Donnerstag, 31. März 2016

Elinor Weise

Anlässlich der 28. Tage der Kinder- und Jugendliteratur zeigt die Kleine Galerie Eberswalde in der 286. Ausstellung Illustrationen der Pirckheimerin Elinor Weise. Zur Vernissage dieser Ausstellung wird auch der Preis „Bernhard” für Ergebnisse des Schüler-Illustrationswettbewerbes verliehen. Die Eröffnung und Preisverleihung wird vorgenommen von Bodo Ihrke, Landrat, Friedhelm Boginski, Bürgermeister und Dr. Stefan Neubacher, Kulturamtsleiter, die musikalische Umrahmung übernimmt die Musikschule Barnim.

Vernissage: 13. April 2016 um 14.30
Ausstellung: 13. April 2016 - 19. Mai 2016

Mittwoch, 30. März 2016

Das Buch als Symbol

Ulrich Goerdten, Foto: Ralf Parkner
Am Dienstag kam der Berliner Bibliophilen Abend im Haus am Lützowplatz zu seinem monatlichen Treffen zusammen.
Nach vorangegangener Mitgliederversammlung, in der Dr. Jens Ziegler als Vorsitzender bestätigt wurde, hielt Ulrich Goerdten einen Vortrag über "Das Buch als Symbol". Er stellte verschiedene Symboltheorien von Ernst Cassirer bis Sigmund Freud vor, mit Zitaten von Goethe bis Benjamin, wobei besonders die psychoanalytische Symboltheorie berührt wurde.
Auch über Sammler mit ihren Sammlungen wurde gesprochen, mit dem Buch als Gegenstand kleptomanischer Gelüste und Fetisch, ein Thema, auf welches Ulrich Goerdten auch schon im Pirckheimer-Blog eingegangen ist, siehe hier.
Trotz ausgefallenem Beamer war der Vortrag auch so anschaulich geraten. Unter den Gästen des Abends war auch Ralf Parkner, der in seinem Profil auf Facebook einige Fotos einstellte.
(nach einer fb-Information von Ralf Parkner)

Bücherfunde in der Lounge: Der Theuerdank

Kaiser Maximilian I. (1459-1519) als Auftraggeber eines bibliophilen Ritterepos
Die Badische Landesbibliothek startet eine neue Veranstaltungsreihe „Bücherfunde in der Lounge“, die künftig einmal monatlich stattfinden wird. Ob Handschrift, Druck oder Kuriosum: Für die Besucher wird in dieser Reihe Spannendes aus den einzigartigen Beständen der Badischen Landesbibliothek ans Licht geholt. Im Anschluss stehen Experten bei einem Glas Wein für alle Fragen rund um das vorgestellte Buch zur Verfügung.
Den Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe gestaltet Bibliotheksdirektorin Dr. Julia Freifrau Hiller von Gaertringen. Mit dabei hat sie eine seltene Pergamentausgabe des 1517 in Nürnberg gedruckten „Theuerdank“. „Dieses aufwendig gestaltete Ritterepos ist eine großartige bibliophile Leistung und diente seinem Verfasser, Kaiser Maximilian I., zur Legendenbildung um seine eigene Person“, berichtet Julia von Hiller über eines der schönsten und kostbarsten Werke aus der Zeit des frühen Buchdrucks.
Das 500 Jahre alte Original wird präsentiert und Näheres zu seiner Entstehung und Geschichte berichtet - nebenbei erhält man eine Antwort auf die Frage, was es mit der nach diesem Buch benannten Theuerdank-Type auf sich hat.

Vortrag: 7. April 2016, 18.00 Uhr
Weitere Termine: 18. Mai und 23. Juni, jeweils um 18.00 Uhr

Lounge im Wissenstor
Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe

Dienstag, 29. März 2016

Der Bibliotaph

Harald Kugler, von dem hier bereits "Der Bibliophilen-Abend", "Die Magie der Bücher" und "Das Vermächtnis der Bücher" vorgestellt wurden, verweist auf seiner Webseite auf sein neuestes Projekt:
In einer Reihe mit dem Namen Einbogendrucke (nicht mehr als 24 Seiten) wird in loser Folge jeweils eine Erzählung als Heft erscheinen
. Von den Heften werden die ersten 30 Exemplare vom Autor signiert und nummeriert. Jede Erzählung beginnt mit einer Initiale. Gedruckt wird als Book on Demand über die epubli GmbH Berlin in Bookman Old Style zu 14 Point und breitem Rand im Format A5. Jedes Heft erhält zudem eine andere Farbe. Der Preis der Hefte beträgt inclusive Versand 8 €.
Die erste Erzählung trägt den Titel Der Bibliotaph. Sie verrät, warum Bücher unsere geheimsten Wünschen und Sehnsüchte kennen.

Näheres unter harald-kugler.de.

bitte dada anklicken ...

© Mückenschweinverlag

Montag, 28. März 2016

Mit Walze und Bleisatz

Unter diesem Titel wird in der GrafikStudioGalerie Lars & Ingolf Neumann Konstruktives, Experimenteller Bleisatz, Buchkunst, Mailart von Bernd Friedrich gezeigt. Unter anderem werden mehrere unikate experimentelle Bücher, darunter zwei Leporelli "Schwarz auf Schwarz" und "Weiss auf Weiss" präsentiert.
Bernd Friedrich, 1946 kurz nach dem Krieg in einem sehr kleinen durch Landwirtschaft geprägten unzerstörtem Dorf der Altmark zwischen fruchtbaren Wiesen, Feldern und kleinem Fluss zur Welt gekommen, zog späterer nach Berlin, es folgten Abitur mit technischem Metallberuf, Hochschulstudium in Dresden und Berlin und anschließender Arbeit als Kunstlehrer. Hinwendung zur Lithografie. Anfang der 80er Jahre freiberuflich als Maler und Grafiker und Leitung einer eigenen Druckwerkstatt für Lithografie. Anfang der 90er Jahre Gründung der Minipresse BFS EDITION BERLIN und Herausgabe etlicher bibliophiler Bücher in kleinster Auflage, zugleich experimenteller Umgang mit den Materialien des Handbleisatzes, außerdem Lehrtätigkeit an einem Berliner Gymnasium bis 2009.
"Solange ich zurückdenken kann, waren es neben dem eigenen Malen und Zeichnen besonders Bücher, vor allem illustrierte, und zugleich auch alles Technische, was mich außerordentlich faszinierte. Während des Kunststudiums wurden wir auch mit grafischen Drucktechniken vertraut gemacht. Damit eröffnete sich eine völlig unbekannte Welt, die mich seitdem gefangen hält. Umgehend entstand der Wunsch, selbst eine Steindruckpresse besitzen zu wollen, was dann tatsächlich gelang. Ab 1990, als ich ein Buch zu setzen und zu drucken begann, kam die Begeisterung für den  Buchdruck in der Tradition Gutenbergs hinzu. Seitdem erwarb ich nach und nach die entsprechenden Arbeitsmittel und begann damit zu arbeiten. Besonders das vielfältige Experimentieren mit Form und Farbe, das Entdecken von unüblichen Gestaltungsmöglichkeiten ist mir dabei bedeutsam."
(Bernd Friedrich)

Vernissage: 1. April 2016, 17.00 Uhr
Ausstellung: 1. - 29. April 2016
Einführung: Volkhard Böhm, Musik: Holger Bey, Gitarre

10247 Berlin • Rigaer Straße 62
Donnerstags 12:00 -18:00 Uhr
Der Besuch ist auch außerhalb der Öffnungszeiten nach telefonischer Absprache mit dem Galeristen Ingolf Neumann möglich. Tel.: 030-42780873

