Donnerstag, 31. Juli 2025

»Irispapier«

Das erste Heft der Publikationsreihe des Arbeitskreises Buntpapier, »Irispapier. Buntpapiere in Handwerk, Forschung und Kunst«, ist nun erschienen und hat bereits eine begeisterte Leserschaft.
Die gedruckte Ausgabe kann bei Dirk Lange bestellt werden, die digitale bei Susanne Krause
Der Preis für die erste Ausgabe 2025 im Rahmen der Subskription (gedrucktes Heft + PDF) beträgt 25 € incl. 7% USt. und Versand innerhalb Deutschlands, die Subskription für die Ausgabe 1/2025 ist geschlossen.

Weitere Informationen unter hier.

Irispapier. Buntpapiere in Handwerk, Forschung und Kunst
Heft 1/2025. Hamburg: Buntpapierverlag, 2025.
64 Seiten, 57 Farbfotos, ca. 21 × 30 cm
ISBN 978-3-938423-22-6
ISSN print 3052-8232
ISSN digital 3052-8240

Mittwoch, 30. Juli 2025

Verleihung der PAUL-SCAPINELLI-MEDAILLE

Die Österreichische Exlibris-Gesellschaft gibt sich die Ehre, im Rahmen ihrer Vernissage 
„STADT – LAND – BUCH 
Radierungen & Aquarelle von Alexandra S. Vogler“

zur Verleihung der Paul-Scapinelli-Medaille an Frau Alexandra S. Vogler einzuladen.
Die Medaille von Graf Dr. Paul Julius Anton Scapinelli von Leguigno, Präsident der ÖEG von 1922-1938 und 1945-1958,.wurde zu seinem 70. Geburtstag von Rudolf Schmidt geschaffen.

13. September 2025, 15 Uhr
Villa im Park
Siedinger Straße 1, 2631 Sieding bei Ternitz/NÖ

Scripta manent VII

2025 ist ein bedeutendes Jahr für Estlands kulturelle Geschichte: Das estnische Buch und die estnische Schriftsprache kann über 500 Jahre zurückverfolgt werden.
Die erste bekannte Erwähnung eines Buches in estnischer Sprache findet sich im lateinischsprachigen Tagebuch des Lübecker Domdekans Johannes Brandes vom 8. November 1525. Das Buch ist leider nicht erhalten geblieben, doch im Stadtarchiv Tallinn befinden sich die ältesten bestehenden Fragmente eines Buches in niederdeutscher und in estnischer Sprache: eines Katechismus von Wanradt und Koell, der 1535 in Wittenberg von Hans Lufft gedruckt wurde.

Das Jahr des estnischen Buches wird mit einer Vielzahl von Ausstellungen, Veranstaltungen und anderen Aktivitäten begangen. Die Estonian Association of Designer Bookbinders organisiert seit 1995 alle fünf Jahre einen internationalen Buchbindewettbewerb, Scripta manent, mit dem Ziel, die estnische Kultur durch die Buchkunst zu fördern.
Der aktuelle, siebte Wettbewerb ist dem 90. Geburtstag des weltberühmten Musikers Arvo Pärt gewidmet und stellt die Schriften des Maestros vor. 200 ungebundene Exemplare des mehrsprachigen Buches »In principio. The Word in Arvo Pärt's Music« wurden als nummerierter Sonderdruck herausgebracht und an Bucheinbandschaffende in aller Welt verschickt.

Eine internationale Jury aus acht Mitgliedern wählte aus den eingegangenen Einbänden drei gleichwertige »Golden Book«-Preise sowie »best student«, außerdem erhielten elf Personen einen Förderpreis.
Die Ausstellung zeigt 150 Buchkünstler*innen aus 19 Ländern, darunter 21 Studierende.

11. September bis 16. November 2025
Great Guild Hall, Estonian History Museum, Pikk tänav 17, Tallinn, Estland

Dienstag, 29. Juli 2025

Vermittler in den Underground

Leib- und Magengedichte von Rotraut Susanne Berner. Foto: DNB / Christine Hartmann
Mit der Comic-Sammlung von Armin Abmeier (1940 – 2012) kann eine museale Herkunftsgeschichte gewürdigt werden, die für das Deutsche Buch- und Schriftmuseum ein Glücksfall ist. Der Erwerbung von 2021 reiht sich einerseits in die Serie umfangreicher Bestandszuwächse ein, die nur dank der Leidenschaft und Expertise eines einzelnen Sammlers zustande kommen konnten. Denn kaum eine Gedächtnisinstitution kann es sich leisten, über viele Jahrzehnte lang in der Welt nach einer ganz bestimmten Objektgattung zu suchen. Andererseits schließt die Sammlung von US-amerikanischen Undergroundcomics ein Desiderat im Bestand des Deutschen Buch- und Schriftmuseums, das zwar bereits vor vielen Jahren identifiziert, aber lange nicht geschlossen werden konnte, da im Bereich der frühen Künstlercomics nur selten größere Konvolute auf den Markt kommen. Kurz: ein doppelt „unbezahlbarer“ Zuwachs.

(Stephanie Jacobs, Artikel lesen)

Nachlass des MDE-Mtgl. Stader in Neuss

Buchbindermeister und Gewerbeoberlehrer Joseph Stader (1907 - 1971) und sein Sohn Johann Josef Stader (1939 - 2007) haben in Neuss gelebt und gearbeitet. Joseph Stader würde man heute als Allroundtalent bezeichnen, er war Buchbindermeister, Gestalter, Kalligraph, Graphiker, Fachlehrer und Gründer des Auricher Kunstvereins. Eines der prominentesten Stücke von Joseph Stader – mit direktem Bezug zur Stadt Neuss – ist das Goldene Buch der Stadt Neuss, das bis heute verwendet wird. Neben seinen Arbeiten für internationale Auftraggeber hat er darüber hinaus in den 1950er Jahren auch viele weitere Bucheinbände für Neuss gestaltet und Plakate für die Kulturinstitute der Stadt Neuss entworfen. Joseph Stader war seit der Anfangszeit Mitglied im MDE.
Das Stadtarchiv Neuss hatte das große Glück, dass die in Neuss lebende Enkelin Andrea Stader den Nachlass ihres Großvaters und ihres Vaters dem Archiv übergeben hat. Der Nachlass besteht aus klassischen Archivalien, unikalen Handeinbänden, Zeichnungen und Entwürfen zu Bucheinbänden, Plakaten, Kalligraphien usw. Die im Hause Stader noch vorhandene Werkstatt wurde zum Teil vom Stadtarchiv, aber auch von Theresa Wedemeyer und Dominik Fey-Nekoueian übernommen.

