Donnerstag, 26. Februar 2009

Arno Mohr (1910 - 2001)

Ausstellung “Arno Mohr - Malerei und Druckgraphik”

Bertolt Brecht, Radierung
Mit dieser Ausstellung möchte die Galerie der Berliner Graphikpresse, ein Jahr vor seinem 100. Geburtstag, an den bedeutenden Berliner Zeichner und Graphiker Arno Mohr erinnern, dessen Werk und Wirken als Lehrer ganze Generationen Berliner Künstler nachhaltig beeinflußt hat. Seine meist dem alltäglichen Leben entnommenen Sujets setzte er mit klaren Linien ins Bild, der nicht selten humoristische Ton seiner Arbeiten erfreut sich noch immer großer Beliebtheit beim kunstinteressierten Publikum. Seine zahlreichen Porträts von Künstlerkollegen und Freunden wie Bertolt Brecht und Helene Weigel bilden einen weiteren wichtigen Themenkreis in seinem Schaffen. Auch als Illustrator (beispielsweise für Erwin Strittmatter) machte sich Mohr einen Namen.
Es wird in der Ausstellung neben einigen Malereien (Acryl auf Leinwand) und einer Reihe von Pastellen die gesamte Bandbreite des graphischen Schaffens von Arno Mohr gezeigt, der Radierung, Lithographie und Holzschnitt gleichermaßen vollendet beherrschte.

Bücher und Kataloge können vor Ort erstanden werden.

10. Februar bis 14. März 2009

è Galerie der Berliner Graphikpresse
Gabelsbergerstr. 6
10247 Berlin

Buch des Monats

Goethes "Der Zauberlehrling" – ein Künstlerbuch von Anja Harms, vorgestellt in der Reihe "Buch des Monats" des Klingspor Museums Offenbach.
anja harms, »goethe · der zauberlehrling«,  (c) Anja Harms
Goethes Gedicht inspirierte è Anja Harms, eine der Protagonistinnen zeitgenössischer Buchkunst, zu einem "zauberhaften" Buchobjekt, das sich zu Bild-Text-Flächen und zu weißen Kammern, die hinter schwarzen Wänden Zauberzeichen verbergen, entfalten und aufstellen läßt. Die Künstlerin wird anwesend sein.
18 x 33 cm, Linolschnitt, Collage, Schlagbuchstaben in Pappe. Handsatz, Nyloprint, Buchdruck, 44 Seiten. Zweiseitiges Leporello aus dreifach genuteten Bögen (Altarfalz), bedruckte Gewebedeckel, Buch in Kassette 25 Exemplare, erschienen zur Buchmesse 2008.

Buch des Monats am Freitag, 6. März 2009, 14 Uhr Eintritt: 2,50 Euro, Mitglieder: 1,50 Euro

è Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Donnerstag, 19. Februar 2009

Polens historische Schätze

Das Nationalinstitut Ossolineum zu Gast in Wien

Polens historische SchätzeDie Geschichte und Identität Polens sowie die historischen Beziehungen zu Österreich stehenim Mittelpunkt dieser Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Gezeigt werden Schätze aus der Sammlung des Nationalinstituts Ossolineum, – wertvolle Bücher, Handschriften, Urkunden, Grafiken und Münzen aus mehreren Jahrhunderten – die die wechselvolle Geschichte Polens von der Monarchie über die Weltkriege und den Kommunismus bis zur Gegenwart dokumentieren.
Gegründet wurde das Ossolineum im Jahr 1817 von dem polnischen Adeligen, Gelehrten und Bibliophilen Joseph Maximilian Graf Ossolinski (1748–1826), seit 1809 Präfekt der Hofbibliothek in Wien. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das Ossolineum zum Speicher und Verwalter des polnischen Gedächtnisses durch die Sammlung einmaliger Bibliotheks- und Museumsbestände, vor allem Polonica. Die Bestände wurden nach 1945 zwischen Lemberg und Breslau aufgeteilt. Ein Teil davon befindet sich heute in der Lemberger Stefanyk-Bibliothek der Nationalen Akademie der Wissenschaften, aus der auch einige der Exponate der Ausstellung stammen.

