Samstag, 30. September 2023

Dictionnaire universel d'histoire naturelle

Im Altertum wurden Texte und Bilder auf Papyrus gezeichnet und gemalt. Dieses Material war aber nicht so haltbar, die Fasern lösten sich auf.
Später, in Byzanz, hat man Felle von Schafen und Kühen gebraucht: das Pergament. Den großen Fortschritt brachte das Papier, das eine uralte chinesische Erfindung war. Die ersten europäischen Papierfabriken entstanden in Italien. Im Mittelalter entstand die hohe Kunst der Buchmalerei, welche wir zum Beispiel von der Manessischen Handschrift kennen. Ein Meilenstein war die Erfindung des Holzschnitts, der neben dem geschriebenen Text gedruckt werden konnte. Ab 1440 wurden die Druckstöcke zusammen mit den gesetzten Buchstaben verwendet. Die Buchdruckerkunst war erfunden.
Ein weiterer Schritt war die Einführung des Tiefdruckverfahrens: Kupferstich und Stahlstich. Mit einem Grabstichel graviert der Künstler die Zeichnung auf eine polierte Platte. Beim Druck wird die Farbe aus den Vertiefungen geholt. Albrecht Dürer und viele andere haben mit dieser Technik großartige Kunstwerke geschaffen.

Ein schönes Beispiel einer wissenschaftlichen Anwendung, die aber auch ästhetische Ansprüche erfüllt, ist der von dem französischen Botaniker und Geologen Charles Henry Dessalines d'Orbigny (1806-1876) von 1841 bis 1849 in 16 Bänden in Paris herausgegebene Dictionnaire universel d'histoire naturelle, welches von der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft zum Buch des Monats Oktober gewählt wurde. 
Dem Hauptautor dieser naturhistorischen Enzyklopädie standen rund fünfzig Spezialisten zur Seite.
Ein Großteil der damals bekannten Tier- und Pflanzenarten wurden auf den rund 9000 Textseiten ausführlich beschrieben; meistens steht auch der griechische Namen dabei. Neben den 13 Textbänden prangt ein Tafelwerk in drei Bänden mit 287 Stahlstichen, die von dem Maler Édouard Traviès (1809-1876) geschaffen wurden. Traviès galt als hervorragender Beobachter der Tierwelt und mit seinem außergewöhnlichen Talent malte er Reptilien, Amphibien, Fische, Säugetiere und vor allem Vögel.
Gedruckt wurden nur die Umrisse. Fournier und andere Künstler haben fast alle Bilder koloriert, auch die feinsten Haarstriche von Hand gemalt und das in der ganzen Auflage - eine enorme Leistung!

(Rolf A. Stähli, Biel)

Der Mensch braucht Geschichten

Zum 100. Geburtstags von Otfried Preußler widmet das Stabi Kulturwerk dem berühmten Kinderbuchautor eine umfangreiche Ausstellung. Ausgehend vom Nachlass des Autors zeigt die Ausstellung Preußlers persönliche und künstlerische Entwicklung, die Rezeption seiner Werke im In- und Ausland sowie den intensiven Austausch des Autors mit seinen Leserkulturn. Präsentiert werden Manuskripte, Erstausgaben, Bühnenfassungen und Hörspielbearbeitungen, Filmrequisiten, Originalillustrationen und Briefe. Eine eigens entwickelte Rauminstallation setzt sich künstlerisch mit Preußlers bekanntestem Werk Krabat auseinander.

Ausstellungseröffnung 26. Oktober 2023, 18 Uhr

Vom Reisigbesen bis zum Typoskript oder Der Mensch braucht Objektgeschichten
Julia Benner, Professorin für Neuere deutsche Literatur/ Kinder- und Jugendliteratur und -medien der Humboldt-Universität zu Berlin 

Herr Preußler und der rote Punkt"
Susanne Preußler-Bitsch Historikerin 

Im Anschluss findet ein Ausstellungsrundgang mit Sophie Meyerhoff und Carola Pohlmann statt
Szenen zu Krabat: Cecilia De la Jara, Paula Sophie Engel, Gwentsche Kollewijn, Liquid Nestler.

Ausstellung: 27. Oktober 2023 – 7. Januar 2024

Staatsbibliothek zu Berlin

Wilhelm-von-Humboldt-Saal
Haus Unter den Linden 8

Freitag, 29. September 2023

Last Exit Istanbul - Exil in der Türkei ab 1933

Die Türkei ist als Exilland des 20. Jahrhunderts vergleichsweise unbekannt. Im Zuge der Modernisierung der jungen türkischen Republik wurden viele westliche Wissenschaftler angeworben - auch Verfolgte des Nationalsozialismus fanden dort Zuflucht. Am Beispiel des Orientalisten Karl Süßheim (1878-1947) zeigt die Historikerin Kristina Milz Chancen und Herausforderungen des Exilstandorts auf.
Karl Süßheim war ein glühender bayerischer Patriot, tiefgläubiger Jude und leidenschaftlicher Orientalist. Er wuchs in Nürnberg auf, lebte als junger Mann lange im Nahen Osten. Sein Tagebuch verfasste er auf Italienisch, Osmanisch und Arabisch und gibt damit einzigartige Einblicke in die Ambivalenzen der deutsch-türkischen Geschichte. An der Universität München unterrichtete er bekannte Wissenschaftler wie Gershom Scholem und Franz Babinger, bis die Nationalsozialisten ihn entließen. Mit seiner Flucht nach Istanbul entkam er mit seiner Familie 1941 in letzter Minute dem Holocaust.

Im Anschluss berichtet die Islamwissenschaftlerin Sabine Mangold-Will über den Orientalisten und Bibliothekar Walter Gottschalk und der eh. Generalkonsul in Istanbul Reiner Möckelmann über Ernst Reuter und den Pathologen Philipp Schwartz.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der „Tage des Exils" statt - einer Initiative der Körber-Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Exilmuseum Berlin.

