Donnerstag, 30. November 2023

Buch des Monats: Ruth Loosli, Ein Reiskorn auf meiner Fingerkuppe

Das Buch des Monats Dezember der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft ist: Ruth Loosli, Ein Reiskorn auf meiner Fingerkuppe / Schreibbilder.

In ihrem neuen Lyrikband zeigt sich die Winterthurer Schriftstellerin Ruth Loosli wortverspielt und ernst zugleich. In fünf Zyklen vereint sie eine Vielfalt an Themen, die sie zu Gedichten und kurzen Prosatexten verwebt: Politik und Gesellschaft vermischen sich mit persönlichen Erfahrungen und Eindrücken. Alltägliche Bilder sind hinterlegt mit Fragen an diese Welt. Die sich wandelnde Weltlage ist immer wieder Thema: Klimawandel und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind in den Gedichten spürbar. Auch die Pandemie und die damit verbundene Zeit des Eingesperrtseins klingen in den Gedichten nach.
Der Liebe in ihren verschiedenen Variationen widmet Ruth Loosli den Zyklus Spiele um Liebe, in dem sie ihren Wortwitz gekonnt in Szene setzt. Sie spielt mit Gedichtformen und Assoziationen und zeigt, wie facettenreich Liebe ist, ob innerhalb der Familie oder im Freundeskreis. Sie steht «zwischen Chemie und Chaos», lässt das Herz überquellen «wie ein / Hefeteig den man zu lange / gehen lässt». Trotz ernster Untertöne gelingt es Ruth Loosli immer wieder, in wenigen Zeilen Heiterkeit und Lichtblicke zu zeichnen: Schmunzeln lässt das kurze Gedicht «Zum Foto des Geliebten» oder das poesiekundige Krokodil auf dem Bauplatz.

Begleitet wird die Lektüre von Schreibbildern der Autorin, die von ihrer immerwährenden Beschäftigung mit Wortfeldern zeugen. Sprache ist Waffe, «Widerstand / WiderWort» im Alltag, der bedrängt, einengt oder die Grenzen der Zeit sprengt. «Jeder Tag ist eine Fläche / mit offenen Fragen», schreibt Ruth Loosli. Mit ihren Gedichten sucht sie nach möglichen Antworten.

Für den Band «Ein Reiskorn auf meiner Fingerkuppe» erhielt Ruth Loosli im Oktober 2023 einen Anerkennungsbeitrag der Stadt Zürich.

Ruth Loosli
Ein Reiskorn auf meiner Fingerkuppe
Gedichte
Mit Schreibbildern von Ruth Loosli
128 Seiten
Reihe: Caracol Lyrik, Band 14
978-3-907296-28-8

Ferienspiele: Papierwelten in Offenbach

Im Klingspor-Museum finden innerhalb der Ausstellung "Papierwelten" Ferienspiele statt.
© Klingspor Museum
Knüllen… knistern… falten… reißen… Welten entstehen: Der industrielle Werkstoff Papier kann berührt, gehört, geformt, benutzt werden. Papier knistert geheimnisvoll, es raschelt aufgeregt, es zerreißt wütend und knüllt sich zu einem festen Ball oder faltet sich zu einem leichten Flieger. Inspiriert von vielfältigen Möglichkeiten des Werkstoffs erkunden wir die Materialien und Werke des Klingspor Museums. Aus Plakaten, Klappkarten, Flyern etc. bauen und gestalten wir unsere ganz eigenen Kostüme, Requisiten und Objekte und entwickeln eine eigene collagenartige Performance, die am Ende des Workshops präsentiert wird. Dabei geht es neben der Objekthaftigkeit auch um die Schulung der Wahrnehmung, die eigene Körpererfahrung und die Entfaltung der Kreativität.

9.-12. Januar 2024, für Kinder von 6-10 Jahren

Klingspor Museum
Herrnstr. 80, Offenbach

Mittwoch, 29. November 2023

Eine minimalistische Eleganz

Die Ausstellung „Eine minimalistische Eleganz. Exlibris und Kleingrafiken aus der Sammlung Ferruccio Proverbio“ wurde kuratiert von Cristina Chiesura, Edoardo Fontana und Silvia Scaravaggi. Die Werke werden im Stadtmuseum von Crema in den Räumen der Pinacoteca gezeigt.

Ausgehend vom Kern der umfangreichen Sammlung von Ferruccio Proverbio, umfasst die Ausstellung auch einige wichtige Werke aus anderen Privatsammlungen. So kommt eine Auswahl von über 300 Werken zusammen, die mit Werken von Max Klinger, Emil Orlik, Umberto Boccioni und vielen anderen bekannten Künstlern einen repräsentativen Querschnitt aus der Welt der Exlibris und Kleingrafiken des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts bietet.

(Deutsche Exlibris-Gesellschaft)

21. Oktober 2023 – 14. Januar 2024

Bürgermuseum von Crema
Norditalien

Grafik des Monats der Büchergilde Gutenberg

Die Grafik des Monats Dezember der Büchergilde ist diesmal, pünktlich vor Weihnachten, ein Konvolut aus 5 Jahren Tabor-Originalgrafik-Kalender. Die Grafik(en) des Monats werden von Johanna Binger in der :Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz vorgestellt. 

Diese Kalender der TABOR PRESSE Berlin und des Büchergilde Artclub boten mit je 12 einzeln signierten und nummerierten Originalgrafiken bedeutender Künstlerinnen und Künstler einen außergewöhnlichen Querschnitt durch die zeitgenössische deutsche Kunstszene. Die Grafiken sind lösbar mit zwei säurefreien Klebepunkten auf ein Träger-Papier montiert, das Kalendarium auf das darüber liegende Passepartout gedruckt. Lieferung in stabiler Box.
Je 12 Originalgrafiken im Format: 70 x 50 cm, Auflage: 200 Exemplare. Einzeln signiert und nummeriert zum Preis von 250 Euro pro Kalender, das entspricht einer Original-Grafik für knapp 21 Euro!

Der Tabor-Kalender für das Jahr 2007 strotzt nur so von bekannten Namen: Bernhard Heisig, Hans Ticha Abb.), Volker Pfüller, Gerda Lepke, Gesa Puell, Henning Wagenbreth, dazu die begabten Jungen wie Michael Hegewald, Rebecca Raue, Max Diehl, Stefan Oppermann und Frank Wildenhahn, sowie das „Fräuleinwunder“ Franziska Schaum.