Ausstellung vom 27. Februar bis 29. März 2009
im Prunksaal der
è Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1
1010 Wien
Tel. (+43 1) 534 10-270

Mittwoch, 18. Februar 2009

Neue Bücher von Dieter Goltzsche

Neue illustrierte Bücher von Dieter Goltzsche, getrüffelt mit Aquarellierung

zum Vergrößern bitte anklicken

Unser Mitglied, der Berliner Maler und Graphiker Dieter Goltzsche illustriert seit Jahrzehnten Bücher. Schon 1973 versah er Zaubersprüche, eines der Hauptwerke von Sarah Kirsch, mit Zeichnungen. Im vergangenen Jahr erschien wiederum ein Buch von Sarah Kirsch mit Illustrationen von Goltzsche: Sommerhütchen. Göttingen: Steidl Verlag, 2008. 159 S. Halbleinen. 18 Euro. ISBN: 3-86521777-X. Ein heiter-melancholisches Tagebuch eines Sommers, den Sarah Kirsch wie eh und je in ihrem Haus an der Nordsee verbrachte. Es ist ein Buch vom Leben in Garten und norddeutscher Landschaft. Dieter Goltzsche hat dazu 23 schöne Zeichnungen gestellt, Garten- und Landschaftstücke sowie Genrehaftes mit der Dichterin vor Wanduhr, mit Katze, am Laptop, beim Spaziergehen und so weiter.

Das fast gleichzeitig erschienene zweite illustrierte Buch stammt von dem jüngeren Lyriker Ralf Meyer (Jg. 1970) – ein Zyklus erotischer Gedichte: Wiederstedter Elegien. Pappband mit Deckelillustration. Halle/S.: Mitteldeutscher Verlag, 2008. 80 S. 16 Euro. ISBN 978-3-89812-581-9. Der Titel spielt auf Goethes berühmte Römische Elegien an. Inspiriert ist das Buch aber vor allem von Novalis, der in Wiederstedt seine Kindheit verbrachte. Im Wiederstedter Park entwickelt sich ein Liebesverhältnis, das delikaterweise nur solange anhält, wie das lyrische Ich die Geliebte zu besingen weiß. Goltzsche hat dazu eine Vielzahl von Aktstudien, Stilleben und sparsam angedeutete Parkszenerien gezeichnet.

Für Freunde des schönen Buches bietet Prof. Dieter Goltzsche (Scharnweberstraße 55, 12587 Berlin) beide Bücher in Vorzugsvariante an: Sarah Kirsch mit aufwendiger Aquarellierung des Frontispizes zum Preis von 90 Euro und Meyer mit farbiger Einzeichnung für 45 Euro (jeweils zuzüglich Versandkosten).

Dieter Goltzsche begeht in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Unter mehreren Ausstellungen ist der Überblick über Arbeiten zur Literatur im Tucholsky Museum Rheinsberg hervorzuheben. Näheres wird im Mai bekanntgegeben unter: è siehe hier.

Furtwängler-Ausstellung in Berlin-Dahlem

Friedrich Nietzsche - Alles seine Frauen, Forster Press 1984 und Privat Presse Berlin 2009Der Graphiker Felix Martin Furtwängler gehört zu den namenhaften Buchkünstlern Deutschlands. Herbert Kästner hat sein Werk in den Marginalien, Heft 168, 2002 ausführlich vorgestellt. Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin veranstaltet eine Ausstellung aus seinem Gesamtwerk.
Zur Ausstellung erscheint ein sehr schönes (kostenloses) Heft mit vielen Abbildungen von Furtwängler und ein bilderloses von der Bibliothek. Ein neuer großer Katalog ist für Herbst angekündigt.

1. April bis 5. Juni 2009
Montag bis Freitag von 9 - 20 Uhr

è Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
Garystraße 39
14195 Berlin

Dienstag, 17. Februar 2009

Pressendrucke nach 1945 und illustrierte Bücher

Ausstellung aus der Sammlung unseres Mitglieds Klaus Nowak

Zu meiner Jugendzeit war in Ermangelung von Fernsehen und dem nötigen Kleingeld für Kino und Kunst die Information durch ein Buch immer möglich, dazu häufig kostenlos. Verstärkt wurde meine Beziehung und Liebe zum Buch und zur Illustration während meiner ersten Lehrzeit als Buchdrucker. In der Provinz, in einem handwerklich orientierten Betrieb in dem der eine oder andere fehlende oder defekte Buchstabe der Plakatschrift aus Holz neu geschnitten werden mußte oder schnell noch eine Vignette für das Festprogramm in Linol geschnitten wurde. Nach Wanderjahren, während meines Studiums in Berlin, begann ich in den sechziger Jahren mit dem Sammeln einzelner Drucke, bei denen meistens der Preis entscheidender war, als die Qualität. Die Sammlung hat sich also nach und nach aus bescheidenen Anfängen heraus entwickelt und umfasste zunächst Holzschnitt illustrierte Bücher und Einblattdrucke. Dazu kamen sporadisch und je nach Finanzlage, Vorzugsausgaben mit beiliegender Originalgraphik aus denen sich dann eine Sammlung mit Druckgaphik verselbstständigte. Schon während meines Studiums an der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe war ich in Buchverlagen tätig. Somit war ich in der glücklichen Lage, fast vierzig Jahre lang mein Hobby und den Beruf annähernd zu verbinden. Hilfreich war auch die Mitgliedschaft in bibliophilen Gesellschaften, die mir häufig einen Vorsprung an Informationen beim Erwerb diverser Künstlerbücher verschafften.
Nicht zu unterschätzen beim Kauf schöner Buchausgaben ist die Büchergilde Gutenberg, schon 1924 vom Bildungsverband deutschen Buchdrucker gegründet. Sie bürgt für sorgfältige Typographie und steht für eine gediegene und individuelle Ausstattung und Qualität, wie einige Exponate beweisen mögen. Der Gang durch sechzig Jahre Buchgeschichte sollte aufzeigen, was an Ideen in der Buchproduktion in dieser Zeit verwirklicht wurde. Ich würde mich freuen, wenn das gelungen ist und Sie neugierig auf mehr „Buchkunst" geworden sind.

Klaus Nowak

Ausstellung
26. Februar bis 28. März 2009
è Kreisbibliothek Eutin
Schloßplatz 2
23704 Eutin

Montag, 16. Februar 2009

Max Schwimmer

Arbeiten auf Papier und Buchillustrationen

Weibliches Hüftstück mit Hut im LinksprofilMax Schwimmer wurde 1895 als Sohn eines Buchbinders in Leipzig-Lindenau geboren. Nach der Volksschule besuchte er ein Lehrerseminar und lehrte danach wenige Jahre im Erzgebirge. 1920 ließ er sich in der Leipziger Universität als Student der Philosophie und Kunstgeschichte immatrikulieren.
__ Schon sehr früh malte und zeichnete er. Erste Prägung waren die Illustrationen von Menzel zu Franz Kuglers Geschichtswerk „Friedrich der Große". Max Schwimmer war als Autodidakt ein leidenschaftlicher Künstler. In seinen Studienjahren saugte er das Kunstleben der frühen Zwanziger Jahre in sich auf. Er malte und zeichnete fürs linke Kabarett, unterlag dem Einfluss der Expressionisten bis hin zu Dada.
__ Sein erstes illustriertes Buch von 1924 zeigt Zeichnungen im Geiste von George Grosz. Ein Aufenthalt in der Sommerakademie Ischia bei Hans Purrmann brachte ihm wichtige malerische Erkenntnisse. Manet bis Matisse waren jetzt seine Götter; als Zeichner liebte er Toulouse-Lautrec. Die Existenzversuche in Leipzig waren immer sehr schwierig. Mit seiner Frau Eva in Berlin Boden zu gewinnen, gelang nicht. 1926 konnte er - bis zu seinem Rausschmiss in der Nazizeit -an der Leipziger Kunstgewerbeschule unterrichten. Er musste noch als 50-jähriger Militärdienst tun. 1943 heiratete er Ilske. Ihre Leipziger Wohnung wird ausgebombt. Seit 1944 schon arbeitete er an Goethes „Tagebuch". Unfassbar, diese Leichtigkeit in diesen Jahren. Nach 1945 gelang es ihm, sich zu etablieren. Bei großer politischer Zukunftsbereitschaft und Hoffnung wurde er dennoch in den 1950er Jahren als Formalist gegeißelt. Seine literarischen Interessen übertrug er auf seine Freunde und Schüler. Früh erfuhren wir von Benn, Joseph Conrad und immer wieder Goethe. „Deutschland - Ein Wintermärchen" von Heinrich Heine war dann mit seinen Zeichnungen auch Kritik an den neueren deutschen Zuständen.
__ Der Charme seiner Illustrationen, die wie von Frankreich hergeweht kamen, war auch eine große Lebenshilfe in den tristen Nachkriegsjahren. Hermann Hesse schrieb ihm: „Dem schmett-lingsleichten, so graziösen, wie souveränen Linienspiel ihrer Zeichnung zu folgen, ist Freude und Trost. Möge viel von der Freude und Heiterkeit, die diese Blätter ausstrahlen, zu Ihnen zurückklingen."
__ Ein Credo, das er auch an seine Schüler weitergab, hieß „Man muss den Dummkopf in sich selbst zerschlagen, um wieder freie Sicht zu bekommen." Max Schwimmer starb 1960, hoch geehrt, in Leipzig.
(Prof. Dieter Goltzsche)

22. Februar bis 31. Mai 2009
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
ab April Dienstag bis Sommtag 10 bis 20 Uhr

è Burg Beeskow
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
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HAP Grieshaber 100

Zeitgeschehen und Natur

HAP (Helmut Andreas Paul) Grieshaber gilt als der bedeutendste deutsche Holzschneider der Nachkriegszeit. Am 15. Februar 2009 wäre er hundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Kunstforum eine pointierte Auswahl aus dem umfangreichen Schaffen des großen Künstlers, die nach dreißig Jahren in Berlin wieder eine intensive Begegnung mit Grieshaber-Werken ermöglicht.

HAP Grieshaber

Grieshaber steigerte den Holzschnitt in Großformate und zu Bildwirkungen, die zuvor in dieser künstlerischen Technik und Meisterschaft nicht zu sehen waren. Die Ausstellung fokussiert das umfangreiche Werk des Künstlers zwischen den Polen der künstlerischen Subversion und der Feier der Natur. Blätter, mit denen Grieshaber auf das politische Zeitgeschehen und ökologische Fragestellung reagiert und in denen er die alte Affinität des Holzschnittes zur Botschaft und zum Bekenntnis nutzt, begegnen zeitlos schönen Naturschilderungen und mythologischen Szenerien.

15. Januar bis 19. April 2009

è
Stiftung KUNSTFORUM der Berliner Volksbank
Budapester Str. 35 (gegenüber vom Zoo)
10787 Berlin

Samstag, 7. Februar 2009

Sags dem Meer

Widmungsgedichte des Lyrikers und »horen«-Herausgebers Johann P. Tammen, aufwändig illustriert mit mehrfarbigen Holzschnitten des Bildhauers Lothar Seruset und einem Nachwort von Hugo Dittberne.

Ausschnitt aus einem Holzschnitt von Lothar Seruset

»Sags dem Meer« erscheint als 56. Druck der Quetsche in einer Auflage von 60 Exemplaren, Format 41 x 26 cm, Umfang 108 Seiten. Gedruckt auf ein 170g Büttenpapier von den Originalholzstöcken. Die Normalausgabe kostet in der Subskription 420 Euro, später 500 Euro.

8 Exemplare erscheinen als Luxusausgabe, eingebunden in einer bemalten Lederdecke, Buch und Mappe (mit allen Holzschnitten, zum Teil übermalt) in einer schönen Schmuckkassette. Preis auf Anfrage.

è
QUETSCHE. VERLAG FÜR BUCHKUNST
Riesbülldeich 2 · 25889 Witzwort
Fon 04864 / 660
Fax 04864 / 225