4. Oktober 2023, 18 Uhr

Staatsbibliothek zu Berlin
Wilhelm von Humboldt-Saal
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Heute Abend in Offenbach

Heute Abend lädt das Klingspor Museum zu einer Vernissage ein. Leuchtende Erinnerungen an ihre früheste Kindheit weckt die Künstlerin und Kuratorin Setareh Alipour mit ihrer Installation „Diary“ aus persischem Fruchtleder Lavashak. Zur Vernissage wird es ein Lavashak-Tasting geben.
Setareh Alipour: Diary. Foto: Simon Gilmer
Um 18 Uhr kann man sich dann einer Kurzführung durch die Ausstellung „Achtung: enthält Leben“ anschließen und eigene Notizbücher binden, und um 20.30 Uhr tritt der Softchor auf. Dieses kollektive Chorprojekt aus Offenbach kombiniert Pop, Volkslieder und Klassik zu überraschenden und begeisternden Sets. Die buntgemischte Gruppe mit Menschen aus Kunst, Design, Medizin, Wissenschaft, Musik, Kultur und sozialer Arbeit verbindet Karaoke, Gemeinschaft sowie pure Freude und animiert zum Mitsingen. Zum Auftritt im Museum taucht der Softchor in musikalische Notizbücher ein. Die Buchbar hat geöffnet.

Vernissage: 29. September 2023, 17 Uhr

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Donnerstag, 28. September 2023

Ja, wir waren jung …

Johanne Binger hat in die :Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz die Herausgeberin Annette Seeler zu einer Lesung des neu erschienenen Buches "Gerhart Hauptmann/Käthe Kollwitz – Ja, wir waren jung … jung, sehr jung und wirklich jung" eingeladen.

Von Beginn ihres Schaffens an verband Gerhart Hauptmann und die fünf Jahre jüngere Käthe Kollwitz ein reger Austausch und eine künstlerische Freundschaft. Für beide brachten „Die Weber“ ihren künstlerischen Durchbruch: Hauptmann mit seinem Theaterstück und Kollwitz mit ihrem durch das Stück inspirierten Zyklus „Ein Weberaufstand“. Der Austausch der beiden sollte ein Leben lang anhalten. Annette Seeler hat erstmals die erhaltene Korrespondenz von Kollwitz und Hauptmann vollständig zusammengestellt und mit umfangreichem, teilweise kaum bekanntem Material ergänzt. Kenntnisreich erzählt sie vom künstlerischen Werden der beiden und von den privaten und politischen Umständen, die sie zu dem gemacht haben, was sie wurden.

19. Oktober 2023, 19.30 Uhr

:Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz
Kleiststr. 19 - 21 10787 Berlin

Hubert Müller ... bis hier hin!

Einen Tag nach seinem 70. Geburtstag wurde die Ausstellung „Hubert Müller … bis hier hin! Plakate, Grafik 1977-1993 und Malerei 2021-23″ eröffnet.

Gemeinsam hatten Felicitas Reusch vom Kunstarche Wiesbaden und Dr. Peter Quadflieg vom dortigen Stadtarchiv die zahlreichen Gäste willkommen geheißen, darunter etliche Weggefährten Hubert Müllers. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende führte die bekannte Kulturjournalistin Katinka Fischer in die grafische Arbeit und Malerei Hubert Müllers ein.

Noch bis Ende Oktober werden politische Plakate und Grafiken aus den Jahren 1977 – 1993 und Malerei aus den Jahren 2021-2023 gezeigt.
Insbesondere die Plakate sind eine historische Zeitreise, vor allem der Grünen, in die Zeiten als Nato-Doppelbeschluss und Volkszählung noch vehement bekämpft wurden und z.B. die Startbahn West mit Pflastersteinen gegen Polizisten verhindert werden sollte.

Ausstellung: 12. September – 31. Oktober 2023

Stadtarchiv und Kunstarche
Wiesbaden, Im Rad 42

Mittwoch, 27. September 2023

ZeitMaschine. Eine Erinnerung an Nicolas Born

Im Kabinett der Galerie Amalienpark wird Anfang Oktober die von einer Veranstaltungsreihe begleitete Ausstellung »ZeitMaschine. Eine Erinnerung an Nicolas Born« mit Arbeiten von Dieter Goltzsche, Dieter Masuhr und Isolde Ohlbaum eröffnet.
Dieter Goltzsche »Die Lufthülle blinkt«, 2005, Mischtechnik auf Papier, 20,5 x 21 cm
Born war einer der wesentlichen Autoren der siebziger Jahre. Er hatte eine Präsenz in der westdeutschen Literatur als Lyriker und Autor sowie als Herausgeber, kritische Stimme und Freund, bevor er im Jahre 1979 im Alter von 41 Jahren zu früh verstarb. Es gilt der Versuch, mit Hilfe von Texten, Zeitzeugen, Weggefährten und Nachfolgenden einen Schritt zurück zu gehen in das Schreiben und Denken von Born, in die Entwicklung der Literatur in den siebziger Jahren, in die bundesdeutsche Verfasstheit jener Jahre. Aus dem Schritt zurück können wir unseren Blick auf die Gegenwart aktualisieren. Das Gewahr-Werden der vertagten Probleme ist der Boden unserer jetzigen Verunsicherung. Zeitmaschinen sind auch viele Gedichte Borns, die sogar oft ganz genau den Tag mit Datum bezeichnen, in den sie den Dichter und uns zurückführen, die aber auch aus dieser zeitlichen Verortung dann hinaus nach vorn und hinten in die Geschichte und Zukunft springen. Biografie und Bewegung, geistige und körperliche, das Verstreichen der Zeit, das Simultane, die Verschränkungen von Privatem und Politischem, Liebe und Kiosk, das Ausgeliefertsein vor fremden Ansprüchen, Alleinsein und Einsam Sein, Natur, Stadt, bedrohter Lebensraum, lakonisch und leise sind die Gedichte von Nicolas Born Bestandsaufnahme und Röntgenbild. Sie sind Wort- und Bildanker in der Hyperventilation der Gegenwart.
(Christian Ulrich, August 2023)

