Donnerstag, 29. Juli 2010

Exlibris-Kalender 2011 für Bücherfreunde

LesenLesenLesen
Der Exlibris-Kalender für Bücherfreunde 2011

Wochen-Wandkalender
Ausgewählt und zusammengestellt
von Dörthe Emig-Herchen

Exlibris-Kalender für 2011
Das Kalenderdeckblatt zeigt einen Farbholschnitt (o.J.) von Max Bucherer (1883 - 1974) für Carl-Friedrich Schulz-Euler.

54 Blätter, Format 16 x 19 cm
(mit Hänge- und Standvorrichtung)

ISBN 978-3-936964-37-0.
EUR 18,00



è Herchen + Herchen & Co. Medien KG
Schwarzwaldstr. 23
63454 Hanau

Dienstag, 27. Juli 2010

Lutz Nessing

Liebe Freunde der Kunst – und nicht nur der «Schwarzen Kunst»!

Zwei neue Ausstellungen wird es dieses Jahr noch geben.
Dazu laden wir Sie, Ihre Freunde und Bekannten, herzlich nach Finsterwalde (Niederlausitz) ein.

Eröffnung der Gemeinschaftsausstellung

MORPH
10

Lutz Nessing zeigt «Große Formate im Feintuch»
Phänomene und Spuren der Schwarzen Kunst
sowie neue Abreibungen (Taben)

am Freitag, dem 13. August 2010, um 19 Uhr
 in der ehem. Feintuch-Fabrik,
Leipziger Straße 57, 03238 Finsterwalde (Niederlausitz)

und wird selbst anwesend sein.

Ausstellungsdauer bis Ende September 2010,
Besichtigung immer sonntags von 15 bis 18 Uhr bzw. nach telefonischer Vereinbarung: 035 31-60 79 92 oder 035 31-71 78 64.

_______ & _______

am Sonnabend, dem 25. September 2010, um 17 Uhr
in der Galerie «Grenouille», Lange Straße 22, 03238 Finsterwalde

Lutz Nessing «Schwarze Kunst – kleinformatig»
Phänomene und Spuren sowie Artefakte und Relikte

Der Künstler wird anwesend sein.

Ausstellungsdauer bis Ende Oktober 2010,
Besichtigung immer sonntags von 15 bis 18 Uhr bzw. nach telefonischer Vereinbarung: 03 531-60 79 92 oder 03 531-71 78 64.

Montag, 26. Juli 2010

Verführung zur Kunst - Eine Besprechnung

Plakatausstellung auf der Burg Beeskow zeugt von interessanten Kunstausstellungen in der DDR

Ausstellung Hochdrucktechnik im Kulturbund, Otto-Nuschke-Straße 2, Berlin von 1979. Holzriss von Werner Wittig, Foto: Elke Lang
è Verführung zur Kunstheißt eine Ausstellung von Plakaten aus der DDR-Zeit in der Burg Beeskow. Ihre Werbewirksamkeit muss tatsächlich groß gewesen sein, wenn man die Reaktionen der Besucher beobachtet, die sich freuen, die Plakate selbst oder einst vielfach auch in Zeitungen und Zeitschriften Abgebildetes darauf wiederzuerkennen. An dem hier Versammelten ist abzulesen, dass sich auch in der ideologisch dominierten DDR immer wieder das künstlerisch Wertvolle durchgesetzt hat. Es sind nicht nur Plakate der großen Museen oder staatlich gelenkten Kunstausstellungen zu sehen, wie zum VI. Bauernkongress 1961 in Rostock, der mit Womackas Mädchen mit Taube warb. Neben dem Alten Museum, dem Museum der bildenden Künste Leipzig, dem Kupferstichkabinett Dresden, der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle, der Deutschen Akademie der Künste, dem Lindenau-Museums Altenburg oder der Kunsthalle Weimar zum Beispiel sind auch der Kunstpavillon Heringsdorf mit Otto Niemeyer-Holstein und die Galerie Gallus in Frankfurt/Oder vertreten.

