Mittwoch, 10. Mai 2023

In Erinnerung: 10. Mai 1933

«Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird.»
Erich Kästner Über das Verbrennen von Büchern, 10. Mai 1953
90 Jahre nach den Bücherverbrennungen vom 10. Mai 1933 setzt die Staatsbibliothek zu Berlin auf dem Bebelplatz ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Hass. Wo 1933 Tausende Menschen Scheiterhaufen aus Büchern entzündeten, erklingen 2023 die verbrannten Werke selbst und laden Passanten zum Innehalten und Zuhören ein, bevor sie ihren Alltag fortsetzen.

Claudia Roth, Klaus Lederer, Tessa Ganserer, Claudia Michelsen, Natalia Wörner und Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin lesen Literatur, die während der NS-Zeit indiziert und verbrannt wurde. Nasir Ahmad Nadeem und Meral Şimşek ergänzen den Blick in die Vergangenheit mit ihren eigenen Texten. Die musikalische Begleitung übernehmen Ensembles der Barenboim-Said-Akademie und der Staatsoper Unter den Linden.

10. Mai 2023, 11:30 - 13:30 Uhr

Abends wird in einer weiteren Veranstaltung an Schriftstellerinnen und Schriftsteller erinnert, deren Bücher vor 90 Jahren in 22 deutschen Universitätsstädten – beginnend auf dem heutigen Bebelplatz in Berlin – öffentlich verbrannt wurden.
Es lesen und singen Jens-Uwe Bogadtke, Knut Elstermann, Anita Prestes, Christian Grashof, Gregor Gysi, Tania Concha Hidalgo, Beate Klarsfeld, Studenten der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Petra Pau, Alejandro Soto Lacoste, Ingo Schulze und Robert Stadlober.
Zum 50. Jahrestag des Putsches in Chile sind chilenische Künstler und Politiker eingeladen. Es wird u. a. aus dem Canto General von Pablo Neruda gelesen – eines der Bücher, die durch die chilenische Militärjunta massenhaft verbrannt wurden.

10. Mai 2023, 17 - 18:30 Uhr

Bebelplatz
Unter den Linden
10117 Berlin

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