Eröffnung: 6. Oktober 2023, 19:30 Uhr
Ausstellung: 7. Oktober - 18. November 2023

GALERIE AMALIENPARK - RAUM FÜR KUNST
Verein Kunst und Literatur Forum Amalienpark e.V.
Breite Str. 23,13187 Berlin

Gutenberg-Bibel in der Schatzkammer

Pro Jahr gibt es vier verschiedene Präsentationen in der Schatzkammer des Stabi-Kulturrwerks, derzeit ist dort ein Original der weltberühmten Gutenberg-Bibel zu sehen.

Die Erfindung des Buchdrucks um das Jahr 1450 durch Johannes Gutenberg zählt bekanntlich zu den bedeutendsten Ereignissen der Menschheitsgeschichte. Die Produkte dieser frühen Druckkunst heißen Inkunabeln oder Wiegendrucke. 

Die Schatzkammer des Museums befindet sich unterhalb der Ebene der ständigen Ausstellung und ist über eine Treppe sowie barrierefrei über einen Fahrstuhl erreichbar. 
In der Eröffnungsausstellung waren 26 Exponate zu sehen. Nach jeweils drei Monaten müssen alle Objekte komplett ausgetauscht werden. Ausgestellt waren unter anderem das Kyrie aus der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach und ein im 16. Jahrhundert in Berlin gedrucktes Astrolabium – ein astronomisches Mess- und Recheninstrument.

Die Gutenberg-Bibel ist noch bis zum 8. Oktober zu sehen.

Stabi Kulturwerk
Staatsbibliothek zu Berlin, Haus 1
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Dienstag, 26. September 2023

111 Jahre DNB

Am 3. Oktober feiert die Deutsche Nationalbibliothek ihren 111. Geburtstag und überrascht alle Neugierigen mit einem Extra-Geburtstagsprogramm in Leipzig: eine Schnitzeljagd vor Ort durch das große Haus am Deutschen Platz – sowohl analog mit Papier und Stift als auch digital mit einem Actionbound. Kommen Sie vorbei, feiern und rätseln Sie mit.
Ziffern 11 und 1 der goldenen Uhr an der Fassade der DNB, Foto: Uwe Müller
Auf einer Reise durch den größten Wissensspeicher unseres Landes lernen Sie das aktive Gedächtnis der Nation von innen kennen. Die interaktive Erkundungstour führt nicht nur in die öffentlich zugänglichen Bereiche unserer Bibliothek, es gibt auch Rätsel, die nur hinter den Kulissen gelöst werden können. Auf der Thementour erwarten Sie interessante Fotoaufgaben, Zeichenaufträge und ein Wissensquiz. Zum Schluss warten kleine Gewinne und ein individuelles Reisetagebuch durch 111 Jahre Wissen.
An diesem Tag bietet sich zugleich die Gelegenheit für einen allerletzten Blick in zwei der historischen Lesesäle der Deutschen Nationalbibliothek, die ab Anfang Oktober 2023 bis Mitte 2024 saniert werden. Auch mit dabei: die Sendung mit der Maus, deren Türöffnertag das Deutsche Buch- und Schriftmuseum jedes Jahr am 3. Oktober nutzt, um die Geschichten rund um die Deutsche Nationalbibliothek auch Kindern und Jugendlichen nahezubringen.

(Stephanie Jacobs)

3. Oktober 2023

Deutsche Nationalbibliothek
Deutsches Buch- und Schriftmuseum, Museumsfoyer
Deutscher Platz 1, 04103 Leipzig

»p.f. - Neujahrsgrafik«

Pirckheimer in der Ausstellung, Fotos: ad
Herbert Kästner und Kurator Peter Arlt eröffneten im Rahmen des Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft eine Sonderausstellung im Spiegelsaal des Gothaer Schlosses mit originalgrafischen Neujahrsgrüßen aus nahezu 6o Jahren.
Vitrinen mit Neujahrsgraphiken von Heinz Plenk, Foto: Peter Arlt
Zur Eröffnung wurden innerhalb der Ausstellung auch Graphiken zu Willibald Pirckheimer gezeigt, darunter zum ersten mal gemeinsam Baldwin Zettls »Melancholie II (Bahnhof)« und Albrecht Dürers »Melencolia I«, letzteren natürlich nur in einem ausgezeichneten Druck der Bundesdruckerei.
An die Stelle des abgebauten Teiles der Ausstellung hat Peter Arlt mit Frau Albrecht sechs große p. f.- Neujahrsgrüße von Heinz Plank platziert.

Ausstellung: 23. September - 31. Oktober 2023

Forschungsbibliothek Gotha
Schloss Friedenstein
Schlossplatz 1, 99867 Gotha

Montag, 25. September 2023

Bei Dämmerung zu lesen

"Bei Dämmerung zu lesen" - ungehobene Literaturschätze. Ein Abend mit dem Morio-Verlag
Scherz lass nach: Am 1. April 2014 wurde in Heidelberg der Morio Verlag gegründet. Morio ist das lateinische Wort für einen Narren und der berühmte Heidelberger Hofnarr Perkeo stand dafür Pate. Die Schelle seiner Narrenkappe bildet das Motiv des Verlagssignets; und seine innere Freiheit und Unabhängigkeit leiten den Verlag.