Die beworbenen Ausstellungen reichen von Gedenkausstellungen, zum Beispiel zum 50. Todestag von Max Klinger 1970, zur Caspar-David-Friedrich-Ehrung 1974 oder zu Bernhard Kretzschmars 80. Geburtstag über Ausstellungen der älteren Generation, etwa Eugen Hoffmann und Oskar Nerlinger 1963, Waldemar Grzimek 1960, Jenny Mucci-Wiegmann 1970, Paul Kuhfuß 1963 und Herbert Sandberg 1978, zur damals jüngeren Generation, wie Gerhard Rommel, Werner Stötzer und Erich Wurzer 1973 sowie Wieland Förster 1977. Selbst Avantgardistisches war offensichtlich in der Sammelausstellung „Grafik junger Künstler“ von 1971 zu sehen, die von der Deutschen Akademie der Künste ausgerichtet worden war. Weitere Sammelausstellungen widmeten sich der „Deutschen Landschaft“ (1956), verschiedenen Hochdrucktechniken mit einem Holzriss von Werner Wittig auf dem Plakat (1979) oder dem Holzschnitt mit Wolfgang Mattheuer als Beispiel (1973). Andere Sammelausstellungen waren für Ländern, so Dänemark, Mexiko, Japan, Jugoslawien, Russland beziehungsweise der Sowjetunion, ausgerichtet worden.

Ulrich und Kareen Voigt aus Forst in der Plakatausstellung auf der Burg Beeskow, Foto: Elke Lang
Besonders in den 60er/70er Jahren war es stark verbreitet, mit Kunstplakaten die eigenen vier Wände zu schmücken, und die meisten dieser Plakate sind sehr gut gestaltet und gedruckt und bieten auch als Abbildung von Plastik oder als Reproduktion von Malerei oder Graphik einen Gewinn. Nur in wenigen Fällen allerdings ist der Gestalter vermerkt, so Kurt Ströde bei dem Paul-Kuhfuß-Plakat oder Gerhard Oschatz bei dem Caspar-David-Friedrich-Plakat.

Foto: Elke Lang
Die 60 Plakate aus vier Jahrzehnten gehören zur Sammlung des 67-jährigen Berliners Dieter Leber, der im Zentrum für Kunstausstellungen der DDR gearbeitet hatte. Sie ist seit 1999 im Kreisarchiv Oder-Spree fachgerecht untergebracht. Den Grundstock dieser über 30.000 gesammelten Objekte bildet der ehemalige Plakatbestand des Zentrums für Kunstausstellungen der DDR, das eine nachgeordnete Einrichtung des Ministeriums für Kultur war und bis zu seiner Abwicklung 1990 nationale und internationale Kunstausstellungen realisierte. Als die Lagerräume in Berlin-Mitte geräumt wurden, rettete Leber den Bestand vor dem Recyclinghof. Neun Jahre später übergab er den Bestand nebst Grafikschränken – und erweitert um seine eigene Plakatsammlung – als Dauerleihgabe an das Kreisarchiv Oder-Spree. Teile der Sammlung waren schon bei einer Ausstellung zur Bodenreform zu sehen, auch Theaterplakate wurden bereits gezeigt.
(Elke Lang)

Ausstellung: 18. Juli 2010 bis 6. Februar 2011
In Zusammwenarbeit mit dem Kreisarchiv Oder-Spree

è Burg Beeskow
Archiv, Lese- und Medienzentrum
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
*
E-Mail

