Montag, 29. Februar 2016

E. A. Poe: Der Fall Marie Rogêt

Es ist geschafft: Die im Poe-Jahr 2009 begonnene »Dupin-Trilogie« ist abgeschlossen!
»The Mystery of Marie Rogêt«, erstveröffentlicht in drei Teilen ist die erste Detektivgeschichte, die auf den Details eines realen Verbrechens beruht.
Rolf Münzner, Geithain, illustrierte sie für diese bibliophile Edition der Pegasus Presse Peter J. Moosbrugger mit acht kongenialen Asphaltlithographien, die durch das Lithographische Atelier Leipzig, von den Originalsteinen abgezogen wurden.
(P.J. Moosbrugger)
Die Pegasus Presse präsentiert die komplette Dupin-Trilogie Edgar Allan Poes auf der Leipziger Buchmesse in der Internationale Ausstellung für Künstlerbücher und Handpressendrucke (IAKH), Halle 3, Stand H501.

- Handpressendruck in 111 Expl. auf Bütten
- Vom Künstler signiert und nummeriert
- Von Hand geheftet und gebunden
- Mit Rücken- und Deckelprägung
- Im Schuber
- 88 Seiten, Format: 18 x 26,5 cm
- Ausgabe A ( I–XVI ) Ziegenleder: € 568
- Ausgabe B (1–95 ) als Halb-Pergamentband: € 428

Sonderpreis für die Bände 1 bis 3:
Ausgabe A: € 1.400
Ausgabe B: € 980

Pegasus Presse P.J.Moosbrugger
Weidenstraße 24 D-86343 Königsbrunn
Ruf +49 (0)8231 33239

Leipziger Buchmesse: 17. - 20. März 2016
Leipzig, Messegelände

ABC Antiquariat Marco Pinkus schließt

Am 12. März schließt das traditionsreiche ABC Antiquariat Marco Pinkus in Zürich.
Theo Pinkus, der in Berlin bei Rowohlt und für Willi Münzenberg arbeitete, ging mit der Machtübernahme der Nazis in Deutschland zurück in die Schweiz. 1939, als die Grenzen ganz zu gingen, nicht nur für Menschen, sondern auch für Bücher, machte er sich auf Büchersuche, nach den verbotenen und den verbrannten. Das Antiquariat wurde 1973 von Marco Pinkus gegründet und infolge Erkrankung des Inhabers und drohender Insolvenz 1997 von Götz Perll, Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, geführt. 1998 kam das Antiquariat der Pinkus-Genossenschaft dazu, die aus Pinkus & Cie. hervorgegangen ist und an deren Anfang der von Theo Pinkus gegründete Büchersuchdienst gestanden hatte. Schwerpunkte sind unter anderem Literatur des 20. Jahrhunderts, Kunst, Helvetica, Politik, Philosophie und Sozialgeschichte. Die Schließung des Antiquariats in der Innenstadt von Zürich begründet Götz Perll mit dem Hinweis: "Geschlossen wird der Laden, weil eine Nachfolge mit Handänderung an den Profiterwartungen des Hauseigners – er plant eine 80 % Mieterhöhung – scheiterte. Ich bin 77, werde aber doch noch etwas weitermachen, 'mit dünnen, leichten und feinen Sachen', aber ohne Abebooks und ZVAB, nur mit meiner eigenen Internetseite. Zudem harren noch einige hundert Suchaufträge der Erledigung und berate ich noch einige Sammler."
Bis zur Schließung gibt es einen Schlußverkauf, mit 30 % auf allen Büchern, Landkarten, Postkarten, Grafiken, etc.

Freitag, 26. Februar 2016

Kunstpreis an zwei bedeutende Schriftkünstler

„H“ aus der Palatino Nova Light und „&“ aus der Zapfino (Hermann Zapf),
„G“ aus der Diotima Classic LT Prolight (Gudrun Zapf von Hesse)
Der Kunstpreis der Ike und Berthold Roland-Stiftung geht 2016 an die Schriftkünstlerin Gudrun Zapf von Hesse und posthum an den Schriftgestalter und Kaligrafen Hermann Zapf (1918 - 2015) für ihr international bedeutendes Werk. Der Preis wird am 6. März 2016 im Gutenberg-Museum verliehen.
Zu Hermann Zapf hiess es anlässlich einer Rückschau auf sein Lebenswerk 2015 im Klingspor-Museum: "
Zapf hat der Schrift sein Lebenswerk gewidmet und die Entwicklungsgeschichte des geschriebenen Worts in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg mit seinen Schriften maßgeblich geprägt. Palatino und Optima allein genügten, um dies zu belegen – vieles mehr hat der Protagonist in Hand- und Druckschrift geschaffen. Seine Kreativität hatte auch immer die technische Umsetzung im Blick. Dem Computerzeitalter öffnete er sich, ja er half, seine typografischen Errungenschaften an die Erfordernisse der digitalen Verbreitung anzupassen."
Bereits 2001 wurde der 2. September zum "Hermann und Gudrun Zapf Day" der Stadt San Francisco erklärt.

Querbeet und eine Neuerscheinung im Kunstkeller

Am 12. März eröffnet im Kunstkeller Annaberg unter dem Titel "Querbeet" eine Ausstellung der Vereinsmitglieder und Gäste. Mit dabei sind Jörn Michael, Sabine Sachs, Alexander Stoll, Christine Richter, Erika Sense, Gabriele und Birger Jesch, Elke Harzer, Nora und Wolfgang Ulbrich, Christel Riebel, Roland Buschmann, Sylke und Jörg Seifert, Thomas Suchomel, Antonia Hofmann, Bärbel und Gottfried Rothe, Kerstin Vicent, Peter Grosz, Wolfgang Windhausen, Anke Paula Böttcher und Matthias Zwarg, Osmar Osten, Andreas Schüller.
Erst vor wenigen Wochen konnte der Kunstkeller Annaberg eine, gemeinsam mit der Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst herausgegebene, Monografie zu Leben und Werk von Rudolf Manuwald (1916 - 2002) vorstellen. Die Monografie kann über den Kunstkeller Annaberg für 16 € erworben werden.

Ausstellung: 12. März - 9. Mai 2016

Monografie: 144 Seiten, Festeinband,
mit großem Bildteil (ca. 120 farbige Abbildungen)
und Texten von Peter Rochhaus und Alexander Stoll,
21,5 cm x 25,5 cm


è Kunstkeller Annaberg
Willischstraße 11
09456 Annaberg-Buchholz

Frank Gottsmann

Frank Gottsmann - Kleine Mauer, 2010, Mischtechnik auf Japanpapier, 27 x 98cm
In der Kunst- und Ausstellungsagentur des Pirckheimers Joachim Pohl ist im März und April unter dem Titel "horizontal" eine Ausstellung mit Malerei und Arbeiten auf Papier von Frank Gottsmann zu sehen.
Der 1956 in Kleinmachnow geborene Frank Gottsmann studierte an der Kunsthochschule Berlin, arbeitet seit 1982 freiberuflich als Maler und Grafiker und war Lehrer für künstlerische Grundlagen an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Potsdam, später an der Fachhochschule Potsdam im Bereich für Restaurierung und ist dort seit 1996 als Lehrer für Grundlagen der Gestaltung/Zeichnen im Fachbereich Design tätig.

