"[...] Die Linie eint diesmal viele Beiträge unserer Ausgabe. Es beginnt bei der lithografischen Meisterschaft der Abbildungen in der Kunstzeitschrift Verve, die unsere kleine Reihe über den Kunstverleger Tériade abschließt. Dominik Lottes stellt sie vor, verweist nicht nur auf die Künstlergiganten des 20. Jahrhunderts, die in den Ausgaben 23 Jahre lang publizierten – von Braque über Klee und Matisse bis Picasso – sondern erinnert an ein gern übersehenes Detail: Tériades Liebe für mittelalterliche Buchkunst und die vielen Faksimiles, die er in Verve in die breitere Öffentlichkeit holte. Unsere Erkundung fährt fort mit der naiv-spröden Lineatur des Zeichners Kurt Moldovan, ein stilistischer Solitär aber im Kunstbetrieb der österreichischen Nachkriegszeit geselliger Netzwerker, von dem uns Ernst Falk erzählt. Die Linie steckt auch im Gründungsantrieb der Radiervereine des 19. Jahrhunderts. Christoph Hessel erzählt vom letzten noch übrig gebliebenen seiner Art in Deutschland, dem Verein für Original-Radierung München – und warum seine Mischung aus Sammlern und Künstler ihn bis heute so lebendig erhält. [...] Und selbst im fernen Bahrain folgen wir der Spur. [...]"
(Till Schröder, Editorial)
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