Samstag, 26. März 2016

Hans Tichas malerische Signets

Wie ist Ironie in Bildern erkennbar? Offenbar schwer, stellte der Maler Hans Ticha fest, als in seinen Bildern mit Rote-Fähnchen-Schwingenden kommunistische Propaganda gemutmaßt wurde.
Gemäß dem Slogan von Friedrich Schlegel „Ironie ist Pflicht“ fand Ticha in den gesammelten Zeitungsfotos ironische Sinnzeichen für seine „Hochrufer“ und „Klatscher“, die sich als vermeintliche „Sieger der Geschichte“ auf Parteitagen zur Schau stellten. In Serien führt er die erbsköpfigen „Klatscher“ von 1983 achtteilig vor, rückt die klatschenden Hände monströs in den Vordergrund. Die großformatigen grauen oder knallbunten Bilder mit stereometrischen Figuren wirken, als seien sie „in sattes Öl gehauen“ (Jürgen Rennert). Wie kann man in diesen Unter- und Überdimensionierungen, in den Kugel- und Nullenköpfen und ihrer Gesichtslosigkeit, in den Glättungen, welche die Individualität auslöschen, keine Ironie erkennen?
Hans Ticha, 2000,
Farbholzschnitt (4 Platten)
Tichas Spott traf die parteiideologische Versimplifizierung und die Sinnentleerung der kommunistischen Idee, die als Marxismus-Leninismus in die „Parteikader“, ein Bild von 1984 zeigt sie, eingetrichtert wurde. In der Parteisprache kampfbereit verarbeitet zu Losungen „Plane mit / Regiere mit …“, von Ticha in „LTI II“, Öl, 1983, festgehalten. Darin folgt er Victor Klemperer, der in „Lingua Tertii Imperii“ untersucht hat, wie sich in der Sprache das Wesen hüllenlos offen zeigt.
Vor 1989 standen Tichas Bilder in einem Stapel mit dem Gesicht zur Atelierwand. Polit-Bilder, die nur noch die Frau und der Freund sehen durften. Ticha, der in seiner Kunst auch die Schüsse an der Mauer nicht ignorierte, der aufmarschierende Soldaten in der Bleistiftzeichnung „Deutsches Ballett“ und gröhlende Beifallsbekundungen und Selbstbeweihräucherung verspottet, die unfassbar gesteigert werden in einer Zeit massenhafter Ausreise von jungen Leuten, denen Erich Honecker keine Träne nachweinen will. Trotzdem wirft sich ein „sich selbst applaudierender Staat“, wie Erik Stephan im Katalog festhält, mit Genugtuung in die Brust. Ticha kann also vorweisen, was viele DDR-Oppositionelle nicht in der Schublade haben oder womit sie sich erst ab 1990 zu veredeln suchten. Neben lesenswerten Einsichten kehren in Paul Kaisers Katalogtext Klischees über die DDR wieder, welche die richtige Kritik so vereinfachen, dass sie falsch wird. Wer sich die stilistisch völlig eigenartige Kunst der Schüler von Kurt Robbel – Ronald Paris, Konrad Knebel, Hans Vent, Heinrich Tessmer, Helmut Symmangk und Hans Ticha – vor Augen führt, kann doch nicht behaupten, dass an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee nur ein begrenztes „Arsenal der lizenzierten Stilmittel [exerziert]“ werden konnte. Jeder Kunstfreund in der DDR wusste außerdem, wie man sich einen „Blick in die Kunstgeschichte der Moderne“ verschaffen konnte; an den Hochschulen in Erfurt, Leipzig, Dresden, Berlin, Greifswald wurde sie auch nach Ausbildungsplänen vermittelt; seit 1965 verschaffte die „Intergrafik“ vertieften Einblick; ab 1966 erschienen Bücher und Ausstellungskataloge zum Bauhaus, vor allem die Serie in der Galerie am Sachsenplatz Leipzig; seit 1977 zeigte das Alte Museum in Berlin „Zeitgenössische Kunst aus der Sammlung Ludwig“ und so weiter.
Der Weg des Künstlers Hans Ticha begann Ende der 1960er Jahre unter dem Einfluss seines formenstrengen Lehrers Kurt Robbel, der ihm auf Augenhöhe begegnete und in seiner Folge sah. Zu spüren ist der Einfluss von Oskar Schlemmer, El Lissitzky, Hans Arp, Konrad Klapheck, vor allem von Fernand Léger und den Kubisten. Ticha ist keineswegs losgelöst von der europäischen Moderne. Er wirkt zudem als Pop-Künstler, der aber nach Erik Stephan nicht wie die westlichen Pop-Artisten die reiche Konsumwelt aufs Korn nimmt, sondern die in der kargen DDR sich massenhaft ausbreitende Propaganda. Bei ihr geraten die Menschen, wie das Objekt „Meinungsbildung“ aus Holz und Metall von 1988 demonstriert, in ein Folterinstrument.
Tichas Bekanntheit begründeten Sportbilder, zwar ein Angriff auf des DDRlers liebstes Terrain, aber mit Komik und selbst mit Bewunderung aufgefasst. Welch elegantes paralleles Gleiten im „Eislauf“, 1980, oder das akrobatische Ineinandergestecktsein von Frau und Mann beim „Eislaufpaar“, 1985.
Wenn sich Stuhlbeine in zwei Füßen gründen, der „Rote Bläser“ ohne Mund bläst oder die gemalten Leitz-Ordner in Norm-Format, mit Kantenschutz, Griffloch und 180-Grad-Präzisionsmechanik ein Menschenbild spiegeln, erleben wir bei Ticha Verwandlungen, die allegorischen Sinn tragen.
Tichas Name heißt Stille. Von seinen frühesten bis aktuellen Gemälden sucht er in einer oft stillen, monumentalen Ästhetik nach malerischen Signets und Piktogrammen. Die aktuellen Parteitagsrituale führender Parteien wiederholen ähnliche aufdringliche Erscheinungsbilder, die Ticha schon vorgeführt hat. Seine Bilder lassen sich glatt auf heutigen ausgedehnten Applaus, auf Jubelrufe und unaufrichtiges Demokratiespiel beziehen und fordern neuen Spott heraus. Nun unterwirft Ticha die Waren- und Geldwelt und die Prostitution in grellen Farben seiner ungedämpften Kritik in Ironie.
Jena zeigt mit 70 Gemälden, Objekten und ein paar Zeichnungen eine Retrospektive des 75jährigen Künstlers, eine beeindruckende Schau.
(Peter Arlt in “Ossietzky”, 6, 2016)

Es erscheint ein Katalog (22 €)

Ausstellung: noch bis 10. April 2016

Die Schönsten Deutschen Bücher 2015

Foto: © Uwe Dettmar, Frankfurt am Main
Wie schon im vergangenen findet in der Stadtbücherei Ingolstadt eine in Zusammenarbeit mit der Pirckheimer-Gesellschaft ausgerichtete Präsentation der von der Stiftung Buchkunst gekürten "Schönsten deutschen Bücher 2015" statt. Die Leiterin der Bibliothek Heike Marx-Teykal wird die Ausstellung eröffnen, Kulturreferent Gabriel Engert hält das Grußwort. Anschließend spricht Katharina Hesse, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst über das Thema „Warum schöne Bücher schön sind und wie sie gefunden werden“. Die bayerische Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft wird am Eröffnungsabend teilnehmen und die Bücher im Dachgeschoss der Bücherei im "Herzogskasten" näher in Augenschein zu nehmen.

Voraussichtlich gibt es aus dem Augsburger Raum für diesen Abend eine Mitfahrgelegenheit bei Matthias Haberzettl – bitte hier melden.