Vernissage: 1. März 2016, 18:30
Ausstellung: 1. März bis 29. April 2016

Wollankstraße 112a
13187 Berlin-Pankow
Fon/Fax: 030-486 71 13
E-Mail

Donnerstag, 25. Februar 2016

Typografie und Buchgestaltung im Studium

Ulrike Stoltz: Lady Mikodo in Japan, Unikat
Nach einer halbmonatigen Schließung der Ausstellungsräume werden im Klingspor Museum zwei neue Ausstellungen eröffnet: „Jedes Buch ein neuer Anfang. Ulrike Stoltz: Eine Anthologie aus 25 Jahren Unterricht in Typografie und Buchgestaltung" und "Im Dialog: Lehrende und Lernende an der HfG Offenbach – Buch. Freie Grafik." Druckgrafik von Volker Steinbacher, Werkstattleiter der HfG. Außerdem Bücher, die in einem Workshop mit Craig Leonard entstanden. An den Hochschulen werden in Fachbereichen Typografie und Visuelle Kommunikation Typografen und Grafikdesigner ausgebildet. Dass die Studiengänge auch als Katalysator für den Nachwuchs an Buchkünstlern fungieren, zeigt das Klingspor Museum mit zwei parallelen Ausstellungen mit Arbeiten von Studierenden der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, der Fachhochschule Mainz und der Hochschule für Gestaltung Offenbach.

Eröffnung: 2. März 2016
Ausstellung: 3. März - 30. April 2016,
Alumni-Treffen mit Kurzvorträgen und Präsentationen (9. April)
Führung durch Ulrike Stoltz mit anschl. Alumni-Party (30. April)


è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Stiftung Buchkunst stiftet Bücher

Die Stiftung Buchkunst Frankfurt am Main und Leipzig hat dem Schulmuseum Leipzig eine bedeutende Sammlung von über 1800 Schulbüchern und Lernmedien geschenkt. Diese wurden seit den 70ger Jahren, anfangs im Rahmen des Wettbewerbs "Die schönsten Bücher der DDR", ab 1990 für "Die schönsten deutschen Bücher", eingesandt.
Für Museumsleiter Dr. Thomas Töpfer ist die Sammlung etwas besonderes, da die Bücher Aufschluss darüber geben, wie und welche Lerninhalte in unterschiedlichen Zeiten vermittelt wurden.
Die Schenkung wird in den nächsten Monaten katalogisiert und steht danach allen Interessenten in der Museumsbibliothek zur Verfügung. Neben der neu hinzugekommenen Sammlung dokumentieren in dieser Bibliothek über 25.000 weitere Positionen die Leipziger Schul- und Bildungsgeschichte von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Zum Sechzigsten der „Pirckheimer“

In der neuesten Nummer des Blättchens findet sich ein kurzer, aber lesenswerter Abriss der Geschichte der Pirckheimer-Gesellschaft:
"Die Pirckheimer-Gesellschaft im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, am 29. Januar 1956 in Berlin gegründet, gehört zu den wenigen kulturellen Vereinigungen aus der Deutschen Demokratischen Republik, die über das Jahr 1990/91 hinweg gekommen sind. Als eingetragener Verein (e.V.) nimmt die Gesellschaft der Bücherfreunde, benannt nach dem Humanisten Willibald Pirckheimer (1470-1530), einem Freund Albrecht Dürers, heute im Verhältnis zur Gesellschaft der Bibliophilen (gegründet 1899) und der Maximilian-Gesellschaft (gegründet 1911) aufgrund ihrer Mitgliederzahl einen Mittelplatz ein. [...]
Vom Deutschen Kulturbund auf vielfältige Weise gefördert und der „Bibliophilie im Sozialismus“ verpflichtet, zählte die Gesellschaft 1970 rund 500 Mitglieder, deren Zahl wuchs bis 1990 auf etwa 1200. Bücher, Graphik und Exlibris gehörten zu den bevorzugten Sammelgebieten.
[...] Sowohl durch die Jahrestreffen die seit 1971 an unterschiedlichen Orten stattfanden – zur Internationalen Buchkunstausstellung alle fünf Jahre selbstverständlich in Leipzig – als auch durch die Zunahme regionaler Aktivitäten, vor allem in Bezirksgruppen, nahm die Gesellschaft einen bemerkenswerten Aufschwung. Ausgangs- und Mittelpunkt des bibliophilen Lebens in der DDR war jedoch Berlin. Mit etwa 335 Mitgliedern waren hier 1989 rund ein Drittel der Pirckheimer zu Hause. Die Abende der Gesellschaft waren gut besucht: HAP Grieshaber, Werner Klemke oder auch Mario Offenberg von Adass Jisroel waren zu hören. [...] Die beliebten Jahrestreffen finden seit 1991 wieder statt, alternierend im traditionellen Bewegungsraum der Pirckheimer und in Orten der alten Bundesrepublik, doch die Zahl der Mitglieder schwand auf etwa 400. [...]"
(Leo Piotracha)

... gesamten è Artikel lesen in
Das Blättchen | 19. Jahrgang | Nummer 4 | 15. Februar 2016

Dienstag, 23. Februar 2016

Pirckheimer – schließt die Lücken!

Reisen bildet ja bekanntlich. Diese Erfahrung durfte ich kürzlich im schönen Leipzig machen. Unser Pirckheimer-Freund Herbert Kästner führte Matthias Haberzettl und mich durch das Archiv des Leipziger Bibliophilen Abends – sehr beeindruckend. Dabei lernte ich die Nummer 0 der Marginalien kennen, die auf den 29. Januar 1956 datiert ist. Also ich kannte dieses Heft Nummer 0 bis zu dieser Reise nicht. Inhalt ist ein Text von Friedrich Schiller: „Herzog von Alba bei einem Frühstück auf dem Schlosse zu Rudolstadt im Jahre 1547“. Natürlich besitzt diese Ausgabe Vignetten unseres Gründungsmitgliedes Werner Klemke. Und folgerichtig besitzt Matthias Haberzettl als bekannter Klemke-Sammler dieses Heft. Nun besitze ich davon eine Dublette aus der Haberzettlschen Sammlung, und konnte so die hoffentlich letzte Lücke in meiner Marginalien-Reihe schließen.
Von diesem Heft haben wir zwar keines in unserem Pirckheimer-Archiv, auch nicht von den Nummern Eins (dieses Heft ist jedoch noch als Reprint zu haben) bis Zwölf, dafür aber von neueren Heften noch manches Exemplar. Also, liebe Pirckheimer-Mitglieder, welche(s) Heft(e) fehlt in Ihrer Sammlung? Schicken Sie uns einfach Ihre Liste mit den Lücken. Wir werden versuchen, sie zu schließen.
Am einfachsten senden Sie Ihre Wunschliste per E-Mail an aepler(at)pirckheimer-gesellschaft.org. Es geht aber auch traditionell per Brief an Pirckheimer Gesellschaft e.V., Postfach 640114, D-10047 Berlin.
Bitte den Absender nicht vergessen. Was die Preise angeht, bitte lassen Sie sich überraschen. Eines ist jetzt schon sicher: Das leidige Porto zahlt der Empfänger. Aber für die Hefte unterbreiten wir Ihnen ein Angebot, das Sie einfach nicht ablehnen können.
Viele Grüße Ralph Aepler

Jahresversammlung der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft

Die Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft trifft sich zu ihrer Jahresversammlung 2016 am 4. und 5. Juni in Vaduz und Feldkirch.
Der Samstag in Vaduz wird mit einem gemeinsamen Gang in der Kathedrale St. Florin und einem anschließenden Orgelkonzert und dem Besuch des Landesarchivs und der Landesbibliothek beginnen und mit einen festliches Nachtessen in der Fürstlichen Hofkellerei abgeschlossen. Am Sonntag ist in Feldkirch die Besichtigung der Humanistenbibliothek mit Inkunabeln und Frühdrucken geplant, ab Mittag wird dann die Jahresversammlung stattfinden.

è Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft

Montag, 22. Februar 2016

Die Insel-Bücherei und ihre Entwicklung

Unter diesem Titel referierte am 18. Februar Peter Kunze vor etwa 30 Mitgliedern und ebenso vielen Gästen der Berlin/Brandenburger Pirckheimer über „die schönste aller Buchreihen“.
Einstieg war ein Rundschreiben des Insel-Verlages über die von ihm zu begründende „Insel-Bücherei“ vom Mai 1912, die dem „Börsenblatt des deutschen Buchhandels“ vom 23. Mai 1912 beilag.
In Form eines imaginären „Zeitstrahles“ zeichnete Herr Kunze dann die Entwicklung der Inselbücherei anhand der äußeren Gestaltung der Inselbändchen auf.
Sicher war vielen Hörern z.B. nicht bewusst, dass sich die uns im Bücherregal so vertraute Ansicht der Bändchen mit Rückenschild und Nummer erst im Laufe der Zeit herausbildete. Die ersten Bändchen bis Ende 1912 erschienen ganz ohne Rückenschild und bis 1915 trugen die aufgeklebten Rückenschilder zwar den Titel, aber noch keine Nummer.
Über die ersten Lederausgaben, die Kriegsausgaben des 1. Weltkriegs, die in Marmorpapier eingebundene Bändchen, die Feldpost- und Frontbuchhandelsausgaben des 2. Weltkrieges, broschierte Rest- und Nachauflagen in der Nachkriegszeit ging die Zeitreise bis zur Trennung des Verlages 1945, nun mit den Sitzen Leipzig und Wiesbaden und ab 1950 Frankfurt a.M. Absatzschwierigkeiten führten wiederum zur Veränderung des äußeren Bildes. Die Bildeinbände waren das Ergebnis dieser Entwicklung. Um 1972 wurden die sogenannten „Kaufhausausgaben“ auf den Markt geworfen. Der Frankfurter Verlag wollte seine Lagenbestände reduzieren und lies restliche Rohbogen in rote, gelbe und grüne Pappe binden und bot sie in Kaufhäusern an. Die IB-Nummern sind auf diesen Bänden nicht angegeben. Peter Kunze, der seit ca. 1968 Inselbändchen sammelt und dessen Sammlung inzwischen ca. 3800 Exemplare umfasst, hatte Beispiele für alle diese genannten (und nicht genannten) Arten von Insel-Büchern aus seiner Sammlung mitgebracht und lies sie im Säulensaal herumgehen.
Es versteht sich von selbst, dass in diesem Kreis auch auf die Bibliographien und weitere Literatur zur Inselbücherei hingewiesen wurde. So gestaltete Peter Kunze im IB-Jubiläumsjahr2012 eine Ausstellung in der Bibliothek der FU, zu der auch ein Katalog erschien, der noch in wenigen Exemplare über die Bibliothek bezogen werden kann.
Zu ihrem Sammlertreffen im Jubiläumsjahr erarbeitete die Berliner Insel-Sammlergruppe – zu der auch Herr Kunze gehört – eine Broschüre „Berlin in der Insel-Bücherei“, die den Teilnehmern des Treffens überreicht wurde. Der Text erschien in überarbeiteter Form in den „Mitteilungen für Freunde. 32“ (Abb. oben).
Auch der umfangreiche Artikel in der Wikipedia wird von einem Mitglied der Gruppe maßgeblich betreut, siehe
hier und ist über Pediapress in einer Druckfassung zu bekommen.
(Ninon Suckow)

Freitag, 19. Februar 2016

IX. Triennale der Kleingrafik

Die Stadt Wittstock (Kreis Ostprignitz-Ruppin) ist ab morgen Gastgeber einer Ausstellung mit Kleingrafiken aus aller Welt. Die von einer Galerie im französischen Chamalières initiierte Schau findet alle drei Jahre statt. Motive der Arbeiten sind Menschen, Landschaften und Stillleben in verschiedenen grafischen Stilrichtungen und Techniken.
Die Leiterin der Museen Alte Bischofsburg, Antje Zeiger, verwies darauf, dass Arbeiten von knapp 200 Künstlern aus 49 Ländern gezeigt werden, was auch die politischen Ereignisse in den Heimatländern der Künstler widerspiegelt: an der VIII. Triennale nahmen noch 86 Künstler teil, aber aus einer ganzen Reihe von Ländern mit derzeit gewalttätigen Auseinandersetzungen konnten 2016 keine Beiträge eingereicht werden. Auch diesmal sind jedoch wieder hervorragende Werke zusammengetragen worden.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Ausstellung: 20. Februar - 22. Mai 2016

Kreismuseen Alte Bischofsburg
Amtshof 1 - 5, 16909 Wittstock

Donnerstag, 18. Februar 2016

Mitgliederversammlung der Maximilian-Gesellschaft

Die Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst trifft sich zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung am 15. und 16. April 2016 in Ludwigsburg.
Am Freitag Vormittag wird es in Marbach Führungen im Schiller Nationalmuseum und durch die Magazine Deutsche Literaturarchiv geben, nachmittags findet die 93. Mitgliederversammlung der Maximilian-Gesellschaft im Literaturmuseum der Moderne statt. Anschließend wird es auch dort eine Führung geben, ein gemeinsames Abendessen beendet den Tag. Am Samstag gibt es die Möglichkeit zur geführten Besichtigung des Städtischen Museums und des Residenzschlosses Ludwigsburg.

è Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst

Mittwoch, 17. Februar 2016

Nadine Respondek-Tschersich

Noch drei Wochen läuft in der Galerie der art Kapella in Schkeuditz eine Ausstellung unter dem Titel "Aus dem Häuschen" von Nadine Respondek-Tschersich, eine Buchkunst- und Graphikdesignerin, allen Bibliophilen als Mitglied des Künstler-Zusammenschlusses augen:falter bekannt, deren letzte Arbeit in der Reihe Holzschnittbücher "Einübung ins Paradies" von Klaus Raasch und Walter Fischer derzeit in der Graphischen Werkstatt des Museums der Arbeit gedruckt wird.
Nadine Respondek-Tschersich studierte bis 2004 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und war danach Meisterschülerin bei Professor Ulrich Hachulla. Ein von ihr illustriertes Buch „Der Star des Herrn Liebelt“ von Jan Neruda erhielt 2006 den Preis „Die schönsten deutschen Bücher“, 2007 bekam sie den Hans-Meid-Preis für Buchillustration für die Illustration von Dostojewskis „Der ewige Ehemann“.
Die laufende Ausstellung zeigt Radierungen, Foto-Collagen, großformatige Arbeiten in Mischtechnik, sowie Holz- und Linolschnitte und natürlich auch Kunst-Bücher.