Samstag, 24. Juli 2010

Auftragskunst der DDR im Kunstarchiv Beeskow

Sein Gründer Herbert Schirmer über Entstehung und heutige Bedeutung

Vom 9. bis 11. Juli fand auf der Burg Beeskow die erste Sommerschule des Kunstarchivs Beeskow in Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität Lüneburg statt. Von dort nahmen 15 Studenten des Studiengangs Angewandte Kulturwissenschaft teil, in den der Lehrgang Kunst- und Bildwissenschaft integriert ist. Zustande gekommen war diese Kooperation mit Lübeck durch Marlene Heidel, die an der Leuphana Universität studiert hat und im Kunstarchiv Beeskow arbeitet. Zu den Studenten gesellten sich einige Hörer aus Beeskow und Umgebung, um durch Filme und Vorträge etwas über „Das Kunstarchiv Beeskow im Spannungsfeld einer globalisierten Kultur“ zu erfahren. Einen wichtigen Beitrag lieferte dabei Herbert Schirmer, Journalist, letzter Kulturminister der DDR und Gründer des Kunstarchivs Beeskow mit seinem Referat „Schlussakkord und Bildersturm. Auftragskunst der DDR in Zeiten des Übergangs“. Darin legte er dar, wie das Archiv entstanden ist, dessen Grundlage der 1949 von der Deutschen Wirtschaftskommission für die sowjetische Besatzungszone gegründete Staatliche Kulturfonds ist. Mit seinem jährlichen Etat von 25 Millionen Mark bestand dessen wichtigste Aufgabe darin, die ideelle und materielle Sicherheit der für den Sozialismus schaffenden Künstler zu gewährleisten. Es wurden Auftragskunst der bildenden Kunst und Kunstankäufe finanziert sowie Absolventenförderung nach dem Hochschulabschluss betrieben, aber auch Ehrenrenten, Ehrengagen, Erstattung von SV-Beiträgen, Kuren und monatliche Beihilfen ermöglicht. Dazu wurde 1951 die Zentrale Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten ins Leben gerufen, die jedoch schon nach dem 17. Juni 1953 wieder aufgelöst wurde, weil durch sie, so zitierte Schirmer den Philosophen Wolfgang Harich, „Duckmäuserei und das Taktieren mit den Mächtigen gefördert wurden“. Schon ab 1952 gab es die Zentrale Staatliche Auftragskommission zwecks künstlerischer Ausgestaltung von Verwaltungsbauten. Ankäufe seien vor allem während der Kunstausstellungen der DDR in Dresden, bei anderen Ausstellungen, aber auch direkt aus dem Atelier getätigt worden, so Herbert Schirmer. „Durch den zuständigen Abteilungsleiter für bildende Kunst im Ministerium für Kultur wurde eine Liste der zu erwerbenden Arbeiten erstellt. Nach Abschluss der Schau wurden die Werke an das Zentrum für Kunstausstellungen der DDR in Berlin zwecks Präsentation in West- und Südwesteuropa gegeben oder Kunstmuseen übereignet oder – sie fanden als Leihgabe den Weg zu verdienstvollen Parteifunktionären.“ Ab Mitte der 1970er Jahre seien, wie Schirmer weiter ausführte, die politisch-erzieherischen Maßnahmen zunehmend künstlerischen Ankaufskriterien gewichen.

Foto: Herbert Schirmer (l.) mit Fritz Jacobi, dem Kustos i. R. der Nationalgalerie Berlin, der auch zu den Referenten zählte, bei der Kaffeepause mit Studentinnen der Leuphana Universität Lüneburg

Als Kulturminister schließlich hatte Schirmer bereits eine Woche nach seiner Wahl den Generaldirektor des Kulturfonds, aus dem noch vor dem Ende der DDR die Stiftung Kulturfonds für die ostdeutschen Länder wurde, zum Gespräch eingeladen, um mit ihm zu klären, wie diese Kunst aus öffentlichen Gebäuden zurückgeholt und damit bewahrt werden könnte. Auf der ersten Kuratoriumssitzung Ende Mai 1990 wurde unter Herbert Schirmers Vorsitz beschlossen, Bestandslisten anzufertigen und die Objekte in einen Kellerraum des Ministeriums zu bringen. Inzwischen war schon vieles entwendet oder mutwillig zerstört worden. Manches musste „aus den Privatgemächern der Kunst liebenden Herren zurückgeführt“ werden.