Tabor-Grafik-Kalender 2008 - Lithografien und Farbholzschnitte von Moritz Götze, Fides Becker, Robert Lucander (Abb.), Katrin Stangl, Uros Djurovic, Werner Liebmann, Margarete Lindau, Sebastian Speckmann, Wim Jonkman, Anya Triestram, Rüdiger Giebler und Sooyung Park.

2011 bietet signierte Lithografien und Holzschnitte von K.-H. Hödicke, Karl-Georg Hirsch, Thomas M . Müller, Franziska Neubert, Detlef Karsten, Ralph Kerbach, Franca Bartholomäi, Frédérique Loutz (Abb.), Martin Dammann, Claudia Rößger, B. C. Epker, Jan Muche!

Im Kalender 2018 finden sich Originalgraphiken von: Hans Ticha, Franziska Neubert, Johannes Heisig, Gabriela Jolowicz, Thomas Hornemann, Gerd Rohling, Monika Michalko, Christian Awe, Fritz Bornstück, Julio Rölle, Daniel M. Thurau (Abb.) und Jan Brokof.

Und 2020 enthält Grafiken von Klaus Süß (Abb.), Fides Becker, Reinhard Stangl, Maik Wolf, Tamina Amadyar, Tatjana Doll, Katharina Ziemke, Katharina Arndt, Hanna Hennenkemper, Francoise Petrovitch, Sebastian Meschenmoser und Adam Saks.

Dienstag, 28. November 2023

Bibliophiles von Alfred Richard Meyer

Der Verleger, Schriftsteller und Bohemian Alfred Richard Meyer (1882–1956), auch unter dem Pseudonym „Munkepunke“ benannt, gründete 1907 seinen „Ein-Mann-Verlag“. Ein erster Schritt war der Privatdruck Ahrenshooper Abende (Untertitel: Fünf lyrische Pastelle) in 500 nummerierten Exemplaren. Sich in expressionistischen Kreisen bewegend, veröffentlichte A. R. Meyer die Werke von Dichtern wie Heinrich Lautensack, Paul Zech und Gottfried Benn, der großen und allseits bewunderten Else Lasker-Schüler, Alfred Lichtenstein oder des zweisprachigen Yvan Goll. Die ersten Dokumente von Futurismus und Orphismus im deutschsprachigen Raum – darunter F. T. Marinettis Futuristische Dichtungen (1912) und Guillaume Apollinaires Gedichtzyklus Zone (1912) – würden in diesem Umkreis in der Reihe der Lyrischen Flugblätter (1907–1924) erscheinen.
Unter seinem Pseudonym schrieb er auch eigene Werke: Munkepunkes Malzbonbons (1918), Des Herrn Munkepunkes Gastronomische Bücherei (1919), Des Herrn Munkepunkes Cocktail- und Bowlenbuch (1920), Munkepunkes Dionysos (1921, mit Lithographien von George Grosz, bei Gurlitt). Neben anderen schönen Publikationen veröffentlichte Meyer 1920 ein großformatiges Buch im Pappband mit Buntpapier-Bezug: Paul GavarniDie Schule der Pierrots. Titel und 8 lithographische Tafeln nach Gavarni. Berlin-Wilmersdorf: A. R. Meyer 1920. Einmalige Auflage von 60 Exemplaren, davon 10 auf Japanpapier. Handdrucke von A. Rogall, Berlin N. W. 52.
Gavarni, die Schule des Pierrots
A. R. Meyer, Berlin 1920
Abbn. © Staatsbibliothek zu Berlin
Die Lithografien sind eine Auswahl aus der originalen Serie der L’école des Pierrots, die zwischen 1851 und 1853 entstand. Der Pierrot ist eine Figur aus der zu Zeiten des französischen Zeichners, Grafikers und Karikaturisten Paul Gavarni (1804–1866) Lebzeiten populären Pantomime- und Maskenkultur. Die Protagonisten machen unter dem Deckmantel einer „Persona“ derbe Witze, missbrauchen Alkohol und benehmen sich auch sonst zügellos. Die komplette Serie besteht aus 20 Lithografien, die alle signiert (in der Meyer-Ausgabe natürlich nicht mehr möglich) sind. Realisiert wurden die Blätter vom berühmten Berliner Drucker Arthur Rogall, mit dem Meyer mindestens noch eine bibliophile Ausgabe produzierte: Empire von Henry Moses, und 14 Tafeln, die der Maler, Grafiker, Illustrator Moritz Retzsch zu Balladen von Goethe und von Schiller in Kupfer stach.
Nach Herbert Günthers Erinnerung (Alfred Richard Meyer (Munkepunke), der Mensch, der Dichter, der Verleger. In: Imprimatur) wurden viele der wertvollen künstlerischen Blätter in Alfred Richard Meyers persönlicher Bibliothek aufbewahrt, aber am Ende des letzten Krieges verbrannte seine Sammlung "... eine: „Bibliothek voller Rara, Rarissima, Unika, Widmungen, bibliophiler Kostbarkeiten, Dokumente, Erinnerungsstücke aller Art.

(Maria Bogdanovich)

Montag, 27. November 2023

Max Müller - Mein Vermächtnis

Im Hybriden-Verlag des Pirckheimers Hartmut Andryczuk ist soeben erschienen: "Mein Vermächtnis".
Die Fotos aus unserem Familienalbum und die aus den Bildbänden vom Krieg sprechen und schweigen zugleich. Sie antworten und schweigen. Sie faszinieren und erschrecken gleichermaßen. In Max Zeichnungen verwandeln sie sich in Flächen, Muster und Linien. Aus ihren Labyrinthen gibt es kein Entkommen, keine Lösung. Sprachlosigkeit entsteht, wenn der Gründer einer bizarren deutschen Volkspartei uns als „meine lieben Germanen und lieben Germaninnen“ anspricht, wenn er mit klarer Stimme und in aller Ruhe seine antisemitischen, rassistisch-völkischen Theorien erläutert. Im musikalischen Finale vereint sich der pure Wahnsinn im kathartischen Crescendo. Allerdings ohne die erwartete oder erhoffte Erlösung.