Ausstellung: 24. Januar - 6. März 2016

art Kapella Schkeuditz

Dienstag, 16. Februar 2016

Neues vom Pressbengel-Project

Nachdem der Pirckheimer Peter Verheyen vor einigen Wochen mit der Veröffentlichung seiner Geschichte und Bibliographie der Berliner Hofbuchbinder und Schriftsteller "Die Collins - Teil 1: Wilhelm und Georg" begann, erhielt er einige E-Mails, Anregungen und wertvolle Kritik von Bibliophilen und anderen.
In seinem Blog The Pressbengel Project schreibt er: "Am meisten gefreut habe ich mich über die Bilder von Maria Schweidler zu Die Bernsteinhexe von Wilhelm Meinhold. Die Erstausgabe aus Berlin, 1843 wurde in einem Handeinband der Firma W. Collin gebunden, der Ästhetik nach vermutlich aus der Zeit von Georg Collin, also zwischen 1886 - 1918. Der Pergamenteinband ist handvergoldet mit den Vorsätzen, Schnitt und der mit Buntpapier beklebte Schuber in einem einheitlichen Muster. Der Einband ist in der Privatsammlung von Günter Jung in Deutschland. Ich danke Ihnen Herr Jung."
(Peter Verheyen)

Harpune Verlag, Wien

Der Harpune Verlag, von Sarah Bogner und Josef Zekoff 2010 in Wien gegründet, publiziert exklusive Künstlerbücher in limitierten Editionen, die Text und Bild zusammenbringen. Im Mittelpunkt des Programms steht der Artist als einsamer Darbietender, Magier, Künstler und monologisierender Superheld vor einem wechselnden Publikum.
In der Satz- und Buchdruckwerkstatt Neue Satz Wien, einer ehemaligen Maschinensetzerei, die Sarah Bogner seit Oktober 2011 führt, finden Teile der Produktion, wie der Maschinen- und Handsatz, statt.
Ein Langzeit-Projekt des Harpune Verlags ist die Neuauflage von Hermann Melvilles grandiosem Jahrhundertroman Moby Dick in der englischen Originalfassung: Die 137 Kapitel werden jeweils von einer Künstlerin/einem Künstler illustriert und achronologisch als einzelne Filets in einer Auflage von 460 Exemplaren publiziert. Vierzig Stück erscheinen jeweils als Vorzugsausgaben.
In der Wiener Galerie Druck & Buch stellen Sarah Bogner und Josef Zekoff Künstlerbücher von Tal R, André Butzer und Jonathan Meese sowie die neuesten Moby Dick Filets vor.

Lesung: 18. Februar 2016

Berggasse 21/2, A - 1090 Wien

Montag, 15. Februar 2016

Handpressendrucke im KEM


Am ersten Mittwoch im März findet der zweite Jour Fixe des Kunstvereins Eisenturm Mainz - KEM des Jahres 2016 an einem neuen kulturellen Ort von Format statt, dem ›Kommunikationsparadies‹ von Andreas Weber. An diesem Abend werden ›Handpressendrucke‹, Mappenwerke und Einzeldrucke, aus einer Privatsammlung präsentiert. Es wird vollendete künstlerische Arbeiten zu sehen geben. Mit einfühlsamen Erläuterungen. Fortgesetzt wird der Abend im ›Haus des deutschen Weines‹.

Jour Fixe: 2. März 2016, 18.30 Uhr

Vaue Communication AG
Walpodenstr. 1, 55116 Mainz

Nachlese: Pirckheimer-Jahrestreffen 2015

Peter Sodann, Gisela Klostermann, Peter Arlt, Ralph Aepler (von oben nach unten)
Für alle Teilnehmer am Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft 2015 in Meißen und Staucha und natürlich für jeden, der sich für die Aktivitäten dieser Buch- und Graphikfreunde interessiert, stellt Frau Gisela Klostermann noch einige Schnappschüsse von dieser Veranstaltung zur Verfügung, aufzurufen durch Klick auf obige Fotos.

1 Kommentar:
Ralf Wege hat gesagt …
Das sind doch schöne Erinnerungen an die Zusammenkunft in Meißen. Liebe Frau Klostermann, vielen Dank! Die Fotos machen gleich noch mehr Lust auf das Jahrestreffen in München. Vom 2. bis 4. September 2016 ist in der bayerischen Landeshauptstadt Pirckheimer-Zeit. Nicht vergessen: Anmeldeschluss für das Jahrestreffen ist der 30. Juni. Mehr dazu unter pirckheimer-gesellschaft.org
16. Februar 2016

Samstag, 13. Februar 2016

Rainer Ehrt auf der Leipziger Buchmesse

Die Edition Ehrt wird auf der Leipziger Buchmesse den neuen Titel »FRANZ KAFKA ER« vorstellen. Dieses originalgraphische Künstlerbuch nach Texten von Franz Kafka, welches sich noch im Druck befindet, enthält auf 24 Seiten im Format 24 x 30 cm 24 zweifarbige Serigrafien von Rainer Ehrt. Den Druck übernahm Ajka, Berlin, der bedruckte Leinen-Handeinband wurde von Ursi Schiegnitz, Berlin geschaffen. Die Auflage besteht aus 40 Exemplaren.
Die Edition Ehrt präsentiert sich in Halle 3/E 508.

Leipziger Buchmesse: 17. - 20. März 2016
Buchvorstellung: 19. März, 15:00 Uhr,
Lesecafé Buchkunst und Grafik, Halle 3

Leipzig
Messegelände

Eberhard Hartwig

Malerei

Galerie im Café Canapé
Eberhard Hartwig - Malerei vom 19. Februar bis 17. April 2016

Eröffnung am 19. Februar 2016 um 19.00 Uhr
Café Canapé, Wolfshagener Straße 87 in 13187 Berlin

Freitag, 12. Februar 2016

Der Holzschnitt im Buch

Karl Schmidt-Rottluff
Der Holzschnitt ist die älteste Technik der Buchillustration und fasziniert Künstler bis heute. Seine harten Kontraste von Schwarz und Weiß und die oft reduzierten Formen geben ihm eine besondere Qualität, die vor allem am Anfang des 20. Jahrhunderts eine neue Blüte erlebte.
Das Antiquariat Atlas zeigt im Februar 2016 eine Auswahl illustrierter Bücher aus der Geschichte des Holzschnitts mit Illustrationen von Dürer bis Frans Masereel, darunter eine Holzschittfolge von HAP Grieshaber, die er The Lord's Black Nightingale gewidmet hat. Alle 6 Drucke vom Stock gedruckt.
Vor allem der weniger bekannte Göttinger Holzschneider Johannes Lebek ist mit einem größeren Konvolut vertreten, darunter frühe Studienarbeiten und Entwürfe.