Der Verleger Roman Pliske stellt in Ulm die Geschichte des Morio Verlags vor und gibt einen Einblick in das vielfältige Programm: In den vergangenen Jahren sind über 70 Bücher in den Bereichen Belletristik, Biografien, Bildbände, Kataloge und Wissenschaft erschienen. Ein Highlight des Abends: „Bei Dämmerung zu lesen – Ungehobene Schätze aus seinen Zeitschriftenbeiträgen“ von Charles Dickens. Elf Texte aus Dickens’ Feder, teils erstmals überhaupt in einer deutschen Fassung. Nicht weniger spannend: der Gemeinschaftsroman "Die Natur eines Verbrechens" von Ford Madox Ford und Joseph Conrad.

Durch den Abend führt der Pirckheimer Florian L. Arnold, Autor und Verleger der Edition Hibana. Feinste Weltmusik mit Gitarre, Oud, Akkordeon werden Rachid Benachour und Salvo La Ferrera bringen.

Roman Pliske, geboren 1970 in Berlin, studierte in Heidelberg Geschichte, Germanistik und Judaistik. Er gründete mit Ingo Drzechnik 1995 den Elfenbein Verlag. Ab 1999 arbeitete er als freier Journalist, dann als Redakteur und ist seit 2005 geschäftsführender Gesellschafter des Mitteldeutschen Verlags in Halle.

Michael Klein, geboren 1960, Studium der Philosophie, Germanistik und Publizistik in Münster, arbeitet als Autor, Übersetzer und Journalist für Zeitschriften, Rundfunk und Verlage. Seit 2016 gibt er im Morio Verlag eine kleine Reihe klassischer Literatur heraus, die inzwischen acht von ihm übersetzte Titel zählt.

Lesung: 26. September 2023, 19:30 Uhr

Museumsgesellschaft Ulm
89073 Ulm, Neue Straße 85

Die Kunst des Sammelns, Bd. 9 – Dorothee Ader

Der neunte Band in der Reihe "Die Kunst des Sammelns" ist erschienen: "Ein Gespräch mit Dorothee Ader, Leiterin des Klingspor-Museums", mit zwölf Zeichnungen und Kommentaren von Hartmut Andryczuk.
Foto © Hartmut Andryczuk
Inhalt: Themen: Buchwissenschaften – Mainzer Minipressenmesse – Gutenberg Museum – Christian SchefflerStefan Soltek – Buchbar (Klingspor-Museum) – Hochschule für Gestaltung, Offenbach – Zine-Messen – Karl und Wilhelm Klingspor – Die Schriftgießerei Klingspor – Bruno und Paul Cassirer – Die Sammlung Karl Klingspor – Cranach Presse – Oskar KokoschkaGeorg Alexander MathéyHans Adolf Halbey – Schriftsammlung der Familie Speemann Rudolf Koch, Gebetsteppiche – Bibliophilie und Sexismus – Transgender Bookart – Risographie, eine Modeerscheinung – Beyond the Archive – von der Gießerei zum Klingspor Type Archive – Pablo Picasso, Le Chef d'Oeuvre inconnu – Moleskine-Notizbücher – Museumarbeit in der Corona-Zeit – Ausstellungsstruktur im Klingspor-Museum – Arbeitskreis Künstlerbücher – Association of European Printing Museums – Květa Pacovská – 80.000 Einheiten.

Edition: 30 copies,
singned and numbered
650 €

Neuer Vorstand bei der Pirckheimer-Gesellschaft

Gestern fand in Gotha die Mitgliederversammlung der Pirckheimer-Gesellschaft statt. 

Es wurde ein neuer Vorstand gewählt.
Der bisherige Vorsitzende Dr. Ralph Aepler kandidierte nicht mehr, er ist aus der Gesellschaft ausgetreten. Auch die ehemaligen Vorstandsmitglieder Jutta Osterhof, Ralf Wege und Thilo Berkenbusch traten nicht mehr zur Wahl an.

Zum Vorsitzenden wurde Matthias Haberzettl aus Augsburg gewählt, stellv. Vorsitz ist unverändert Till Schröder.
Neu im Vorstand ist Robert Grieger aus Berlin, Daniel Reynolds aus Krefeld, sowie für die Finanzen Hans Rabenbauer aus Bobingen in Bayern.

Sonntag, 24. September 2023

Line Hoven - Völlerei

Grafik und Buchillustration

Die Grafikerin Line Hoven beschäftigt sich nach eigener Auskunft mit der „gefährlichsten Art zu zeichnen.“ Ihr bevorzugtes Arbeitsmaterial ist der Schabkarton, eine mit Porzellanerde überzogene Pappe, welche abschließend mit schwarzer Farbe versiegelt wird. Mit einem gewöhnlichen Cutter kratzt die Künstlerin auf der glatten, dunklen Oberfläche des Kartons zarte Linien heraus, welche sich in feinsten Schraffuren bzw. Strukturen bündeln und sich durch die Freilegung des kreidigen Zwischengrundes klar von der samtig schwarzen Oberschicht abheben. Das eingangs genannte, augenzwinkernde Diktum von der Gefährlichkeit der Methode kann vordergründig auf den Umgang mit dem scharfen Kratz-Werkzeug bezogen werden, meint aber eher, dass die Technik wenig Fehler verzeiht. Korrekturen, das Überschwärzen nicht gelungener Bilddetails ist nur partiell möglich. Derartiges Nacharbeiten hat Line Hoven allerdings nur selten nötig. Ihre Illustrationen sind perfekte Kompositionen in Schwarz-Weiß, die den zugrundeliegenden Text nicht einfach bebildern, sondern eher kommentieren. Diese Illustrationsauffassung der preisgekrönten Künstlerin offenbart sich besonders in der Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Jochen Schmidt. Die Grafiken aus den gemeinsamen Buchprojekten „Paargespräche“ und Paargespräche - Together forever“ stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.