Ausstellung: 5. - 30. April 2016

Stadtbücherei Ingolstadt
Hallstraße 2–4, 85049 Ingolstadt

Herzlichen Glückwunsch zum 80sten

Foto © Robert Lindhoff / Lehmstedt Verlag, 2015
Am 26. März 2016 feiert der international renommierte Grafikdesigner, Buch- und Schriftgestalter Axel Bertram in Berlin seinen 80. Geburtstag. Axel Bertram (geb. 1936) studierte Gebrauchsgrafik an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee und ist seit 1960 freiberuflich tätig. Er war Mitbegründer der Ateliergemeinschaft Gruppe 4, 1972 - 1986 und 1989 - 1992 zunächst Dozent, dann Professor für Typografie und grafisches Gestalten an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Mit seinem außergewöhnlich vielseitigen Werk gehört er zu den einflußreichsten deutschen Grafikdesignern der letzten fünf Jahrzehnte. Legendären Ruf genießen bis heute seine Gestaltungen von Zeitschriften wie der »Sibylle« und der »Wochenpost«, der Entwurf der 20-Pfennig-Münze der DDR und der speziell für das Fernsehen entwickelten Schrift. Sein Name findet sich auf Hunderten Buchumschlägen, Plakaten, Briefmarken und Signets, die er stets mit dem Selbstverständnis eines Künstlers schuf, der nicht für das Museum, sondern für den Alltag arbeitet.

Einen Überblick über alle Aspekte seines Schaffens bietet der Band: Axel Bertram. Grafisches Gestalten in fünf Jahrzehnten Lehmstedt Verlag, Leipzig, ISBN 978-3-942473-38-5
Diese überwältigend reiche Monografie ist ein Bilderbuch für Leser, ein Almanach für Historiker, ein Album für Kunstfreunde, ein Coffee-table-book für Design-Connaiseure, ein Lehrbuch für Typografen und Grafiker, die das Lernen nicht aufgeben.“ (Martin Z. Schröder, Süddeutsche Zeitung) „Das Buch präsentiert einen Werk-Kosmos, dessen Vielseitigkeit schier atemberaubend ist. Mit dem üppig ausgestatteten Band erfährt nicht nur das singuläre Schaffen Axel Bertrams die längst fällige Würdigung. Er gewährt darüber hinaus spannende Einblicke in die Entwicklung der visuellen Kultur im Osten Deutschlands.
(Nils Kahlefendt, Deutschlandfunk, Büchermarkt)

Freitag, 25. März 2016

Eduard Prüssens Donkey-Press zu Gast im artclub

Kleine Reihe Bd.1, 20 S. mit 4 kleinen signierten Orig.-Radierungen
(Bildgröße je 6x6 cm) von Eduard Prüssen, Buchformat 15x11,5 cm,
Auflage 50 num. Exemplare, handgesetzt, -gedruckt, -gebunden.
Eduard Prüssen, 1930 in Köln geboren, studierte an den Kölner Werkschulen. 1953 bis 1955 wirkte er am Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum. Von 1955 bis 1958 war er als Graphic Artist und Exhibition Specialist im Kölner Amerika Haus tätig. Seitdem arbeitet er als freischaffender Künstler und verlegt in der von ihm 1962 etablierten Handpresse „Donkey-Press“ wahre Buchkunstschätze. Diese Drucke, im Einzelbuchstaben-Bleisatz hergestellt und mit signierten Originalgraphiken illustriert, von Hand gebunden und in kleinster Auflage erschienen, haben diesem Aufwand angemessene, teilweise vierstellige Preise. Aber jetzt stellt der Künstler der Büchergilde für drei Monate sechs Drucke der Donkey-Press zu absolut Mitglieder-exklusiven Preisen zur Verfügung. Jetzt oder nie: Donkey-Drucke in Ihre Bibliothek!
In den Marginalien 219 berichtete der Sammler Matthias Haberzettl über seine "Begegnungen mit Eduard Prüssen" - bereits zweimal gab er in kleiner Auflage exklusiv eine informative Jahresgabe zu diesem Künstler heraus.


è Büchergilde Buchhandlung & Galerie Frankfurt
An der Staufenmauer 9
60311 Frankfurt/M

Die Sammlung Wolfgang Windhausen

Die Galerie der Berliner Graphikpresse versteigert in einer Sonderauktion Künstlerbücher, Widmungsexemplare, signierte und mit Einzeichnungen versehene Kataloge und Graphiken namhafter ostdeutscher Künstler aus der Sammlung des Pirckheimer Mitglieds Wolfgang Windhausen. Aus dem Auktionskatalog:
"Bisher hat man den Namen Wolfgang Windhausen eher auf dem Gebiet der Literatur oder des Autographen-Sammelns gefunden. Nun werden wir von ihm auf ein Interessengebiet geleitet, das neben dem eigenen Schreiben und dem Zusammentragen bedeutender Autographen ebenfalls immer Gegenstand seines kulturellen Interesses war: das der bildenden Künste!
Er hat seine unvergleichliche Sammlung jahrzehntelang behutsam, aber stetig aufgebaut und sein Zuhause für sich und seine Besucher in der liebevollen Manier der "Petersburger Hängung" immer reizvoller gestaltet. Im Laufe der Jahrzehnte entstanden auch persönliche Kontakte zu den Künstlern, die sich nicht selten zu echten Freundschaften entwickelten.
Ein Schwerpunkt seines sammlerischen Interesses lag schon früh bei den Werken der bildenden Künstler aus der DDR. So wollte und durfte Wolfgang Windhausen in seiner Heimat Duderstadt und dem Umland Ausstellungen bedeutender Künstler initiieren und ausrichten, deren wichtigste wohl die Schau mit wesentlichen Arbeiten von Prof. Wolfgang Mattheuer im Jahr 2000 gewesen ist. Professor Mattheuer hat diese weithin beachtete Ausstellung persönlich im ehrwürdigen Duderstädter Rathaus vor großem Publikum eröffnet.
Vielbeachtet war auch die Gemeinschaftsausstellung in der Alten Stadtbibliothek Duderstadt der Künstler Wolfgang Windhausen (Lyrik), Kay Voigtmann (Begleitende Zeichnungen) und Kurt Grünlich (Kritische Objekte). Auch eine Ausstellung mit Arbeiten von Hans Vent, der zur Eröffnung im nahen Thüringen anwesend war, zog viele Kunstinteressierte an.
Viele seiner Künstlerfreunde genossen bei ihren Besuchen in Duderstadt auch schöne Tage in der mittelalterlichen Stadt. Auch beteiligten sich die befreundeten Künstlerinnen und Künstler gern mit Originalarbeiten an der Reihe der Bibliophilen Künstlerbücher des Lyrikers Wolfgang Windhausen.
Es läßt sich unschwer nachvollziehen, daß Wolfgang Windhausen der Entschluß, sich nach und nach von großen Teilen seiner Sammlung von Ölbildern, Aquarellen, Zeichnungen, Graphiken, Büchern und Briefen zu trennen, nicht leicht gefallen ist. Dabei stand für ihn der materielle Aspekt nie im Vordergrund. Sein ursprüngliches Vorhaben, die gesamten Versteigerungserlöse der Bürgerstiftung seiner Heimatstadt Duderstadt und dem Grenzlandmuseum in Teistungen zugutekommen zu lassen, scheiterte an der Unprofessionalität und dem Vertrauensbruch durch den Vorsitzenden jener Bürgerstiftung, der zugleich Bürgermeister ist, und zwei seiner Parteigenossen. Einer von ihnen, ein christdemokratischer Ortsbürgermeister, veröffentlichte sogar eine Pressemitteilung, in der Wolfgang Windhausen völlig unbegründet Nähe zu rechtem Gedankengut unterstellt wurde.
Deshalb hat sich der Sammler nun entschlossen, die gesamten Bestände seiner Sammlung in die Hände neuer Liebhaber zu geben. Um für alle Interessenten die Chancengleichheit beim Erwerb zu gewährleisten, wählt er den Weg der öffentlichen Versteigerung.
Mögen alle künftigen Besitzer der Schätze aus der Sammlung Wolfgang Windhausens ähnlich viel Freude damit erleben wie er selbst!"
(Ulrich Pflugstert, Kollow im März 2016)

Auktion: 24. April 2016, ab 11:00 Uhr
Onlinekatalog


è Galerie der Berliner Graphikpresse
Silvio-Meier-Str. 6
10247 Berlin

Ingrid Goltzsche-Schwarz (1936-1992)