(Marcus Janssens, Stadtarchiv Neuss)

30. Oktober 2025, 19.30 Uhr, max. 20 Personen

Stadtarchiv Neuss
Bestandserhaltung 2.OG (Raum 25)
Oberstraße 17, 41460 Neuss

Montag, 28. Juli 2025

Henry Günther / Klangbilder

Die Seemannskirche Prerow zeigt in einer Ausstellung Farbholzdrucke, Papierarbeiten & Künstlerbücher von Henry Günther, BuchKunstBalance, aus Ribnitz-Damgarten.
  • Zusätzlich zu den gezeigten Arbeiten werden zwei Künstlerbücher von ihm vorgestellt, zum einen das unikate Malerbuch:
    HENRY GÜNTHER / klang s_t_i_l_l_e
    Gedichte, Papierarbeiten & Farbholzdrucke
    Halblederausgabe in Buchkassette (Leinen)
    Format: 33 x 33 cm, 32 Seiten, Handheftung auf Bänder
    Büttenpapier BFK Rives France, 2o25, Euro 1.750
  • und zum anderen ein aktueller Lyrikband:
    Henry Günther ... die Anmut des Buches ...
    nocturnes Ahrenshooper Gedichte
    Ein in Handarbeit hergestelltes Künstler-Buch
    Diese Auswahl enthält Gedichte und Zeichnungen aus verschiedenen Künstlerbüchern von Henry Günther, gedruckt auf Metapaper Extrarough warmwhite 115 g/m2 ,Format: 21 x 14,5 cm, 1o4 Seiten, Einband: Hardcover mit Schutzumschlag, signierte Ausgabe, € 25
Eröffnung: 5. Oktober 2025, 12 Uhr, Lyriklesung, Gesprächsbegleitung durch Gabriele Hegner
Ausstellung: 5. Oktober - 20. November 2025

Sonntag, 27. Juli 2025

Einladung zur Eröffnung: Love Stories

DER ANFANG, DAS ENDE UND ALLES DAZWISCHEN

Vor 250 Jahren verliebte sich der junge Johann Wolfgang Goethe in Elisabeth (Lili) Schönemann, die als seine kurzzeitige Verlobte in die Literaturgeschichte einging. In Offenbach erinnern etliche Orte an diese schmerzhafte Liebesgeschichte, die den Ausgangspunkt für ein Nachdenken über die Liebe, ihren Anfang und ihr Ende aus heutiger Perspektive bildet. Wie kommunizieren sich heute Liebe und Schmerz? Was ist Liebe überhaupt und wie sieht die künstlerische Auseinandersetzung dazu aus? Dieses scheinbar universelle Gefühl zwischen Menschen ist Gegenstand zahlreicher literarischer und wissenschaftlicher Texte, wird in Liedern besungen und in der Kunst verhandelt und ein Miteinander basierend auf Liebe ausgelotet. Unterschiedliche Beziehungskonzepte und Gemeinschaften werden auf ihre Tragfähigkeit befragt und sind Gegenstand der Ausstellung. Künstlerische Positionen von Marina Abramovic und Ulay, von Liliane Lijn, Robert Schwarz, Oskar Kokoschka, Leopold Bode oder Barbara Cain stehen neben Exponaten aus der Sammlung des Hauses der Stadtgeschichte. Erinnerungen und Gedanken zahlreicher beteiligter Menschen vervollständigen die Doppelausstellung.
Im Haus der Stadtgeschichte steht die beginnende Liebe im Fokus, während sich das Klingspor Museum dem Ende der Liebe mit allen Aspekten von Abschied, Enttäuschung und Neuanfang widmet. Auch Goethe und Lili kommen natürlich nicht zu kurz...

Eröffnung: 22. August 2025, 18 Uhr, bei gutem Wetter im Hof des Büsingpalais, ansonsten im Klingspor Museum
Ausstellung: 23. August - 16. November 2025

Klingspor Museum / Haus der Stadtgeschichte
Herrnstr, 80 / 61, 63065 Offenbach

Samstag, 26. Juli 2025

Barbara Beisinghoff | 80


Das Klingspor Museum ehrt Barbara Beisinghoff zu ihrem 80. Geburtstag mit der Ausstellung und einer Präsentation von Fifty Years of Silence, Reconsider und Eye Witnesses.

Am Freitag heißt es bis 21 Uhr in einer Feier „Sammler haben das Wort“, begleitet von Ilse Schröer mit Tenorsaxophon und Bassklarinette.
Und am Samstag zeigen im Rahmen der Ausstellung Fifty Years of SilenceReconsider und Eye Witnesses die New Yorker Künstlerin Tatana Kellner, sowie die Künstlerin Désirée Wickler aus Linz am Rhein bis 18 Uhr ihre Arbeiten.
8. August 2025, 15 Uhr
9. August 2025, 15 Uhr

Klingspor Museum
Herrnstr. 80 | 63065 Offenbach

Freitag, 25. Juli 2025

Rotes Antiquariat - Liste Sommer 2025

Titelabb. aus Otto Neurath: Bildstatistik
nach Wiener Methode in der Schule, 1933
209 Positionen auf 55 Seiten, ausführlich beschrieben und mit zahlreichen Abbildungen, das ist die Liste Sommer 2025 des Roten Antiquariats und Galerie Meridan, Berlin, des Pirckheimers Christian Bartsch.

Darin finden sich in fünf Kategorien Pretiosen wie der 5. und 6. Jahrgang "Die Form, Zeitschrift für gestaltende Arbeit", 1930/31 (Architektur/ Design), Советское фото, 1928 - 1930 (Fotografie), László Moholy-Nagy: Telehor, 1936 (Kunst), Honoré de Balzac: Gesammelte Werke, Rowohlt ca. 1923 - 1926 (Literatur) oder Ludwig Renn: Adel im Untergang, El Libro Libre 1944 (Exil-Literatur).

Rotes Antiquariat und Galerie Meridian
Knesebeckstr. 13/14, 10623 Berlin

Donnerstag, 24. Juli 2025

Bücher, Bücher, Bücher, Bücher

Ein neuer Gemeinschaftskatalog der Antiquare, veranstaltet von der Genossenschaft der Internetantiquare, ist erschienen und kann durch Klick auf die Abbildung ausgerufen werden.
Er enthält auf 128 Seiten Angebote von 33, der GIAQ angeschlossenen, Antiquariaten und ein 7seitiges Personenregister.

Und als Bonus findet sich auf der letzten Seite noch ein Bonmot von Karl Wolfskehl (1869 - 1948)

Lobgesang

Büchern bin ich zugeschworen,
Bücher bilden meine Welt.
Bin an Bücher ganz verloren,
Bin von Büchern rings umstellt.

Zärter noch als Mädchenwangen
Streich’l ich ein geliebtes Buch,
Atme bebend vor Verlangen
Echten Pergamentgeruch.

Inkunabeln, Erstausgaben,
Sonder-, Luxus-, Einzeldruck:
Alles, alles möcht ich haben –
Nicht zum Lesen, bloss zum Guck!

Bücher sprechen ungelesen –
Seit ich gut mit Büchern stand,
Weiß ich ihr geheimstes Wesen:
Welch ein Band knüpft mancher Band!

Bücher, Bücher, Bücher, Bücher
Meines Lebens Brot und Wein!
Hüllt einst nicht in Leichentücher -
Schlagt mich in van Geldern ein!