Ausstellung: 17. - 27. Februar 2016

Antiquariat Atlas
Hoheluftchaussee 29, 20253 Hamburg

Kunst und Politik im Einblattdruck / Flugblatt

Präsentation der Einblattdrucke von PalmArtPress mit Wolfgang Nieblich (Herausgeber) und Catharine Nicely (Verlegerin).
In ihrem Vortag stellt Christiane Caemmerer (Staatsbibliothek zu Berlin) das Medium Einblattdruck / Flugblatt in seinem Wandel von der Reformationspropaganda Lucas Cranachs über die futuristischen Manifeste und die Flugblattgedichte Johannes R. Bechers bis zu den Blättern der Kommune 1 mit einem kurzen Ausflug in die Gegenwart vor. Mit dem Projekt bildende Künstler und Autoren im modernen Einblattdruck zusammenzuführen, greifen die Einblattdrucke von PalmArtPress im 21. Jahrhundert die Traditionen dieses frühen publizistischen Mediums auf zu berichten, aufzuklären und zu polemisieren.

Werkstattgespräch: 7. März 2016

Staatsbibliothek zu Berlin
Simón-Bolívar-Saal, Haus Potsdamer Straße

siehe auch Präsentation von Einblattdrucken der PalmArtPess (8.5.2014)

21. Antiquariats-Messe Zürich

Zum 21. Mal findet am ersten Märzwochenende in Zürich die einzige Messe in der Schweiz für wertvolle Bücher, Grafiken, Plakate und Autographen statt - sie wird traditionell von der Vereinigung der Buchantiquare und Kupferstichhändler in der Schweiz (VEBUKU) organisiert. Die 32 Aussteller kommen aus der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden, unter ihnen auch der Pirckheimer Christian Bartsch (Rotes Antiquariat und Galerie).
Diese Antiquariats-Messe versteht sich 2016 als Beitrag zum Dada-Jubiläumsjahr. Buch, Text und Bild waren zentrale Ausdrucksformen der vor hundert Jahren an der Spiegelgasse ins Leben gerufenen künstlerischen Avantgarde-Bewegung. Nicht wenige der Aussteller nutzen die Stunde und bieten hochkarätige Druckerzeugnisse aus dem Zürcher Dada-Umfeld an: Bücher von Hans Arp, Emmy und Hugo Ball, Max Ernst, Francis Picabia, Tristan Tzara und vielen anderen können die Messebesucher an verschiedenen Ständen im Original ansehen und kaufen, während das Kunsthaus Zürich nebenan eine museale Präsentation von Dada-Zeugnissen unter dem Titel „Dadaglobe Reconstructed“ zeigt. Damit die beiden Veranstaltungen beim Publikum gleichermassen zum Zuge kommen, wurde ein Kombi-Eintritt geschaffen.
Balladada – Konzentrate aus einem widerspenstigen Kosmos
Der Beitrag an das Dada-Jubiläumsjahr geht aber noch weiter: Petra Ronner (Musik) und Peter Schweiger (Sprechstimme) werden am Samstag und am Sonntag jeweils nachmittags Messebesucher und Aussteller mit ihrer Performance „Balladada – Konzentrate aus einem widerspenstigen Kosmos“ überraschen. Sie lassen die Klassiker, die Erneuerer und die späten Adepten des Dadaismus lautstark und sprachgewaltig erklingen. Mit Texten, Manifesten und Lautmalereien von Paul Scheerbart, Hugo Ball, Walter Serner, Richard Huelsenbeck, Kurt Schwitters, Gerhard Rühm und anderen.

Messe: 4. - 6. März 2016

Vortragssaal des Kunsthauses
Zürich

Donnerstag, 11. Februar 2016

Die Häschenschule

Fritz Koch-Gotha, Ill. (Ausschnitte)
»Die Häschenschule«
Alfred Hahns Verlag, 1924
Die Hasen, spätestens seit Albrecht Dürer hoppeln sie über Leinwände und Buchseiten, aber besonders lieben sie die saftigen grünen Bilderbuchwiesen. Zu den bekanntesten und beliebtesten Langohren gehören Lehrer und Schulkinder der Häschenschule, die der Zeichner Fritz Koch-Gotha (eigentlich Friedrich Koch, 1877–1956) zusammen mit dem Textautor Albert Sixtus (1892–1960) schuf. Seit der Erstausgabe von 1924 ist dieser Bilderbuchklassiker fast ununterbrochen im Handel erhältlich und fand Millionen Leserinnen und Leser aller Altersstufen. Seine Langlebigkeit verdankt das Buch der künstlerisch gekonnten, humoristischen Darstellung einer traditionellen Dorfschule, bei der Koch-Gotha romantische Verklärung mit freundlicher Parodie und sanftem Spott erfolgreich verbindet. Die Ausstellung zeigt neben unterschiedlichen Buchausgaben das Manuskript, Originalzeichnungen und die Deckelbildentwürfe und wird von einem umfangreichen museumspädagogischen Begleitprogramm für Familien und Schulen umrahmt.

Ausstellung: 21. Februar - 15. Mai 2016

è
Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Katharina Kippenberg

Die Autorin Sabine Knopf aus Leipzig war am 10. Februar Gast der Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt „Willibald Pirckheimer“ (eine der Pirckheimer-Gesellschaft nahestehende Vereinigung) und stellte im Literaturhaus Magdeburg mit Katharina Kippenberg (1876-1947) eine faszinierende und für ihre Zeit außergewöhnliche Frau vor, über die 1913 schon Oskar Kohnstamm schrieb „Im übrigen ist sie die intellectuell begabteste Frau, die mir je vorgekommen ist, auch von grossem Feingefühl und Ernst in der Ergründung der Dinge des Lebens, der Kunst und der Philosophie.“
Sabine Knopf, Foto © Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt „Willibald Pirckheimer“
Katharina Kippenberg arbeitete im Insel Verlag in Leipzig mit. 1914 engagierte sie sich im Ausstellungskomitee der von Ludwig Volkmann organisierten „Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik“ (Bugra) 1914 in Leipzig, wo sie die Unterabteilung „Buchillustration“ innerhalb der Sondergruppe „Die Frau im Buchgewerbe und in der Graphik“ leitete und sich intensiv um eine umfangreiche Beschickung der Ausstellung auf buchkünstlerisch hohem Niveau bemühte.
Während des Ersten Weltkrieges musste sie aufgrund kriegsbedingter Abwesenheit ihres Mannes sogar die Verlagsleitung übernehmen. Am 5. Mai 1918 erhielt sie für den Insel Verlag Prokura und wurde 1922 dessen Kommanditistin.
Ihr Hauptaugenmerk richtete sie auf die Förderung junger deutscher Dichter, wie ab 1916 Johannes R. Becher, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte, und seit Anfang der 1930er Jahre Edzard Schaper. Besonders widmete sie sich dem Werk des zum Insel Verlag gestoßenen Rainer Maria Rilke, der einer der wichtigsten Autoren des Verlags wurde und der sich nicht zuletzt durch den Arbeits- und persönlichen Kontakt zu ihr dem Verlag sehr verbunden fühlte.
Indem Sabine Knopf mit ihrem Bildvortrag ein anschauliches Bild dieser Frau als eine Verlegerin mit Format zeichnete, gelang es ihr zugleich, eine besondere Blütezeit der Leipziger Verlags- und Kulturgeschichte lebendig werden zu lassen.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Arno Mohr und seine Schüler

Die Anfang Februar eröffnete Arno-Mohr-Ausstellung der Galerie der Berliner Graphikpresse hat sich zu einem richtigen Besuchermagnet entwickelt. Ein Höhepunkt ist Mohrs großartiges Pastell "Künstlerkneipe", hier auf einem Foto von Holmsohn, dem eine Kabinett-Ausstellung im Dezember 2015 gewidmet war.
Gelegenheit zur Besichtigung der laufenden Ausstellung gibt es noch bis zum 11. März.