Mit Radierungen, Algraphien und Linolschnitten von Ingrid Goltzsche-Schwarz präsentiert die 93. Ausstellung des Druckgraphik-Ateliers zum 80. Geburtstag (am 16.06.1936), der am 30. Juli 1992 in Berlin mit nur 56 Jahren verstorbenen, zu früh aus ihrem schaffensvollen Leben gerissenen Malerin und Graphikerin, eine kleine gedenkende Druckgraphik-Werkauswahl.
Ingrid Goltzsche-Schwarz war ausgebildete Chemigraphin, studierte Buchhändlerin und Autodidaktin ohne akademisch-künstlerische Ausbildung. Mit 15 Jahren begann sie den Zeichenunterricht bei Eberhard Tacke, seit 1960 dann bei Dieter Goltzsche, den sie ein Jahr später heiratete. Mit ihm und Charlotte E. Pauly hatte sie anregende sowie fordernde Lehrer zur Seite und ihr Gestaltungsdrang und ihr höchst kultiviertes Farbempfinden ließ ein anerkanntes reiches Gesamtwerk von ca. 5 000 Arbeiten voll malerischer, zeichnerischer und druckgraphischer Virtuosität entstehen.
I. Goltzsche-Schwarz: Akt vor europäischem Schloß, 1980, Radierung, 99 x 195 cm
Ihre Sujets waren der Mensch, Tier, Landschaft – bevorzugt der Darß – und Stillleben, sowie Arbeiten zu literarischen Vorlagen und zur Musik. Manchmal sind die Motive von einem natürlich-unbefangenen Empfinden geprägt, erarbeitet wurden sie dennoch in einer eher herben Bildsprache. In den letzten zehn Jahren ihres Lebens kam Ingrid Goltzsche-Schwarz zu immer reduzierteren Formen. „Die Grundformen der Bildgegenstände sind großzügig angelegt, während innerhalb der Konturen, von aneinandergrenzenden Farbflächen oder Strichelungen, weniger von Umrißlinien gebildet, Schraffuren verschiedenster Form ein häufig dynamisches, erregtes Eigenleben führen. Eben daraus ergibt sich wohl auch die Spannung ihrer Blätter, egal, welchen Formats sie sind und welcher Technik sie zugehören.“ (Ada Raev, 1992) So war die Technik der Algraphie für sie eine besonders ideale für das Leichte, Melodische, Impressive. Trotz teilweiser Melancholie ist dann da wieder ein verspielter, heiterer Sinn. Stille Akte vor Schloß oder am Meer sprechen von zeitloser Schönheit, das Pferd wird zum Symbol für Freiheit, aber auch für die Möglichkeit eines harmonischen Daseins von Mensch und Natur.
Ende der siebziger Jahre entdeckte Ingrid Goltzsche-Schwarz den Farblinolschnitt für sich, perfektionierte ihn und fand in der Technik des „verlorenen Schnittes“ eine ihr gemäße eigenwillige künstlerische Ausdrucksform.

Eröffnung: 9.04.2016, 17-20 Uhr,
Laudatio: Prof. Dr. Ada Raev, Kunsthistorikerin, Berlin/Bamberg
Musik: Axel Gresch, Gitarre, spielt Klassik und Chansons
Ausstellung: 9. April -  24. Mai 2016

Druckgraphik-Atelier
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin

Donnerstag, 24. März 2016

Frohe Ostern!

Liebe Freunde des Klingspor Museums,

Der Osterhas legt just ein Ei – da fliegt ein Schmetterling herbei …
mit diesem Motiv aus dem Hasenbuch (Osterbuch) von K. F. von Freyhold wünschen wir Ihnen eine schöne Osterzeit!
Ihr Team des Klingspor Museums

Frohe Ostern!

Der Vorstand der Pirckheimer-Gesellschaft wünscht allen Mitgliedern und Freunden des Buches Frohe Osterfeiertage, ein Wunsch, dem sich der Blogbetreiber für alle Leser des Pirckheimer-Blogs gern anschließt.

Übrigens: Vielleicht findet sich ja eine Gelegenheit, beim Bilderbuchmuseum Troisdorf vorbeizuschauen - dort läuft gegenwärtig eine Ausstellung zu Häschenschule, welche 1924 beim Alfred Hahns Verlag erschien, Text Albert Sixtus, Illustrationen Fritz Koch-Gotha. Präsentiert werden unterschiedliche Buchausgaben, das Manuskript, Originalzeichnungen und die Deckelbildentwürfe.

Ausstellung: 21. Februar - 15. Mai 2016
Burgallee
53840 Troisdorf

Heinz Hellmis Gedenkbuch

Einladung zur Subskription
bis 31. August 2016 29,95 inkl. Versand
ab 1. November 2016 VP 34,95 zzgl. 5 € Versand
(Diese Information wird den nächsten Marginalien als Flyer beiliegen)
Der Subskriptionspreis gilt nur, wenn eine verbindliche Bestellung vorliegt und der Rechnungsbetrag überwiesen wurde:
Gerlinde Kauert
IBAN: DE28 5901 0066 0605 6526 63

»Ein Leben in rasanter Geschwindigkeit ... Schrift- und Buchkunst als Lebenswerk«
Hellmis (1935-2014) hat mit geschriebenen und gezeichneten Alphabeten, gezeichneten und handgeschriebenen Vorlagen für Buchtitel, Kalligrafie-Blättern und Typografien ein vielseitiges und umfangreiches Lebenswerk geschaffen, das in diesem Gedenkbuch dargestellt wird. In Texten von Kollegen und Wegbegleitern wird sein Schaffen gewürdigt und veranschaulicht den Beitrag von Heinz Hellmis zur deutschen Buchgestaltung und Schriftkultur.
Das Buch basiert weitgehend auf den Entwürfen, die Heinz Hellmis noch eigenhändig entwickelt hat und ist somit sein letztes Buch in der Reihe der Kiebitzbücher der EDITION ZWIEFACH. Es enthält Texte von Elmar Faber, Lothar Lang, Richard Pietraß, Günther H.W. Preuße, Wolfgang Rasch, Eva Strittmatter, Fritz Georg Voigt und Silvia Werfel.

Format: 27 x 21 cm, ca. 240 Seiten, ca. 400 Abb.
Englische Broschur, fadengesiegelt, Umschlag mit Klappen
linde-kauert.de

Dienstag, 22. März 2016

„DADA ist 100“

... einfach anklicken und spenden!

Manga und Marginalien

bitte anklicken
Parallel zur Leipziger Buchmesse fand in einer eigenen Messehalle die Manga-Comic-Con statt. Das ist der Treffpunkt für alle Liebhaber von Comics, Manga, Cosplay, Japan und Games. In diesem Jahr, bei der dritten Auflage der Manga-Comic-Con, entdeckten 96.000 Besucher die Welt der gezeichneten Geschichten. Einige der Cosplayer entdeckten auch die Welt der Buchkunst und Bibliophilie, wie die Fotos zeigen. Berührungsängste mit den „Marginalien“ gab es keine. Stattdessen gab es interessierte Nachfragen der Cosplayer, worum es in dem Heft geht. Und soweit es die Kostüme zuließen, wurde auch mal schnell durchgeblättert. Fazit: Manga und Marginalien passen besser zusammen, als mancher vermutet. Vielleicht ist es ja der Beginn einer ganz besonderen Beziehung. Um dafür gewappnet zu sein, für alle Bibliophile, die mit dem Metier nicht so vertraut sind: Das Wort Cosplayer setzt sich zusammen aus "costume" und "play". Cosplayer stellen Charaktere aus Manga, Anime, Games oder auch Filmen nach. Dabei fertigen sie möglichst originalgetreue und meist sehr aufwändig hergestellte Kostüme selbst. Sieht einfach toll aus!
(Ralf Wege)17 20 März 2016 Leipzig

Diashow

Reihenweise Blickfänge

Wir kennen die hervorragenden Werke von Jürgen Holstein oder jetzt neu von Reinhard Klimmt - Nachschlagewerke zu Buchumschlägen oder den Taschenbüchern der 50iger Jahre.
In Leipzig traf ich nun am Stand von Reinhard Klimmt Dieter Spiller, Antiquar aus Briesen. Verfasser des „Katalog der DDR-Unterhaltungsliteratur“. Zwei Enthusiasten mit ähnlichen Zielrichtungen im Sammeln und Bibliographieren.
Spiller betont, dass sein Werk sicherlich nicht vollständig ist, aber dennoch es ist ein mir leider unbekanntes Nachschlagewerk. Ein Muß für jeden Sammler - gehört in jede Handbibliothek! Ob nun auf der Suche nach Lücken in der eigenen Sammlung oder nur zum Schmökern, was es alles gab. Hervorragend sind auch die Preisindikationen. Spiller und sein Mitautor Opitz machen Angaben dazu, was realistische Preise für die einzelnen Titel sind.
Der über Jahre erarbeitete Katalog ist umfangreich und fundiert.
Die Verfasser haben mehr als 200 nach Autoren und Titeln aufgelisteten Reihen und Serien auf 417 Seiten bestimmt nichts offensichtliches ausgelassen. Reihen wie „bb“, „Spektrum“, „Kompass“ oder „Delikte. Indizien. Ermittlungen / DIE“ sind ebenso drin, wie Kinder- und Jugendbuchreihen.
Ich habe sie nicht gezählt, aber hunderte von farbigen Abbildungen vervollständigen diesen Katalog. Viele Sammelgebiete, wie zum Beispiel die Sammlung Dieterich aus Leipzig sind endlich einmal bibliographisch aufgearbeitet worden. Schade, das ich das Buch nicht schon früher kannte - die Autoren haben hier viel Arbeit investiert und viele Entdeckungen gemacht. Arbeit, die man sich angesichts des Kaufpreises ersparen sollte und lieber auf das zielgerichtete Suchen verwenden kann.
Fazit, ein Buch von Enthusiasten für Sammler was man unbedingt besitzen sollte. Ich gehe davon aus, ich bin nicht der Einzige, der diesen Katalog nicht kennt…
(Ralph Aepler)

Dieter Spiller / Tilo Opitz: Katalog der DDR-Unterhaltungsliteratur. Eine Auswahl der Reihen und Serien. Sammlerpreise und bibliographische Hinweise, Eigenverlag Dieter Spiller, Cottbus / Lohmen 2012,
417 Seiten, 39,80 Euro.
Zu beziehen über Dieter Spiller, Waldwiese 51, 03096 Briesen; Tel.: 035606-41999;
E-Mail
è Für Leser des Pirckheimer-Blogs gibt Dieter Spiller einen Nachlass auf den Preis!

DVD „Treffpunkt Erasmus“

Annet Betsalel, die Regisseurin des Klemke Films „Treffpunkt Erasmus“ schickte die lang ersehnten DVDs für die Sponsoren des Films - pünktlich zum 99. Geburtstag von Werner Klemke am 12. März 2016! Das Warten hat sich gelohnt!
Auf den Bildern ist es zu sehen, aus schönem Karton wurde hier in Handarbeit eine Hülle für die DVD und das Booklet gefertigt. Die Auflage ist limitiert auf 300 DVDs. Die „Bonus-DVD“ ist mit mehr als einer Stunde zusätzlichem Material ausgestattet.
Wir alle können es nicht oft genug sagen: Vielen Dank für Ihre Spende, die die Realisierung dieses Films erst ermöglicht hat.
Annet hofft, im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag mit einem Buch und mit einer Ausstellung feiern zu können, die den Umfang und die Qualität des vielfältigen Schaffens dieses großen Berliner Künstlers zeigen sollen. Die Pirckheimer-Gesellschaft e.V. wird auch diese Aktivitäten unterstützen.
Wenn Sie sich bereits heute das Buch sichern wollen, dann lassen Sie uns eine Nachricht zukommen
– per E-Mail oder
– per Brief an unsere Gesellschaft
Pirckheimer-Gesellschaft e.V.
Postfach 64 01 14
D – 10047 Berlin
– und Sie erhalten das Buch mit einem Rabatt von 10%.
Nähere Informationen zur Ausstellung werden wir hier im Blog zu gegebener Zeit veröffentlichen.
Hoffentlich gefällt Ihnen die DVD – und wenn das der Fall ist, und Sie weitere Exemplare für Freunde und Verwandte möchten, dann lassen Sie uns einfach eine Spende von 30 Euro (oder ein entsprechendes Vielfaches) zukommen, und wir werden Ihnen die DVDs gern schicken. Für die ersten 15, die sich per E-Mail melden und Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. werden möchten, legen wir als zusätzliches Begrüßungsgeschenk diese DVD im Wert von 30€ dem kompletten Jahrgang der Marginalien, den es als Begrüßungsgeschenk gibt, bei.
Herzlich Willkommen bei der Pirckheimer-Gesellschaft e.V.
(Ralph Aepler)

«Conrad Gessner 1516–2016»

In einer Ausstellung des Landesmuseums Zürich, entstanden in enger Zusammenarbeit mit der Zentralbibliothek Zürich, die Teile aus dem Gessner-Nachlass besitzt, wird Conrad Gessners Schaffen gewürdigt. Gezeigt werden zahlreiche Publikationen, naturwissenschaftliche Zeichnungen und Schriftstücke.
Conrad Gessner (1516–1565) gilt als Begründer der modernen beschreibenden Zoologie, als Entdecker der pflanzlichen Vegetationsstufen, als Vater der Bibliografie sowie als Verfasser verschiedener Pionierarbeiten in den Bereichen Botanik, Paläontologie und Pharmazie. Seine Werke prägten gewisse Zweige der Wissenschaft über Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte.
In einer Begleitpublikation zur Ausstellung von Urs B. Leu wird das Leben und Wirken des ‹Leonardo da Vinci› der Schweiz, Conrad Gessner, erzählt. eines Universalgelehrten, dem die Naturwissenschaften wegweisende Erkenntnisse verdanken. Ein Pionier der Wissenschaftsgeschichte wie der Buchwissenschaften.
Das Buch erscheint bei NZZ Libro und ist ab 16. März 2016 lieferbar.
Die Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft wird am 13. und 14. April vom Autor dieser Biographie durch die Ausstellung geführt.

Ausstellung: 17. März - 19. Juni 2016

Landesmuseum Zürich

Um Mithilfe wird gebeten ...

Für das im Aufbau befindliche

GERHART KRAAZ ARCHIV

bitte ich um Mithilfe.
Im Laufe der nächsten Jahre soll das umfangreiche Œuvre von Gerhart Kraaz erschlossen und dokumentiert werden. Wer Gemälde, Zeichnungen, Grafiken oder Autografen von Gerhart Kraaz besitzt oder weiß, wo sich solche befinden, den bitte ich um Kontaktaufnahme, damit diese in das Werkverzeichnis aufgenommen werden können.
Kontakt: Sven Uftring
Tel. +49 (0) 60 32 - 7 21 56
info@gerhart-kraaz-archiv.de

Montag, 21. März 2016

Böhmen liegt am Meer

Sylvia Graupner, vielen sicher als Illustratorin von Kinderbüchern bekannt, stellte sich in Leipzig auch mit einer Arbeit für erwachsene Freunde der Buchillustration vor. "Böhmen liegt am Meer" ist eine durch das gleichnamige Gedicht von Ingeborg Bachmann inspirierte Bildergeschichte und erschien als Leporello in einer kleinen und damit für den Bibliophilen interessanten Auflage von 250 Exemplaren.
Ingeborg Bachmann befasste sich seit 1964 mit diesem Gedicht und veröffentlichte es in einem Zyklus mit drei weiteren Gedichten in Heft 15 der Zeitschrift "Kursbuch".

Sonntag, 20. März 2016

Leipziger Buch- und Antiquariatsmesse 2016

Klick auf das Logo zeigt alle Einträge zur Leipziger Messe 2016 im Pirckheimer-Blog

Pirckheimer in Leipzig

durch Klick auf die Abb. können weitere Fotos von Pirckheimern aufgerufen werden
In einer Stunde geht die Leipziger Buchmesse 2016 zu Ende. Hier einige Impressionen von Katrin & Ralph Aepler, Ralf Wege und Abel Doering. Ursula Saile-Haedicke vom Braunschweiger Versandantiquariat Tills Bücherwege stellte weitere Fotos von der 22. Leipziger Antiquariatsmesse ins Netz, die hier aufgerufen werden können. 17 20 März 2016 Leipzig

Diashow

Samstag, 19. März 2016

bodoni

Gestern war ich auf der Leipziger Buchmesse, wie immer mit meiner Tochter und wie immer wählte ich ein Buch aus, welches in Erinnerung an diesen Besuch meine Bibliothek bereichert. Diesmal eine Wiederentdeckung, es ist kein aktueller Titel und es ist ein Verlag und ein Museum, es ist eine Edition, es sind Freunde der Druckkunst und Kultur, die ich schon aus den Augen verloren hatte: bodoni.
Bodoni ist es Anliegen, dass die alte Buchkunst in Verbindung mit zeitgenössischer Literatur weiter einen Platz in unserer Gesellschaft hat. Nicht zuletzt durch die Aufrechterhaltung des Erbes von Giambattista Bodoni zeichnet BODONI ein Bild der Aufklärung und des Humanismus, das uns Europäer bis in die Gegenwart prägt.
Bei dem Buch handelt es sich um ein Essay von Johanan Trilse-Finkelstein - Heinrich Heine und Kurt Tucholsky in Paris, eingebunden in Heinrich Heine - Texte (Gedichte und Prosa), erschienen 1880/1890 und Kurt Tucholsky - Deutschland, Deutschland - unter anderen, Volk und Welt 1958. Und wenn ich sage, eingebunden, ist das kein falscher Zungenschlag, das Thema wurde nicht nur im Schuber durch ein Fenster miteinander verbunden, das Essay von Trilse-Finkelstein wurde in die Texte von Heine und Tucholsky ein- und damit mit diesen verbunden - verschiedene Papiere und jeweils zeitgenössische Typografie spannen damit den Bogen über drei Jahrhunderte. Eine typografisch gelungene Idee. Das Essay selbst ist ein Vortrag anlässlich einer gemeinsamen Tagung 2008 der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft und der Heinrich-Heine-Gesellschaft in Paris.
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Freitag, 18. März 2016

neu im Archiv

Aus dem Nachlass von Renate Gollmitz erhielt ich heute einige Seiten eines Fotoalbums zu Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft 2002 in Herrnhut/Oberlausitz, 2004 in Altenburg/Thüringen, einzelne Fotos vom Jubiläumstreffen 2006 in Berlin, sowie einer Exkursionen der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe 2003 nach Neuruppin und einem Abend dieser Gruppe mit Reinhard Grüner 2006.
Foto: Manfred Krause
Aus dieser Sammlung stelle ich hiermit die Gruppenaufnahme aller Teilnehmer in Herrnhut vor, welche durch Klick auf die Abbildung vergrößert werden kann.
Sämtliche Fotos habe ich dem Pirckheimer-Archiv übergeben.
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„Marginalien“ erscheinen jetzt im quartus-Verlag

Die „Marginalien“ erscheinen jetzt im quartus-Verlag. Damit findet die traditionsreiche Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie mit ihrem 220. Heft eine neue verlegerische Heimat. Zuvor erschien sie bei Harrassowitz. Die „Marginalien“ werden seit 1957 von der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. herausgegeben. Sie ist die derzeit einzige regelmäßig erscheinende bibliophile Fachzeitschrift in Deutschland.
„Mit dem quartus-Verlag haben wir den Partner gefunden, der anspruchsvolle Buchreihen für ein breites Publikum entwickelt und bereits eine kunstverbundene Zeitschrift im Programm hat, deshalb ist er der kongeniale Verlag für eine bibliophile Vereinigung“, sagte Pirckheimer-Vorsitzender Ralph Aepler anlässlich der Vorstellung der aktuellen Ausgabe der Marginalien auf der Leipziger Buchmesse am 18. März. Es ist das 220. Heft der Marginalien, das die Gesellschaft herausgibt und das erste, das im quartus-Verlag erscheint.
„Ich schätze die Marginalien und bin Mitglied der Pirckheimer. Originalgrafik, bibliophile Ausstattung und ein exzellenter Druck sind auch die Maxime meiner eigenen Edition Ornament und der Zeitschrift ,Palmbaum’. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, so Verlagsmitarbeiter Jens-Fietje Dwars.
Die erste Ausgabe der Marginalien erschien 1957. Lothar Lang hat ihr über Jahrzehnte ein unverkennbares Profil verliehen. Seit 1998 leitet Carsten Wurm die Redaktion, 2015 übernahm der Typograf Matthias Gubig die Gestaltung. Die Zeitschrift veröffentlicht Porträts von Buchkünstlern, stellt Verlage, Bibliotheken und Sammlungen vor und gibt Bibliophilen das Wort. Die Beiträge beschäftigen sich mit Buchkunst, Grafik und Exlibris in Vergangenheit und Gegenwart. Rezensionen und Berichte aus der Welt des Buches und der grafischen Kunst sowie aus dem Leben der Pirckheimer-Gesellschaft und befreundeter bibliophiler Vereinigungen geben dem Leser Information und Orientierung. Jedem Heft für die Mitglieder der Gesellschaft liegt eine signierte Originalgrafik bei.  17 20 März 2016 Leipzig

Goethes Wilhelm-Meister-Dichtung

Am 17. März stellte Dr. Fritz Jüttner im Kleinen Säulensaal der Zentralen Landesbibliothek (ZLB) unter dem Motto: "Der Weg ist begonnen, vollende die Reise..." Exemplare aus seiner Sammlung zu Goethes Wilhelm-Meister-Dichtung besonders aus dem 18.und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor.
Die Herausgabe und der Druck von 'Wilhelm Meisters Lehrjahre'. Ein Roman, (Berlin 1795) bei Johann Friedrich Unger war zugleich der Beginn einer fruchtbaren verlegerischen Zusammenarbeit zwischen Goethe und dem Berliner Drucker, Schriftgießer und Verleger Unger (1753 – 1804), der für den Druck der Goethe-Bände seine eigens kreierte 'Unger-Fraktur' verwendete. Bemerkenswert, wie damals ein Buch verlegt wurde: Dem Verleger wurden in Etappen die einzelnen Manuskriptbögen vom Autor zugesandt, vom Korrektor des Verlegers gelesen, dazu eigneten sich „am besten Pedanten“, wie Unger hervorhob, und dann die Druckfahnen an den Autor geliefert. So hatte der Verleger zuvor keine Gelegenheit, den ganzen Roman zu lesen. 'Wilhelm Meisters Wanderjahre' erschienen erstmals 1821 bei Cotta. Goethe hatte bereits früher publizierte Teile eingeflochten und neue dazu verfasst, was dem Leser das Verständnis erschwerte: eine ungewohnte Struktur und unklare Zusammenhänge. Der verlegerische Erfolg der 'Wanderjahre' und die weitere Verbreitung waren gering, nicht einmal als illegale Nachdrucke. Eine Parodie auf Goethes 'Wanderjahre', verfasst von dem Pfarrer und Schriftsteller Johann Friedrich Wilhelm Pustkuchen (1793 – 1834), beflügelte die kritische Opposition gegen Goethe in den Jahren 1821 bis 1823. Pustkuchens 'Wanderjahre' umfassten immerhin fünf Bände (1821 – 1828) und wurden von manchen Zeitgenossen durchaus geschätzt. Spannend war der Fund des 'Ur-Meister' im Nachlass von Barbara Schulthess, geb. Wolf (1745 – 1818), eine Freundin Goethes, die in Zürich einen literarischen Zirkel bildete. Goethe hatte ihr häufig Manuskripte zukommen lassen, einiges hatte sie abgeschrieben und aufbewahrt, darunter auch 'Wilhelm Meisters Theatralische Sendung' (ab 1776). Diese Fassung wurde von einem Ururenkel aufgefunden und von dem in Bern lehrenden Germanistikprofessor Harry Maync dann auch bei der Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger Stuttgart/Berlin 1911 vollständig publiziert. So führte Herr Jüttner über eine Stunde lang anhand zahlreicher mitgebrachter Exemplare aus seiner Sammlung durch die Editionsgeschichte und wurde danach mit einem kräftigen Applaus und regen Nachfragen bedacht.
(nach einer Information von Rüdiger Schütz)


Auf Facebook hat der Pirckheimer Ralf Parkner ein Album mit einer schönen Fotostrecke dazu veröffentlicht.

