Ulrike Stoltz "Caro Giordano", Normal- (lks.) und Vorzugsausgabe |
Ein Brief, den Giordano Bruno (1548-1600) im Jahr 1589 in Helmstedt verfasste und den die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel aufbewahrt, wurde zum Ausgangspunkt des mit dem Künstlerbuchpreis des Jahres 2020 ausgezeichneten Projekts von Ulrike Stoltz.
Im Laufe eines Jahres erschuf die Künstlerin ein Kaleidoskop aus Texten und Bildern, das sich diesem Philosophen, Priester, Mathematiker, Astronom, Lyriker und Gedächtniskünstler aus unterschiedlichsten Perspektiven nähert und verschiedensten Resonanzen nachspürt.
Besonderheiten in Satz und Druck gehören für Ulrike Stoltz zu den wesentlichen «Spuren» in den Werken Brunos. Der von Bruno selbst gefertigte Holzschnitt Archetypus ist die Grundlage für den Satzspiegel im Künstlerbuch. Stoltz reflektiert die Werke Brunos unter anderem in Anagrammen, Gedichten und poetischer Kurzprosa. In ihren Texten versetzt sie den Renaissancephilosophen in die Gegenwart. Die Künstlerin fragt, wer wir sind, wie wir die Welt erklären und was wir überhaupt nicht verstehen, trotz aller Wissenschaft und Aufklärung.
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