Line Hoven und Jochen Schmidt werden zur Ausstellungseröffnung anwesend sein und drucken mit den Vernissage-Gästen ein originalgrafisches Künstlerplakat bzw. signieren Drucke sowie Bücher.

Ausstellungseröffnung: 7. Oktober 2023, 16 Uhr
Ausstellung: 7. Oktober 2023 - 8. März 2024

Kinder- und Jugendgalerie „Sonnensegel“
Gotthardtkirchplatz, Brandenburg a.d. Havel

Samstag, 23. September 2023

Pirckheimer-Treffen - Neujahrsgrafik

Peter Arlt
Eröffnung der Ausstellung "p.f. - Neujahrsgrafik" durch Herbert Kästner und Kurator Peter Arlt im Spiegelsaal der Forschungsbibliothek auf Schloss Friedenstein in Gotha.
Herbert Kästner
Ralf Parkner
Matthias Haberzettl, Fotos © ad

Pirckheimer-Treffen - Begrüßung

Begrüßung durch OB Knut Kreuch und stellv. Vorsitzenden Till Schröder im Spiegelsaal des Schlosses Friedenstein.
lks.: Till Schröder, rechts OB Knut Kreuch
Abel und Gabriele Doering, Foto © Ralf Parkner

Freitag, 22. September 2023

Fritz und Karl Nolde in der Lutherstadt Wittenberg

Fritz Nolde
In der Wittenberger Cranach-Stiftung, dem ehemaligen Wohnhaus der Cranachs, stellt unser Pirckheimer Dr. Gerd Gruber wieder Werke aus seiner Sammlung aus und erneut richtet er den Blick auf weniger bekannte und in Vergessenheit geratene Künstler: Fritz und Karl Nolde aus Leipzig. Söhne eines Tischlers wurden sie in Leipzig geboren, Karl im Jahr 1902 und Fritz zwei Jahre später. Beide studierten nach einer Berufsausbildung an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe und wurden Mitglied der Leipziger Ortsgruppe der „Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler“ (ASSO). Wegen ihres Engagements für die KPD wurden beide verhaftet und zu Zuchthausstrafen verurteilt. Karl Nolde war von 1933 bis 1935 inhaftiert und nach seiner Freilassung emigrierte er in die Tschechoslowakei und danach über London in die USA. 1937 wurden zwei seiner Werke als „entartete Kunst“ aus Museumsbesitz beschlagnahmt. Karl Nolde starb 1994 erblindet in Mexiko. Fritz Nolde befand sich 1934-1935 und erneut 1941-1943 in Zuchthaushaft. Unmittelbar aus dem Zuchthaus wurde er in das Strafbataillon 999 geschickt. Aus englischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1947 nach Leipzig zurück und starb 1980 in Potsdam. Von den fast 100 Werken (Aquarelle, Zeichnungen, Ölbilder) die sich von beiden Künstlern in der Sammlung Gruber befinden, werden etwa 50 in der Ausstellung gezeigt. Neben farbintensiven Aquarellen aus den 1920er Jahren sind auch Zeichnungen zu sehen, die in der Nazihaft entstanden. Ebenso werden Kopien von Dokumenten, wie Gerichtsurteile, Gefängnisunterlagen und das Dokument, in dem Karl Nolde 1940 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, ausgestellt.
Karl Nolde
Um die beiden Künstler, die nicht mit Emil Nolde verwandt sind, wieder etwas bekannter zu machen, erschien eine kleine Publikation mit 32 Seiten und 23 Abbildungen, die für 4 Euro plus Versandkosten bei der Cranach-Stiftung zu beziehen ist.

Ausstellung: bis zum 28. Januar 2024

Cranach-Stiftung Wittenberg
Markt 4, 06886 Lutherstadt Wittenberg

Start des Pirckheimer-Jahrestreffen 2023

Das Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft 2023 hat begonnen. 63 Teilnehmer besuchen in den nächsten 3 Tagen in Gotha die Stadtbibliothek, das KunstForum, das Rathaus und die Historische Altstadt, Schloss Friedenstein mit der Schlosskirche und der Forschungsbibliothek, das Schlosstheater und führen ihre Mitgliederversammlung mit einer Neuwahl des Vorstandes durch.

In der Tagungsmappe finden sich neben einer Graphik von Thomas Offhaus eine Karte pour féliciter vom Organisator des Treffens Prof. Peter Arlt.
Peter Arlt, Thomas Offhaus
Vom Kunstforum gingen die Pirckheimer zum Alten Rathaus. Dort erwartete sie Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch. Er führte informativ, faktenreich, humorvoll und mt Augenzwinkern durch die Altstadt. Ein Erlebnis! (Text und Foto: Ralf Wege)
Schloss Friedensstein, Schlosskirche
Sabine Lindner, "Eyn neues Lied wir heben an" - Musikalische Reise zu Pirckheimer und zu seinen Zeitgenossen (Fotos © ad)

Donnerstag, 21. September 2023

Meisterhafte Unikate #3

Die Ausstellung »Meisterhafte Unikate – 100 Jahre Einbandkunst« wird ihr großes Finale im Herbst in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky feiern und ein letztes Mal dem Publikum präsentiert.