(Wolfgang Müller)

Audio-CD (Mein Vermächtnis, 30:16 min.)
Katalog, Künstleredition mit Zeichnungen und Gemälden zum zweiten Weltkrieg
Vorwort von Wolfgang Müller (deutsch & englisch)
Originalzeichnung von Max Müller, signiert und nummeriert
Buch gebunden mit dem Prägedruck einer Zeichnung von Max Müller.
52 Seiten mit 40 Abbildungen
Aufl.: 100 Expl.
100 € (plus 7 € Versand)

Walzpostkarte #6

Die neue, sechste Walzkarte ist fertig und seit Freitag auf dem Weg zu unseren Mitgliedern.
Gestaltet, gesetzt in verschiedenen Schnitten und Schriftgrößen der Garamond, wurde sie gedruckt auf einer Grafix-Abziehpresse von unserer Stipendiatin Hannah Albrecht auf ihrer Station bei Willi Beck in Dachau.

Der Text ist der Beginn der Produktion eines Buches zum 111. Todestag von Christian Morgenstern.

(Verein für die Schwarze Kunst)

Sonntag, 26. November 2023

Jahresausklang des Leipziger Bibliophilen-Abend

Der festliche Jahresausklang des Leipziger Bibliophilen-Abend findet, vereinsintern, am 7. Dezember statt, übrigens zeitgleich mit dem des Berliner Bibliophilen Abend.

Die Mitglieder des LBA hatten schon zum Wochenende das Programm 2024 im Briefkasten, 12 Veranstaltungen mit einem Werkstattbesuch, zur jungen Buchkunst, zur Buchstadt Leipzig, Stöbern im Nachlass oder Ausstellungen.

Über die Veranstaltungen werden weitere Informationen in Kürze auf der Seite des Leipziger Bibliophilen-Abend zur Verfügung gestellt.

Dadaismus Ausstellung im BLMK Cottbus

© Lausitz TV

Samstag, 25. November 2023

Weihnachtsfeier mit Mitgliedern der Gutenberg-Gesellschaft

Es ist wieder so weit: Langsam wird es kälter, das Jahr geht dem Ende zu und Weihnachten steht schon bald vor der Tür. Bei einer gemeinsamen Weihnachtsfeier mit Mitgliedern der Gutenberg-Gesellschaft und guten Freunden möchten wir das Jahr 2023 bei einem gemütlichen Beisammensein mit Glühwein, Punsch, vorweihnachtlichen Köstlichkeiten und natürlich dem Drucken weihnachtlicher Motive  ausklingen lassen.

Und dies ein letztes Mal im alten Gutenberg-Museum.

7. Dezember 2023, 18 Uhr, Anmeldungen bitte an freunde@gutenberg-stiftung.de

Druckladen des Gutenbergmuseums Mainz

Tango mit Kühen

Im Jahr 1914 veröffentlicht Vasilij Kamenskij den Gedichtband Tango mit Kühen, ein Schlüsselwerk des russischen Futurismus und des Grafikdesigns. Auf fünfeckigen Buchseiten aus Blumentapete erfinden die Gedichte einen neuen Typ visueller Dichtung zwischen Figurengedicht und konkreter Poesie.
Der preisgekrönte Poet und Übersetzer Eugene Ostashevsky und der Gestalter Daniel Mellis haben Kamenskijs Werk ins Englische übersetzt und stellen ihre Arbeit anlässlich der Schenkung einer aufwendig gestalteten Übersetzungsausgabe an die Staatsbibliothek zu Berlin vor.
Eugene Ostashevsky spricht über den futuristischen Künstler Kamenskij, dessen Ausnahmewerk sowie seine vielfachen Bezüge zur populären Kultur des frühen 20. Jahrhunderts – und über die Herausforderung, Tango mit Kühen für das 21. Jahrhundert angemessen zu übersetzen.
Die Veranstaltung wird von einer (Online-)Ausstellung und drei digitalen Materialgesprächen des Exzellenzclusters Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective der Freien Universität Berlin ergänzt.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

4. Dezember 2023, 18 Uhr, um Anmeldung wird gebeten unter: constellations@temporal-communities.de

Staatsbibliothek zu Berlin
Wilhelm-von-Humboldt-Saal
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Freitag, 24. November 2023

Initiative Buchkultur besucht die Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom

In die Initiative Buchkultur kommt wieder Bewegung und neuer Schwung. Die nächste Veranstaltung dieser Initiative aus Ludwigshafen findet bereits im Dezember statt - man wird die Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom in Speyer unter der fachkundigen Führung von Dr. Armin Schlechter von der Landesbibliothek zu besichtigen.

Die heutige Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom geht auf drei vorgängige Bibliotheken zurück, die nach der Zerstörung von Speyer im Pfälzischen Erbfolgekrieg ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts neu aufgebaut wurden. Es handelt sich um die eigentliche Schulbibliothek, um die Stadt- oder Ratsbibliothek sowie um die Domkapitelsbibliothek; letztere hatte in der napoleonischen Zeit große Verluste erlitten. Diese Bibliotheken wurden nach dem Übergang der rheinischen Pfalz an Bayern 1816 in der Gymnasialbibliothek zusammengefasst, die dann sukzessive bis in die Neuzeit um für die Schule nützliche Bücher erweitert wurde.
Da die Bibliothek ab Dezember Zug um Zug in die Bestände der Landesbibliothek überführt wird, ist dies die letzte Gelegenheit, die Bibliothek als Konvolut an ihrem Standort (seit 1902) im Gymnasium am Kaiserdom zu besichtigen.

(Marita Hoffmann)

5. Dezember 2023, 14 Uhr
oder
19. Dezember 2023, 14 Uhr

Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom
Große Pfaffengasse 6, 67346 Speyer

Ein Künstlerleben zwischen Provinz und Prominenz

Ab Dezember zeigt das Museum Schloß Burgk die Sonderausstellung "Ein Künstlerleben zwischen Provinz und Prominenz - Heike Stephan zum 70. Geburtstag".

Heike Stephan widmet sich in ihrem Schaffen u.a. sozialen und zwischenmenschlichen Themen, sie wagt sich auch an die deutsche Geschichte, verknüpft diese mit aktuellen (gesellschafts-) politischen Fragestellungen und kann dafür auch aus ihrer eigenen bewegten Biografie schöpfen.
Heike Stephan, Corona, Graphiken, Zeichnung, © Heike Stephan
Heike Stephan, 1953 in Thüringen geboren, studierte von 1975 - 1979 Kunstgeschichte und Germanistik an der Pädagogischen Hochschule Erfurt. Seit 1980 arbeitet sie als freischaffende Bildende Künstlerin, zunächst in Berlin, seit 2000 in Löhma/Saale-Orla-Kreis. Ihre Arbeiten sind vielseitig, ausdrucksstark und von hoher handwerklicher Qualität.