Mit der Gründung der Stiftung Kulturfonds für die ostdeutschen Länder ging die Sammlung in deren Besitz über, um damit Ausstellungen auszurichten. Außerdem bot er allen Kunstmuseen der neuen Länder an, kostenfrei Werke aus dem Bestand zu übernehmen. Nur wenige reagierten. Schirmer erinnert sich, dass lediglich Neubrandenburg, Cottbus, Frankfurt / Oder, Rostock und Magdeburg zugegriffen haben. Daraufhin bot er als Direktor der Burg Beeskow an, den „großen Rest“ von 200 Gemälden, 400 grafischen Blättern, einigen Skulpturen und kunsthandwerklichen Objekten zu nehmen.1995 kamen noch 1200 Gemälde, 9000 Blatt Druckgrafik, 1500 Zeichnungen und Aquarelle, 200 Plastiken, 1000 Fotografien sowie 300 Arbeiten des Kunsthandwerks und 4000 künstlerisch gestattete Medaillen dazu, die ab 1991 von der Treuhandanstalt aus dem Besitz von Parteien und Massenorganisationen eingesammelt worden waren. Mit 2,1 Millionen DM aus dem Parteienvermögen der DDR wurden schließlich Aufbewahrungseinrichtungen mit Klimaanlage in einem Speicher und drei befristete Arbeitsplätze geschaffen.

Der Wert der Sammlung des Kunstarchivs Beeskow liege, so Herbert Schirmer, besonders darin, „die Symbiose von Kulturpolitik und Kunstschaffen sowie ihre Entwicklung und wechselseitige Beeinflussung“ abzubilden. Die Liste der Namen zeige, dass sich die Mehrheit der Künstler beteiligt und dabei Auskommen, Anerkennung und Auszeichnung bis zum Ende der DDR gefunden habe.

(Elke Lang)

Herbert Schirmer
è Kunst+Kommunikation
Cottbuser Straße 23
15868 Lieberose
Tel. 033671 - 2216
0177 34 19 450
*
E-Mail

Donnerstag, 22. Juli 2010

Verführung zur Kunst

Plakate zur Bildenden Kunst der DDR

Aus der Sammlung Dieter Lebe

Plakat unter Verwendung eines Gemäldes von Harald Hakenbeck - Peter im Tierpark

Eröffnung Sa 17. Juli 2010 15 Uhr
Begrüssung: Tilman Schladebach, Direktor Burg Beeskow
Einführung: Dr. Simone Tippach-Schneider, Kuratorin

Ausstellung: 18. Juli 2010 bis 6. Februar 2011
In Zusammwenarbeit mit dem Kreisarchiv Oder-Spree

è Burg Beeskow
Archiv, Lese- und Medienzentrum
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
*
E-Mail

è siehe auch - Eine Besprehnung

Mittwoch, 21. Juli 2010

200 Jahre Graphische Sammlung

"... nur Papier,
und doch die ganze Welt ..."


2010 feiert die Graphische Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart ihr zweihundertjähriges Bestehen mit einer großen Sonderausstellung.
In einer Auswahl von rund 300 (aus dem Gesamtbestand von rund 400.000) Arbeiten wird die gesamte Bandbreite der Kunst auf und mit Papier präsentiert: Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken, illustrierte Bücher, Buchobjekte, Plakate, Exlibris, Collagen, Fotografien und Videokunst zum Thema Papier. Zu sehen sind Werke von den Alten Meistern Martin Schongauer, Albrecht Dürer und Hans Burgkmair bis hin zur Gegenwartskunst mit Tomma Abts, Tacita Dean und der Ikone der Punk- und New-Wave-Bewegung Patti Smith.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Hatje Cantz Verlag (29,80 €, ISBN 978-3-7757-2658-0).

