Seit Mitte der 1990er Jahre beschäftigt sich die Oldenburger Malerin und Illustratorin Heike Ellermann neben ihren Bilderbüchern mit textfreien Künstler- und Malerbüchern.
cahier du sud numéro 2, 2010 |
Die Hinwendung zum textfreien und zugleich ungegenständlichen Künstlerbuch geschieht allerdings keineswegs zufällig, sondern erscheint bei
genauerer Betrachtung und Analyse des Werkes von Heike Ellermann als logische und konsequente Fortentwicklung. Bereits in ihren Bilderbüchern der 1980er und 1990er Jahre finden sich zahlreiche, von Jens Thiele in seinem Aufsatz ,Die Leerstelle im erzählenden Bild' sogenannte .Leerstellen'. Diese machen, so Thiele, auf bildnerische Prozesse, auf Farben, Materialien und damit hervorgerufene Stimmungen aufmerksam, die im erzählenden Bild, sprich in der Illustration, auf das Bild selbst als ästhetische Ausdrucksform zurückverweisen. In ihren Bilderbüchern schieben sich diese ,Leerstellen'
zwischen die gegenständliche Bilderzählung, in ihren Künstlerbüchern werden sie zum eigentlichen Thema, zum Handlungsträger des Buches.
winterreise II, 2011 |
Trotz aller von der Künstlerin so empfundenen und zweifelsohne auch für. den Betrachter spürbaren Freiheit bei der Arbeit an den textlosen Künstlerbüchern, stehen diese dennoch in einem unübersehbaren und folgerichtigen Zusammenhang mit dem Gesamtwerk von Heike Ellermann.
So greift sie in einigen ihrer Künstlerbücher wiederum Themen ihrer Bilderbücher auf und bearbeitet diese neu, anders und vor allem losgelöst von jeglicher Gegenständlichkeit. Der Text bleibt in den Künstlerbüchern als Ahnung, als Assoziation, als Spur oder Fragment immer präsent und stellt eine innere Verbindung zu den Bilderbüchern her. Er wird im Künstlerbuch zu einer Art paradoxer, da eben inhaltlich nicht lesbarer Literatur.
So greift sie in einigen ihrer Künstlerbücher wiederum Themen ihrer Bilderbücher auf und bearbeitet diese neu, anders und vor allem losgelöst von jeglicher Gegenständlichkeit. Der Text bleibt in den Künstlerbüchern als Ahnung, als Assoziation, als Spur oder Fragment immer präsent und stellt eine innere Verbindung zu den Bilderbüchern her. Er wird im Künstlerbuch zu einer Art paradoxer, da eben inhaltlich nicht lesbarer Literatur.
Heike Ellermanns Künstlerbücher sind bei aller Eigenständigkeit dennoch immanenter Bestandteil eines Œuvres, das seit nunmehr 30 Jahren das Thema Buch und Schrift in unterschiedlicher Form umkreist und aus der Intensität der Beschäftigung mit diesem Themenkomplex eine besondere Dichte und Sensibilität entwickelt.
(Maria Linsmann, Bilderbuchmuseum Troisdorf)
Die Arbeiten der Künstlerin konnten zuletzt auf der artbook.berlin 2015 und der 11. Norddeutschen Handpressenmesse 2016 betrachtet werden - auch auf der artbook.berlin vom 18. - 20 November 2016 im Bethanien, Berlin Kreuzberg, wird Heike Ellermann wieder vertreten sein.
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