Zum neunten Mal öffnet sich im Museum der Arbeit im Januar ein Fenster zur zeitgenössischen Buchkunst. Dort zeigen mehr als 50 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und dem europäischen Ausland (Irland, England, Spanien, Italien, Niederlande) ihre ungewöhnlichen Werke, darunter auch unsere Mitglieder P.J. Moosbrugger mit der Pegasus Presse, Hanfried Wendland mit NeueKleiderDrucke, Peter Zitzmann mit der schePiZi-Presse und Michael Duske mit Serapion vom See.
Die vorgestellten Bücher, Mappenwerke, Buchobjekte und Einblattdrucke bereiten ein ganz und gar exklusives Vergnügen für alle Sinne. Ihre manuelle Machart ist mit den Fingerspitzen spürbar. Die Nase erfreut sich am Geruch satt aufgetragener Farben. Hörbar ist für wahre Bibliophile sogar Musik, die beim Umblättern alleredelster Papiere das Ohr beglückt.
Zunehmend sind es neben den traditionellen Satz- und Drucktechniken auch aktuelle und bisweilen experimentelle Techniken, deren sich die Schöpfer dieser Buchjuwelen bedienen.
Auch wer auf literarische Entdeckungsreise gehen will, kann fündig werden, denn so manche Erstveröffentlichung betritt im Gewand eines edel gestalteten Pressendrucks erstmals die Literatur-Arena.
Der Einsatz an handwerklicher Arbeit, an Kreativität und persönlichem Engagement ist bei jedem der präsentierten Werke spürbar. Die Aussteller, die in der Regel zugleich Gestalter, Illustrator, Schriftsetzer, manchmal auch Buchbinder und dabei auch noch Verleger und Buchhändler in einer Person sind, freuen sich darauf, den Besuchern die Besonderheiten zu erläutern und ihnen Einblick in ihre abwechslungsreiche Tätigkeit zu geben.
Neben den buchkünstlerischen Exponaten gibt es auf der Messe auch noch vieles zu sehen, was die ganze Familie interessiert: Da sind Setz- und Buchdruckmaschinen in Aktion und man kann altgedienten und auch jungen Schriftsetzern und Schriftsetzerinnen über die Schulter schauen. Einer der wenigen Meister seines Fachs, und Besitzer einer historischen Papiermühle in Franken, wird Papiere auf die gleiche Weise aus der Bütte schöpfen, wie das in früheren Jahrhunderten üblich war. Besucher, die sich für kunstvoll gestaltete Bucheinbände interessieren, kommen bei den „Meistern der Einbandkunst“ auf ihre Kosten. Wie Buchbinden funktioniert, zeigt die Hamburger Buchbindemeisterin Karin Begemann. Kalligraphie wird vorgeführt von mehreren Schriftkünstlerinnen und in Form dekorativer Schriftstelen, inszeniert von Theresia Schüllner.
Woher die Farbe in den Büchern kommt, zeigt Dr. Georg Kremer, der Experte für Farbpigmente. Seine bunte Palette natürlicher Grundstoffe birgt manche Überraschung.
Eröffnung: Freitag, 17. Januar 2014, 19 Uhr
Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
22305 Hamburg
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