Ausstellung: 17. Juli bis 1. November 2010

è Staatsgalerie Stuttgart
Konrad-Adenauer-Str. 30 - 32
70173 Stuttgart

neuer Katalog des Antiquariats Frank Albrecht

Unser Mitglied Frank Albrecht bietet in seinem aktuellen Katalog Widmungsexemplare aus der Sammlung Fritz J. Raddatz an.Katalog 165 des Antiquariats Frank Albrecht online betrachten
Der Katalog "Das 20. Jahrhundert 165" entält 353 Widmungsexemplaren aus der Sammlung des Essayisten, Literaturkritikers und Schriftstellers Fritz J. Raddatz und erscheint anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums des Antiquariats Frank Albrecht. Das Angebot ist in die Bereiche Literaten, Kunst und Künstler sowie Musiker gegliedert und wird durch ein Register erschlossen.
Fritz J. Raddatz (geb. 1931) schreibt im Vorwort: "Sich von Büchern trennen, das ist, als würfe man Brot weg. Sich von signierten Büchern trennen, das ist, als verriete man Freunde. ... Derlei kann man nicht wegwerfen. Kultur ist das Tradierte. ... Man soll geliebte Bücher in andere Hände weitergeben, hoffend, es werden behütende sein, Hände von Buchnarren und Lesern, die sie nun in ihren Schutz nehmen wollen."
Der Katalog steht 
è hier als PDF zur Verfügung.

è Antiquariat und Verlag Frank Albrecht
Mozartstrasse 62
69198 Schriesheim

1 Kommentar:

Lieber Herr Albrecht,
... wieder einmal meine Hochachtung und Dank für diese Arbeit - der Katalog gehört mit der Vielzahl der Abbildungen eigenhändiger Schriften und Skizzen, wie auch schon der über die Büchergilde, geradezu in die Handbibliothek eines jeden Bücherfreundes. Schön, dass Sie ihn online zur Verfügung stellen. ...
(Abel Doering)

Bibliothek der verbrannten Bücher

Am 15. Juli 2010 wurde die für die bedeutende Sammlung "Bibliothek der verbrannten Bücher" von Georg P. Salzmann neu geschaffenen Räume in der Universitätsbibliothek Augsburg in Anwesenheit des Sammlers offiziell eröffnet. Dort werden zunächst die bereits erschlossenen ca. 4.000 Titel der insgesamt 12.000 Bände der Sammlung ausgestellt.

Salzmann inmitten seiner Bibliothek, Foto: DPA

Salzmann hatte die "Bibliothek der verbrannten Bücher" in mehr als 30 Jahren hinweg aufgebaut. Nahezu alle Erstausgaben sowie alle weiteren Werke jener rund hundert deutschen Schriftsteller und Publizisten, deren Bücher bei der von den Nazis organisierten Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 vernichtet wurden und in der NS-Zeit verboten waren, seien in der Sammlung vertreten.
Die Universität Augsburg kaufte die Sammlung vor einem Jahr, die Erschließung und Katalogisierung des Bestandes wird voraussichtlich noch zwei Jahre dauern. Über den aktuellen Stand dieser Arbeiten informiert die entsprechende è Sondersammlungseite der Universitätsbibliothek.

Freitag, 16. Juli 2010

IB: Ausstellungsbesuch in Mannheim

Freunde der Buchkultur,

am kommenden Mittwoch, dem 21. Juli 2010, um 17.00 Uhr, wird uns Dr. Kasten durch die aktuelle Ausstellung führen. Unter dem Titel è "Kunst_Werk_Buch" zeigt die Galerie Kasten in der Werderstraße eine Auswahl von Objekten, Skulpturen und Multiples, die alle das Buch als Gegenstand haben (u.a. dabei A.R. Penck, Stefan Pietryga, Timm Ulrichs, Andreas von Weizsäcker). Der Galerist, Dr. Kasten, hat eigens für uns eine kleine "Führung" angeboten.



Wer mitgehen möchte, kann sich beim Vorstand der Initiative Buchkultur melden oder einfach dazukommen.
Treffpunkt: Galerie Kasten, Werderstraße 18, 68165 Mannheim, 21. Juli 2010, 17.00 Uhr. Wir freuen uns auf eine spannende Ausstellung.

Mit freundlichen Grüßen
Vorstand
(Marita Hoffmann)

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Freitag, 9. Juli 2010

Bayerische Staatsbibliothek ersteigert eine wertvolle Handschrift

Die Bayerischen Staatsbibliothek konnte eine wichtige, bebilderte deutschsprachige Handschrift Kemptener Provenienz aus dem Jahr 1499 ersteigern.
Dieser Kodex enthält als wesentlichen Bestandteil einen Text, der den Titel Stifftung des Gotzhaus Kempten und Sant Hyltgarten Leben trägt. Zentrales Thema ist die Geschichte der Benediktinerabtei Kempten.
(Blatt 74v) Peter Birck von St. Gallen, der übersät ist mit Beulen, wird geheilt; rechts oben die Hand Gottes, Copyright: Christie's Images Limited 2010, Quelle: www.idw-online.de
Dabei wird auch das Leben von Karl dem Großen (747/748-814) und seiner Frau Hildegard (758-783), die große Förderer dieses Klosters waren, ausführlich geschildert. Das Werk gehört zu einer Reihe von Chroniken, die im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts entstanden sind. Als Verfasser gilt Johannes Birk von Biberach, der in Kempten Leiter der Stiftsschule war. Die Handschrift wurde 1499, sehr wahrscheinlich in Kempten selbst, geschrieben. Sie ist als einzige der Handschriften, die diesen Text überliefern, mit 59 ausdrucksstarken kolorierten Federzeichnungen versehen. Die Handschrift ist wegen ihres engen Bezuges zu Kempten ein wichtiges Dokument zur Erforschung der Geschichte der Stadt. Die Erforschung der Federzeichnungen und des Verhältnisses der unter dem Titel ‚Kemptener Chroniken’ zusammengefassten Texte erhalten durch diese Neuerwerbung wertvolle Anstöße.
Der Kodex befand sich bis 1802 im Besitz der Abtei Kempten, danach in Privatbesitz. Er ergänzt aufs Schönste zwei weitere, nicht illustrierte Kemptener Chroniken der Bayerischen Staatsbibliothek, von denen jedoch ein Kodex stark restaurierungsbedürftig ist.
Die Bayerische Staatsbibliothek wird die Handschrift nach ihrem Eintreffen in München digitalisieren und mit den zwei Texthandschriften im Internet präsentieren. Eine Präsentation des Originals für die Öffentlichkeit wird es 2011 geben.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Joe Villon

Büchergilde Gestalterpreis

Alle zwei Jahre vergibt die Büchergilde den Gestalterpreis. 2010 wurde der Wettbewerb an der Universität der Künste in Berlin ausgeschrieben und 20 Studenten von Prof. Henning Wagenbreth illustrierten und gestalteten den Roman „Zazie in der Metro" von Raymond Queneau. Den Preis erhält in diesem Jahr die Illustratorin Joe Villion aus Berlin.
Im Anschluss wird Katrin Jacobsen, Herstellleiterin der Büchergilde mit Prof. Henning Wagenbreth und Joe Villion ein Werkstattgespräch führen.

è Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz Johanna Binger
Kleiststr. 19 - 21
10787 Berlin

Frank Ruddigkeit

Dass es das Kunstarchiv Beeskow als Dokumentationsstelle zur bildenden Kunst in der DDR gibt, kann nicht hoch genug geschätzt werden. Durch seine Ausstellungstätigkeit macht es auf Künstler aufmerksam, die im allgemeinen Kunstbetrieb der BRD, in dem die Kunst aus dem Osten Deutschlands sowieso zu kurz kommt, in Vergessenheit zu geraten drohen. Ein Beispiel ist der 70-jährige Leipziger Künstler Frank Ruddigkeit, von dem jetzt eine interessante Ausstellung auf der Burg Beeskow zu sehen ist. Laut Lothar Lang (Malerei und Graphik in der DDR von 1978 und Malerei und Graphik in Ostdeutschland von 2002) gehört Ruddigkeit mit Hartwig Ebersbach, Gudrun Brüne und Sighard Gille etwa im Gegensatz zur sachlichen Linie zur expressiven Linie der Leipziger Malerei, auch Leipziger Schule genannt. Wie jedoch der Laudator Andreas Reimann zur Ausstellungseröffnung feststellen musste, war bei einer „als repräsentativ apostrophierten Ausstellung zu sechzig Jahren Leipziger Schule kein einziges Werk Ruddigkeits zu besichtigen“. Gemeint ist die Schau von über 250 Werken von mehr als 90 Künstlern „60/40/20. Kunst in Leipzig seit 1949“ 2009 im Museum der bildenden Künste Leipzig. Im opulenten Katalog findet der Künstler nur in einer Namensaufzählung Erwähnung.
 

Ruddigkeit vor Im Berg von 1987 - Öl auf Leinwand
Das Kunstarchiv Beeskow, das mittlerweile über vier Arbeiten von Ruddigkeit verfügt, hat in seinem Katalog „Zwischen schwarz und weiß. Ausstellung Grafik der DDR“ (2000) eine Arbeit Ruddigkeits verzeichnet und in der Ausstellung „Büchsenwurst und roher Fisch“ (2008) ein Blumenstillleben gezeigt, dass durch seine Expressivität die Anregung gegeben hat, eine Einzelausstellung mit dem Künstler zu veranstalten.
Gezeigt werden rund sechzig Gemälde, Graphiken, Handzeichnungen und Plastiken aus den Jahren 1962 bis 2001, die vom Künstler selbst zur Ausstellung vorgeschlagen worden waren. Er betont aber: „Das ist kein Überblick, kein Querschnitt, kein Resümee, sondern vieles ist zufällig hier.“ Manche Arbeit stammt aus seinem eigenen Besitz, das meiste aber von privaten Leihgebern, und es „lag an deren Willigkeit“, was hier zusammengetragen werden konnte. So gewinnt diese Ausstellung noch eine besondere Bedeutung dadurch, dass vieles von diesem Künstler hier erst- und wahrscheinlich auch einmalig zu sehen ist.
Trotzdem sind Entwicklungs- und Experimentierphasen an der Ausstellung erkennbar. Neben den mit expressivem Schwung und der Vorliebe für gedeckte Farben überwiegenden Werken aus den 80er Jahren sind auch frühe Arbeiten, die an Willi Sitte erinnern, zu entdecken, während das Ölgemälde „Nach dem Geburtstag“ von 1996 mit seiner starken Farbigkeit eine neue Tendenz anzudeuten scheint. Besonders bemerkenswert sind unter anderen Exponaten die Gemälde „Family of Men“ von 1988, das Triptychon „Arbeitstag eines Bergmanns“ von 1986/89 sowie vier Tagebücher um 2000 mit Handschrift, Handzeichnungen und Aquarellen.

