«Metamorphosen» von Ovid, illustriert (1607)
Dieser Text von Ovid (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.) sind für Illustratoren vieler Jahrhunderte attraktiv gewesen. Sie bieten unter anderem den Anreiz, das Sichverwandeln von Gestalten zu visualisieren, was interessante Mischfiguren erzeugt und eine vom Bild generierte Dynamik evoziert. Zudem dürfen viele in den Geschichten Handelnde nackt gezeigt werden, was immer eine Attraktion darstellte.
Und so sind die «Metamorphosen» seit der Antike, in mittelalterlichen Handschriften, in Holzschnitten des 16. Jahrhunderts, in Radierungen und Kupferstichen des Barock und insbesondere des Rokoko sowie auf Tafelmalereien und als Fresken, auch als Skulptur sehr häufig illustriert worden. Freilich können die Illustratoren die retardirenden Momente der Erzählung, die inneren Monologe der in Verwandlung Begriffenen nicht wiedergeben; auch gehen die von Ovid in die Geschichten eingefügten gedanklichen Implikationen im Bild verloren. Am ehesten vermögen die Illustrationen Gefühle der handelnden mythischen und menschlichen Figuren zu repräsentieren.
Dieser Text von Ovid (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.) sind für Illustratoren vieler Jahrhunderte attraktiv gewesen. Sie bieten unter anderem den Anreiz, das Sichverwandeln von Gestalten zu visualisieren, was interessante Mischfiguren erzeugt und eine vom Bild generierte Dynamik evoziert. Zudem dürfen viele in den Geschichten Handelnde nackt gezeigt werden, was immer eine Attraktion darstellte.
Und so sind die «Metamorphosen» seit der Antike, in mittelalterlichen Handschriften, in Holzschnitten des 16. Jahrhunderts, in Radierungen und Kupferstichen des Barock und insbesondere des Rokoko sowie auf Tafelmalereien und als Fresken, auch als Skulptur sehr häufig illustriert worden. Freilich können die Illustratoren die retardirenden Momente der Erzählung, die inneren Monologe der in Verwandlung Begriffenen nicht wiedergeben; auch gehen die von Ovid in die Geschichten eingefügten gedanklichen Implikationen im Bild verloren. Am ehesten vermögen die Illustrationen Gefühle der handelnden mythischen und menschlichen Figuren zu repräsentieren.
Hier greift die Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft ein Buch heraus: Das Erscheinungsjahr ergibt sich aus dem Chronogramm: Wenn man die als Majuskel geschriebenen Buchstaben in aVrea MeDIoCrItas als römische Zahlen auffasst und addiert, ergibt das 1607. Aura mediocritas, der ‹goldene Mittelweg› ist ein Zitat aus Horaz, Oden II, x, 5.
Der Ausdruck laminis aeneis incisae bedeutet: in Kupferblech eingeschnitten bzw. geätzt. Die Kupfertafeln erschienen bereits 1602; und es gibt offensichtlich verschiedene Ausgaben. Als Zeichner signiert gelegentlich Maerten de Vos (1532–1603), und als Kupferstecher bzw. Radierer setzt Crispijn van de Passe d.Ä. (1564–1637) mitunter sein Monogramm (Nagler, Monogrammisten, Band 5, Nr. 1082) ins Bild. Mehrere der Bilder sind freilich Kopien von Hendrick Goltzius (1558–1617), was hier nicht thematisiert werden soll.In die Kupferplatten graviert sind lateinische Distichen (nicht Texte aus den «Metamorphosen»!). Darunter stehen im Buch von 1607 typographisch gesetzte Kurzfassungen der Geschichten (fabulae) Ovids, teils mit moralisierenden Deutungen; links lateinisch in jambischen Trimetern, rechts in deutschen Knittelversen. Als Poet nennt sich auf dem Titelblatt Wilhelm Salsmann (Wirkungsdaten bekannt von 1593–1620).
(Vollständige Beschreibung hier)
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