... ein großartiger Mensch und unterschätzter Künstler, ich lernte ihn und seine Frau, die bekannte Sozialwissenschaftlerin Regina-Becker Schmidt, die im September letzten Jahres gestorben ist, Anfang der 1980er Jahre kennen. Das war auf einer Lesung auf der sogenannten Literanover 1985. Danach verloren wir uns aus den Augen, ...
Anfang der 1990er Jahre betrieben Rainer Wichering und Cornelia Leunig die Galerie 13 in Hannover. Die Räume dienten früher den Zeugen Jehovas als Königsreichsaal. Die Galerie befand sich im Ortsteil Linden; nicht sehr weit vom Kötnerholzweg entfernt, wo Dietmar und Regina wohnten. Die Wege zur Galerie waren kurz, die Verbindungen wurden eng. Rainer und Cornelia waren aller experimentellen und randständigen Kunst gegenüber aufgeschlossen und Dietmar passte mit seinen bescheidenen und exzentrischen Werken sehr gut ins Programm. Und ich war häufiger Im Kötnerholzweg, wenn ich in der Galerie 13 zu tun hatte, übernachtete dort und freute mich auch über die finanzielle Unterstützung, denn Dietmar und Regina waren unter den ersten privaten Sammlern, die Künstlerbücher vom Hybriden-Verlag erwarben.
Er lud mich nach Engen ein. Der Bodensee wäre nicht weit und war bequem mit dem Zug zu erreichen. Ich fuhr nicht nach Engen und zum Bodensee.
Ist das ein Nachruf? Nein. Nachrufe auf Menschen werden oft gemacht, um sie endgültig zu begraben. Ich glaube, dass Dietmar solche Sätze wie „Man lebt nur einmal“ wie ich nicht ausstehen konnte. Nichts ist verloren. Man muss es nur wiederfinden, neu entdecken. . .
(Hartmut Andryczuk)
Wir hatten uns wohl über zehn Jahre lang nicht mehr gesehen, aber immer Kontakt gehalten – via Mail und gelegentlichen Anrufen. Vor einigen Jahren war er für einige Wochen im Krankenhaus und dem Tod wohl nahe. Später meinte er am Telefon, dass er diese Erfahrung wohl noch gebraucht hätte. Wie immer folgte eine spezielle Schilderung seiner Wahrnehmungen, die ich aber nicht mehr wiedergeben kann und es vereinfacht verstand, dass er diese Erfahrung noch brauchte, um die Angst vor dem Tod zu verlieren.
Er lud mich nach Engen ein. Der Bodensee wäre nicht weit und war bequem mit dem Zug zu erreichen. Ich fuhr nicht nach Engen und zum Bodensee.
Ist das ein Nachruf? Nein. Nachrufe auf Menschen werden oft gemacht, um sie endgültig zu begraben. Ich glaube, dass Dietmar solche Sätze wie „Man lebt nur einmal“ wie ich nicht ausstehen konnte. Nichts ist verloren. Man muss es nur wiederfinden, neu entdecken. . .
(Hartmut Andryczuk)

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