1958 (!) gründeten die gerade von der Kunsthochschule gekommenen Dresdner Künstler
Werner Wittich und
Claus Weidensdorfer auf eigene Faust eine Druckwerkstatt, die sie auch für andere Künstler öffneten. Später übernahm der Künstlerverband die Führung und stellte hauptamtliche Drucker ein. 1991 übernahm die Dresdner Bezirksbehörde für Bildende Kunst Personal und Werkstatt, die seit 1997 eine 600 qm große Etage des Technik-Museums bespielen kann und damit zu den größten Grafikdruckwerkstätten Europas mit drei fest angestellten Druckern gehört, die auch kontinuierlich internationale Künstler-Austauschprogramme organisiert.
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Dreiflügelige Kassette, bezogen mit einer Originalgrafik von Stefanie Schilling. |
Die Druckgrafik spielt in Dresden traditionell eine besondere Rolle. So gibt es mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen eines der wichtigsten Kunstmuseen für Zeichnungen, druckgrafische Werke und Fotografien in der Welt. Die Grafikwerkstatt befördert, dass sich das Kupferstichkabinett auch in der Zukunft bei jungen Künstlern nach sammlungswerten Druckgrafiken umsehen kann. Das muss sein, denn die Druckgrafik bildet auch einen Teil der Geschichte der Alltagskultur einer Gesellschaft.
2005 kam es auch zu einer Gemeinschaftsproduktion von Büchergilde artclub und der Grafikwerkstatt in deren Reihe „Handpressendrucke“: In dieser waren ab 1994 grafische Mappen erschienen, aufwändig hergestellte drei-flügelige Kassetten, die rundherum von einem Künstler originalgrafisch gestaltet wurden und 4 bis 5 weitere Orig.-Grafiken enthalten.
(
Wolfgang Grätz,
248. Grafikbrief)
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