Sonntag, 8. Januar 2023

Fritz Kuhr – Aktzeichnungen und Malerei

Freunde des Bauhäuslers Fritz Kuhr, die sich um den Pirckheimer Hermann Famulla unter dem Namen Kuhrkreis zusammenfanden und eine unregelmäßig erscheinenden Publikation herausgeben (siehe hier), präsentieren in einer Ausstellung eine Zusammenschau von Aktdarstellung aus dem Archiv Fritz Kuhr.
"Fritz Kuhr war ein „Alter Bauhäusler“, wie uns T. Lux Feininger am 28.3.2006 schrieb. Er meinte damit, dass Fritz Kuhr lange am Bauhaus (1923-1931) war und dort den Wechsel der verschiedenen Ausrichtungen des Hauses mitgemacht hatte.
Er ging nach dem Vorkurs in die Wandmalerei, hier wurde er Mitarbeiter und lehrte später Akt- und Figurenzeichnen, sowie gegenständliches Zeichnen. Fritz Kuhr nahm in Bezug auf die Kunst eine von Walter Gropius abweichende Haltung ein. Er forderte nicht die Verschmelzung von Kunst und Technik, sondern eine freie und eigenständige Malerei, diese sollte abstrahierend das Wesentliche aufzeichnen und das Schaffen aus eigenen Impulsen in den Vordergrund stellen.
Fritz Kuhr wollte die Malerei wieder zu einer unabhängigen Disziplin machen. Das Aktzeichnen war für ihn die Grundlage für das Figurenzeichnen. Er malte zeitlebens Akte. Im Kuhrarchiv sind so Aktzeichnungen von vor der Bauhauszeit bis zu seinem Lebensende 1975 versammelt.
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"Er war ein sehr vielseitiger Künstler und hatte gute Kontakte z.B. zu Ernst Ludwig Kirchner. Eine gute Freundschaft pflegte er zu den von Arnims durch seine Malerfreundin Bettina. Hier war er Gast im Enckeschen Salon und auf Schloss Wiepersdorf. Leider wurde er im Krieg zweimal ausgebombt. Dadurch ist sein früheres Werk teilweise vernichtet und viele der überlieferten Arbeiten tragen Brandspuren.
Trotz seiner Diffamierung im Nationalsozialismus verfolgte er seine Kunstinteressen zeitlebens. Nach dem zweiten Weltkrieg fand Fritz Kuhr Kraft, um an seine Arbeiten der Bauhauszeit anzuknüpfen. Auch als Professor der Hfbk (heute Udk) unterlag seine Arbeit einem stetigen Wandel und seine künstlerische Eigenart zeigt sich besonders in der Aktmalerei in ihrer ganzen Breite."

(Textausschnitte aus dem Kuhrarchiv Famulla)

Eröffnung: 20. Januar 2023, 19 Uhr

„Alten Feuerwache“
Eichwalde, Bahnhofstr. 79

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