Dietmar Becker (1942 - 2025)

Dietmar Becker ist am 28. Juni verstoben,
... ein großartiger Mensch und unterschätzter Künstler, ich lernte ihn und seine Frau, die bekannte Sozialwissenschaftlerin Regina-Becker Schmidt, die im September letzten Jahres gestorben ist, Anfang der 1980er Jahre kennen. Das war auf einer Lesung auf der sogenannten Literanover 1985. Danach verloren wir uns aus den Augen, ...
Anfang der 1990er Jahre betrieben Rainer Wichering und Cornelia Leunig die Galerie 13 in Hannover. Die Räume dienten früher den Zeugen Jehovas als Königsreichsaal. Die Galerie befand sich im Ortsteil Linden; nicht sehr weit vom Kötnerholzweg entfernt, wo Dietmar und Regina wohnten. Die Wege zur Galerie waren kurz, die Verbindungen wurden eng. Rainer und Cornelia waren aller experimentellen und randständigen Kunst gegenüber aufgeschlossen und Dietmar passte mit seinen bescheidenen und exzentrischen Werken sehr gut ins Programm. Und ich war häufiger Im Kötnerholzweg, wenn ich in der Galerie 13 zu tun hatte, übernachtete dort und freute mich auch über die finanzielle Unterstützung, denn Dietmar und Regina waren unter den ersten privaten Sammlern, die Künstlerbücher vom Hybriden-Verlag erwarben.
Wir hatten uns wohl über zehn Jahre lang nicht mehr gesehen, aber immer Kontakt gehalten – via Mail und gelegentlichen Anrufen. Vor einigen Jahren war er für einige Wochen im Krankenhaus und dem Tod wohl nahe. Später meinte er am Telefon, dass er diese Erfahrung wohl noch gebraucht hätte. Wie immer folgte eine spezielle Schilderung seiner Wahrnehmungen, die ich aber nicht mehr wiedergeben kann und es vereinfacht verstand, dass er diese Erfahrung noch brauchte, um die Angst vor dem Tod zu verlieren.

Er lud mich nach Engen ein. Der Bodensee wäre nicht weit und war bequem mit dem Zug zu erreichen. Ich fuhr nicht nach Engen und zum Bodensee.

Ist das ein Nachruf? Nein. Nachrufe auf Menschen werden oft gemacht, um sie endgültig zu begraben. Ich glaube, dass Dietmar solche Sätze wie „Man lebt nur einmal“ wie ich nicht ausstehen konnte. Nichts ist verloren. Man muss es nur wiederfinden, neu entdecken. . .


(Hartmut Andryczuk)

Mittwoch, 23. Juli 2025

Reading Between the Lines: Chess and Literature

Elke Rehder, Farbholzschnitt "Schachwut" mit einem in Bleibuchstaben gesetztem Zitat aus der Schachnovelle von Stefan Zweig, Druck auf Lana Bütten. Format: 21 x 29,6 cm. 2007, Auflage: 100 num. und sign. Expl.
Holzschnitte der oben abgebildeten Mappe, die Elke Rehder, Pirckheimerin aus Barsbüttel bei Hamburg, zu Stefan Zweigs Schachnovelle schuf, sie illustrierten auch darüber hinaus neben einer Suhrkamp-Ausgabe eine chinesische Edition dieser Erzählung, wurden vor zwei Jahren von der „World Chess Hall of Fame“ angekauft und werden ab September in einer von Emily Allred kuratierte Ausstellung im Norden der USA unter dem Titel "Zwischen den Zeilen: Schach und Literatur" gezeigt.
In der Ankündigung dieser Ausstellung heißt es: „Könige und Bauern, Kämpfe um die Macht und Geschichten von Abenteuern, Freundschaft und Romantik, seit Jahrhunderten nutzen Schriftsteller das Schach, um die unterschiedlichsten Geschichten zu erzählen, von Spielern, die die höchsten Ebenen des Spiels anstreben bis hin zu Kämpfen, bei denen es um Leben und Tod geht.
Elke Rehder, Schachnovelle, Holzschnitt 2013
Die geplante Ausstellung der World Chess Hall of Fame & Galleries zeigt seltene Bücher, Kunstwerke und Artefakte zu Romanen, Gedichten, Autoren und Dichtern vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Zu den Höhepunkten gehören ein Schachspiel, das einst Henry Ware Eliot Sr. und später seinem Sohn, dem in Saint Louis geborenen Dichter T. S. Eliot, gehörte, ein Schachtisch und andere Artefakte aus dem Besitz von Walter Tevis, dem Autor von The Queen's Gambit, sowie J. Allen St. Johns Gemälde, die die Abenteuergeschichte The Chessmen of Mars illustrieren. Zu den weiteren bemerkenswerten Werken gehören die Illustrationen des Grafikers Barry Moser für Through the Looking-Glass und What Alice Found There und die Holzschnitte der deutschen Künstlerin Elke Rehder, die Szenen aus Stefan Zweigs Schachnovelle darstellen, sowie Schachkunstwerke von Alessandro Gallo zu George Orwells Animal Farm und von Jessica DeStefano und Richard Felix zu Herman Melvilles Moby-Dick.

Holzschnitte zum Schach von Elke Rehder, welche z.B. auch die Graphik zum Jahrestreffen 2021 der Pirckheimer schuf, lagen für Mitglieder u.a. den Marginalien 156 und 231 bei und auch unter den Titeln, die zum Bibliophilen des Monats gekürt wurden, stammen einige aus der Rehder Presse.

Ausstellung: 18. September 2025 - 12. April 2026

World Chess Hall of Fame & Galleries
4652 Maryland Ave, St. Louis, MO 63108

„Dies ist mein Buch“

Anlässlich der Doppelausstellung in Wetzlar und Braunfels ist ein prächtig gestalteter Katalog erschienen. Mit festem Einband, dezentem Vorsatzpapier und Lesebändchen hat er eine bibliophile Aufmachung. Ein humoristisches Exlibris auf dem Einband macht gleich neugierig auf mehr. Beim ersten Blättern fallen die sehr gut präsentierten Exlibris Grafiken auf, von denen meist nur eine Grafik auf einer Seite dargestellt wird, was für die Betrachtung des Blattes sehr angenehm ist. Hervorzuheben ist auch die sehr gute Druckqualität der Abbildungen.
So wird der visuelle Gang durch die verschiedenen thematischen Abteilungen der Ausstellung, die auch den Bildteil des Kataloges gliedern, zum Genuss. Die Reise durch die Welt der Exlibris Grafiken beginnt mit heraldischen Blättern, bevor Berufe auf Exlibris vorgestellt werden. Es folgen die Themen Lehren und Lernen, Druck sowie Bibliotheken und Bucheigner. Die Themen Goethe und Fotografie sind Bereiche die eng mit der Stadt Wetzlar in Verbindung stehen. Natürlich dürfen Blätter aus der Zeit des Jugendstils und der Lebensreform, der Hochzeit des Exlibris, nicht fehlen. Weitere Abteilungen widmen sich Exlibris-Künstlern, dem Thema Sammeln und den Remarque, den oft witzigen grafischen Randnotizen auf einer Druckplatte. 
Nach dem Bildteil des Kataloges gibt ein profunder Text von Dr. Tauber, dem ehemaligen Präsidenten der Deutschen Exlibris Gesellschaft, einen Überblick über die Geschichte des „modernen“ Exlibris vom Jugendstil, über weitere Stilrichtungen bis in die Neuzeit, in der Exlibris auch von Computern und künstlicher Intelligenz generiert werden können. Der wissenschaftliche Charakter dieses Textes, mit vielen Bildbeispielen und reichhaltigen Quellenangaben, machen den Katalog zu einem lesenswerten Kompendium. In einem kurzen abschließenden Aufsatz beleuchten Hildegard und Wolfgang Neuner die Provenienz der Exlibris Sammlung des Museumsgründers Dr. Kanngiesser. Dabei wird die wichtige Rolle von den Angaben zu Eignern, Künstlern und Entstehungszeit auf den Bucheignerzeichen deutlich.
Leider fehlen solche Angaben zu den im Bildteil vorgestellten Exlibris. ...