Ausstellung: 4. Februar - 11. März 2016

è Galerie der Berliner Graphikpresse
Silvio-Meier-Str. 6
10247 Berlin

Heinrich Vogeler

In der Societät Rostock maritim ist ab heute die Ausstellung „Heinrich Vogeler-Visionär und Revolutionär" zu sehen. Der Schriftsteller Michael Baade, der übrigens heute Geburtstag hat, eröffnete die Ausstellung und präsentierte vor über 100 Besuchern die von ihm gesammelten Werke in der Societät. Er erläutert biographische und historische Hintergründe der ausgestellten Werke. Anschließend spricht er über Heinrich Vogelers Sohn, den Philosophen Professor Dr. Jan Vogeler und liest aus dem Buch "Von Moskau nach Worpswede".
Der Auswanderer Heinrich Vogeler war nicht nur deutscher Maler, Grafiker, Architekt und Designer, sondern auch Pädagoge, Schriftsteller und Sozialist. Gezeigt werden Radierungen und Zeichnungen von Heinrich Vogeler, Worpswede.
Sehr erfolgreich war Vogeler mit seinen zeichnerischen Werken: Im 1896 gegründeten Eugen Diederichs Verlag übernahm er Illustrationsaufgaben und arbeitete für die literarische Zeitschrift Die Insel – ab 1901 der Insel Verlag. Die Insel wurde 1899 von Otto Julius Bierbaum, Alfred Walter Heymel und Rudolf Alexander Schröder als literarische Monatszeitschrift mit Buchschmuck und Illustrationen in München gegründet. Sie zeigte die ästhetischen Vorstellungen der bürgerlichen Reformbewegung im wilhelminischen Deutschland auf und sollte die deutsche Buchkunst erneuern, die im 19. Jahrhundert auf ein tiefes Niveau gefallen war. Vogeler wurde für die künstlerische Gestaltung der Zeitschrift und der Bücher des Verlags gewonnen; er entwarf Illustrationen, Vignetten, Zierleisten und Bucheinbände, um sie mit dem literarischen Inhalt zur ästhetischen Einheit zu verbinden. Zu den ersten Veröffentlichungen des Verlags gehörte sein illustrierter Gedichtband Dir und die Mappe mit Radierungen An den Frühling sowie die Illustrationen zu Oscar Wildes Märchen. Die Nähe zur englischen Zeichen- und Buchkunst Aubrey Beardsleys und zur Arts and Crafts-Bewegung ist offensichtlich.

Eröffnung: 10. Februar 2016
Ausstellung: 11. Februar - 10. April 2016

Societät Rostock maritim
Rostock, August-Bebel-Straße l

Lithografiewerkstatt zu verkaufen

Komplett eingerichtete sofort arbeitsfähige Lithographiewerkstatt mit über 50 Lithografiesteinen unterschiedlichster Größe, sämtlichen Verbrauchsmaterialien und Krause-Andruckpresse (Tischbreite 64 cm) um 1900 im Top-Zustand. Die gepflegte kleine Werkstatt befindet sich zentral in Berlin und ist voll betriebsfähig, ist noch in Benutzung.
Es ist vorerst beabsichtigt, die Werkstatt komplett zu veräußern. Konkrete Preisvorstellungen bestehen bisher noch nicht. Sollten Sie in der Lage sein, mir ein Preisangebot unterbreiten zu können, so stehe ich dem aufgeschlossen entgegen. Bei Bedarf erhalten Sie auch noch weitere Fotos und Informationen per Mail.
(Bernd Friedrich)

Dienstag, 9. Februar 2016

Weg damit

Am 28. Januar beschäftigte sich wieder einmal ein Feuilleton in der "ZEIT" mit der angeblichen Wertlosigkeit von Büchern. Ein Artikel, der sicher für viele, wahllos zusammengetragene private Buchbestände von Lesern zutrifft, im ersten Moment eventuell auch melancholisch stimmt, für den Bibliophilen und Sammler der Pirckheimer-Gesellschaft am Thema jedoch vorbeigeht und das Problem zu oberflächlich behandelt. Der Beitrag steht unter dem Titel "Unsere Bücher sind nichts mehr wert. Warum trennen wir uns nicht einfach von ihnen? Michael Allmaier bestellt den Entrümpler."
Da wird der "Büchermann" angeführt, der mit Postwurfsendungen behauptet, Bücher, kaputte Uhren und anderes Unnützes zu entrümpeln, der aber in Wirklichkeit häufig gutes Geld mit dem "alten Krempel" macht, oder ein sogenannter "Antiquar", der Bücher für wenige Cent ankauft und das mit unseriösen Angeboten im Internet begründet, so als gäbe es nicht auch ehrliche Antiquare, die durchaus den Wert alter Ausgaben zu schätzen wissen und diese auch zu einem adäquaten Preis ankaufen. Es mag sein, dass in der Bibliothek des Autors "auch reichlich Selbstbetrug" und "Bildungsprotzerei" steckt, wie er selbst sagt, aber eine solche Aussage auf jede Privatbibliothek zu übertragen und damit auf lang gewachsene und gezielt zusammengetragene Sammlungen von echten Bibliophilen zu erweitern, ist falsch. Und hier muss der Pirckheimer deutlich widersprechen!
Der Artikel stimmt, zu ende gelesen, jedoch auch einen wahren Bücherfreund wieder milder, denn die ursprüngliche Aussage "Weg damit. Unsere Bücher sind nichts mehr wert" wird dann doch noch stark relativiert. Der zum Ausmisten gerufene "Büchermann" entpuppt sich selbst als Bücherfreund, an seiner Seite die Tochter des Buchgestalters Willy Fleckhaus, und dieser "Büchermann" versteht sich als jemand, der versucht, das Buch vor der Vernichtung, oder wie der Autor sogar argwöhnte, vor dem Schreddern zu Katzenspreu" zu bewahren. Das Buch bleibt also letzten Endes auch in diesem Feuilleton ein bewahrenswertes Kulturgut, auch wenn es für die Bilbliothek des Herr Allmaier nutzlos, oder wie er sagt, wertlos, geworden ist.
(ad)

Artikel hier lesen: zeit.de/.../buechermann

Shakespeare topaktuell

Desdemona von Alice Wellinger
Im Shakespeare-Jahr 2016 wurde ein Crowdfunding-Projekt gestartet, welches es verdient, hier vorgestellt zu werden.
Der Schweizer Autor Bruno Blume erzählt 5 späte Tragödien von Shakespeare neu und diese 5 Geschichten werden von 5 Künstlerinnen, gewaltig illustriert, im schlichten Layout im kwasi verlag herausgegeben und sollen einzeln oder zusammen im Geschenk-Schuber erhältlich sein.
Die Figuren und Themen, der Biss und der Witz der Shakespearschen Dramen sollen erhalten bleiben, das Sperrige des viktorianischen Theaters und die altertümliche Sprache aber wegfallen und Platz machen für eine flüssige Erzählung in fünf modernen Prosafassungen.
Als Illustratore beteiligen sich an diesem Projekt Anke Feuchtenberger (D) - König Lear, Jacky Gleich (D/CH) - Macbeth, Susanne Janssen (F/D) - Hamlet, Alice Wellinger (A) - Othello und Pascale Küng (CH) - Timon von Athen.