(Elke Lang)

Austellung: bis 3. Oktober dienstags bis sonntags von 9 bis 19 Uhr
 
è Burg Beeskow
Bildungs-, Kultur- und Musikzentrum
des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
*
E-Mail

Freitag, 2. Juli 2010

Relaunch: Maximilian-Gesellschaft

Homepage e Maximilian-Gesellschaft
Die 1911 in Berlin entstandene, 1946 in Hamburg neu gegründete Maximilian-Gesellschaft hat mit Blick auf das einhundertjähriges Bestehen, welches sie am 6. Mai 2011 in Berlin festlich begehen wird, ihren Webauftritt erneuert. Die Gestaltung der Seite liegt n den Händen der Fa. è Hirth & Keppler/Schmid. Die Maximilian-Gesellsschaft ist nach der Gesellschaft der Bibliophilen mit gut 700 Mitgliedern die zweitgrösste Bibliophilen-Gesellschaft, die in Deutschland überregional tätig ist.

è Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst

GBM Sommergalerie

Es stellen aus:
Dr. Christa Anders, Naturfotografien
Renate Aulfes, Malerei, Kupferstich, Keramiik
Ernst Jager, Malerei und Zeichnungen

Prof. Erich John, gemalte Reise-Impressionen

Eröffnung 23. Juli 2010, 17:00 Uhr
Laudatio: Rainer Otto

Ausstellung: 23.Juli bis 3. September 2010

Weitlingstr. 89
10317 Berlin

Donnerstag, 1. Juli 2010

Es leuchten die Seiten!

Schulprojekt zur mittelalterlichen Buchkunst im Museum

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe zeigt in seinem Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn (Kreis Paderborn) eine Sonderausstellung in der acht Schülerinnen des Gymnasiums St. Michael ihre Arbeiten zur mittelalterlichen Buchkunst präsentieren , die im Rahmen eines einjährigen Schulprojekts entstanden sind.

Buchherstellung im Mittelalter. 
Foto: Dr. Kristina Hartmann
"Die modernen Interpretationen mittelalterlicher Schrift- und Buchkunst bilden einen reizvollen Kontrast zu unseren eigenen Schriften aus der Zeit Karls des Großen und Kaiser Heinrichs II.", lobt Museumsleiter Dr. Martin Kroker die Werke der Schülerinnen.
Unter der künstlerischen Leitung von Dr. Kristina Hartmann und Thorsten Hoppe Hartmann hatte die Gruppe in Museen, Archiven und Bibliotheken zunächst originale Kunstwerke studiert. Dabei reichte das Spektrum vom Evangeliar des 9. Jahrhunderts aus dem Kloster Corvey bis zu Urkunden aus der 350-jährigen Geschichte des Klosters St. Michael in Paderborn. Danach stellten die Acht- und Neuntklässlerinnen Farben und Tinten nach mittelalterlichen Rezepten her und lernten historische Mal- und Schreibtechniken auf Pergament und Papier. Am Ende des Projektjahres freuen sich die Schülerinnen, ihre kreativen und zeitgenössischen Arbeiten als Einzelblätter und in selbst gebunden Büchern im Museum in der Kaiserpfalz vorzustellen.

Asstellung: 1. Juli bis 1. August 2010

è Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn

Buch des Monats

Wilhelm H. Deffke, Werbedrucke

Prospekt für Schiffsreisen der HAPAG, 1914In der Reihe „Buch des Monats“ präsentiert Stephanie Ehret-Pohl Werbedrucke des Gebrauchsgrafikers Wilhelm H. Deffke (1887 – 1950), zu dessen Spezialitäten moderne Firmen- und Warenzeichen gehörten. Im Mittelpunkt steht das vom Literarischen Büro der Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG) herausgegebene und von Deffke eindrucksvoll gestaltete Buch „Imperator auf See. Gedenkblätter an die erste Ausfahrt des Dampfers Imperator am 11. Juni 1913“. Die Reederei warb damit für ihre transatlantische Schiffsverbindung. Außerdem werden dekorative Prospekte aus den Jahren 1912 – 1914 gezeigt, u.a. arbeitete Wilhelm Deffke für die AEG, HAPAG und die Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Otto Elsner Berlin.

02. Juli 2010 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €, Mtgl. 1,50 €

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach