Der Sammler proletarischer und antifaschistischer Malerei und Graphik des 20. Jahrhunderts Dr. Gerd Gruber stellt zur Zeit in Berlin in einer ersten Personalausstellung die Werke des ASSO-Künstlers Erich Wegener vor, die aus dem Nachlass stammen, der sich bei der Nichte des Künstlers, Frau Cousins, befindet.
Ausstellungsaufbau |
Angeregt durch persönliche Begegnungen mit Mitgliedern der 1928 gegründeten und 1933 von den Nazis verbotenen „Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands“ (ASSO), wie Theo Balden, Erich Bischof, Lea Grundig, Max Gebhard, Ernst Jazdzewski, Waldo Köhler, Horst Naumann, Hanns Rossmanit, Herbert Sandberg, Eva Schulze-Knabe, Bruno Voigt u.a. begann der engagierte Pirckheimer Gruber nach weiteren Mitgliedern und Ortsgruppen dieser Künstlergruppe, die am entschiedensten gegen den aufkommenden Hitler-Faschismus auftrat, zu suchen. Er entdeckte viele Mitglieder und ASSO-Ortsgruppen, über die bisher in der Literatur nur wenig oder überhaupt nichts bekannt war. Gruber recherchierte weiter und in den Ausgaben der Zeitung „Rote Fahne“ fand er eine ganze Menge Hinweise auf Wegener, ebenso in weiteren Zeitungen und vom Archiv der Universität der Künste erhielt er einen Personalbogen von 1946, da er damals ein weiterführendes Kunststudium aufnehmen wollte.
aus der Sammlung Gruber, nicht ausgestellt |
"´Warum ich Fabriken, Häuser zeichne?` – fragt der proletarische Zeichner Erich Wegener sich selbst.´ Es ist die Landschaft der Werktätigen, es ist der Geburts- und Todesplatz der Proleten, Spielplätze der Jugend, Häuser, Fabriken, Quellen der Revolution – in Häusern, Fabriken, Straßen marschiert die Proletenrevolution.
Erich Wegener ist bildnerisch sehr begabt. Er hat Pastelle von einer Wucht und Fülle der Farbe wie nur wenige. Sein Strich ist robust, brutal, die Erde rast, die Bäume rasen, die Häuser rasen, Fabrikschornsteine ragen – die Welt rebelliert, Erde, Bäume, Häuser lehnen sich auf – es ist eine Härte, eine proletarische Kraft in diesen Bildern, es ist, als ob Wegener mit der Dynamik der Linien und Farben die Welt verändern möchte."
(Rote Fahne vom 8.2.1930, Durus /eigentlich Alfred Kemeny 1895-1945/)
Erich Wegener ist bildnerisch sehr begabt. Er hat Pastelle von einer Wucht und Fülle der Farbe wie nur wenige. Sein Strich ist robust, brutal, die Erde rast, die Bäume rasen, die Häuser rasen, Fabrikschornsteine ragen – die Welt rebelliert, Erde, Bäume, Häuser lehnen sich auf – es ist eine Härte, eine proletarische Kraft in diesen Bildern, es ist, als ob Wegener mit der Dynamik der Linien und Farben die Welt verändern möchte."
(Rote Fahne vom 8.2.1930, Durus /eigentlich Alfred Kemeny 1895-1945/)
Torstr. 6
10119 Berlin
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