Mittwoch, 16. März 2016

Crowdfunding zu „DADA ist 100“


Heute hat der Pirckheimer Marc Berger eine Crowdfundingkampagne zu einer DADA-Ausstellung gestartet. Die Kampagne wird bis zum 16. April laufen, die Realisierung beginnt mit der ersten Ausstellungseröffnung am 4. Juli 2016 um 16:00 Uhr in der Eremitage Gransee. Geplant ist eine Wanderausstellung und der Druck eines Katalogs. Die Ausstellung. „DADA ist 100“ wird nach Gransee zu sehen sein in Stralsund – Hamburg – Halle/Saale – Frauenfeld,CH – New York, USA - Horn, Österreich - Amsterdam, Niederlande - Gent, Belgien - Mailand, Italien.

Beteiligung:
ausstellung-dada-ist-100
weitere Informationen: typoDADAist100

Dienstag, 15. März 2016

AdA (not ardor) in hochwertigem Look & Feel

Vor Kurzem wurde hier die Neugestaltung von "Aus dem Antiquariat" vorgestellt. Inzwischen halte ich diese Zeitschrift in den Händen und bin begeistert von der neuen Aufmachung, eine Auffassung, die nicht jeder teilt.
So kann man im Blog des geschätzten Kollegen Rainer Friedrich Meyer lesen: "Nein „hochwertiges Look & Feel“ stammt nicht aus meiner Feder, sondern aus dem Redaktionsgriffel.
Die neugestalteten Hefte von „Aus dem Antiquariat“ werden gedruckt auf Munken Print Cream 15 [...] Die verwandte Type ist Questa, sowohl als Serifenschrift wie als serifenlose [...] Aus irgendeinem Grund weichen kurze, größer gesetzte Textpassagen, die sich von außen in die Spalten hineinschieben, von diesem Schema ab [...]. Kleine Vierecke und kurze, dicke Striche verkünden Anfänge bzw. neue Topoi; ganz kleine Striche liegen neben den Beitragsenden, als ob man sie dort vergessen hätte.
[...] Ergebnis. Auch wenn die Reklame meint, dieses Papier sei für Farbabbildungen geeignet, belehrt uns das Gedruckte eines Besseren: Seitenphotographien aus Büchern haben durchweg den Drang, gelblich-hellbraun zu werden, als ob die Vorlagen sämtlich aus stark holzhaltigem Papier bestanden hätten – trotz ihrer Entstehungszeit; Farbbilder haben den matten Glanz eingeweichter Gummibärchen, ihre Farben sind flau und die Abstufungen unerkennbar, wie z.B. auf Seite 32, wo die Oberbekleidungen von Herrn Nolte und Frau Braun höchst indezent ineinanderlaufen. [...] Mir will gleichfalls nicht einleuchten, warum die Anzahl von Spalten, die eh von Bildern und Textpassagen eingedrückt bzw. unterbrochen werden, derart von einer bis vier variieren muß. [...] Das Heft besitzt auch einen Umschlag. Im Unterschied zum Inhalt ist dieser streng gestaltet, zwar werden auch dort beide Varianten der Questa verwandt, dies aber weniger störend als innen. Da sich der gerade Leib der „1“ so passend dem Rücken der Broschur [...] anschmiegt, so sollte man gespannt auf die eher runden Ziffern sein. [...]
Es scheint in dieser Periode der Gestaltung von Internetseiten schwierig, in sich Stimmiges, Einheitliches zu produzieren, zu sehr haben sich die Augen anscheinend an das konfuse Kunterbunt auf den Monitoren gewöhnt."
(Rainer Friedrich Meyer)

... gesamten Artikel auf meyerbuch lesen.

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1 Kommentar
Michael Eschmann hat gesagt...
Die Neugestaltung des Heftes dürfte auf jeden Fall das Herz eines jeden Bibliophilen höher schlagen lassen. Die starke Akzentuierung von farbigen Bildern regt an, sich den veröffentlichten Themen intensiver zu widmen. So gesehen, ist die neue Aufmachung ein gelungener Volltreffer der Redaktion! Abzuwarten bleibt hingegen, wie zukünftige Beiträge ohne viel Bildmaterial in solch starker, visueller Aufmachung wirken werden bzw. noch wirken können. 
16. März 2016

Jahresexkursion der Initiative Buchkultur

Im Jahr 2016 wird die Initiative Buchkultur die Jahresexkursion nach Kassel führen. Dort beleuchtet ein neues Museum das Leben und die Verdienste der Gebrüder Grimm als Märchensammler und Sprachwissenschaftler. Die Initative Buchkultur besucht diese Grimmwelt, ein in jeder Hinsicht sehenswerte Museum: Wunderwelt • Wörterwelt • Märchenwelt. Ein Haus wie eine begehbare Skulptur, gewidmet der Sprache und der Phantasie.
© Grimmwelt
Marita Hoffmann weist darauf hin, dass die Anmeldefrist für die Exkursion zur Grimmwelt nur noch bis Anfang nächster Woche läuft und empfiehlt: Am besten jetzt gleich anmelden. Ergänzend kann bei diesem Ausflug nach Kassel am Nachmittag die Karikaturenausstellung ›Einer geht noch … auf Leben und Tod‹ besucht werden, die quasi nebenan im Museum für Sepulkralkultur gezeigt wird.

Exkursion: 23. April 2016

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Pirckheimer auf der 22. Antiquariatsmesse

Rotes Antiquariat und Galerie, hier Zürich 2014
Neben der Genossenschaft der Internetantiquare (GIAQ), welche mit einem Informationsstand vertreten sein wird, werden auch die Pirckheimer Riewert Q. Tode, Christian Bartsch mit dem Roten Antiquariat und Volker Riepenhausen mit seinem Versandantiquariat im Rahmen der Leipziger Buchmesse an der 22. Antiquariatsmesse teilnehmen.

Messe: 17. - 20. März 2016

Leipzig, Messegelände
Halle 3

Montag, 14. März 2016

Pirckheimer-Gesellschaft auf der Leipziger Buchmesse

Die Pirckheimer-Gesellschaft präsentiert sich auf der Leipziger Buchmesse mit dem ersten Heft 2016 der „Marginalien“. Zu finden sind die Pirckheimer an allen vier Messetagen am Stand des quartus-Verlages, der seit diesem Jahr die „Marginalien“ editiert.
Alle Freunde des Buches sind zum Podiums-Gespräch eingeladen, wenn der Pirckheimer und Büchermacher Jens-Fietje Dwars und Ralph Aepler, Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft, dem Messe-Publikum die Faszination Bibliophilie und die Marginalien als deren greifbaren Ausdruck näher bringen. Das Gespräch findet statt am


Freitag, 18. März, 11.30 Uhr
im Literaturforum Halle 3, E 211


Die Aussteller freuen sich, wenn viele Bücherfreunde beim Podiums-Gespräch zu Gast sind und beim quartus-Verlag vorbeischauen. Man kann dort die aktuelle Ausgabe der „Marginalien“ durchblättern und mit Jens-Fietje Dwars, der die Zeitschrift verlagsseitig betreut und Ralph Aepler ins Gespräch kommen.