Neben den meisterhaften Bucheinbänden der MDE Mitglieder, die in den vergangenen Ausstellungen in Leipzig und Oldenburg gezeigt und im zeitgleich erschienenen Katalog »Meisterhafte Unikate – 100 Jahre Einbandkunst« beschrieben sind, wird der Fokus auf die Vielfalt von aktuellen Buntpapieren liegen.
Ganz besonders freuen wir uns, aus den Beständen der Staats- und Universitätsbibliothek Einbände von Franz Weisse (1878-1952) und Ignatz Wiemeler (1895-1952) präsentieren zu dürfen. Beide Professoren unterrichteten an der Kunstschule Lerchenfeld in Hamburg und hatten maßgeblichen Einfluss auf die Kunst des Buchbindens im 20. Jahrhundert. Sie sind mit ihren Arbeiten auch heute noch der Gradmesser für Qualität und handwerkliches Können.
Vernissage: 12. Oktober 2023, 18 Uhr
Ausstellung: 12. Oktober - 18. Dezember 2023

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg
Im Rahmen dieser Ausstellung findet eine öffentliche Auktion von Buchbinder- und Vergoldewerkzeugen statt.
Kernbestand der Versteigerung sind die Vergoldewerkzeuge des Buchbinders und MDE Mitglieds Hubert Fritzen aus Saarlouis, der seine Sammlung nach seinem Tod dem MDE vererbt hat, mit dem Wunsch, es mögen junge KollegInnen mit Freude diese zum Teil sehr alten Stempel, Fileten und Rollen weiter nutzen. Die Einnahmen kommen dem Verein zugute. Darüber hinaus Werkzeuge, alte Geräte, Rohbögen oder Materialien von weiteren Mitgliedern des Verein versteigert.

Auktion: 14. Oktober ab 14 Uhr in der SUB Hamburg

Rare Book & Graphic Arts Fair

DIENSTAG, 19. SEPTEMBER 2023

Die diesjährige Rare Book & Graphic Arts Fair auf dem Champ de Mars in Paris bringt mehr als 140 Aussteller, Buchhändler, Galeristen, Fachverleger und Buchhandwerker zusammen.
Sie alle teilen ihre Leidenschaft und ihr Know-how, indem sie den Zauber unseres schriftlichen, gedruckten und ikonografischen Erbes vorstellen.

Von den ältesten Werken, die bis zu den Ursprüngen des Buches zurückreichen, alles, was sowohl kulturell als auch zeitlos ist, über die großen Klassiker bis hin zu den Originaltafeln von Comics, Drucken oder alten Karten werden auf einer Messe präsentiert.

22. - 24. September 2023

Grand Palais Ephémere
Place Joffre, Paris 7

Anmerkung, 21. September 2023
Es ist angerichtet, Michael Solder

Mittwoch, 20. September 2023

Riewert Quedens Tode zum 80. Geburtstag

Riewert Q. Tode 2012 auf dem
Berliner Antiqutag im Ellington-Hotel
Vor 14 Tagen feierte Riewert Querens Tode das 50jährige Bestehen seines Antiquariats, von dem vor einigen Monaten in der Zeitung zu lesen war:
»70 000 antiquarischen Titel sorgfältig sortiert und nach Sach- und Spezialgebieten geordnet. Kunst, Geschichte, Soziologie, Theologie und Judaica, viel Theorie und Politisches. Das Antiquariatsgeschäft mit Katakombe betreibt Riewert Tode mit seinem Bruder Harboe mini Tode seit 50 Jahren. Es liegt etwas abgelegen an der Dudenstraße. Riewert Tode ist ausgebildeter Buchhändler, sein Bruder Harboe gelernter Kunstglaser, der als „Buchchirurg“ im Antiquariat lädierte Exemplare ausbessert. [...]  „Mit Büchern leben“, das ist ihre Maxime. Denn: „Ideologien und Trends kommen und gehen, die schwarzen Lettern aber bleiben bestehen.“ Was im digitalen Zeitalter nicht einfach ist. „Das Internet ist der Feind des Buches“, sagt Riewert Tode. „In 30 Jahren werden sich nur noch Spezialisten für Bücher interessieren.“ Damit ihr Bücherparadies überlebt, setzen die Todes auf Vielseitigkeit.«
Jubiläumsfeier 50 Jahre Antiquariat Riewert Q. Tode, Foto © Hendrik Liersch
Heute nun kann ich Riewert Q. Tode zu seinem 80 Geburtstag gratulieren. Und im November besucht der Beriner Bibliophilen Abend den Jubilar anlässlich des 60 Jahrestages seines Verlages amBEATion/randlage.

BuchBerlin

Die BUCHBERLIN, das sind 300 Verlage, viel zu staunen und besprechen. BUCHBERLIN in Treptow ist zum 10. mal eine Erlebnismesse und der wichtigste Treffpunkt für die unabhängige Literaturszene, nicht nur aus Berlin.
Die Besucher entdecken hier besondere Bücher, die nicht in jeder Buchhandlung erhältlich sind, und können interessante Gespräche mit Verlegern und Autoren führen. Bei der BUCHBERLIN stehen die Freude am Lesen und Schreiben, persönliche Kontakte und gute Gespräche im Mittelpunkt.

Mittendrin auch Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft. Z.B. der Input-Verlag von Ralf Plenz in der Nähe der Lounge am Stand King‘s Landing 34 oder der Verlag der 9 Reiche von Steffen Marciniak in der King‘s Landing 38.
 
30. September / 1. Oktober 2023

Arena
Eichenstr. 4, 12435 Berlin-Treptow

Elli sammelt

"Marineblau, waldgrün, dunkelocker und rot mit ganz viel Gold und marmorierten Vorsätzen. Vier Bände, die repräsentativer fast nicht sein könnten. Ferkel, Tigger, Eule, und natürlich Pu sind auch drauf. Und auf den Buchdeckeln macht sich ein goldgeprägter Christopher Robin auf den Weg in den Hundert-Morgen-Wald."
So nähert sich die Kolumnistin des Verbandes Deutscher Antiquarre Elisabeth Wittkowski in ihrer neuen Kolumne "Ellis sammelt" in dieser Woche dem Umstand, warum Schmuckeinbände und Sonderausgaben eine Bereicherung und nicht nur "Bücherregaldekoration" für Sammler sind.

