Später, in Byzanz, hat man Felle von Schafen und Kühen gebraucht: das Pergament. Den großen Fortschritt brachte das Papier, das eine uralte chinesische Erfindung war. Die ersten europäischen Papierfabriken entstanden in Italien. Im Mittelalter entstand die hohe Kunst der Buchmalerei, welche wir zum Beispiel von der Manessischen Handschrift kennen. Ein Meilenstein war die Erfindung des Holzschnitts, der neben dem geschriebenen Text gedruckt werden konnte. Ab 1440 wurden die Druckstöcke zusammen mit den gesetzten Buchstaben verwendet. Die Buchdruckerkunst war erfunden.
Ein weiterer Schritt war die Einführung des Tiefdruckverfahrens: Kupferstich und Stahlstich. Mit einem Grabstichel graviert der Künstler die Zeichnung auf eine polierte Platte. Beim Druck wird die Farbe aus den Vertiefungen geholt. Albrecht Dürer und viele andere haben mit dieser Technik großartige Kunstwerke geschaffen.
Ein schönes Beispiel einer wissenschaftlichen Anwendung, die aber auch ästhetische Ansprüche erfüllt, ist der von dem französischen Botaniker und Geologen Charles Henry Dessalines d'Orbigny (1806-1876) von 1841 bis 1849 in 16 Bänden in Paris herausgegebene Dictionnaire universel d'histoire naturelle, welches von der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft zum Buch des Monats Oktober gewählt wurde.
Gedruckt wurden nur die Umrisse. Fournier und andere Künstler haben fast alle Bilder koloriert, auch die feinsten Haarstriche von Hand gemalt und das in der ganzen Auflage - eine enorme Leistung!