... weitere Informationen hier

Sonntag, 7. Februar 2016

... ein erster Kalender für 2017

Rainer Ehrt vermeldete heute auf Facebook "Gerade fertig: Bildkalender zum Reformationsjubiläum 2017".
In einem Album dokumentiert Ehrt den Schaffensprozess und erste eindrucksvolle Bilder dieses Kalenders in 15 Fotos. Sofern man dort angemeldet ist und sich zu den Followers von Rainer Ehrt auf Facebook zählen kann, kann dieses Album zum Kalender hier eingesehen werden.

Johannes Trojan - Ein Buchautomat

Das Konzept des Automatenbuchs stammt nicht von Reclam, wie im vorigen Post angeführt - Ulrich Goerdten fand in der Nationalzeitung von 1891 einen Hinweis von Johannes Trojan über einem Buchautomaten, mit welchem bereits die „Zehnpfennig-Bibliothek“ vertrieben wurde:
"Ein Kind hatte, wie mir erzählt wurde, auf einer Schulpartie in Hakenfelde bei Spandau aus einem Automaten gegen den üblichen Einwurf von zehn Pfennigen ein Büchlein gezogen, das Liebesgeschichten enthalten sollte. Die Sache interessirte mich. Ich hatte noch nie gehört, daß der Automat überhaupt Literatur ausscheidet; außerdem erschien es mir wünschenswerth, zu erfahren, welcher Art von Literatur der Inhalt jenes Büchleins wohl angehöre. Daher versuchte ich, es mir zu verschaffen und das gelang mir. Das kleine Buch ist Nr. 5 der „Zehnpfennig-Bibliothek“, welche im automatischen Alleinvertrieb der Aktiengesellschaft für automatischen Verkauf sich befindet. Es führt den Titel „Aus Bädern und Sommerfrischen“ und enthält fünf Humoresken, welche von E. Wengraf, Kapff-Essenther, L. Ungar, O. Justinus und Bertha Katscher verfaßt sind. Ich will sogleich sagen, daß alle diese fünf Sachen, wie auch jeder schon aus den Namen der drei Verfasser und zwei Verfasserinnen folgern wird, durchaus harmloser Natur sind. Es ist nichts dabei, was an das grünste Deutschland, ja nicht einmal etwas, das an Ibsen erinnert, der doch gegenüber den am weitesten auf dem Gebiet des Realismus Vorgeschrittenen bereits als „unbedarwter“ Waisenknabe erscheint. Es ist leichter, anspruchsloser Humor und zum Theil ganz nett sogar. Besonders die Geschichte von O. Justinus, welche sich „Die zerstreute Familie“ betitelt, ist drolliger Art und lustig zu lesen. Allerdings handeln einige dieser Geschichten von Liebe, ich kann aber durchaus nichts Gefährliches darin sehen, daß Kinder, auch wenn sie noch den unteren Schulklassen angehören, dergleichen lesen. Wie früh werden unsere Kinder auf dem Gymnasium schon mit den rührenden Liebschaften des Pyramus und der Thisbe, der Hero und des Leander bekannt gemacht! Ja, früher schon werden sie in die „Verhältnisse“ des Vater Zeus eingeweiht, die denn doch mehr oder weniger bedenklicher Natur sind. Vom moralischen Gesichtspunkte aus also habe ich gegen diesen Literaturvertrieb durch den Automaten, wenn alle anderen Nummern des Verlages ebenso harmlos sind, wie diese Nr. 5, nicht das Geringste einzuwenden. Ja, es erscheint mir in hohem Grade anerkennenswerth, daß für 10 Pfennige eine solche Menge leichten, unschädlichen Humors geliefert wird. Das Eine, was ich nicht begreife, ist unsere heutige Jugend. Wäre es uns in meiner Jugendzeit eingefallen, uns für zehn Pfennige, wenn wir sie gehabt hätten, von Automaten, wenn solche damals vorhanden gewesen wären, humoristische Literatur liefern zu lassen? Nein, gewiß nicht! Wir hätten uns immer nur an diejenigen Automaten gehalten, welche Chokolade oder Bonbons hergaben und nur diese für reell erachtet. Lieber Himmel, was für Genüsse konnte man sich damals schon verschaffen für einen Silbergroschen, wenn man ihn hatte! Man hatte die Wahl zwischen Zuckerkant, Gestenzucker, Reglise, Süßholz, Zündhütchen und Knallgummi. Alle diese Dinge schätzten wir damals höher als geistige Genüsse. Waren wir darum schlechter oder besser als die heutige Jugend ist? Ich fürchte, wir waren sehr viel schlechter. Wir hatten keinen Sinn für Humor und für die Literatur überhaupt. Darum ist auch aus uns nichts Rechtes geworden."
(Johannes Trojan, National-Zeitung, 7. Juni 1891, Morgenausgabe, 1. Beiblatt, S. 2)

2 Kommentare:
 Peter Verheyen hat gesagt …
Tolles Thema, und gibt noch mehr dazu.
Beide (vielleicht) leider auf Englisch...
Eher historische
Künstlerbücher und Kits

07. Februar 2016

 Abel Doering hat gesagt...
In diesem Zusammenhang ist auch diese Idee interessant, ein Automat, der Kurzgeschichten nach Bedarf druckt: sueddeutsche.de/...lesomat
08 Februar, 2016
Löschen

Kultur aus dem Automaten

Soeben wurde in Automaten und ausgewählten Buchhandlungen das Heft Schöner Lesen 149 "Doris Wirth - Kinderspiele", illustriert von Petrus Akkordeon, neu eingestellt.
Die Leseheftreihe Schöner Lesen des Independent-Verlags SuKuLTuR, deren erste Ausgabe 1996 erschien, wurde im Dezember 2003 mit jeweils fünf verschiedenen Ausgaben in Automaten angeboten. Bis dahin konnte man an diesen Automaten nur Weingummi, Schokoriegel, Marmorkuchen und sonstiges Naschwerk erwerben, seitdem Dank dieser lobenswerten Initiative auch wohlfeile Literatur. Zunächst an Süßwarenautomaten in Bahnhöfen in Nord- und Westdeutschland, seit 2006 auch in einem ersten reine Leseheft-Automaten auf der Insel Sylt, ein Konzept, welches bekanntlich von Reclam 1912 mit den sogenannten Automatenbüchern entwickelt wurde*, wiederbelebt auch 1994 im Buchomaten von Jürgen Wölbin. Und, noch immer bin ich begeistert von der Idee des Petrus Akkordeon auf der 2. artbook.berlin, winzige Original-Zeichnungen aus seiner Feder in Ü-Eier-Hüllen mittels eines kleinen Kaugummiautomaten für wenige Cent anzubieten - so findet Kunst ihre Enthusiasten.
2011 wurde der SuKuLTuR Verlag verdientermaßen mit dem V.O. Stomps-Förderpreis der Stadt Mainz für seine kleinverlegerische Leistung ausgezeichnet.

ISBN: 978-3-955660-54-3
Preis: 2 €

*diese Aussage muss korrigiert werden, siehe Johannes Trojan - Ein Buchautomat

Samstag, 6. Februar 2016

Herzlichen Glückwunsch zum 65sten

Foto: privat
Heute wird einem Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft zum Geburtstag gratuliert, welches zwar nie eine Vorstandsfunktion innehatte, der aber dessen ungeachtet zu den aktivsten Mitgliedern dieser Bibliophilen-Vereinigung gehört. Nicht nur durch die Organisation von Veranstaltungen und seine Öffentlichkeitsarbeit für die Pirckheimer hat er sich wie kaum ein anderer für diese Bibliophilen-Gesellschaft eingesetzt, wir alle profitieren von seinen intensiven Kontakten zu Künstlern und seine fundierten Artikel über seine Sammlungen, z.B. zu Günter Kunert, Gerhard Goßmann, E.T.A. Hoffmann, Erwin Strittmatter, Christoph Meckel oder Wolf Biermann, zu seinen Erstausgaben, Autographen usw. sind immer ein Gewinn.
Man findet ihn auf allen wichtigen Lesungen in der Umgebung von Frankfurt/O und Berlin, beim BBA, auf Konzerten von Renft und anderen Rockgrößen, bei Ausstellungseröffnungen und der E.T.A Hoffmann-Gesellschaft und es sei ihm zu seinem heutigen Ehrentag zuallererst gewünscht, dass er sich diese Energie erhalten möge!

Nachlese: 55. Stuttgarter Antiquariatsmesse

Hier noch einige Fotos von Ursula Saile-Haedicke von der vor einer Woche zu Ende gegangenen Messe. Die Fotos können hier oder durch Klick auf die Thumbnails aufgerufen werden.

Donnerstag, 4. Februar 2016

Büchersammler in der FAZ

Es begann am 13. August 2015. Die FAZ veröffentlicht ein Feuilleton unter dem Titel "Hungrig auf neue alte Bücher" über Reinhard Wittmann, dessen erklärtes Ziel es ist, ein Viertel der in der Aufklärungszeit publizierten Romane in seine Sammlung aufzunehmen. Es folgten in einer neue eingerichteten Rubrik "Büchersammler" unter der Überschrift "Verstehen ist etwas sehr Relatives" ein Feuilleton über die Bilderbuch-Bibliothek der Professorin für Musisch-Ästhetische Erziehung, Gundel Mattenklott, die wie die langjährige Vorsitzende der Berlin-Brandenburger Ortsvereinigung der Pirckheimer, Ursula Lang, seit Jahrzehnten Kinderbücher sammelt und damit wildesten Kinderträumen Platz macht. Unter "Büchersammler III" wurde der Kölner Arzt und Autor Wolfgang Geisthövel vorgestellt, der nach eigenen Angaben kein Reisebüro braucht, denn er geht mit dem Kopf durch die Welt und versammelt in seiner Bibliothek Bücher, von Homers Odyssee bis zur heutigen Reiseliteratur, in Erstausgaben. Die Feuilleton-Rubrik änderte am 23. Oktober 2015 Ihre Bezeichnung: "Ein Museum des Exils" berichtet über die Sammlung von Thomas B. Schumann, der, angeregt durch einen Besuch bei Katia Mann, Literatur der zwanziger Jahre, des Expressionismus und des Exils zusammenträgt und am 25. Januar 2016 findet sich ein Beitrag über den "Büchersammler Lagerfeld" unter dem Bonmot "Ich suche auch Sachen, die ich nicht suche". Dieser Artikel wird von der FAZ frei zugänglich geschaltet und ist hier einzusehen.
Karl Lagerfeld mit einer Wochenration Lesestoff in der Buchhandlung „L7“ in Paris
© PICTURE-ALLIANCE
Es bleibt zu hoffen, dass diese Feuilleton-Reihe fortgeführt wird. Bislang war unter den Vorgestellten noch kein mir persönlich bekannter Büchersammler, deshalb wünscht man sich natürlich, dass man dort auch einmal einen Bibliophilen findet, der nicht ohnehin bereits eine gewisse Berühmtheit hat, sondern von der Öffentlichkeit unbeachtet seinem Hobby Büchersammeln frönt, so wie es die meisten Büchersammler und auch die Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft tun.

Mittwoch, 3. Februar 2016

Einübung ins Paradies

Seit Juni 2015 drucken Walter Fischer und ich in der Grafischen Werkstatt des Museums der Arbeit das sensationelle 12. Werk der Edition Die Holzschnittbücher mit originalen Holzschnitten der Leipziger Gruppe augen:falter: Inka Grebner, Urte von Maltzahn-Lietz, Gerlinde Meyer, Franziska Neubert, Julia Penndorf, Nadine Respondek-Tschersich, Petra Schuppenhauer und Katja Zwirnmann.
Franziska Neubert
Die bisher unveröffentlichte Erzählung von Ingo Schulze schildert aus der Sicht einer Besucherin die Geschichte und Atmosphäre des Berliner Tierparks: „Hier hecheln keine Jogger herum, kein Radfahrer schießt vorbei, dieser Ort eignet sich weder für Geschäftsessen noch für Betriebsfeiern. (…) Der Tierpark erzeugt in mir mehr und mehr ein Gefühl der Schwerelosigkeit, des Behütetseins, als gehörte ich dazu.“ Die augen:falter illustrierten den Text mit je einem farbigen und einem schwarz-weißen Holzschnitt.[...]
Petra Schuppenhauer
Der Text entstand auf einer Linotype-Setzmaschine im Museum für Druckkunst in Leipzig, [...] Der aufwendig in Linol geschnittene dreifarbige Schutzumschlag mußte aufgrund seiner Größe von Thomas Siemon, ebenfalls Leipzig, gedruckt werden. Das gesamte Werk ist somit auch eine Hommage an die Zeit des Buchdrucks, der nur noch in wenigen Werkstätten ausgeübt wird. [...]
(Klaus Raasch in seinem Blog SchnittStellen)

Vernissage: 18. Februar 2016, um 18 Uhr 
Die augen:falter stellen sich und ihr Projekt vor, Petra Schuppenhauer präsentiert die Vorzugsausgabe des neuen Buchs, der Schauspieler Stephan Möller-Titel liest aus dem Werk. 
Ausstellung 19. Februar – 16. April 2016

Büchergilde
Besenbinderhof 61 · 20097 Hamburg

Lesung mit Ingo Schulze: 22. Februar 2016, um 19 Uhr

Museum der Arbeit
Wiesendamm 3 · 22305 Hamburg

Buch des Monats

Ich hätte Nein sagen sollen, oder dass ich etwas vorhätte

Das Buch des Monats "Hermann Harry Schmitz: Die Bluse" widmet sich einer besonderen Ausgabe der Tragikomödie ‚Die Bluse‘ von Hermann Harry Schmitz, die 1914 posthum im Band ‚Das Buch der Katastrophen‘ erschien. Schmitz setzt mit großem Witz und gutem Blick für das Schrullige des Alltags einen Blusenkauf in Szene, der sich Seite für Seite zu groteskem Unheil steigert. 
Alexandra Engelberts visualisiert den Text mit Elementen der experimenteller Typografie und der konkreten Poesie und schafft in der Ausgabe aus dem Anabas-Verlag von 1998 ein Feuerwerk aus Bild und Text, das einfach gute Laune macht.

Buch des Monats: 5. Februar 2016, 14 Uhr
Eintritt: 4 Euro, Mitglieder: 2 Euro

è Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach