Montag, 28. Oktober 2024

Das Rätsel der polnischen Zwerge

O krasnoludkach i o sierotce Marysi (dt.: Von Zwergen und der Waise Maria) lautet der Titel eines bekannten polnischen Bilderbuchs, das seit fast 130 Jahren auf dem Buchmarkt präsent ist und der Forschung einige Rätsel aufgab. Wieder und wieder ist Maria Konopnickas Märchen vom armen Waisenmädchen und den hilfsbereiten Zwergen neu aufgelegt worden. Über die Jahrzehnte wechselten die Illustrationen.
Konopnicka, Maria: O krasnoludkach i o
sierotce Marysi : z 12-ma rycinami
kolorowemi, 1896.

Polnische Nationalbibliothek
Die Originalausgabe von Michał Arct zählt zu den Rarissima der polnischen Kinderliteratur. Ein Exemplar blieb in der Bibliothek der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg erhalten, die zur Jahrhundertwende das Pflichtexemplarrecht für das ins Zarenreich integrierte Weichselland hatte. Aufgrund dieses Exemplars konnten sich die Warschauer Bibliothekare ein Bild machen, wie die Ausgabe aussehen musste, nach der sie suchen wollten. 2016 wurde schließlich ein vollständiges und recht gut erhaltenes Exemplar ausfindig gemacht
Der Band weist 1896 als Erscheinungsjahr aus. Tatsächlich brachte Michał Arct, der umtriebige Warschauer Verleger, das Büchlein aber bereits vor Weihnachten 1895 auf den Markt. Ein kluger Schachzug, so steht zu vermuten, denn mit ihrer Kombination aus Märchenelementen und polnischem Lokalkolorit hatte Maria Konopnicka auf lange Sicht gar einen „Longseller“ geschaffen.
Ein werter Gast.
Kinder-Gartenlaube Bd. 3, Nr. 9, 1887

Konopnicka: Tafel 5
Doch [...] ließen die 12 ganzseitigen Illustrationen der Originalausgabe die Betrachtenden stutzen. Warum wechselt z.B. der Zwergenkönig völlig unvermittelt im Buch die Kleidung? Gerade in einem Bilderbuch für kleine Kinder ist das doch ungewöhnlich. Für Joanna Piekarska, die Collectionmanagerin der polnischen Nationalbibliothek, hatten die Zwerge auch eher die Anmutung winziger deutscher Bergleute. Waren diese Illustrationen wirklich eigens für den Text geschaffen worden? Oder wie fanden Bilder und Text zusammen?

Die Forschungsgruppe für Kinderliteratur und -kultur unter der Leitung der Rektorin der Adam-Mickiewicz-Universität, Prof. Bogumiła Kaniewska, entwickelte in einem Seminar über Maria Konopnicka im Juni 2022 erste Hypothesen über die Herkunft der Illustrationen. Zwei Monate später wandten sich die Forscherinnen Dr. Anna Czernow und Dr. Aleksandra Wieczorkiewicz an die Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, um die Bände der Kinder-Gartenlaube : farbig illustrierte Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung der Jugend im Alter von 7 bis 15 Jahren einzusehen. Mit Hilfe dieser Zeitschrift, die nur fünf Jahre lang – zwischen 1886 und 1891 – in Nürnberg verlegt wurde, konnte das Rätsel der befremdlich anmutenden Zwerge gelöst werden. Sämtliche Illustrationen finden sich in diesen Bänden! Das Cover beispielsweise diente zuvor als Illustration des Umschlags von Heft 8 (Band 3) der Kinder-Gartenlaube aus dem Jahre 1887.

Es sieht so aus, als habe der Warschauer Verleger Michał Arct (1840-1916), der als junger Mann vier Jahre in B. Behr’s Verlag in Berlin gearbeitet hatte, gute Beziehungen zu deutschen Verlegern gepflegt und so im – seinerzeit sehr gängigen – Klischeehandel die Illustrationen erworben. Anschließend konnte er die erfolgreiche Autorin Maria Konopnicka dafür gewinnen, eine Geschichte zu den zwölf Bildern zu schreiben.

Vieles bleibt bisher leider hypothetisch, da das Verlagsarchiv von Michał Arct im Krieg größtenteils zerstört wurde. 

(Sigrun Putjenter, kompletter Artikel hier)

Sonntag, 27. Oktober 2024

Aufbruch an der Akademie

Josef Hegenbarth und seine Meisterschülerin Traute Gruner

Kupferstich-Kabinett, Staatliche
Kunstsammlungen Dresden,
Foto: Herbert Boswank
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
 
Traute Gruners Zeichnungen – 185 Arbeiten, vor allem Porträts und Akte, erhielt das Josef-Hegenbarth-Archiv 2018 von der Künstlerin im Rahmen einer großzügigen Schenkung – zeigen die inspirierende Rolle des Lehrers, die zeichnerische Meisterschaft der Schülerin, aber auch die Au!ruchstimmung dieser Jahre.

Ein doppeltes Jubiläum ist Anlass für die Ausstellung des Josef-Hegenbarth-Archivs Dresden: Am 15. Juni 1884 wurde Josef Hegenbarth geboren, am 9. Dezember 1924 feiert seine Schülerin Traute Gruner ihren 100. Geburtstag. Sie war die einzige Frau, die das Meisterschülerstudium bei Hegenbarth absolvierte. 1951 zog die aus dem erzgebirgischen Stollberg stammende Künstlerin nach Baden-Württemberg, der Kontakt zu ihrem Lehrer aber blieb bestehen, wie der Briefwechsel der Beiden belegt. Die künstlerische und persönliche Beziehung zwischen Mentor und Meisterschülerin zeigt sich im Wechselspiel ihrer Werke, dies veranschaulicht die Ausstellung.

1. September 2023 - 6. April 2025

Josef-Hegenbarth-Archiv
Calberlastraße 2, 01326 Dresden

Samstag, 26. Oktober 2024

Comicsammlung in der Staatsbibliothek zu Berlin

Zuwachs für die Comicsammlung der Staatsbibliothek zu Berlin. Seit den 1950er Jahren baute Stefan Neuhaus (1947-2022) systematisch eine Comicsammlung auf, die die Bandbreite der Comic-Kultur und die Entwicklung der Literatur- und Kunstgattung bis in die Gegenwart in beeindruckender Weise dokumentiert. Diese werden ab sofort in der Stabi verwaltet. Dank einer großzügigen Schenkung seiner Frau Heidemarie Küttner-Neuhaus ergänzt das vielfältige Konvolut verschiedenster Bücher, Hefte und Originale ab sofort den bereits vorhandenen Bestand.
Die Sammlung enthält etwa 4.400 Bücher und Hefte aus den Jahren 1951-2022, die Hälfte davon aus den für den Comic-Markt bedeutenden Ländern USA, Frankreich und Belgien, weitere 1.000 Titel aus Deutschland, etwa 700 Werke aus Japan, China, Taiwan, Nord- und Südkorea sowie kleinere Bestände aus Ländern wie Israel, Island, Skandinavien oder Südafrika. Hinzu kommen ca. zwei Meter Hefte in Serie, großformatige Boxen, ausgewählte Forschungsliteratur sowie Originalzeichnungen und Druckgrafiken.
Heidemarie Küttner-Neuhaus zu Gast an der Stabi © Stabi Berlin, 2024
Neben dem ersten Donald Duck-Heft und Superhelden-Comics wie Batman und Superman zeichnet sich die Sammlung vor allem durch künstlerisch und thematisch anspruchsvolle Werke für erwachsene Lesern aus. Hervorzuheben sind berühmte Künstler wie Barks, Spiegelman, Crumb, Loustal und Bilal, von denen auch signierte Werke vorhanden sind.

Freitag, 25. Oktober 2024

„Bibliophilie und Bibliomanie“ in Magdeburg

Charlotte Buchholz und Lothar Günther während ihrer Lesung zum Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft im Kloster unser lieben Frauen in Magdeburg im September 2024. Foto: R. Wege
Die Magdeburger Pirckheimer kaden zu einer Lesung von Charlotte Buchholz und Lothar Günther ein, die diese zum Thema Bibliophilie und Bibliomanie geschrieben haben.

Sie werden eine Kurzgeschichte, die eigens für die Pirckheimer aus Anlass des Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft im September und dem Jubiläum des Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt „Willibald Pirckheimer“ entstand, lesen.

Lassen Sie sich entführen in die schöne Welt des Büchersammelns in der Zukunft. Der Eintritt ust frei

27. November 2024, um 19 Uhr,

Literaturhaus Magdeburg, Thiemstraße 7,
39104 Magdeburg

Donnerstag, 24. Oktober 2024

Kupferstiche bewohnen

Zur Eröffnung der artbook.berlin wird Barbara Beisinghoff  den Mitgliedern des Berliner Bibliophilen Abend einen Einblick in ihr Schaffen geben.
Die Präsentation, zu der natürlich alle bibliophil Interessierte eingeladen sind, findet nicht am Stand des BBA statt, sondern direkt am Stand der Künstlerin.
Dabei wird sie natürlich auch ein neues Künstlerbuch "Kupferstiche bewohnen" vorstellen, welches kurz vor seiner Vollendung steht - die Buchbinderin Dominic Fey ist dabei, die Buchdecke aus den von der Künstlerin  gefertigten Bezugspapieren zu fertigen. Das Buch gibt es in 17, leicht variierenden,  Exemplaren im Format ca. 22 x 19 cm. 
Abb. © Barbara Beisinghoff
„Worte, bilde ich mir oft ein, sind kleine Häuser mit Keller und Dachboden. Der gesunde Menschenverstand wohnt im Erdgeschoss. Im Haus des Wortes hinaufsteigen heißt von Stufe zu Stufe zu abstrahieren. In den Keller hinuntersteigen heißt träumen.“
Gaston Bachelards Zeilen aus seiner „Poetik des Raumes“ habe ich zusammen mit gravierten Bildfeldern auf meiner Correx gedruckt. Dazu kommen im neuen Künstlerbuch Radierung und Cyanotypie. Die ausklappbare Spitze der mittleren von 15 Lagen wird zum Dach der Pop Up Synagoge, die der Architekt Manuel Herz in Babyn Yar zum Gedenken an die Shoah 1941 bei Kiew 2021 bauen ließ. Auf keinen Fall durfte die Erde durch einen Kelleraushub verletzt werden. Darum befindet sich der Sakralbau auf einer Holzplattform, die über dem Grund schwebt. Die auffaltbare Buchstruktur orientiert sich an der Fragilität jenes Gedenkortes.
(Barbara Beisinghoff)

22. November 2024, 15 Uhr

Kunstquartier Bethanien
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin/Kreuzberg

Mittwoch, 23. Oktober 2024

Was nun, Herr P.?

Unter dem Motto Was nun, Herr P.? kann man um November in Brandenburg eine Cartoon-Ausstellung des Karikaturisten Paul Pribbernow aus Radewege sehen.

Gezeigt werden originale Zeichnungen dieses Künstlers, der am 13. November seinen 77. Geburtstag feiert, von den frühen 80er Jahren bis heute 2024.
Das Anliegen dieser Ausstellung ist es, sich in eine gesellschaftliche Debatte in Zeiten schwieriger gesellschaftlicher Umbrüche einzubringen.
Dabei geht es den Ausstellern u.a. darum zu zeigen, was diesem Künstler an Zivilcourage mit Hilfe des Friedenskreises der Gotthardt - Gemeinde zu Brandenburg/H. oder mit der von Friedrich Schorlemmer in der Lutherstadt-Wittenberg mit Ausstellungen in der berühmten Stadtkirche möglich war.

Bis heute mischt sich Paul Pribbernow mit seinen stets aktuellen Zeichnungen (in einem Akt der Selbstermächtigung) in zivilgesellschaftliche Prozesse ein.
Der Künstler kann mit seinen Cartoons durchaus in einer großen Tradition der satirischen Zeichner gesehen und an ihnen gemessen und eingeordnet werden.
Sicher muss und darf in einer Demokratie die Satire menschliches Fehlverhalten genau so ansprechen und geißeln, wie Fehlleistungen von Politikern in aller Welt. Satire darf und muss sich einmischen, darf sich mit den Mächtigen anlegen und tut das mit diesem Künstler in einer zutiefst humanistischen Art, die den Betrachter seiner Arbeiten als mündigen Bürger ernst nimmt, gar Hochachtung vor ihm hat.
In diesem Sinne sind die Arbeiten Pribbernows ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung im Sinne Kants, um aus einer möglichen fremden oder selbstverschuldete Unmündigkeit über das kritische Denken herauszukommen.

Armin Schubert, Kurator der Ausstellung

26. Oktober - 30. November 2024

Gotischen Haus zu Brandenburg an der Havel

Dienstag, 22. Oktober 2024

Traditionelle türkisch-islamische Kalligrafie

In einer Ausstellung in der Staatsbibliothek zu Berlin / Haus 2 werden etwa 30 Originalwerke aus der renommierten Albayrak-Kalligrafie-Sammlung präsentiert. Diese Werke zeigen die Vielfalt und Schönheit der traditionellen Schriftkunst, die über Jahrhunderte hinweg gepflegt und weiterentwickelt wurde.
Begleitend zur Ausstellung finden Kalligrafie-Workshops statt.& Am 7. und 8. November bieten teilnehmende Künstlerinnen und Künstler vor Ort diesen Workshop an, der einen tieferen Einblick in die traditionelle Schriftkunst ermöglicht. Um Anmeldung wird gebeten unter berlin@yee.org.tr,

Ausstellungseröffnung: 7. November 2024, 18 Uhr, mit Festvortrag „Harmonische Linien und hängende Zeilen – Osmanische Kalligrafie in den Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin” von Christoph Rauch, Leiter der Orientabteilung, Staatsbibliothek zu Berlin
Ausstelung: 8. - 14. November 2024

Foyer Haus Potsdamer Straße
Eröffnung: Dietrich-Bonhoeffer-Saal
Staatsbibliothek zu Berlin
Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin

Montag, 21. Oktober 2024

Mitteilungen eines Verlegers 1947–2002

Über ein halbes Jahrhundert hinweg verschickte Siegfried Unseld täglich zahlreiche Briefe. So finden sich in den Archiven heute über 50.000 eigenhändig geschriebene oder auch diktierte Schriftstücke. Aus dieser Fülle haben die Herausgeber 100 exemplarische Briefe ausgewählt und kenntnisreich kommentiert.
In dem, was Siegfried Unseld Ingeborg Bachmann, Samuel Beckett, Ignatz Bubis, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Henry Kissinger, Autoren, Verlegern, Journalisten mitteilte, spiegelt sich nicht nur Unselds Denken. Diese Briefe dokumentieren eindrucksvoll und vielfältig die intellektuelle Geschichte der Bundesrepublik.

Aus den Briefen lesen: Ulrike Edschmid, Christoph Hein, Julia Jost, Christoph Möllers, Sasha Marianna Salzmann und Judith Schalansky.

Lesung 4. November 2024, 18 Uhr, um Anmeldung wird gebeten

Staatsbibliothek zu Berlin
Wilhelm-von-Humboldt-Saal
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Sonntag, 20. Oktober 2024

Besuch des Josephinums

Das jahrelange Warten hat ein Ende: Am kommenden Mittwoch kann nun endlich die Führung durch das renovierte Josephinum und deren neu aufgestellte Bibliothek stattfinden! Die Führung beginnt – da das Haus um 18 Uhr gesperrt wird – bereits um 16.30 Uhr; wir bitten daher alle Teilnehmer, sich rechtzeitig, am besten schon so um 16.15 bis 16.20 Uhr, im Foyer (Erdgeschoss zentraler Eingang) einzufinden.
In zwei 10er Gruppen wird Bibliothekar, Herrn Harald Albrecht, in die Bibliothek mit den dort für uns vorbereiteten Büchern geführt, die andere erhält einen Überblick über das Josephinum und dessen berühmte medizinische Sammlungen. Zur Halbzeit wird gewechselt.

Da die Teilnehmerzahl auf 20 begrenzt ist wird unbedingt um baldige kurze Anmeldung unter: Cornelia.fischer@bibliophile.wien gebeten.

23. Oktober: 2024

Josephinum
9. Bez. Wien, Währingerstraße 25

hochdruckpartner und Gäste 2025

Am Samstag in einer Woche erscheint zum 18. Mal der originalgrafische Hochdruck-Kalender „hochdruckpartner und Gäste 2025“. Daran wirken mit: Eleonora Damme, Lauriane Dine, Foxxi, Gustav Körnig, Leon von der Lippe, Jens Schubert, Frank Wahle, Aafke Ytsma und die Hochdruckpartner – alle Blätter wurden exklusiv für den Kalender gestaltet und gedruckt.
Ansicht, Künstler und weitere Angaben durch Klick auf die Abb.
Der Druck der Kalenderauflage (180 Exemplare zzgl. 24 Belegexemplare für die beteiligten Künstlerinnen und Künstler) erfolgte durch hochdruckpartner an den Kniehebelpressen bzw. der Andruckpresse Grafix in der eigenen Werkstatt. Komplettiert wird der Kalender durch ein originalgrafisches Deckblatt, 12 Monatsblätter hinter den Grafiken sowie ein Informationsblatt mit Künstlernamen, Titeln und Angaben zur Technik. Natürlich sind alle Hochdrucke von Hand signiert und nummeriert. Das Papierformat der Grafiken beträgt 36 x 29,7 cm, mit Kalendarium hat der Kalender eine Gesamtgröße von 45 x 29,7 cm.

Der Preis beträgt 220 €

Präsentation: 26. Oktober 2024
hochdruckpartner
Galerie+Werkstatt
Lützner Str. 85, 04177 Leipzig

Samstag, 19. Oktober 2024

Wandelhalle für Bücherfreunde Herbst 2024

Die Herbstausgabe 2024 der Wandelhalle für Bücherfreunde ist erschienen.
Die Themen dieser Nachrichten der Gesellschaft der Bibliophilen stehen ganz im Zeichen des 125jährigen Jubiläums dieser Vereinigung. Sie widmen sich den 123. Bibliophilentagen, die vom 20. Mai bis 3. Juni 2024 in Weimar stattfanden, einem Zeitungs-Quodlibet zur Geschichte dieser Gesellschaft, sowie dem als ABCdarium konzipierten Jubiläumsband und einem zusätzlich geplanten Freundschaftsalbum, einer fein gestalteten Kassette mit bibliophilen Liebeserklärungen der Mitglieder.
Silvia Werfel, die Redakteurin der Wandelhalle, verwies in einem Anschreiben darauf, dass die bibliophilen Notizen und der Terminkalender aus Platzgründen in diese Ausgabe nicht aufgenommen werden konnten und auf der Webseite der Gesellschaft nachzulesen sind.

an diesem Wochenende: Drukkunstbeurs

Foto © Thomas Gravemaker
Die von Drukwerk in de Marge organisierte Messe Drukkunstbeurs stellt an 90 Ständen von Buchkünstlern, Druckern und Graphikern spezielle, handgemachte Drucke und grafische Bücher vor.

Im Niederländischen Amersfoort werden Publikationen und Drucke angeboten, oft gedruckt auf alten Pressen mit historischen Blei- und Holzbuchstaben, aber auch auf Riso-Druckern oder Schablonenmaschinen. Darüber hinaus finden Workshops statt und es werden Bücher, Papier und Druck- und Künstlerbedarf verkauft.

Messe: 19./20. Oktober 2024

Prodentfabriek
Oude Fabrieksstraat 20, Amersfoort

Freitag, 18. Oktober 2024

Kunst ist für- mich Handwerk, aber vom Feinsten

Die Galerie3plus zeigt als erste Ausstellung nach Neueröffnung in einer Gemeinschaftsausstellung in der Galerie3 Werke von Sabine Heller, Christa Cremer, Waldemar Grzimek und als PLUS die Ausstellung Werner KlemkeKunst ist für mich Handwerk, aber vom Feinsten".

Des Gründungsmitglieds der Pirckheimer-Gesellschaft Werner Klemke illustrierte über 400 mal das Titelbild der DDR-Zeitschrift „Das Magazin'', er war Buchgestalter und Typograf für über 800 Bücher, gestaltet als Gebrauchsgrafiker u.a. Bühnenbilder, Fernsehgrafiken, Briefmarken, Postkarten. Streichholzschachteln und anderes. 
Zur Neueröffnung der Galerie3plus werden unverkäufliche und u. a noch nie veröffentlichte Werke gezeigt.
Gast ist Pit Arens mit Keramik Kannen & Schalen.

Vernissage: 26. Oktober 2024
Ausstelung: 26. Oktober - 20. Dezember 2024

Galerie3plus
GOLEM HOF Seversdorfer Straße 19
0115236 Jacobsdorf OT Petersdorf

Kalender 2025: 12 Haiku

Gestern war wieder viel los in der Druckwerkstatt Ulm und so haben wir einige Künstler mit ihrem Kalendermotiven für den Kalender 2025 "12 Haiku" vor die Linse bekommen.
Januar / Silke BrehmApril / Thomas SauterJuni / Renate NiklausenAugust / Elena Schoch
Marco Kerler hat für jeden Monat ein passendes Haiku verfasst.
Haiku, das ist einer traditionellen japanischen Gedichtform mit 5-7-5 Silben.
Illustriert wurden die Gedichte und Kalenderblätter von Mitgliedern der Druckwerkstatt.
Oktober / Adela KnajzlNovember / Michael Eichenhofer,  Titelblatt Gestaltung  / Adela Knajzl
Produziert wurde der Kalender von Rudi Rampf, gesetzt von Otto Bernauer und gedruckt von Hans Roggenstein und Jens Kramer – alles in unserer Druckwerkstatt in der Pionierkaserne.

Verkauf ab Mitte Oktober in Ulm und Neu-Ulm in Buchhandlungen und Galerien.

Donnerstag, 17. Oktober 2024

Bildgedichte, Künstlerbücher & Post von Günter Kunert

In seiner Ausstellung „Michael Augustin – Bildgedichte, Künstlerbücher & Post von Günter Kunert“ gibt der in Bremen lebende Schriftsteller erstmals einen erweiterten Einblick in sein Werk als visueller Künstler.
Im Mittelpunkt stehen dabei seine acht bislang im irischen Fluxus- und DADA-Verlag Redfoxpress in kleiner Auflage erschienenen und in Handarbeit hergestellten Künstlerbücher, die hier mit ausgewählten Originalarbeiten zu sehen sind.

Ausgestellt sind seine Bildgedichte, Collagen, Stamp Art, Found Poems, Fotoserien, Bildpostkarten, Buchillustrationen, Mini-Bücher, Buchcover und Beiträge für internationale Poesiezeitschriften, sowie drei Exemplare von Anticham’s Assembly Box, einem weltweit bei Sammlern begehrten, mittlerweile in 59 Ausgaben vorliegenden kollektiven Mailartprojekt, zu dem Augustin seit geraumer Zeit etliche Collagen, bestempelte Drucke und Miniaturobjekte beigesteuert hat. Außerdem gewährt Augustin Einblick in seinen umfangreichen und höchstvergnüglichen Postkartenwechsel mit dem Dichter Günter Kunert (1929-2019).

Fünf Tage vor Ende der Ausstellung findet die Finissage statt. Michael Augustin wird dabei seine beiden soeben erschienenen Bücher „Die Rückkehr der Buchstabensuppe – Bildgedichte & Stempeleien“ (Moloko Print) und „Rimbaud in Bremen – Clippings, Quotes & Guesses“ (Redfoxpress) vorstellen und neben eigenen Miniaturen auch Gedichte aus Günter Kunerts Band „Der alte Mann spricht mit seiner Seele“ (Wallstein) vortragen.

Ausstellung 9. September - 27. Oktober 2024
Finissage: 22. Oktober 2024

Staats- und Universitätsbibliothek BremenBibliothekstraße 9
28359 Bremen

Es geht um das Buch

Die Kurt Wolff Stiftung der unabhängigen Verlage hat den euen Katalog „es geht um das Buch“. Der Katalog kann nicht alles wiedergeben, aber er ist ein Kaleidoskop einiger toller Verlage und deren Titel.
Foto Hauke Harder, Buchhandlung Almut Schmidt, Kiel
 Das Lesen ist einzigartig und enorm wichtig - das Buch zeigt wie seitenreich unsere Welt ist.. Genauso wie der Austausch. Die Kurt Wolff Stiftung fördert diesen Austausch und setzt sich für die Vielfalt der Buchkultur ein. Sie leistet einen wichtigen Beitrag für die unabhängigen Verlage. Die Verlage erschaffen eine bunte Buchwelt.

Mittwoch, 16. Oktober 2024

Frankfurter Buchmesse


Zur Buchmesse 2024:

Das war damals ein gefühlter Ritterschlag für mich.
Ich bin der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. bis heute sehr dankbar 

(Marion Vina, 16.10.2024)
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Pirckheimer-Blog vom 12.10.2017)

Klaus Raasch, Im Atelier »Schwarze Kunst«

Im März 2024 wurde bei mir völlig unerwartet ein Pankreas-Karzinom festgestellt. Diese Diagnose hat mein privates wie geschäftliches Leben unter andere Vorzeichen gestellt – die sofort eingeleitete Chemotherapie konnte die Erkrankung eingrenzen und ermöglicht einen schmerzfreien Alltag.
Meine ergänzende persönliche Therapie war die Erstellung eines Werkverzeichnisses. Schnell wurde klar, daß ein Buch nicht reichen würde, denn alles sollte reichhaltig und nicht nur in Briefmarkengröße bebildert werden. So entstanden insgesamt drei Bände »Im Atelier«:


(Klaus Raasch)

Band 1 enthält die Druckgrafik aus den »Hamburger Jahren« der Schwarzen Kunst von 1984 bis 2002, begleitet mit Texten von Michael Haupt. 152 Seiten mit 154 farbigen Abbildungen und 38 S/W-Fotografien.
Band 2 zeigt die Werke aus dem ländlichen Atelier im Aller-Leine-Tal von 2003 bis 2024. Mit einem Essay von Marco Arellano Gomes (Text) und Jérome Gerull (Fotografie). 168 Seiten mit 211 farbigen Abbildungen und 20 farbigen Fotografien.
Band 3 enthält alle Bücher und Grafiken, die in der Edition Holzweg, im Verlag Schwarze Kunst und in der Edition Klaus Raasch erschienen sind. Mit einem Beitrag von Jürgen Bönig, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter der Grafischen Abteilung des Museums der Arbeit. 160 Seiten mit 260 farbigen Abbildungen und Fotografien.

Alle drei Bände werden auf ein griffiges Naturpapier im Indigo-Verfahren »on demand« gedruckt und erscheinen als fadengeheftete Broschur im Format 29,7 x 21 cm. Jede Ausgabe kostet 28  kann separat bestellt werden, die Umschlagkaschierung mit Softtouch-Folie ermöglicht eine intensive Nutzung. Beim Kauf aller drei Bände gibt es für jeden Band einen Schutzumschlag auf historischem Papier der 1970er Jahre mit jeweils zwei Büttenrändern.
Für das Konvolut kann eine Archivbox geordert werden, außerdem erscheinen die Vorzugsausgabe A und die Vorzugsausgabe B mit mehreren bzw. einer Typografik.

Dienstag, 15. Oktober 2024

Rudolf Stüssi – Berlin Schräg

Die Galerie Wolf & Galentz präsentiert in einer Ausstellung das Buch Berlin Schräg des schweizer-kanadischen Künstlers Rudolf Stüssi vor.
Zur Finissage der Ausstellung wird es eine Lesung geben, an der auch die Mitglieder und Freunde des Berliner Bibliophilen Abend teilnehmen.
Im Herbst 2024 erscheint ein neues Buch von Rudolf Stüssi beim renommierten schweizerischen Benteli Verlag. Berlin Schräg umfasst mehr als 100 Abbildungen seiner besten Bilder der deutschen Hauptstadt, die in mehr als 30 Jahren entstanden sind.

Schräg sind sie, weil der Künstler eine eigenartige Perspektive, die 5. Perspektive, entwickelt hat, die Gebäude und Räumlichkeiten wackeln und tanzen lässt, so wie es die meisten Menschen noch nie geträumt haben. Diese atmosphärische Bewegung belebt alles, sie ist humorvoll, deutet aber auch auf die Unbeständigkeit unserer Welt.
Zudem begleiten die Bilder etwa 20 Geschichten der besonderen Erfahrungen des Künstlers in Berlin, von Tauchern am Potsdamer Platz über George Clooney bis zum Wettkampf mit der Fußballweltmeisterschaft.

Rudolf Stüssi ist ein international bekannter, preisgekrönter Maler, der besonders in Kanada, den USA, der Schweiz, Österreich und Berlin tätig und durch Galerien vertreten ist. Dies ist sein 7. Buch. 

Vernissage: 17. Oktober 2024, 19 Uhr
Ausstellung: 18. Oktober - 10. November 2024
Finissage mit Lesung: 10. November, 15 Uhr

Galerie Wolf & Galentz
Wollankstraße 112a, 13187 Berlin

Das Buch erscheint zweisprachig in Deutsch und Englisch, es hat 144 Seiten und ist 17 x 23 cm groß, der Verkaufspreis ist 25 Euro.

Montag, 14. Oktober 2024

35. Berliner Exlibris-Treffen

Gestaltung: Utz Benkel

Das 35. Berliner Exlibris-Treffen findet im Vorfeld einer Vernissage der Ausstellung „Der Globus / die Weltkugel im Exlibris“  statt.

Exlibris-Treffen:  2. November 2024, 12 - 19 Uhr
Ausstellung: 2. November bis 29. November 2024 

RUDI Nachbarschaftszentrum
Modersohnstraße 55, 10245 Berlin