Vernissage: 2. Dezember 2023, 14 Uhr, Laudatio Radjo Monk, Musik Matthias von Hintzenstein
Ausstellung: 2. Dezember 2023 - 18. Februar 2024

è Museum Schloss Burgk
07907 Burgk/Saale

Donnerstag, 23. November 2023

Veranstaltungen in Offenbach trotz Renovierung

Obwohl die Ausstellungsräume des Klingspor Museums gerade renoviert werden, finden dort Workshops und ausgewählte Veranstaltungen statt.
Foto © Klingspor Museum
Das Museum lädt auch während der Renovierung herzlich zur Lesung mit Ingrid Walter und ihren Kursteilnehmerinnen ein, sowie zum Wochenendkurs „Notizbücher“ mit Ina Hengstler.

Lesung: 1. Dezember 2023
Wochenendkurs: am 2./3. Dezember 2023

è lingspor-Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Antenne Brandenburg interviewten die Bücherkinder

bücherkinder-brandenburg.de aufrufen durch Klick auf den screenshot
Die Bücherkinder Brandenburg an der Havel wurden aus Anlass des abgeschlossenen Projekts für 2023, Pax questuosa. Ein Friedensbuch vom Radiosender Antenne Brandenburg interviewt. Henry Günther, BuchKunstBalance aus Ahrenshoop, lieferte in der letzten Woche die von ihm gestalteten Einbände für das Buch.

Eine Stunde standen die Kinder, die seit vielen Jahren vom Pirckheimer Armin Schubert als Mentor begleitet und betreut werden und deren Arbeit auch von der Pirckheimer-Gesellschaft gefördert wird, der Reporterin Rede und Antwort. Dabei erzählte z.B. Bücherkind Yuna der Reporterin: „Bei Herrn Schubert erfahren wir nicht das Übliche. Es gibt tolle Texte und auch Biografien, die anders sind als das, was man uns sonst anbietet. Das ist total spannend und macht Spaß.

Für 2024 haben sich die Bücherkinder ein neues Buch-Projekt vorgenommen. Es soll auf die Forderungen und Verwerfungen der Zeit eingehen.

Mittwoch, 22. November 2023

Weihnachts-Apéro

Die Schweizerische Bibliophilen-Ge4sellschaft lädt ihre Mitglieder zu einem Weihnachts-Apéro ein.

Dr. Peter Bichsel wird die Mitglieder in den Räumen seines Antiquariats zu empfangen. Im Grafikkabinett zeigt er derzeit aktuelle Arbeiten des Schaffhauser Wort- und Bildkünstlers Fritz Sauter.

Eine Anmeldung ist erforderlich bis 7. Dezember 2023 an Marianne Isler, Keltenstrasse 12, 8044 Zürich, oder per E-Mail.

12. Dezember 2023, 18 Uhr

Dr. Peter Bichsel Fine Books
Oberdorfstrasse 10, 8001 Zürich

Buntpapiere in Bamberg

Leuchtend farbige Kostbarkeiten – sonst verborgen in den Regalen der Bibliothek – werden für die Ausstellung ans Licht gebracht. Noch bis 27. Januar 2024 laden in Bamberg die als Sammelobjekte begehrten historischen Buntpapiere aus der Zeit bis 1800 in eine Welt voller Phantasie ein.

In Handarbeit wurde mit verschiedenen Techniken Rohpapier in Schmuckpapier verwandelt, um dann, meist vom Buchbinder, weiterverarbeitet zu werden: Buntpapier als dekorativer Überzug für Pappeinbände, als erschwingliche und dennoch ansehnliche Hülle schlichter Broschuren, als zierendes Vorsatzpapier kostbarer Lederbände, als papierener Buchschmuck wertvoller Drucke früherer Jahrhunderte, als Innenauskleidung von Schubern und Buchkästen. Die Buntpapiersammlung der Staatsbibliothek Bamberg birgt zahlreiche Beispiele dieser fragilen Kunstwerke.
Brokatpapier mit Jagdszene zwischen Rankenwerk. Goldprägedruck auf rot gestrichenem Papier, wohl von Johann Carl Munck, Augsburg
Die Kenntnis der Herstellung insbesondere von Marmorpapieren gelangte über die Seidenstraße und den Seehandel nach Europa. Hier sind seit dem 16. Jahrhundert bereits schlichte einfarbig gestrichene Papiere nachweisbar. Wenig später erschienen erste gedruckte Anleitungen, das heute selten gewordene Handwerk des Buntpapierers entstand.
Brokatpapier mit Jagdszene zwischen Rankenwerk. Goldprägedruck auf rot gestrichenem Papier, wohl von Johann Carl Munck, Augsburg
Auf aufwendig mit Blattmetall geprägten Brokatpapieren flattern Papageien und Lerchen zwischen goldenem Rankenwerk. Rosen und Nelken prangen auf orangefarbenem, violettem, smaragdgrünem Grund. Grotesken und Chinoiserien vervollständigen den Garten auf Papier. Kleisterpapier wiederum besticht durch seine handwerklich zugreifende Gestaltung: Rhythmische Muster werden gekämmt, gestempelt, mit den Fingern gestupft. Modeldruckpapier schließlich erinnert mit üppig-floralen bis reduziert-geometrischen Ornamenten an die Textilmode. Und im Tunkverfahren geschaffenes Marmorpapier bezaubert durch sein fließendes Dekor.

16. Oktober 2023 - 27. Januar 2024

Staatsbibliothek Bamberg
Neue Residenz, Domplatz 8, 96049 Bamberg

Dienstag, 21. November 2023

68. Internationale Kinderbuchausstellung

Die Internationale Kinderbuch-Ausstellung im Klingspor Museum ist zu einem Klassiker avanciert und wird nun zum 68. Mal gezeigt. Sie sondiert das aktuelle Bilderbuchschaffen in vielen Ländern und präsentiert Neuerscheinungen, die durch die künstlerische Gestaltung hervorstechen und von der Relevanz der gewählten Thematik überzeugen. Bücher aus vielen Ländern fanden ihren Weg in die Ausstellung, darunter in diesem Jahr auch Kinderbuch-Ausgaben aus Frankreich, Großbritannien, Spanien, Portugal, Polen, Italien und den USA.
Schwerpunkt in diesem Jahr ist das Thema „Illustration“. Kinderbücher erzählen nicht nur mit Texten, auch die Bilder sprechen auf einer ganz eigene Ebene und lassen die Bücher lebendig werden. Manchmal erzählen sie ganz eigene Geschichten, fügen dem Text etwas hinzu, bewerten Inhalte absichtlich anders/ deuten ihn anders oder zeigen sich in abstrakter Form. Auch das Lesen von Bildern will gelernt sein und das Kinderbuch bietet eine erste Möglichkeit, mit künstlerischen Konzepten vertraut zu werden.

Begleitet wird die Ausstellung von einem vielseitigen Programm aus Vorträgen und Workshops rund um das Thema Illustration. Die Illustratoren Organisation gibt Tipps für angehende IllustratorInnen, Lena Anlauf spricht über Buchillustration aus Verlagsperspektive und ein langer Abend lädt zum kollektiven Zeichnen ein. An mehreren Terminen können Kinder und Erwachsene in verschiedenen Workshops ihre eigene Geschichte schreiben und illustrieren.

Eröffnung: 13. Januar 2024, 11 Uhr mit Büchern und Musik
Ausstellung: 13. Januar bis 14. April 2024

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

das Druckmuseum Darmstadt bleibt bis auf weiteres geschlossen

Im Haus der Industriekultur betreibt Rainer Gerstenberg eine der letzten gewerblichen Schriftgießereien der Welt und bewahrt ein Jahrhunderte altes Handwerk vor dem Aussterben.
Anfang des Jahres kündigte er an, dass er den Betrieb der Schriftgießerei nach 26 Jahren im Haus der Industriekultur aus Altersgründen einschränken will. Er bot an, dem Hessischen Landesmuseums Darmstadt seine Werkstattausstattung mit allen Maschinen, Gussformen und weiterem Zubehör & Material als Schenkung zu überlassen. Außerdem hat er angeboten, die Werkstatt ehrenamtlich zu weiter zu betreiben und ggf. einen Nachfolger einzuarbeiten. Das wurde mit der Begründung abgelehnt, die Fläche würde für andere Zwecke gebraucht, obwohl das Museum selbst keine Pläne für die Nutzung der Fläche hat. Es drohen Leerstand, Verfall und das Verschwinden eines traditionsreichen Handwerks. Eine Petition fordert derweil den Erhalt der Druckerei.
Dr. Faass, Leiter des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, hat jetzt mitgeteilt, dass das Gutachten für den Zustand der Fassade vorliegt und deshalb das Haus für Industriekultur bis zur Klärung, ob weitere Maßnahmen zur Sicherung der Fassade notwendig sind und wann diese ggf. umgesetzt werden können, das Druckmuseum vorübergehend geschlossen bleibt.

Sonntag, 19. November 2023

NS-Raubgut restituiert

Die Herzog August Bibliothek restituiert zwei Bücher an die Erben von Felix Ganz und Olga Kreiß-Ganz.

Bei der Suche nach NS-Raubgut unter den antiquarischen Erwerbungen ermittelte die HAB zwei Bücher aus dem Besitz der aus Mainz stammenden Familie Ganz.
Beide Bände, der von Felix Ganz und der von Olga Kreiß-Ganz, kamen 1998 als Teil einer mehrere Bände umfassenden Schenkung einer Benutzerin in die HAB.
Die Erben, vertreten durch den Urenkel Adam Ganz (London), schenkten die Bücher nach der feierlichen Restitution am 6. November 2023 der Wolfenbütteler Bibliothek, so dass sie weiterhin für die Nutzung zur Verfügung stehen.
Bei den Büchern handelt es sich um „Die Gärtnerin aus Liebe. Komische Oper von W. A. Mozart. Neueinrichtung von R. u. L. Berger, Mainz [1912]“ von Felix Ganz (1869‒1944) und „Georg Friedrich Händel, Neun deutsche Arien, hrsg., gesetzt und eingeleitet von Herman Roth, München 1921“ mit einem Besitzeintrag von Olga Kreiß-Ganz (1900‒1974), einer Tochter von Felix Ganz.
Als jüdische Familie waren Felix Ganz, seine Frau und seine Kinder der antisemitisch motivierten Verfolgung durch das NS-Regime ausgesetzt. Bis zur „Arisierung“ des Unternehmens im Jahr 1934 hatte sich Ganz auf den Import von Textilien und Ausstattungsgegenständen aus dem Nahen und Mittleren Osten spezialisiert. Gesellschaftlich war er als Förderer zahlreicher kultureller Vereinigungen aktiv, so in der Gutenberg-Gesellschaft, der Mainzer Liedertafel, dem Mainzer Altertumsverein und als Spender für das Römisch-Germanische Zentralmuseum. In seiner Privatvilla auf dem Mainzer Michelsberg versammelte Ganz eine überregional bekannte Sammlung von Kunstgegenständen sowie eine fachlich weitgespannte Privatbibliothek. Der bisher weitgehend ungeklärte Verbleib der Sammlung ‒ insbesondere nach der erzwungenen Räumung der Mainzer Villa im Jahr 1941 und der 1942 erfolgten Deportation von Felix und seiner Frau Erna Ganz von Mainz über Darmstadt ins Ghetto Theresienstadt, von wo das Ehepaar 1944 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet wurde – ist aktuell Gegenstand eines Forschungsprojekts in der Abteilung Kunstgeschichte der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Werke von Klaus Süß im Literaturhaus Magdeburg

Das Literaturhaus Magdeburg zeigt in der aktuellen Ausstellung „Klaus Süß - Druckstock, Abdruck, Künstlerbücher“.
Klaus Süß, „Verführung“, bemalter Druckstock und Abdruck
Gezeigt werden rund 50 Objekte. Darunter eine Auswahl farbig gestalteter Druckstöcke mit dazugehörigen Drucken sowie Vorzeichnungen, einzelne bemalte Druckstöcke, einzelne Druckblätter sowie komplette Grafikmappen. Dazu sind in vier Vitrinen Künstlerbücher aus dem umfangreichen Werk von Klaus Süß ausgestellt.
Klaus Süß wurde 1951 im erzgebirgischen Crottendorf geboren. Er lebt seit langem in Chemnitz. Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Künstler. Zuvor war er einige Jahre an der bekannten Produzentengalerie „Clara Mosch“ in Chemnitz tätig. Er beschäftigt sich zunächst vor allem mit dem Linolschnitt, später verstärkt mit dem Holzschnitt. Klaus Süß arbeitet beim Holzschnitt in der Technik der „verlorenen Form“, wodurch keine späteren Nachdrucke mehr möglich sind. Ein weiterer Schwerpunkt seines Schaffens sind Künstlerbücher und Unikatbücher.

(Sigrid Wege)

Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg

Samstag, 18. November 2023

Mittelalter am laufenden Meter

Am 22. November findet in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz die Eröffnung der Ausstellung Mittelalter am laufenden Meter statt.
Die Sammlung der Stadtbibliothek Mainz enthält 850 mittelalterliche Bücher, das macht sie zu einer der fünfzehn größten Kollektionen ihrer Art in Deutschland. Über 360.000 Seiten der mittelalterlichen Handschriften wurden in intensiver Forschungsarbeit seit 1980 katalogisiert, 2024 soll die Erfassung abgeschlossen sein. Dabei finden sich immer wieder herausragende Buchmalereien und andere Überraschungen.

Nach einer Begrüßung durch den Direktor der Bibliotheken der Stadt, Dr. Stephan Fliedner, wird Dr. Christoph Winterer, Handschriftenbearbeiter der Stadtbibliothek und den Kurator der Ausstellung, den Eröffnungsvortrag halten.
Während der Ausstellungszeit werden jeweils donnerstags um 16 Uhr im Lesesaal Handschriftenführungen.

Es erscheint eine Begleitpublikation zur Ausstellung mit zahlreichen Abbildungen diverser ausgewählter Handschriften zum Preis von 10 €.

(Maria Bogdanovich)

Ausstellung: 22. November 2023 - 15. März 2024

Stadtbibliothek Mainz
Rheinallee 3b · 55116 Mainz

Meister der Form

In der Wochenendausgabe der jungen Welt erschien anlässlich seines 90. Geburtstages eine Erinnerung an den Plakatkünstler, Typographen, Buch- und Schriftgestalter Gert Wunderlich von Peter Michel.
Bibliophiles des Monats September: Flüchtlingsgespräche, gestaltet von Gert Wunderlich
Am 15. August 2023 verstarb Gert Wunderlich. Er war international geachtet und anerkannt. Gemeinsam mit seiner Frau Sonja sorgte er bis in die Gegenwart dafür, dass Maßstäbe einer anspruchsvollen Gebrauchsgrafik nicht aus dem Gedächtnis verschwinden. ...
»Überklebt - Plakate aus der DDR« war der Titel einer Ausstellung, die 2008 in der Galerie der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde (GBM) stattfand, kuratiert von der Kunsthistorikerin Sylke Wunderlich. Auch ihr Vater, Gert Wunderlich, war zur Eröffnung am 22. Oktober erschienen. ... Wir erinnerten uns an die gemeinsame Arbeit im Künstlerverband und an die jährlichen Ausstellungen der besten Plakate. Wir waren uns darin einig, dass "die Plakatkunst in der DDR eigenständig war, dass sich - wie Friedrich Dieckmann in einem Katalogtext schrieb - an der Spitze der Zunft ein künstlerischer Eigensinn behauptet hatte, »der wusste, was in der Welt an relevanter Plakatgrafik produziert wurde, in Polen und in Japan, in Frankreich, Westdeutschland oder den USA, und ihr eine Kunst humaner Differenzierung, des intrikaten Effekts, der malerischen Figur, auch der vehementen Collage entgegensetzte, fast verträumt manchmal, dann wieder scharfzüngig oder auf ernsthafteste Weise verspielt«.
Der Leipziger Verlag
Faber & Faber hatte im selben Jahr in seiner Reihe »Die Graphischen Bücher« einen Band mit einem Text des Wuppertaler Ästhetikprofessors Bazon Brock herausgegeben. Dieses Buch trug den Titel »Kotflügel. Sprechmaschine nackt im Damenjournal«. ... Gert Wunderlich gestaltete dieses Buch, legte jedem Exemplar acht schon 2006 geschaffene Originaltypographiken auf Transparentfolie bei und schrieb in eine der Ausgaben: »Wenn die Sonne tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.« ... 
Wunderlich spielte mit Schriften, farbigen und schwarzen, winzigen und großen Typen, mit geometrischen Formen, die die Funktion von Schriftzeichen übernehmen, mit spannungsvoll komponierten Flächen, mit herausfördernden Verrätselungen — und wenn man die Grafiken gegen das Licht hält, entstehen Assoziationen zu den Sprachblättern von Carlfriedrich Claus. Das sind Werke eines Künstlers, der sein typographisches Handwerk perfekt beherrschte und der solche Spiele - die natürlich ihren Eigenwert haben - braucht, um klare Botschaften ebenso meisterhaft unter die Leute zu bringen. ...

Freitag, 17. November 2023

Typographische Blätter in Cottbus

Gestern fand im Brandenburgischen Landesnuseum für moderne Kunst, Dieselkraftwerk Cottbus, die Vernissage einer Ausstellung von Typografie, Letterpress & Grafik unter dem Thema DADA ruht nicht statt.
Ulrich Goerdten                                             Marc Berger
Die Teilnehmer wurden von Ulrike Kremeieer, Direktorin des BLMK, begrüßt und erlebten nach einer Einführung durch die Kuratorin der Sammlung Plakatkunst Helene Roolf einen exzellenten Vortrag von Marc Berger zum Handpressendruck, die hier nachzulesen ist.. Die Vernissage wurde von den lyrischen und musikalischen Darbietungen in bester Dada-Tradition von Ulrich Goerdten begleitet.

Edition Schwarzdruck - Marc Berger/ carpe plumbum - Thomas Siemon/ Spielkartenfabrik Stralsund (1965 Gera - lebt in Gransee); (1969 - lebt in Leipzig) DADA-Kunstdebatte, 2016 Eigens entwickeltes Kartenspiel als Dankeschön für die Crovvdfunding-Kampagne 48 Spielkarten (in Deutsch und Google-Englisch) in einer Plastikschachtel mit einer Banderole, Buchdruck vom Nyloprint-klischee, Auflage: 300 Exemplare
Carl Middleton - Print studio (Somerset/GB) D2, 2016 Buchdruck, Unikat
Eikeidoorpers - Doorttje de Vries Kurt Schwitters rui Blume, 2015 Bleisatz und Buchdruck, Auflage: 30 Exemplare
Kurt Schwitters (1887-1948) bildete in seiner Geburtsstadt Hannover 1919 mit MERZ eine eigene, singuläre Dada-Variante aus. Im selben Jahr entstehen erste MERZ-Bilder Lauf einer Unterlage aufgeklebte Elemente verschiedenster Herkunft") und -Dichtungen, darunter auch „Anna Blume". Ab 1920 firmieren alle Werke von Kurt Schwitters unter dem MERZ-Begriff.
Jürgen Meyer Jurkowski (1947 - lebt in Hamburg), o. J. (2015), Letterpress

1 Kommentar:
19. Oktober 2023: Ulrich Goerdten gesagt…
Wenn mein Vater vor dem Altar oder auf der Kanzel seines Amtes waltete, trug er Talar und Bäffchen. Als ich jüngst in Cottbus als Dichter vor ein Publikum trat, wollte ich auch eine Art Diensttracht tragen und mich als Künstler kostümieren. Toga, Lorbeerkranz um die Stirn und güldene Leier in der Armbeuge wären natürlich unmöglich gewesen. So habe ich mir signalrote Schnürsenkel gekauft und mein Schuhwerk damit verziert. (In Erinnerung an Georg Düsterhenn, der in Arno Schmidts "Caliban über Setebos" seine "irrsinnigen Socken, mit ihren riesig-roten Mustern "erwähnt) Ich glaube, niemand aus dem Publikum hat den Scherz bemerkt oder gar gewürdigt. Ich gebe das hier nochmal zum Besten. (Die Performance war, wie von mehreren Seiten zu hören und wie auch dem lang anhaltenden Endapplaus zu entnehmen war, wohlgelungen.)

Besuch in der Ostasiensammlung der Stabi

Foto © Robert Grieger
Mitglieder und Gäste der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft erlebten gestern einen Vortrag im Simon-Bolivar-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin.
Es ging im allgemeinen um die Ostasiensammlung, und im speziellen um Aspekte japanischer Buchkultur.
Christian Dunkel nahm die Teilnehmer mit auf eine Reise, beginnend im 8. Jahrhundert bis zur heutigen Zeit. Nicht nur theoretisch sondern auch an vorhandenen Beispielen wurde die Geschichte des Buchdrucks, Techniken, Farbgestaltungen, Bindungen, Formate, Papierarten dargelegt.

(Robert Grieger)

Donnerstag, 16. November 2023

Library of Lost Books

Die Staatsbibliothek zu Berlin lädt herzlich zu der Auftaktveranstaltung des Projekts „Library of Lost Books“ ein, die sie gemeinsam mit den Leo Baeck Instituten in Jerusalem und London und den Freunden und Förderern des Leo Baeck Instituts durchführen. Das Citizen-Science-Projekt erzählt die Geschichte einer der bedeutendsten deutsch-jüdischen Bibliotheken und ihrer Nutzer, die Sammlung der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums.
Das Projekt dokumentiert den Raub der Bibliothek durch die Nationalsozialisten und die Zerstreuung ihrer Überreste in der Nachkriegszeit. Die Kombination aus partizipativer Ausstellung und Online-Kampagne beschreitet neue Wege in der historischen Bildungsarbeit und lädt auch die Öffentlichkeit ein, bei der Suche nach NS-Raubgut zu helfen und gemeinsam die gefundenen Bücher der Hochschulbibliothek zusammenzutragen.

Eröffnung: 28. November 2023, 18:30 Uhr

Staatsbibliothek zu Berlin
Haus Unter den Linden, Wilhelm-von-Humboldt-Saal

Bestandsaufnahme: natürlich

Einer ungewöhnlichen Ausstellung wird in den nächsten 4 Monaten in  Ahrenshoop zu sehen sein: Grafik und Buchkunst der EDITION HOHES UFER AHRENSHOOP.
Aus etwa 20 Schubladen mit rund 100 Mappen (und ~ 1500 Blättern) unterschiedlicher Künstler wurde eine sehr interessante, lebendige Ausstellung konzipiert, ergänzt durch einige der besonderen Gemeinschafts-Buchkunstobjekte der Edition Hohes Ufer.
Peter Rensch Gerbe Strand, Fartholzschnitt, 2007 (Ausschnitt)
Künstler: Christine Ebersbach, Tina Flau, Helmut Gutbrod, Wolfgang Hebert, Christian Heinze, Britta Matthies, Detlef Olschewski, Peter Rensch und Christin Wilken.

Eröffnung: 2. Dezember 2023, 17 Uhr mit Präsentation von Drucktechniken von Tina Flau
Ausstellung: 3. Dezember 2023 - 18. März 2024

Neues Kunsthaus Ahrenshoop
Bernhard-Seitz-Weg 3a 18347 Ahrenshoop

auch Claudia Berg ist in Halle dabei

Wer sich einen Überblick über Halles Galerien verschaffen möchte, für den bietet der Lange Abend der Galerien wieder viele Möglichkeiten, Kunst in Halle zu entdecken. Seit siebzehn Jahren gibt es dieses Event, welches immer am Samstag vor dem ersten Advent stattfindet.
2023 öffnen wieder knapp 30 hallesche Galerien, Kunsthandlungen, Ateliers und Geschäfte mit angewandter und dekorativer Kunst abends ihre Türen und laden Interessierte ein, Kunst einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Auch in diesem Jahr wird die Galerie Erik Bausmann wieder am "Langen Abend der Galerien" in Halle (Saale) teilnehmen.
Am 2. Dezember zeigt Charlott Meisel in ihrer Galerie zu diesem Anlassen von die neuesten Arbeiten der Künstlerin Claudia Berg.

Galerie Erik Bausmann
Martha-Brautzsch-Str. 13
06108 Halle (Saale)

Mittwoch, 15. November 2023

Antiquariate in Berlin

Das aktuelle Verzeichnis "Antiquariate in Berlin" in der Ausgabe 2023 ist soeben erscheinen.
Es kann hier bestellt oder kann in jedem teilnehmenden Antiquariat abgeholt werden. Das Verzeichnis erscheint seit über 25 Jahren, seit drei Jahren auch online, die aktuelle Ausgabe ist zum ersten Mal farbig gedruckt.

In aktuellen Verzeichnis sind 38 Berliner (2011 waren es noch 85) und 6 Brandenburger Antiquariate gelistet, sortiert nach Sachgebieten und dank ausklappbarer Karte, an ihrem jeweiligen Standort zu finden.

Dienstag, 14. November 2023

Hamburger Bothe - Extrablatt

Hamburger Bothe lesen durch Klick auf die Abb.
Mit einer Extra-Ausgabe des Hamburger Bothen laden Rudolf Angeli und Peter Engel zur Subskription der vierten Edition ihres Verlags ein:

Klaus Waschk
Liebe, Leid & Untergang
Balladen / Bilderbogen

Subskription:
Standard-Ausgabe 30 €, Bibliophile Vorzugsausgabe 75 € (Der Verlags-Freundeskreis erhält zusätzlichen Nachlass)
Nach dem 15. Dezember 2023:
Standardausstattung: 38 €, Vorzugsausgabe: 98 €.
Vormerkungen bitte an den Verlag: angeliundengel@gmail.com, an Rudolf_Angeli@web.de oder direkt an Klaus Waschk: klaus@waschk.de

Neues aus der Taborstr.

Goldene Achtziger: Dieter Hacker
Zu den ersten Künstlern unserer Werkstatt gehörte ohne Zweifel auch Dieter Hacker, der Ende der achtziger Jahren einige großformatige Farblithografien in einer damals noch üblichen 50er Auflage bei uns drucken ließ. 1971 gründete er im damaligen Berlin West die 7. Produzentengalerie und war ab 1976 Mitherausgeber von „Volksfoto“ einer Zeitschrift für Fotografie. Von 1990 bis 2007 hatte er eine Professur für Malerei an der UdK in Berlin inne. Obwohl er zu der Zeit noch unter anderen von der Marlborough-Gallery in London vertreten wurde, und zahlreiche Ausstellungen auch in Berlin u.a. in den Galerien Zellermayer und Brusberg hatte, gibt es heute immer noch einige wenige Exemplare, die wir ihnen jetzt anbieten können. Das Papierformat beträgt 86x100cm („Der Tag“) und 86x108 („Die Nacht“), gedruckt wurde auf einem extra gefertigten Zerkall Büttenkarton, 350g/qm, der Preis pro Exemplar beträgt 900 €.

Jan Pelkofer, Paul Klös und Klaus Büscher

TABOR PRESSE BERLIN
Taborstrasse 22 10997 Berlin

Montag, 13. November 2023

Strandgut & Haiku

Das besondere Buch
Henry Günther / Gedichte / Taschenbuch
STRANDGUT & HAIKU
Weststrand / Hühnergötter & HAIKU
Gedichte & Zeichnungen von Henry Günther, signiert.
Ein in Handarbeit hergestelltes Künstlerbuch.
Druck auf Metapaper rough warmwhite 12o g/m².
Einband: italienisches FEDRIGONI Tintoretto crema.
Format: 19 x 12 cm, 32 Seiten, Klappbroschur, jeweils € 15,00

Bamberger Buch-Geschichten

In einer Vortragsreihe von November 2023 bis Februar 2024 biete die Staatsbibliothek Bamberg in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Volkshochschule Bamberg Stadt, dem Colloquium Historicum Wirsbergense und dem Historischen Verein Bamberg neue Buch-Geschichten.
Die thematische Bandbreite der Vorträge reicht vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert. Vorgestellt werden herausragende Objekte oder Objektgruppen aus dem Bestand der Staatsbibliothek Bamberg, darunter reich ausgestattete Handschriften aus dem Umfeld Kaiser Heinrichs II., Raritäten aus den Anfangsjahren des Buchdrucks sowie einzigartige Dokumente der frühen Neuzeit.

Der zweite Vortrag findet morgen statt, an weiteren 9 Terminen immer dienstags um 19 Uhr kann man sich über folgende Zugangsdaten einwählen:

Online unter bsb.bayern/sbbvortrag
Meeting-Kenncode: SBB#23
Meeting-ID: 960 499 6049

Per Telefon unter 069 7104 9922
Meeting-Kenncode: 705514
Meeting-ID: 960 499 6049

Darüber hinaus werden die Vorträge in der Regel auf dem eigens dafür eingerichteten YouTube-Kanal "Bamberger Buch-Geschichten" zugänglich gemacht.

Sonntag, 12. November 2023

Bücherkinder Brandenburg bei der Jugendgeschichtsmesse

Der Landesjugendring Brandenburg und die Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte luden am Wochenende alle Geschichtsinteressierte jeden Alters zur Jugendgeschichtsmesse in das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam ein.
Die Messe wurde durch Steffen Freiberg, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, eröffnet.
Armin Schubert mit den Bücherkindern bei der Vorstellung von "Pax questuosa"
Unter den 15 Projektgruppen, die auf der Jugendgeschichtsmesse präsentieren ihre neuesten Forschungen zur lokalen Geschichte der letzten 100 Jahre präsentieren, waren auch die Bücherkinder Brandenburg und haben das Buch “Die Farben der Kindheit” noch einmal präsentiert und berichtet, wie ihre Einladung nach Gdansk und Sopot verlaufen ist. Ihr Buch “Pax questuosa – ein Friedensbuch”, welches wieder mit Unterstützung der Pirckheimer-Gesellschaft entsteht, wird zu Weihnachten 2023 gebunden vorliegen.
Weiteree Fotos hier.

Tanz der Tapire im TAPIR Kunstraum

Heute fand in der PrenzlBerger Galerie Tapir die Vernissage einer Ausstellung von Petrus Akkordeon zu seinem, bei Hendrik Liersch in der Corvinus-Presse erschienenen "Tanz der Tapire", statt.
Petrus Akkordeon, geboren 27. September 1971 in Westberlin, studierte Philosophie, Psychologie, Religionswissenschaften an der FU Berlin bei F.W. Bernstein Kunst und Pädagogik an der Ud Berlin. Er hatte zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland, Östereich, Niederlande, Schweden, USA, Belgien u.a. und kann auf etwa einhundert Buchveröffentlichungen als Autor und / oder Illustrator für verschiedene Verlage und Editionen, sowie Veröffentlichungen in Literaturmagazinen
zurückblicken.
Petrus Akkordeon (lks.) und Hendrik Liersch
Der Künstler und Autor signierte sein Werk, häufig sogar mit einer individuellen Einzeichnung, und bot eine gelungene Lesung, die Lust machte, sich jetzt nochmals intensiver mit diesem, bereits auf der artbook.berlin vorgestellten Buch zu beschäftigen.