Samstag, 10. Juni 2023

Schriftgießerei vor dem Aus?

Mit einer Petition wenden sich Institutionen & Einzelpersonen an Kulturstaatsministerin Frau Roth und die Ministerin Frau Dorn mit der Bitte, ihren Einfluss geltend zu machen und sich für den Erhalt der Schriftgießerei Gerstenberg im HIK oder an einem anderen Ort einzusetzen.
In Darmstadt arbeitet die letzte kommerzielle Schriftgießerei der Welt im Haus für Industriekultur, einer Außenstelle des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt. Anfang des Jahres hat der Besitzer Rainer Gerstenberg angekündigt, dass er den Betrieb der Schriftgießerei nach 26 Jahren im HIK aus Altersgründen einschränken will. Die Museumsleitung hat ihm daraufhin angewiesen, die Betriebsräume zum 31.12.2023 zu räumen. Herr Gerstenberg hat angeboten, dem HLMD seine Werkstattausstattung mit allen Maschinen, Gussformen und weiterem Zubehör & Material als Schenkung zu überlassen. Außerdem hat er angeboten, die Werkstatt ehrenamtlich zu weiter zu betreiben und ggf. einen Nachfolger einzuarbeiten. Das wurde mit der Begründung abgelehnt, die Fläche würde für andere Zwecke gebraucht.

Dr. Jürgen Franssen, Vorsitzender des Vereins frür die Schwarze Kunst, sagt dazu: "Hier geht es um mehr, als ›nur‹ um den Erhalt einer bedeutenden Handwerkstechnik. Es geht um die Bewahrung eines bedeutenden nationalen, europäischen und, wenn man so will, auch internationalen Kulturerbes und dessen Weitergabe an die nächsten Generationen. Es geht darum, eine kulturpolitische Schande zu vermeiden, damit nicht wieder am Ende ein heuchlerisches Wehklagen gerade von jenen relevanten politischen und kulturpolitischen Personen und Institutionen erschallt, die jene Schande aktuell noch verhindern können. Es gibt Ideen und Konzepte, dies abzuwenden, deren Umsetzung muss von den Entscheidungsträgern nur gewollt werden."

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