Messe: 17. - 20. März 2016


Leipzig, Messegelände
quartus-Verlag
Halle 5, Stand F 305

Sonntag, 13. März 2016

Sachen mit Wœrtern - ein Literaturmagazin

Hier sei auf ein neues Literaturmagazin aus Berlin aufmerksam gemacht, welches junge Lyrik und Prosa im Dialog mit Grafik und Illustration vorstellt. Die Stimmenvielfalt der jungen Literaturszene findet darin unter einem Titelwort aus der Alltagssprache zusammen, das in sein Bedeutungsspektrum aufgefächert wird - die aktuelle Ausgabe #6 erscheint unter dem Titel "Kern". Das Magazin wird herausgegeben von Anneke Lubkowitz, Theresa Lienau, Mena Koller und Laura Schlingloff.
Was als Uniprojekt begann, ist inzwischen weit mehr: ein mit ebenso viel Dilettantismus wie Herzblut zusammengeschustertes Literaturmagazin. Eine Zeitschrift wie eine Collage, die junge Prosa und Lyrik in einen Dialog mit gediegenen Meistern stellt. Pètrus °Akkordéon macht für Sachen mit Wœrtern aus und mit Wörtern und Worten Bilder, so dass das Magazin auch ein bisschen Bilderbuch ist, in dem gesammelt wird, was zusammen gehört, von Artikeln und Kolumnen über Illustrationen bis hin zum Interview.
Auf Facebook hatte Sachen mit Wœrtern soeben 1000 Likes.
Im Handel ist das zweimal im Jahr erscheinende Magazin zum Preis von 3,50 € bislang nur in Berlin bei Anakoluth und BUCHBOX!, Prenzlauer Berg, Die Buchkönigin, Neukölln, Disko Buchhandlung und Pankebuch, Pankow zu haben. Oder hier.

weitere Informationen: sachenmitwoertern

Hybriden-Verlag auf der Leipziger Buchmesse

Auch Hartmut Andryczuk wird mit dem Hybriden-Verlag wieder mit neuen Titeln auf der Leipziger Buchmesse vertreten sein, so mit seiner "Übermalung von Adolf Hitler" (Abb.), zwanzig übermalte Bilder und Zeichnungen von Adolf Hitlers äußerst harmloser Kunst, die im Gegensatz zu den ausgewählten Zitaten auf den Rückseiten stehen (Auflage 7 Expl.). Informationen über weitere in Leipzig vorgestellte Titel hier.

Messe: 17. - 20. März 2016

Leipzig, Messegelände
Hybriden-Verlag
Halle 3, 540

Treffen der Berliner IB-Sammlergruppe

Am 8. März kam die Berliner Sammlergruppe der Inselbücherei zu ihrem ersten Treffen in diesem Jahr zusammen. Das Thema des Abends lautete „Beispiel einer Werksbibliothek im 1. Weltkrieg – Werksbibliothek Sprengstofffabriken Hoppecke Fabrik Würgendorf“.
Unser Mitstreiter Dirk Hähner hatte 1995 auf einem Flohmarkt in Marburg eine Kiste mit ca. 60 Inselbändchen entdeckt, die alle die gleiche Ausstattung hatten und deutlich als Bibliotheksexemplare erkenntlich waren. Leider hatte er nicht genügend Bargeld dabei und so berichtete er weiter: „20 Exemplare suchte ich nach selteneren Titeln aus, kaufte diese vom letzten Geld und bat den Verkäufer, mir den Rest kurz zurückzustellen, bis ich Geld besorgen konnte. Zehn Minuten später kam ich zurück, die restlichen Bände waren zusammen mit dem Verkäufer fort. Seitdem bin ich auf der Suche nach weiteren Exemplaren. Einzig ein Bändchen ist mir seitdem in die Hände gekommen.
Die meisten der Bändchen sind Erstauflagen, erschienen sind sie zwischen 1914 und 1917 und haben alle den VSD – Zensurstempel. Die Ausstattung der Bändchen ist einheitlich, alle haben ein über den Rücken geklebtes Signatur-Papierklebeband (ca. 60mm x 37mm), das immer in der gleichen Art schräg aufgeklebt ist. Auf dem Spiegel und dem fliegenden Vorsatz ist vorn und hinten jeweils oben (insgesamt also viermal) der ziemlich große Firmenstempel angebracht. Die Bücher wurden komplett mit Folie überklebt, vorhandene Fehlstellen wurden mit überklebt. Die Folierung erfolgte nach dem Anbringen der äußeren Signatur und der Stempelung, vermutlich erst nach dem 2.WK.
Interessant ist die Feststellung, dass die Signaturen entsprechend der Insel-Nummern vergeben wurden. Dadurch ließ sich ermitteln, um welche IB-Nummern es sich bei den in der Signaturenreihe fehlenden Bändchen handeln muss.
Über das Werk konnte Herr Hähner einiges in Erfahrung bringen, aber leider verliefen alle Bemühungen etwas über eine Bibliothek dort herauszubekommen bisher im Sande.
Da relativ eindeutig ist, dass alle vorhandenen Bände den VSD-Stempel bekamen, es aber auch schon vor 1917 Bände mit VSD-Druck gab, kann folgendes Fazit gezogen werden:
Die Betrachtung des Sammel-Themas Zensurstempel im 1.Weltkrieg muss quasi neu erfolgen. Es wurden wahrscheinlich nicht nur die Bestände für die Gefangenenlager und Lazarette komplett gestempelt, sondern auch Werksbibliotheken o.ä. aus dem „militärischen Sektor“ der Wirtschaft. Damit kann praktisch jedes zu dieser Zeit vorhandene Buch einen Stempel erhalten haben (also auch sehr viel ältere Druckschriften, obwohl eigentlich keine Bücher gestempelt wurden, die früher als 1913 gedruckt wurden).
Für die Berliner Sammlergruppe ein spannender Abend, der eine Seite des IB-Sammels beleuchtete, die für die meisten von uns neu war.
(Ninon Suckow)

Samstag, 12. März 2016

Otto Rohse (1925 - 2016)

Der Buchgestalter und Illustrator Otto Rohse ist am 5. März im Alter von 90 Jahren gestorben.
Otto Rohse wurde am 2. Juli 1925 im ostpreußischen Insterburg geboren und lebte nach dem Krieg in Hamburg und kurzzeitig in Offenbach. 
Mappenwerk mit 25 Kupferstichen
Otto Rohse Presse, numm.Aufl., 20 Expl.
In der Otto-Rohse-Presse wurden bibliophile Buchausgaben von hohem Anspruch verlegt, die nicht nur von Freunden der Buchkunst gesammelt werden, sondern auch in museale Sammlungen Eingang gefunden haben. Zwischen 1962 und 2002 veröffentlichte die Otto-Rohse-Presse über 50 Pressedrucke, dazu Mappen- und Kassettenwerke, unter anderem Andreas Gryphius, Heinrich von Kleist, Goethe, Schiller, Hölderlin, Novalis und Melville, aber auch Else Lasker-Schüler, Gottfried Benn, Johannes Bobrowski und Siegfried Lenz, die in Zusammenarbeit mit dem Buchbinder Christian Zwang entstanden.
1969 erschien bei Otto Rohse das erste Heft von Sigill – Blätter für Buch und Kunst, einer Zeitschrift, die er mit dem Ziel gründete, „exemplarische typographische Arbeiten, Illustrationen in Originalverfahren und originalgetreue Farb-Reproduktionen zu veröffentlichen“. Bis 1999 erscheinen 42 Ausgaben, die mit einer großen Anzahl von Originalgraphiken gedruckt werden und in Typographie und Handheftung den Charakter von Pressen tragen. 
Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die Otto Rohse erhielt, zählte im Jahr 2000 die Ehrenurkunde der Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst.