Bei der Suche nach NS-Raubgut unter den antiquarischen Erwerbungen ermittelte die HAB zwei Bücher aus dem Besitz der aus Mainz stammenden Familie Ganz.
Beide Bände, der von Felix Ganz und der von Olga Kreiß-Ganz, kamen 1998 als Teil einer mehrere Bände umfassenden Schenkung einer Benutzerin in die HAB.
Die Erben, vertreten durch den Urenkel Adam Ganz (London), schenkten die Bücher nach der feierlichen Restitution am 6. November 2023 der Wolfenbütteler Bibliothek, so dass sie weiterhin für die Nutzung zur Verfügung stehen.
Bei den Büchern handelt es sich um „Die Gärtnerin aus Liebe. Komische Oper von W. A. Mozart. Neueinrichtung von R. u. L. Berger, Mainz [1912]“ von Felix Ganz (1869‒1944) und „Georg Friedrich Händel, Neun deutsche Arien, hrsg., gesetzt und eingeleitet von Herman Roth, München 1921“ mit einem Besitzeintrag von Olga Kreiß-Ganz (1900‒1974), einer Tochter von Felix Ganz.Als jüdische Familie waren Felix Ganz, seine Frau und seine Kinder der antisemitisch motivierten Verfolgung durch das NS-Regime ausgesetzt. Bis zur „Arisierung“ des Unternehmens im Jahr 1934 hatte sich Ganz auf den Import von Textilien und Ausstattungsgegenständen aus dem Nahen und Mittleren Osten spezialisiert. Gesellschaftlich war er als Förderer zahlreicher kultureller Vereinigungen aktiv, so in der Gutenberg-Gesellschaft, der Mainzer Liedertafel, dem Mainzer Altertumsverein und als Spender für das Römisch-Germanische Zentralmuseum. In seiner Privatvilla auf dem Mainzer Michelsberg versammelte Ganz eine überregional bekannte Sammlung von Kunstgegenständen sowie eine fachlich weitgespannte Privatbibliothek. Der bisher weitgehend ungeklärte Verbleib der Sammlung ‒ insbesondere nach der erzwungenen Räumung der Mainzer Villa im Jahr 1941 und der 1942 erfolgten Deportation von Felix und seiner Frau Erna Ganz von Mainz über Darmstadt ins Ghetto Theresienstadt, von wo das Ehepaar 1944 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet wurde – ist aktuell Gegenstand eines Forschungsprojekts in der Abteilung Kunstgeschichte der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Beide Bände, der von Felix Ganz und der von Olga Kreiß-Ganz, kamen 1998 als Teil einer mehrere Bände umfassenden Schenkung einer Benutzerin in die HAB.
Die Erben, vertreten durch den Urenkel Adam Ganz (London), schenkten die Bücher nach der feierlichen Restitution am 6. November 2023 der Wolfenbütteler Bibliothek, so dass sie weiterhin für die Nutzung zur Verfügung stehen.
Bei den Büchern handelt es sich um „Die Gärtnerin aus Liebe. Komische Oper von W. A. Mozart. Neueinrichtung von R. u. L. Berger, Mainz [1912]“ von Felix Ganz (1869‒1944) und „Georg Friedrich Händel, Neun deutsche Arien, hrsg., gesetzt und eingeleitet von Herman Roth, München 1921“ mit einem Besitzeintrag von Olga Kreiß-Ganz (1900‒1974), einer Tochter von Felix Ganz.Als jüdische Familie waren Felix Ganz, seine Frau und seine Kinder der antisemitisch motivierten Verfolgung durch das NS-Regime ausgesetzt. Bis zur „Arisierung“ des Unternehmens im Jahr 1934 hatte sich Ganz auf den Import von Textilien und Ausstattungsgegenständen aus dem Nahen und Mittleren Osten spezialisiert. Gesellschaftlich war er als Förderer zahlreicher kultureller Vereinigungen aktiv, so in der Gutenberg-Gesellschaft, der Mainzer Liedertafel, dem Mainzer Altertumsverein und als Spender für das Römisch-Germanische Zentralmuseum. In seiner Privatvilla auf dem Mainzer Michelsberg versammelte Ganz eine überregional bekannte Sammlung von Kunstgegenständen sowie eine fachlich weitgespannte Privatbibliothek. Der bisher weitgehend ungeklärte Verbleib der Sammlung ‒ insbesondere nach der erzwungenen Räumung der Mainzer Villa im Jahr 1941 und der 1942 erfolgten Deportation von Felix und seiner Frau Erna Ganz von Mainz über Darmstadt ins Ghetto Theresienstadt, von wo das Ehepaar 1944 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet wurde – ist aktuell Gegenstand eines Forschungsprojekts in der Abteilung Kunstgeschichte der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
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