Von dem Katalog wird auch eine Sonderedition mit zwei Original-Exlibris als Beilage von Krzysztof Marek Bak und Andreas Raub in einer Auflage von 30 Exemplaren angeboten. Die normale Ausgabe des Kataloges ist für 20,- € im Stadtmuseum Wetzlar oder im Waldmuseum Dr. Kannengiesser in Braunfels zu bestellen oder direkt an der Museumskasse zu erwerben.

(Siegfried Bresler, gesamter Beitrag hier)

Dienstag, 22. Juli 2025

Der Stehkragen-Proletarier im postatomaren Garten Eden

Abendlektüre für Sprachabenteurer und Denkakrobaten: Arno Schmidts Die Gelehrtenrepublik 
Wer heute Abend nicht einfach lesen, sondern sich auf eine Expedition ins Sprachlabyrinth begeben möchte, dem sei dieser Roman ans Herz gelegt – oder besser: ins Großhirn implantiert. Arno Schmidt hat mit Die Gelehrtenrepublik ein Stück postatomare Literatur geschaffen, das wie eine wohlbepalmte Postkarte aus der Zukunft wirkt – adressiert an alle, die glauben, Sprache sei bloß Mittel, nicht Ereignis. 
Mutanten, Sprachspiele, Gin und geistige Irrläufe – irgendwo zwischen Robinson-Idylle und lexikalischem Vulkanausbruch. Dazu die grandiosen Holzstich-Collagen von Thomas Franke, die zeigen, was passiert, wenn sich Typografie und SF-Ruinen in den Armen liegen.
Getränketipp: Ein starker Gin. Oder Milch mit Cognac.
Ort: Bonn, Berlin, Bunkerdeutschland – ganz wie man will.
Bild: Eine Collage aus Zahnrädern, Laute, Libelle & Denkmaschine. So sieht Literatur aus, wenn sie fiebert.
„Eine Welt aus Restbuchstaben, Aschesätzen, glimmenden Sprachsplittern.“
Wer Die Gelehrtenrepublik noch nicht kennt: Jetzt ist die beste Zeit, um sich literarisch zu dekonstruieren.
1 Kommentar:
21. Juli 2025: Thomas Franke hat gesagt…
Vielen, vielen Dank, lieber Gunnar Sohn, für diesen Essay über meine Künstlerbuchausgabe von Arno Schmidts "Die Gelehrtenrepublik", den ich mit wahnsinnlicher Gernigkeit hier teile und darauf hinweise, daß von beiden Ausgaben mittlerweile weniger als 30 Exemplare, die ich noch hier liegen habe, neuer Besitzer harren.
Interessenten können sich über den Messenger an mich wenden, dann bekommen wir einen Kontakt.

Sylvia Graupner - aktuelle Ausstellungen

Am 30. Juli 2025 findet um 19 Uhr die Vernissage der von Klaus-Peter John kuratierten Ausstellung „Lichtungen“ in der Galerie der Palliativstation der Uniklinik Leipzig statt. Begrüßung: Dr. Dörte Schotte, Einführung: Sylvia Graupner. Die Veranstaltung begleitet ein Terrassen-Sommerkonzert mit Leandro & Joaquin Salvatierre aus Argentinien.

Ausstellung: 30. Juli - 17. Oktober 2025
Universitätsklinikum Leipzig
Haus 14 (Palliativmedizin)
Semmelweisstraße 14, 04103 Leipzig
Sylvia Graupner
Eisenacher Straße 29, 01277 Dresden

aktuelle Ausstellungen:

Ausstellung „Lichtzeichen“: 1. Mai bis 27. Juli 2025
Wippertuskirche in Kölleda, Abschlussandacht am 27. Juli 2025, 10.30 Uhr, Pfarrerin Felicitas Kühn.

Ausstellung „Lichtungen“: 18. Mai -18. November 2025
Palliativstation der Uniklinik Leipzig

Teilnahme an der Ausstellung „Comic + Illustration“: bis 18. September 2025 
Chemnitzer Künstlerbund
Galerie & Geschäftsstelle
Moritzstraße 19, 09111 Chemnitz

Montag, 21. Juli 2025

ein Klassiker der Vogelschilderung schreibt Literaturgeschichte

Illustration in Alfred Brehms "Das Leben der Vögel", Glogau, 1867
Der „Tiervater“ Alfred Brehm (1829–1884) ist vor allem wegen seines epochemachenden „Illustri[e]rten Thierlebens“, das ab 1863 erschien, bis heute vielen Menschen ein Begriff. Als Sohn des „Vogelpastors“ und Ornithologen Christian Ludwig Brehm (1787–1864) hatte der Schriftsteller und Zoologe jedoch auch eine besondere Vorliebe für populäre Schilderungen des „Lebens der Vögel“ (1861), wie der Titel seines ersten großen Bucherfolgs lautet, den er rückblickend als sein „Lieblingsbuch“ unter seinen eigenen Werken ansah.

Der Vortrag „Das Leben der Vögel“ stellt das Buch im Kontext seiner Entstehungszeit vor und erläutert, welchen bedeutenden Einfluss es für Brehms „Thierleben“ und die literarische Tierdarstellung im 19. Jahrhundert insgesamt hat, die sich zum Ziel setzte, zahlreiche Lesende für Tiere und insbesondere für „gefiederte Freunde“ zu begeistern.

Der Referent Sebastian Schmideler ist Leiter der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin und beschäftigt sich seit längerem mit Tierdarstellungen, speziell in der Kinder- und Jugendliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts.

14. August 2025, 18.30 Uhr, um Anmeldung wird gebeten

Staatsbibliothek zu Berlin
Theodor-Fontane-Saal
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Sonntag, 20. Juli 2025

safe the date

artbook: 21. - 23. November 2025
Künstlerhaus Bethanien
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin

Klassik-Stiftung Weimar erhielt Grafiken von Lovis Corith

Zum 100. Todestag von Lovis Corinth (1858–1925) erhalten die Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar eine Schenkung der süddeutschen Privatsammler Hildegard und Herbert Wippel mit achtzehn Druckgraphiken des Malers. Beide hatten der Stiftung bereits 67 Holzschnitte des Bauhausmeisters Gerhard Marcks (1889-1981) geschenkt.
Lovis Corinth, Walchensee mit Jochberg, 1923, Kaltnadelradierung © Klassik Stiftung Weimar
Die Museen der Klassik-Stiftung Weimar verfügten bisher über Grafiken und Gemälde, die vor allem Illustrationen etwa von Bühnenstücken aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) oder Friedrich Schiller (1759-1805) zum Thema hätten. Die nun übernommenen Blätter zeigten zumeist Landschaften rund um den bayrischen Walchensee, an den sich Corinth 1919 zurückgezogen hatte.

Samstag, 19. Juli 2025

Die Prinzessinnenbibliothek

Im Schloss Rheinsberg wird derzeit die Sonderausstellung "Die Prinzessinnenbibliothek. Sofia Albertina von Schweden und ihre Bücher" gezeigt.
Abb. nach einem Foto der © Staatsbibliothek zu Berlin
Sofia Albertina (1753–1829) war die ein­zige Tochter des schwedischen Königs Adolf Friedrich und seiner Frau Luise Ulrike von Preußen, damit eine Nichte Friedrichs des Großen. Durch glückliche Umstände blieb ihre Privatbibliothek erhalten und konnte von der Staatsbibliothek zu Berlin zusam­men mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten erworben werden.

Zu sehen sind kostbare Einbände, gedruckte und handschriftliche Werke sowie Zeichnungen, die viel über die Lebensumstände einer hochadligen Frau des 18. Jahrhunderts verraten. Auch unterhaltsame Objekte sind dabei, wie etwa das Wörter­buch, mit dem ihre Mutter Luise Ulrike Englisch lernte.

Die Ausstellung findet im neu gestalteten Bibliothekszimmer des Prinzen Heinrich von Preußen statt, das erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird und ist im Rahmen des Rundgangs durch das Schloss zu sehen.

Eine Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Weitere Informationen hier.

Ausstellung: 8. Juli – 5. Oktober 2025

Schloss Rheinsberg
Schloss Rheinsberg 2, 16831 Rheinsberg

"HOMO LUDENS 2.0"

Die Ausstellung "HOMO LUDENS 2.0" Der spielende Mensch. Antike im Computerspiel knüpft an ein Gemeinschaftsprojekt des AsKI unter Titel „Homo ludens – Der spielende Mensch“ aus dem Jahr 2003 an. Die Winckelmann-Gesellschaft und das Museum waren damals mit dem Beitrag „Von Troja nach Rom – oder vom Spielen im Krieg und vom Krieg im Spiel“ beteiligt.
Die Tradition des Spielens seit der Antike und die anhaltende Bedeutung von Gesellschaftsspielen über Würfel- und Brettspiele hinaus wird in der Ausstellung nicht nur veranschaulicht, sondern auch spiel- und erfahrbar gemacht.
Von der Antike wird der Bogen zu modernen Videospielen geschlagen. Neben Strategie-Spielen und dem Aufbau von Imperien geht es auch um Götter und mythische Helden und das Lösen von Rätseln. Auch die berühmten französischen Comic-Helden Asterix und Obelix in ihrem Kampf gegen die Römer haben sich in der Welt der Computerspiele einen festen Platz erobert.

19, Juli - 28. September 2025

Winckelmann-Museum
Winckelmannstr. 36-38, 39576 Stendal

Freitag, 18. Juli 2025

Vor und hinter dem Horizont

Unter dem Titel „Vor und hinter dem Horizont“ findet in der Altmärkischen Wische eine Ausstellung mit Werken des Bernburger Malers und Zeichners Ulrich Tarlatt statt, allen Freunden des Buches und der Graphik u.a. bekannt als Herausgeber der Künstlerbuchreihe COMMON SENSE.
Zum vorjährigen Jahrestreffen der Pirckheimer-Ge4selschaft zählte die Ausstellungseröffnung zu „30 Jahre Künstlerbuch Almanach COMMON SENSE“ zu den Höhepunkten.
Die Ausstellung kann bei den Kaffeegartenkonzerten auf dem Alandhof oder nach gesonderter Terminvereinbarung besucht werden. Dort können die ausgestellten Werke auch erworben werden.

Ausstellung: 19. Juli – 30. Aug. 2025

Alandhof, Wendemark
Werbener Str. 26, 39615 Altmärkische Wische

Papyri – Ostraka – Wachstafeln

Eine Ausstellung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg »Carl von Ossietzky« zeigt Schriftkultur im griechisch-römischen Ägypten.
Die Ausstellung „Papyri – Ostraka – Wachstafeln“, kuratiert von Prof. Dr. Kaja Harter-Uibopuu, Universität Hamburg, Prof. Dr. Patrick Sänger, Universität Münster, René Czeitschner, MA, Universität Hamburg, Thomas Ford, MA, Universität Münster, zeigt, wie Menschen vor zwei Jahrtausenden ihren Alltag dokumentierten – von amtlichen Schreiben, privaten Dokumenten und literarischen Texten auf Papyrus, über persönliche Notizen auf Ostraka bis zu Mumienetiketten auf Holz. Die Originale eröffnen einzigartige Einblicke in das Leben der Menschen am Nil zwischen griechisch-römischer Verwaltung und lokaler Kultur.

Vernissage: 5. August 2025, 18 Uhr mit Führung
Ausstellung: 6. August - 28. September 2025

è Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky
Ausstellungsraum im Erdgeschoss
Von Melle Park 3, 20146 Hamburg

Donnerstag, 17. Juli 2025

gelesen auf Instagram

Am Dienstag, den 1. Juli, war der MaroVerlag bei @metis.books.and.cafe zu Gast – auf Einladung des Berliner Bibliophilen Abend e.V.
In gemütlicher Atmosphäre, zwischen Büchern, Kaffee und interessiertem Publikum, sprach Verlegerin Sarah Käsmayr mit Moderator Till Schröder über die Idee hinter der bibliophilen Reihe »MaroHefte« ...

(weiterlesen durch Klick auf die Abb. oder, mit weiteren Bildern, bei Instagramm durch Klick auf das Maro-Logo)

Hoffmanniana – Lieblingsstücke aus dem E.T.A. Hoffmann-Archiv

Die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt die weltweit größte Sammlung zum Schriftsteller und Mehrfachkünstler E.T.A. Hoffmann.
Höxter, John: E.T.A. Hoffmann. 1928 Einblattdruck. SBB-PK, PDM 1.0
In einer Veranstaltung der Reihe „Im Fokus: Auf Entdeckungsreise durch unsere Sammlungen“ werden exklusiv einige Highlights aus dem Bestand der Stabi, wie Autographen, Erstausgaben, illustrierte Ausgaben und Künstlerbücher, gezeigt.

18. August 2025, 16 Uhr, Anmeldung erforderlich

Staatsbibliothek zu Berlin
Raum Oxford
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Mittwoch, 16. Juli 2025

»Handexemplare der Kinder- und Hausmärchen« in der Grimmwelt

In 2025 begehen das Museum „Grimmwelt“ und die sogenannten Handexemplare der Kinder- und Hausmärchen (KHM) der Brüder Grimm ein zweifaches Jubiläum: Zehn Jahre sind die vor zwanzig Jahren als Weltdokumentenerbe ausgezeichneten Bände der ersten und zweiten Auflage nun in der Grimmwelt ausgestellt. Bei einem Festakt anlässlich des doppelten Jubiläums gratulierte auch die Universitätsbibliothek Kassel.
© UB/LMB Kassel
Die Grimms waren Forschungsbibliothekare: Sie arbeiteten mit dem Handschriften- und Bücherbestand, verwalteten ihn sehr sorgfältig und insbesondere indem sie interessengeleitet gezielt Erwerbungen vornahmen. Und ihre Forschungsergebnisse – wie sie in den Handexemplaren der gesammelten Kinder- und Hausmärchen augenscheinlich wurden – nahmen hier ihren Anfang und dann ihren Weg durch die Welt. Was für ein Glück für die Grimms, was für ein Glück für Kassel und die Grimmwelt. Aber nur das Märchen – so formuliert es Jacob Burckhardt – nimmt einen sich gleichbleibenden Zustand für Glück, nachdem böse Hexen und Zauberer o.ä. besiegt sind. Verharrte man ansonsten im jeweiligen Zustand würde Erstarrung eintreten. Und das gilt es zu vermeiden, insbesondere auch bezüglich des zweiten, gesetzlichen Auftrages einer Regionalbibliothek: Die heutige Abteilung Landesbibliothek in der Universitätsbibliothek erledigt regionalbibliothekarische Aufgaben, die im hessischen Bibliotheksgesetz festgeschrieben sind: Sie sammelt pflichtgemäß alle Publikationen, die in Kassel und um Kassel und bezüglich Nordhessen erscheinen. Sie bewahrt das schriftliche Gedächtnis als kulturelles Erbe der Region, erschließt Materialien und ermöglicht Zugang. Gemeinsam mit den vier anderen hessischen Landesbibliotheken erstellt sie die Landesbibliographie – eine Wissensdatenbank über Hessen, über die Landschaften, Orte und Menschen. Das nüchterne Gesetz bindet mit dem Auftrag und sorgt für eine finanzielle Grundzuweisung. Angesichts von über 10.000 Handschriftendokumenten, einer reichhaltigen Musikaliensammlung, über hundert Nachlässen und Spezialbeständen aller Art ist allerdings ein Bewahren und Erschließen mit den aktuellen Ressourcen ein mühseliges, generationendauerndes Unterfangen, deutlich mehr noch als ein jedes Akademieprojekt.

(Claudia Martin-Konle, gesamten Beitrag hier lesen)

„Bücherwurm“ bedroht 100.000 Bücher

Buchrettung in der Benediktinerabtei
Pannonhalma 
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Die mehr als 400.000 Bände umfassende Bibliothek der Benediktinerabtei Pannonhalma in Ungarn ist aufgrund eines „Bücherwurm“-Befalls bis mindestens Ende des Jahres geschlossen. Der Brotkäfer, so die korrekte Bezeichnung des „Bücherwurms“, hat große Bücherbestände der Bibliothek beschädigt.

Die nur 2 bis 3 mm langen Insekten haben sich durch Buchrücken und Bücherseiten gefressen. Sie mögen stärkehaltige Lebensmittel wie Brot, Mehl und Nudeln, aber auch Leder, Papier und Gelatine- und Stärkekleber, der zum Buchbinden verwendet wurde. Der ungarischen Zeitung "Ripost" zufolge geht die Chefrestauratorin davon aus, dass es wegen der Erderwärmung häufiger zu einem solch großen Befall kommen wird. Die Restauratoren haben inzwischen 100.000 Bände in spezielle Kisten gepackt, aus denen der Sauerstoff entfernt wird. Das soll die Brotkäfer töten. Viele der Bücher haben einen hohen geschichtlichen und kulturellen Wert.

(Redaktion Börsenblatt)

Dienstag, 15. Juli 2025

Neuzugang zum BBA-Archiv

Als Bibliophiles außer der Reihe wird heute ein aktueller Neuzugang zum Archiv des Berliner Bibliophilen Abend vorgestellt - das Exemplar 161 von 175, welches die Reichsdruckerei dem BBA zu seinem 25jährigen Bestehen 1930 widmete:

Die großformatige Mappe (55,2 x 34,8 cm) »Vergilausgaben grosser Drucker. Dem Andenken Vergils zum 2000. Geburtstage des Dichters« von Dr. phil. Ernst Crous (1882-1967), Kirchenhistoriker und seinerzeit Bibliotheksrat an der Staatsbibliothek zu Berlin, wurde 1930 in der Reichsdruckerei Berlin gedruckt und enthält neben einem 6seitigen fadengehefteten Begleitheft mit einer Einführung des Herausgebers 16 Tafeln mit Strichätzungen in Lichtdruck, wobei eine Tafel (#3) 6farbig ist.
Mappe, Blatt 1: Strassburg, Mentelin, um 1469, Blatt 3: Nürnberg, Koberger, 1492
Die Mappe wurde aus Beständen des Hinterhof-Antiquariats gestiftet, welches Januar 2017 aufgrund der Kündigung des Mietvertrages und damit einhergehendem Ruhestand des Inhabers aufgelöst wurde.
Tafel 5: Paris, Estienne, 1532, Tafel 3: Antwerpen, Plantin, 1575, Tafel 10: London, Roycroft, 1658

1 Kommentar:
15. Juli 2025: Bernd Friedrich Schulz hat gesagt…
Wunderbar wunderbar!

Montag, 14. Juli 2025

Pirckheimer-Abend außer der Reihe

In der Reihe „Im Fokus: Auf Entdeckungsreise durch unsere Sammlungen“ der Staatsbibliothek werden am 21. Juli 2024 verschoben Neuerwerbungen der Inkunabel-Sammlung vorgestellt, darunter einige teils spektakuläre Neuerwerbungen gedruckter Bücher aus dem 15. Jahrhundert, dem Zeitalter der „Wiegendrucke“. Diese, ursprünglich für den 14. April 2025 geplante, Veranstaltung ist ausgebucht.
Jacobus Philippus de Bergamo. Supplementum chronicarum. Venedig: Bernardinus Rizus, 15. Februar 1492/93
Auf Initiative der Familie Haedicke wird für Berlin/Brandenburger Mitglieder diese Veranstaltung als „Pirckheimer-Abend außer der Reihe“ stattfinden.
Falk Eisermann – der Abend mit ihm „Auf den Spuren von Ernst Voullième“ ist vielleicht noch in Erinnerung - stellt im Rahmen der Reihe „Im Fokus: Auf Entdeckungsreise durch unsere Sammlungen“ die Präsentation von Neuerwerbungen der Inkunabel-Sammlung vor.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldung erforderlich: Ninon Suckow.

29. September 2025, 18 Uhr

Staatsbibliothek zu Berlin
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Sommerausstellung der Galerie „Sonnensegel“

Mit Beginn der Sommerferien eröffnet traditionell die kunterbunte Sommerausstellung der Galerie „Sonnensegel“, bekannt u.a, durch die dort entstandenen Illustrationen der Bücherkinder Brandenburg, und der Brandenburger Gotthardtkirchplatz wird wieder zur Bühne für Nachwuchskünstler.

Die Kinder und Jugendlichen aus den Kursen der bei der Galerie Sonnensegel angesiedelten Kunstschule von Steffi Möbius, Nancy Jahns, Janine Wentorf, Matthias Frohl und Sven Märkisch werden rund 200 Werke ihres kreativen Schaffens, von Malereien über Plastiken bis hin zu Grafiken, zeigen.

Zur Ausstellungseröffnung wird es wie gewohnt ein kleinen Sommerfestes geben, zu dem Kostproben aus den  Theaterkursen von Michelle Schmidt und Heike Schober dargeboten werden.

Vernissage: 17. Juni 2025, 16 Uhr

Galerie „Sonnensegel“
Gotthardtkirchplatz 4/5, 14770 Brandenburg

Sonntag, 13. Juli 2025

Ulrich Woelk/Hartmut Andryczuk - Planetenschreiber 7

Nach Planetenschreiber 5 und Planetenschreiber 6 erschien im Hybriden-Verlag Planetenschreiber 7.
Hartmut Andryczuk, GEORGI MARTYNOW, DAS ERBE DER PHAETONEN, 1964
"Das Flowers gefiel mir gut. Ich wusste, dass bei der Erschließung der Venusatmosphäre eine Menge esoterischer Erwartungen im Spiel gewesen waren. Viele Aussteiger von der Erde flogen damals hierher und gründeten kleine Siedlungen, in denen sie sich vor den neugierigen oder argwöhnischen Blicken anderer Siedler durch die dichte Atmosphäre gut geschützt wussten. Viele von ihnen beriefen sich auf eine über zweihundert Jahre alte Bewegung, deren Anhänger man seinerzeit Hippies genannt hatte. Ihre heutigen Nachfolger hofften, von den besonderen Energien der Venus zu profitieren. Ihre Plattformen hingen an Cello-phanballons in der Form von riesigen Blumen, neonfarbenen Pflanzen, kaleidoskopartigen Augen und Diamanten … Sie nannten sich Vippies und kümmerten sich nicht weiter um den Rest des Planetensystems. Doch da auch die Verfechter eines einfachen, natürlichen Lebens nicht ganz ohne Geld auskommen, betrieben sie in VH das Flowers.

Warum die Kulturbehörde der Venus der Meinung gewesen ist, dass ich mich als Schriftsteller im Flowers am wohlsten fühlen würde, kann ich allerdings nicht sagen. Es ist mir ja inzwischen selbst ein wenig unangenehm, wie viele Bilder von meinem Planetenschreiberluxusaufenthalt im Ganjing International Spa ich damals gepostet habe – und das nicht ohne einen gewissen Stolz. Allerdings gibt es tatsächlich eine Verbindung zwischen meiner Lebens-wirklichkeit als Autor und jener der Vippies: die Mittellosigkeit. Ich bin, wie ich immer wieder feststelle, ein recht genügsamer Mensch. Ich nehme die Dinge, wie sie kommen, und kann mich mit dem meisten schnell abfinden, solange ich von freundlichen, wenig eitlen und gegen jede Lust an Machtausübung immunen Menschen umgeben bin. Und so war es im Flowers tatsächlich.
"

(Ulrich Woelk)

Ulrich Woelk, Venus - Planetenschreiber 7
Text von Ulrich Woelk mit zwölf Originalzeichnungen von Hartmut Andryczuk
Auflage: 30 Exemplare
600 €

Forschung zum Buchkulturerbe

Ende 2023 war es dem Freistaat gelungen, diese über Jahrhunderte gewachsene historische Büchersammlung aus dem seit 1234 bestehenden Kloster an der Neiße als Gesamtensemble in öffentlichen Besitz zu überführen. Da sich die Marienthaler Bibliothek, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, im nicht öffentlich zugänglichen Teil des Klosters befindet, ist sie bislang in ihrer Zusammensetzung kaum erforscht. Nur zu den mittelalterlichen Handschriften, die seit 2016 am Leipziger Handschriftenzentrum erschlossen worden waren, existierte vor dem Verkauf eine genauere Vorstellung.
Kapiteloffiziumsbuch des Zisterzienserklosters Altzelle, seit der Reformation in Marienthal aufbewahrt. Auf dem Rand notiert: Sterbedaten Altzeller Äbte.
Unter dem Titel „Die Klosterbibliothek von St. Marienthal als Kosmos von Netzwerken und Beziehungen“ werden die Projektwissenschaftler genuine Forschungsarbeit leisten. Denn die zentrale Leitfrage des Projekts ist, welche Personen- und Institutionenbeziehungen anhand der historischen Buchbestände greifbar werden. Wie kam diese bedeutende Klosterbibliothek zustande? Wer wirkte daran wie mit?

(Christoph Mackert, Universitätsbibliothek Leipzig, Beitrag hier lesen)

Samstag, 12. Juli 2025

Das andere Kinderbuch - Bd. 46

In der Reihe "Das andere Kinderbuch" der Edition Einstein erschien der 46. Band "ABC für liederliche Kinder".
Eine schwarze Leinen-Kassette in der sich 10 lose Bogen Hahnemühle Bütten 230g befinden. Das Format ist ca. 45 x 33 cm. Die ABC-Gestaltung ist typografisch-experimentell angelegt und per Buchdruck von alten Holzlettern gedruckt.

Die Auflage beträgt acht Exemplare.

(Hans Witte)

EDITION EINSTEIN
Galerie für Buchdruckkunst

Junge Künstler und die Antike

Das Winckelmann-Museum versucht in einer  Sonderausstellung "Junge Künstler und die Antike" die Frage zu beantworten: Was sagt einer jüngeren Künstlergeneration heute noch das Thema „Antike“? Bilden die griechisch- römischen Geistes- und Kulturhinterlassenschaften, die Mythologie oder die archäologischen Wiederentdeckungen überhaupt noch eine Bezugsebene für heutiges künstlerisches Schaffen? Und wenn ja, wie sieht dieses aus?

Dem vorangegangen sind die jüngeren Wettbewerbsausschreibungen um den Wilhelm-Höpfner-Preis, den die Winckelmann-Gesellschaft regelmäßig an junge Künstlerinnen und Künstler vergibt, die u.a. im Metier der Druckgrafik tätig sind und eine Auseinandersetzung mit der Antike zum Ausdruck bringen.
Jens Schubert, Argus
Die Generation der sog. Millennials, mit Geburtsdaten in den 1980er oder 1990er Jahren wendet sich der antiken Mythologie und Dichtkunst zu, deren zeitlose Sinnbildhaftigkeit ein reiches Assoziationspotential für künstlerisches Schaffen bietet. Jede Generation setzt sich auch immer wieder neu mit Fragen um ideale Schönheit und reale Körperlichkeit auseinander, so auch die jüngere. Ebenso bleibt das Reisen, etwa nach Italien oder Griechenland, die Begegnung mit den originalen Orten, Monumenten und Artefakten, eine wichtige Inspirationsquelle. Zugleich offenbart sich eine zeitgemäße alternative Sichtweise auf die Tradition: Oft werden die antiken Vorbilder verfremdet bzw. für eigene künstlerische Formationen frei in neue Kontexte gesetzt.
Arina Heinze, Entführung
Die Ausstellung präsentiert 21 Kunstschaffende, die in den 2000er oder 2010er Jahren ihr Kunststudium absolvierten, viele von ihnen ehemalige Meisterschüler an ihren Kunsthochschulen. Gezeigt werden Druckgrafik, Zeichnungen, Künstlerbücher, Skulpturen und Gemälde.

Eröffnet wird die Ausstellung mit einem Podiumsgespräch mit den Künstlerinnen und Künstlern unter Moderation von Kunsthistorikerin Frau Dr. Sibylle Badstübner-Gröger.

Eröffnung: 12. Juli 2025, 15 Ihr
Ausstellung: 13. Juli - 31. August 2025

Winckelmann-Museum
Winckelmannstr. 36-38, 39576 Stendal

Freitag, 11. Juli 2025

Buchtüten aus aller Welt

Seit Ende 2020 nennt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum eine Sammlung von annähernd 3.000 Buchtüten sein eigen, die der Leipziger Verleger und Buchhistoriker Mark Lehmstedt über mehr als zwei Jahrzehnte auf seinen Reisen durch die Buchhandlungen und Messen in Deutschland, Europa und auch darüber hinaus zusammengetragen hat. Was sich „ursprünglich durch simples Nicht-Wegwerfen“ angehäuft hatte, bekommt mit den Jahren eine Systematik, die ersichtlich macht, was die Buchtüte kulturhistorisch ausmacht. Nachdem Lehmstedt bereits kistenweise Buchtüten aufgehäuft hatte, bat er im Herbst 2020 durch ein Rundschreiben an etwa 500 Verlage und 1.500 Buchhandlungen im deutschen Sprachraum und durch einen Appell in der Zeitschrift ‚Aus dem Antiquariat‘ um breite Unterstützung. Daraufhin strömte eine Flut von Tüten in das Leipziger Verlagsbüro. Die vielgestaltigen, auch international zusammengetragenen Ephemera sind ein Beispiel, wie sehr Museum und Archive von privater Sammelleidenschaft profitieren. Das gilt ganz besonders im Kontext historischer Verbrauchsmaterialien wie der Tüte, die die Zeitläufte selten überdauern.
Buchtüten aus der Sammlung, Fotos: Mark Lehmstedt & DNB/Christine Hartmann
Als Verpackungs- und Transportmedium für das Buch ist die Buchtüte ein Zeugnis der Buchhandelsgeschichte. Sie ergänzt den unikalen Bestand des Museums an buchhandelsgeschichtlichen Archivalien und Dokumenten als eines der Alleinstellungsmerkmale des Museums. Der Handel mit gedruckten Büchern hat spätestens mit dem Aufkommen von Messekatalogen im 16. Jahrhundert immer auch nach Möglichkeiten gesucht, für das Buch zu werben. Ob sachlich, selbstbewusst oder knallbunt: Der für das Lesen werbende Aufdruck der Buchtüte spiegelt nicht nur Anspruch und Realität, sondern auch Erfolge und Krisen des Buchhandels. Als Barometer der Buchbranche sind sie wichtige Zeitzeugen, gesammelt wurde das Wegwerfprodukt Buchtüte bislang aber nirgends. Sowohl in der begrenzten Lebensdauer als auch der fehlenden Aufmerksamkeit des Sammlermarktes ist die Buchtüte verwandt mit vielen anderen Beständen der Buchhandelsgeschichte, die in den Depots des Deutschen Buch- und Schriftmuseums lagern und als historische Verbrauchsmaterialien retrospektiv nobilitiert werden. Nach Jahrzehnten, Jahrhunderten haben viele von diesen Beständen in ihrer Seltenheit unikalen Wert, zum Beispiel die umfangreiche Sammlung von Messkatalogen. Als Verbrauchsmaterial produziert, kommt der Buchtüte erst mit zeitlicher Distanz der Status von Kulturgut zu, dem allgemeingültige Aussagen über historische Entwicklungen zugetraut werden. Dabei ist die Buchtüte nicht nur für die Buchhandelsgeschichte interessant, vielmehr steht ihre Geschichte an der Kreuzung ganz unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen: Neben der Alltags- und Wirtschaftsgeschichte sind es die Industriegeschichte oder die Design- und Konsumgeschichte. ...

(Stephanie Jacobs und Benjamin Sasse, kompletten Artikel hier lesen)

Olaf Probst liest im AAP

und stellt seine Künstlerbücher vor
Olaf Probst wird das zum 30-jährigen Jubiläum
der Werkgruppe der Grauwerte entstandene Buch vorstellen,
sowie eine Mappe, die sämtliche bislang
als Rauminstallation umgesetzen Grauwerte beinhaltet,
abgerundet von Buchunikaten und Zeitungs- und Magazinbeiträgen.
Abschließend wird er aus seinem Gedicht- und Textband
das box 69c (die buch | der Konglomerate) lesen.
Olaf Probst, geboren 1962 in Stuttgart, lebt seit 1997 in München, ist Künstler, Kunstpädagoge, Übersetzer, Redner und Schreiber. Er arbeitet im Feld zwischen Wort und sämtlichen Formen der Kunst (bislang außer Tanz und Gesang). Mit seinem vielfältigen Werk ist er im In- und Ausland in Erscheinung getreten und gefördert worden. Arbeiten befinden sich in privater und öffentlicher Hand.
Derzeit sind in einem Schaufenster der Schellingstraße 25 im Rahmen der Show ‚Der Kaiser träumt nackt' drei Katastrophäen von ihm zu sehen.

17. Juli 2025, 18 Uhr
München, Türkenstr. 60 UG (nicht barrierefrei)

Donnerstag, 10. Juli 2025

„Fundamente unseres kulturellen Gedächtnisses“

Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) macht im Sommer über ihre Onlinekanäle auf die Gefährdung schriftlicher Originale aufmerksam. Zu den Unterstützern der Kampagne zählen prominente Stimmen aus Öffentlichkeit, Politik und Kultur.
Beschädigte mittelalterliche Handschrift, © Jörg F. Müller
Prof. Dr. Marion Ackermann, Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, betont: „Bücher, Urkunden und Akten sind mehr als nur Zeugen der Vergangenheit. Sie bilden zentrale Fundamente unseres kulturellen Gedächtnisses. Doch viele Dokumente aus Papier sind akut gefährdet. Wir brauchen den koordinierten Originalerhalt, um diese Schätze gemeinsam für kommende Generationen zu bewahren.

Die an der Staatsbibliothek zu Berlin angesiedelte KEK wird von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Ländergemeinschaft über die Kulturstiftung der Länder gefördert.
Sie hat nach eigenen Angaben seit ihrer Gründung 2011 als Bund-Länder-Projekt maßgeblich dazu beigetragen, Kulturgut zu sichern: 1.159 Förderprojekte wurden bundesweit mit rund 25,6 Millionen Euro umgesetzt. Gerade in unsicheren Zeiten seien Kultureinrichtungen auf verlässliche Förderung angewiesen. Darum ruft die Kampagne dazu auf, sich für den langfristigen Schutz unseres kulturellen Erbes einzusetzen.