lithografien der 1950er Jahre, Plakate der 1960er und 1980er Jahre, Schriftsteller-Porträts, die Grafikfolge "Abschied von Verena", die Radierungen

Am 14. November 2009 wäre Horst Janssen 80 Jahre alt geworden. Gemeinsam mit der Hamburg Kunsthalle ehrt das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg den großen Hamburger Zeichner. Angefangen von den Entwürfen für seinen ersten Auftrag – die Gestaltung der Glasfenster für die Bundesbahnverwaltung in Hamburg-Altona – bis zu den launischen Plakatentwürfen der neunziger Jahre, zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe mit über 130 Werken einen Querschnitt aus den reichen Beständen des Hauses.
Einmal mehr offenbart sich die erstaunliche Vielfalt des Künstlers, sein Blick für Details genauso wie Horst Janssens ungehemmter Griff auf Freunde und Feinde, so sie nur seiner Kunst dienten und anregten. Zu den großen Grafikfolgen der siebziger Jahre gesellen sich Fotoarbeiten für Buchprojekte und die Auseinandersetzungen mit dem Tod in den letzten Lebensjahren. Vieles in der Ausstellung des MKG ist seit Jahrzehnten das erste Mal wieder zu sehen und hängt nun neben den großartigen Plakatentwürfen, die durch Stiftungen in den letzten Jahren ins Haus kamen.
Anlässlich des 80. Geburtstages des am 31. August 1995 verstorbenen Künstlers zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe frühe angewandte Zeichnungen, Lithografien der fünfziger Jahre, Plakatserien der Sechziger, Laatzen Bilderbogen mit Schriftsteller-Porträts (Strichätzungen), die großformatige Grafikfolge von 1968 (Abschied von Verena), Briefumschläge, bezeichnete Briefe und Einladungen aus den 70ern, Vorarbeiten für ein Buch über Birgit Jacobsen (Fotos und Zeichnungen), den großen Totentanz (Radierungen), Plakatentwürfe der 80er und Arbeiten zum Thema Tod aus den Jahren um 1990.

Ausstellung: 13. November 2009 bis 31. Januar 2010

Gerd Bucerius Bibliothek und Sammlung Buchkunst
è
Museum für Kunst und Gewerbe
Steintorplatz
20099 Hamburg
Tel. +49 (0) 40 / 428 134 2642
FAX +49 (0) 40 / 428 134 4801