Der neue Beitrag in der Kolumne kann hier nachgelesen werden.

Dienstag, 19. September 2023

Graphik zum Pirckheimer-Jahrestreffen

In wenigen Tagen findet das 50. Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft statt. Es wird vom Gothaer Kunstwissenschaftler Prof. Peter Arlt organisiert.
Die Thüringische Landeszeitung veröffentlichte in einem Gastbeitrag von Till Schröder am 19. September ein Foto der Graphik, einem Tiefdruck des Gothaer Künstlers Thomas Offhaus, die an alle Teilnehmer des Treffens ausgereicht werden, womit diese Graphik zum ersten mal bereits vor dem Jahrestreffen bekannt gegeben wurde.
Der Beitrag selbst ist durch eine Paywall geschützt.
Thomas Offhaus, "ein Buch, das ich träumte", Tiefdruck, Foto © Thomas Offhaus

Jahrestreffen: 22. - 24. September 2003

Gotha

Sammeln ist auch Erinnern

In Akzidenzen-Sammlungen finden sich häufig Drucke, die weniger aufgrund ihrer Gestaltung des Sammelns würdig, sondern mehr wegen ihres Inhalts des Erinnerns wichtig sind, so wie der hier vorgestellte Aushang.

Fünf Tage nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 stand die sowjetische Besatzungsmacht vor der ungeheuren Aufgabe, die Versorgung der gesamten Berliner Bevölkerung sicherzustellen. Mit diesem legendären Aushang verfügte die Rote Armee, welche Rationen an Brot, Nährmittel, Fleisch, Fett, Zucker, Kartoffeln, Bohnenkaffee, Kaffee-Ersatz und echtem Tee sowie Salz den Berlinern zustanden.
bitte anklicken
Der Text ist "mit heißer Nadel gestrickt" und diente nicht zuletzt der Beruhigung der Bevölkerung, denn viele der versprochenen Rationen konnte die sowjetische Militärverwaltung kaum zur Verfügung stellen. Die Berliner mussten noch einige Hungerjahre überstehen! Der Erlass regelte auch die Ausgabe der Lebensmittelkarten. Ausgefertigt ist das Flugblatt von der "Stadtverwaltung von Berlin". Der "Magistrat von Berlin" wurde vom sowjetischen Stadtkommandanten Generaloberst Nikolai E. Bersarin erst am 19. Mai 1945 eingesetzt, ihm gehörten u.a. der Chirurg Ferdinand Sauerbruch und der Architekt Hans Scharoun an. Der Magistrat war damals noch für das gesamte Berlin zuständig, die Aufteilung in Sektoren der vier Siegermächte und die Ost-West Teilung lagen noch in der Zukunft.

Das Faksimile wurde von Erich Bürck bereitgestellt, ein Originals befindet sich im Besitz des Versandantiquariats Bürck aus Berlin.

Montag, 18. September 2023

Buchobjekt von Tanja Leonhardt

Die Schriftgrafikerin und Künstlerin Tanja Leonhardt aus Schotten im Vogelsberg, Berlin-Brandenburger Pirckheimer konnten sie im Oktober 2021 in der Stadtbibliothek in der Breiten Straße. erleben und über den Geist der "Mainzer Schule" und ihre Lehrer, insbesondere Franz Müller und Pamela Stokes sprechen, wird ihr neues Buchobjekt demnächst in der Gemeinschaftsausstellung "Tief ins Licht" zeigen.
Tanja Leonhardt, Schiefer-Buchobjekt
Im labyrinthischen Gewölben des Alsfelder „Bananenkeller", einem Industriedenkmal, das drei Stockwerke in die Tiefe führt (also nur für Menschen ohne Klaustrophobie!) werden daneben ihre Höhlenvideos und vieles mehr zu entdecken sein. Videopoetry und Lesungen von Tanja Leonhardt, Aquarelle, Künstlerbuch, Objekte, Fotografien, Licht/Soundkunst.

23. September 2023, 18 Uhr,
sowie 7. Oktober 2023

Bananenkeller 
Marburger Str. 56, 36304 Alsfeld

Sonntag, 17. September 2023

Relaunch: Galerie DRUCK & BUCH

Die Wiener Galerie DRUCK & BUCH hat ihre Webseite neu gestaltet, aufzurufen durch Klick auf den Ausriss des Screenshots.

Auf der Seite sind jetzt mehr als 300 gefilmte und erläuterte Künstlerbüchern und weiteren 700 gelistete einzusehen, mit Ausstellungsinfos und Künstlergesprächen - und vor allem mit Bestellmöglichkeit!

Susanne Padberg, Galerie DRUCK & BUCH, Wien

Pirckheimer Abend der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe - Nachtrag

Mitglieder der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg der Pirckheimer-Gesellschaft fanden sich am 14. September zu einem bibliophilen Abend in der Rathäuslichen Bibliothek in Charlottenburg zusammen. In der Reihe "Die schönen Unbekannten - Bibliotheken, die nicht jeder kennt", stellte der Leiter Thomas Wolfes das Verwaltungsinformationszentrum mit seiner Vorgängereinrichtung, der Magistratsbibliothek der Königlichen Residenzstadt Charlottenburg vor.

Udo Haedicke machte an diesem Abend einige Fotos, mit denen allen, die nicht teilnehmen konnten, ein kleiner Eindruck vermittelt werden kann.

Samstag, 16. September 2023

Hommàge á Picasso

Mit Mike Bruchner, Gudrun Brüne, Rainer Ehrt (Abb. Pablo mit Satyr), Axel Krause, Bettina Moras, Robert Metzkes, Jeanette Niebelschütz (als Gast), Vincent Wenzel & NICOLAUS

Vernissage und kleines Kunstfest: 17. September um 16 Uhr, Musik: Cathrin Pfeifer, Akkordeonistin, Komponistin und Songtexterin

Homage to Pablo Picasso

Bernd Friedrich, Homage to Picasso
Im Kunstraum Reuter findet eine Ausstellung mit Ergebnissen eines internationalen Mail Art Projekts von Lutz Anders statt, woran sich u.a. auch der Pirckheimer Bernd Friedrich Schulz beteiligte, siehe hier.

304 Künstler
43 Länder
4 Kontinente

Vernissage: 29. September 2023, 16 Uhr
Ausstellung: 29. September - 11. Oktober 2023
Finissage: 11. Oktober 2023. 16 Uhr

Kunstraum Reuter
Reuterstr. 82, 12053 Berlin

Freitag, 15. September 2023

Marginalien #250

Das 250ste Heft der Marginalien ist erschienen!
Als graphische Beilage lag für Mitglieder der Kupferstich Il Bulino von Baldwin Zettl bei, ein Kupferstecher, der die Pirckheimer-Gesellschaft mit seinen Arbeiten seit Jahrzehnten begleitet, u.a. mit der Jahresgabe von 1988 mit den Illustrationen zur Jahresgabe Willibald Pirckheimer Vom Selbstlob der Gicht, und dessen 80. Geburtstag in 14 Tagen bevorsteht. Die im Künstlerhaus Hohenossig gedruckte Graphik erschien in einer Auflage von 650 nicht nummerierten Exemplaren.

" ... Das 250. Heft fällt zufällig auch ins zehnte Todesjahr einer für die Marginalien prägenden Person: Lothar Lang. Wir erinnern uns an den langjährigen Chefredakteur in unserer typografischen Beilage mit drei Beispielen seiner bis heute anregenden Atelierbesuche. Wir geben noch einmal Klaus Walther Platz, dem kürzlich verstorbenen Leseverführer und Pirckheimer, mit seinem Text über Bücherdiebstahl aus eigener Erfahrung - als Bestohlener und Dieb. Wir schauen auf alle Grafischen Beilagen seit dem ersten Blatt im Jahr 1970. Und Peter Arlt durchpflügt Neujahrsgrafiken aus sechs Jahrzehnten, auch solche der Pirckheimer-Gesellschaft. Jenseits des engeren Marginalien-Kosmos reichen die Beiträge von Pergamenten aus dem Jahr 1200 über Asbestpapiere des 17. Jahrhunderts, Edmund Edels buchgrafisches Werk im 20. Jahrhundert, Berliner Lyrikanthologien seit 1961 und Städteexlibris Andreas Raubs bis zum experimentellen Siebdruck im Jetzt - auf Kombucha-Teepilzen oder mit dem Schlamm der Schwarzen Elster. Einmal quer durch neun Jahrhunderte.  ..."

(Till Schröder, aus dem Editorial) 

Mitch Walking Elk & Eisbrenner & Uwe Fischer

Der Pirckheimer Marc Johne weist auf seine Veranstaltung des Bodoni Vielseithof mit Mitch Walking Elk & Eisbrenner & Uwe Fischer hin.
Mitch Walking Elk ist Singer-Songwriter der Cheyenne-Arapaho-Nation. Seine Biographie "Ich werde mich nie ergeben" (TraumFänger Verlag, 2012) zeichnet die Lebensbilder eines native american in Nordamerika. Kinderarmut, Perspektivlosigkeit, Alkohol, Kriminalität, ... aber auch Spiritualität, Kreativität, politisches und soziales Engagement. Walking Elk ist Mitglied des American Indian Movement, der indianischen Bürgerrechtsbewegung. Viel von dem, was Mitch Walking Elk zu erzählen hat, erzählt er in seinen Liedern, amerikanischem Songmaterial zwischen Countryfolk und Blues, zwischen Liebesliedern und Protestsongs eines gestandenen Sängers der First Nation.

Walking Elk konzertiert gemeinsam mit dem deutschen Songpoeten und Friedensaktivisten Tino Eisbrenner und dem Gitarristen Uwe Fischer. So entstehen Abende zwischen zwei Welten, die sich spürbar berühren…

17. September 2023, 18 Uhr

Buchwerk Bodoni e.V.
Buskower Dorfstraße 22, 16816 Buskow bei Neuruppin

Donnerstag, 14. September 2023

Almut Schlichting improvisierte über TUSBLU von Ulrich Goerdten

Die Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abend Ulrich Goerdten, Dr. Fritz Jüttner und Abel Doering erlebten gestern im Rahmen der Berlin Solo Impro / Musik-Festival für Solo-Improvisation im Acker Palast Berlin einige hervorragende Meister des Jazz: Andreas Willers mit der Gitarre, Christoph Titz mit der Trompete, Naoko Kikuchi mit einer Koto und Oliver Schwerdt am Klavier. Der Anlass war eine Improvisation von Almut Schlichting auf dem Bariton-Saxophon über das Gedicht TUSBLU des ehemaligen Vorsitzenden der Pirckheimer-Gesellschaft Ulrich Goerdten.

Alle fünf Solisten, die an diesem Abend auftraten, virtuos, und sie fanden sich dann noch zu einer Jam Session zusammen, etwas, was man sich nach ihren wirklich individuell geprägten Soloauftritten kaum vorstellen konnte.
Fotos © ad

1 Kommentar:

Ulrich Goerdten hat gesagt…

Kleiner Nachtrag: Almut Schlichtings "Insomnia Brass Band" wurde als "Band des Jahres 2023" mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet.