![]() |
durch Klick auf die Abbildung können einige Fotos von der aufgerufen werden Fotos © ad |
Sonntag, 6. April 2025
Fotos von der BuchDruckKunst 2025 in Hamburg
Die Pirckheimer-Gesellschaft war mit ihren Hamburger Mitgliedern Rudolf Angeli, Peter Engel und Elke Rehder auf der BuchDruckKunst 2025 vertreten und an einem weiteren Stand präsentierte Armin Schubert die Ergebnisse der Arbeit der Bücherkinder Brandenburg. Auch der Berliner Bibliophilen Abend war mit Maria Bogdanovich und Abel Doering auf der Hamburger Messe vertreten.
Samstag, 5. April 2025
Des Antiquars und Bücherfreundes Palmen-Gärtlein
Einer Schenkung des ehemaligen Vorsitzenden des Leipziger Bibliophilen-Abends, Herbert Kästner, konnte heute dem Archiv des Berliner Bibliophilen Abend hinzugefügt werden.
Ein der Titel wurde im Juni 2022 von mir als Bibliophiles des Monats vorgestellt.
Ein der Titel wurde im Juni 2022 von mir als Bibliophiles des Monats vorgestellt.
![]() |
Des Antiquars und Bücherfreundes Palmen-Gärtlein (benebst einigen Disteln und fast stachelichten Kaktussen), allwo einen geneigten Leser spatzieren führet der Doctor Guilelmus Juncus, Abb. © ad |
Bei diesem, zum Stiftungsfest des Berliner Bibliophilen-Abends 1926 von W. J. (Wilhelm Junk) herausgegebenen Druck handelt es sich um ein selbstironisches und originell im Stil des 18. Jahrhunderts daherkommendes Büchlein (lt. Titel von 1726), welches dem Vorwort zufolge nicht dem BBA, sondern dem C.B.A. zugeeignet war.
Dazu heißt es erklärend (unkorrigiert): »Je mehr die Jahrtausende alte Ansicht, daß ein Buch dazu da ist, um gelesen zu werden, zu schwinden beginnt und einer besseren gegenteiligen Ueberzeugung Platz macht, desto unabweisbarer mußte bibliophil Interessierten die Pflicht erscheinen, einen Zusammenschluß zu erzielen von solchen Damen und Herren, welche – dieser Erkenntnis Rechnung tragend – die Verpflichtung auf sich zu nehmen bereit waren, Bücher zwar zu besitzen aber nie zu lesen. […] Um diesen Unfug zu steuern, gründete Dr. Kokatz nunmehr den C.B.A. („Club bibliophiler Analphabeten“).«
Der Autor, Wilhelm Junk (1866-1942), war Gründungsmitglied des Berliner Bibliophilen Abend und naturwissenschaftlicher Antiquar, er emigrierte 1934 aufgrund seiner jüdischen Herkunft in die Niederlande.
[Doctor Guilelmus Juncus]: Des Antiquars und Bücherfreundes Palmen-Gärtlein …
Berliner Bibliophilen Abend 1926
gedruckt von H. Hohmann, Darmstadt
Englischbroschur, 8°, 38 S., Fadenbindung, Handbütten, nicht beschnitten
Aufl. 500 num. Expl., hier: Expl. # 269
Dazu heißt es erklärend (unkorrigiert): »Je mehr die Jahrtausende alte Ansicht, daß ein Buch dazu da ist, um gelesen zu werden, zu schwinden beginnt und einer besseren gegenteiligen Ueberzeugung Platz macht, desto unabweisbarer mußte bibliophil Interessierten die Pflicht erscheinen, einen Zusammenschluß zu erzielen von solchen Damen und Herren, welche – dieser Erkenntnis Rechnung tragend – die Verpflichtung auf sich zu nehmen bereit waren, Bücher zwar zu besitzen aber nie zu lesen. […] Um diesen Unfug zu steuern, gründete Dr. Kokatz nunmehr den C.B.A. („Club bibliophiler Analphabeten“).«
Der Autor, Wilhelm Junk (1866-1942), war Gründungsmitglied des Berliner Bibliophilen Abend und naturwissenschaftlicher Antiquar, er emigrierte 1934 aufgrund seiner jüdischen Herkunft in die Niederlande.
[Doctor Guilelmus Juncus]: Des Antiquars und Bücherfreundes Palmen-Gärtlein …
Berliner Bibliophilen Abend 1926
gedruckt von H. Hohmann, Darmstadt
Englischbroschur, 8°, 38 S., Fadenbindung, Handbütten, nicht beschnitten
Aufl. 500 num. Expl., hier: Expl. # 269
Hans Sachs - Ein Tisch-Zucht - 1554
Den Fest-Essenden des Berliner Bibliophilen-Abend am 16. März 1928 von Gotthard Laske auf den Tisch gelegt
Otto v. Holten, Berlin 1924
Den Fest-Essenden des Berliner Bibliophilen-Abend am 16. März 1928 von Gotthard Laske auf den Tisch gelegt
Otto v. Holten, Berlin 1924
300 Expl. , hier Expl. # 89
Wieland Schmidt, Bibliophilie - zeitgemäß?
(Vortrag, gehalten auf dem Berliner Bibliophilen Abend am 17. Januar 1955)
(Vortrag, gehalten auf dem Berliner Bibliophilen Abend am 17. Januar 1955)
300 Expl., hier Expl. # 147
Berliner Bibliophile3n Abend 1955
Berliner Bibliophile3n Abend 1955
Buch des Monats: Chico Buarques "Bambino a Roma"
Das Buch des Monats April der Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft ist Chico Buarques "Bambino a Roma"
Francisco (Chico) Buarque de Hollanda wurde am 19. Juni 1944 in Rio de Janeiro als Sohn des Historikers Sérgio Buarque de Hollanda und der Pianistin Maria Amélia Alvim geboren. Er wuchs umgeben von Künstlern und Intellektuellen auf, während sein Kindermädchen ihm brasilianische Volksmärchen erzählte. 1953 zog die Familie nach Rom, in die Via San Marino 12, denn Vater Sérgio hatte einen Ruf an die Universität Rom angenommen. In der Ewigen Stadt lernte Chico Italienisch und Englisch und begeisterte sich für Fussball und die Poesie von Vinícius de Moraes. 1955 kehrte die Familie nach São Paulo zurück. Chico besuchte das Colégio Santa Cruz und begann, sich für die Bücher in Vaters Bibliothek zu interessieren. Doch die Musik blieb seine grosse Leidenschaft, besonders Elvis Presley. Die Sechziger Jahre brachten viele Neuerungen – Cinema Novo, Theater der Avantgarde und die Architektur von Oscar Niemeyer. Mit 19 Jahren begann Chico Architektur an der Universität von São Paulo zu studieren (FAU), doch sein Interesse am Studium liess bald nach und er schrieb seine ersten Songs.
Viele Jahre später kommt Chico Buarque nach Rom zurück, um Kindheitserinnerungen aufzufrischen.
Bambino a Roma schildert aus der Perspektive des 80-jährigen Dichters und Musikers aus Rio de Janeiro die Erinnerungen an seine Jugend in Rom (1953-1955). Die Zeitgeschichte – Tod von Papst Pius XII., Selbstmord von Präsident Getúlio Vargas – spielen ebenso eine Rolle in diesen Memoiren wie ganz private Erinnerungen an die erste Fernsehübertragung eines Fussballspiels, den Alltag in einer amerikanischen katholischen Schule oder die Versuche, über das krächzende Telefon und Kinofilme den Anschluss an die ferne Heimat Brasilien nicht zu verlieren. Das Titelbild zeigt den 10-jährigen Chico Buarque auf seinem vernickelten Fahrrad. Zahlreiche Schwarzweissbilder und ein Küchenrezept aus dem Familienalbum ergänzen diesen Band. Entstanden sind dabei ein zauberhaftes Erinnerungsbuch und eine Liebeserklärung an Rom.
(Albert von Brunn, Zürich)
... komplette Rezension hier.
Francisco (Chico) Buarque de Hollanda wurde am 19. Juni 1944 in Rio de Janeiro als Sohn des Historikers Sérgio Buarque de Hollanda und der Pianistin Maria Amélia Alvim geboren. Er wuchs umgeben von Künstlern und Intellektuellen auf, während sein Kindermädchen ihm brasilianische Volksmärchen erzählte. 1953 zog die Familie nach Rom, in die Via San Marino 12, denn Vater Sérgio hatte einen Ruf an die Universität Rom angenommen. In der Ewigen Stadt lernte Chico Italienisch und Englisch und begeisterte sich für Fussball und die Poesie von Vinícius de Moraes. 1955 kehrte die Familie nach São Paulo zurück. Chico besuchte das Colégio Santa Cruz und begann, sich für die Bücher in Vaters Bibliothek zu interessieren. Doch die Musik blieb seine grosse Leidenschaft, besonders Elvis Presley. Die Sechziger Jahre brachten viele Neuerungen – Cinema Novo, Theater der Avantgarde und die Architektur von Oscar Niemeyer. Mit 19 Jahren begann Chico Architektur an der Universität von São Paulo zu studieren (FAU), doch sein Interesse am Studium liess bald nach und er schrieb seine ersten Songs.
Viele Jahre später kommt Chico Buarque nach Rom zurück, um Kindheitserinnerungen aufzufrischen.
Bambino a Roma schildert aus der Perspektive des 80-jährigen Dichters und Musikers aus Rio de Janeiro die Erinnerungen an seine Jugend in Rom (1953-1955). Die Zeitgeschichte – Tod von Papst Pius XII., Selbstmord von Präsident Getúlio Vargas – spielen ebenso eine Rolle in diesen Memoiren wie ganz private Erinnerungen an die erste Fernsehübertragung eines Fussballspiels, den Alltag in einer amerikanischen katholischen Schule oder die Versuche, über das krächzende Telefon und Kinofilme den Anschluss an die ferne Heimat Brasilien nicht zu verlieren. Das Titelbild zeigt den 10-jährigen Chico Buarque auf seinem vernickelten Fahrrad. Zahlreiche Schwarzweissbilder und ein Küchenrezept aus dem Familienalbum ergänzen diesen Band. Entstanden sind dabei ein zauberhaftes Erinnerungsbuch und eine Liebeserklärung an Rom.
(Albert von Brunn, Zürich)
... komplette Rezension hier.
Freitag, 4. April 2025
Jahresgaben der Haag-Drugulin und der OAN
Gestern traf sich die Berlin-Brandenburger Refionalgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft in de Staatsbibliothek zu Berlin zu einem Vortrag von Udo Haedicke über "Die Jahresgaben der Haag-Drugulin und der Offizin Andersen Nexö".
Und über eines waren sich die Hörer einig, diese, in einer Auflage 300 bis 2500 Exemplaren erschienenen Bücher, die es in der Regel nicht in den Handel schafften waren Höhepunkte typografischen Schaffens
, für mich vor allem die Titel der OAN in den 70gern, die für "ausgewählte Geschäftsfreunde" zu DDR-Zeiten teilweise in hochwertigen Einbänden erschienen.
![]() |
Udo und Heike Haedicke, Fotos © ad |

20. BuchDruckKunst Hamburg
Die Pirckheimer-Gesellschaft wird auf der 20. BuchDruckKunst durch Rudolf Angeli vom Verlag Angeli und Engel vertreten.
Mit am Stand: die Bücherkinder Brandenburg mit Armin Schubert.
BuchDruckKunst: 4. – 6. April 2025
Stiftung Historische Museen Hamburg | Museum der Arbeit
Wiesendamm 3, 22305 Hamburg
Mit am Stand: die Bücherkinder Brandenburg mit Armin Schubert.
![]() |
Foto: Rudolf Angeli |
![]() |
Foto Armin Schubert |
Stiftung Historische Museen Hamburg | Museum der Arbeit
Wiesendamm 3, 22305 Hamburg
Donnerstag, 3. April 2025
Schwert und Sense
Die Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz zeigt derzeit eine Ausstellung mit Druckgraphik aus der Zeit des Bauernkrieges.
Um 1500 fielen ein künstlerischer und ein sozialer Aufbruch zusammen. Während aber die Aufstände der Bauern blutig niedergeschlagen wurden, erreichte die Kunst und nicht zuletzt die Druckgraphik einen Höhepunkt ihrer Entwicklung. Nürnberg war eines der Zentren und der Name Albrecht Dürers ist untrennbar damit verbunden.
Um 1500 fielen ein künstlerischer und ein sozialer Aufbruch zusammen. Während aber die Aufstände der Bauern blutig niedergeschlagen wurden, erreichte die Kunst und nicht zuletzt die Druckgraphik einen Höhepunkt ihrer Entwicklung. Nürnberg war eines der Zentren und der Name Albrecht Dürers ist untrennbar damit verbunden.
Die Greizer Kupferstichstichsammlung verfügt über seltene Werke dieser Blütezeit, die aus konservatorischen Gründen nur selten gezeigt werden können. Dazu gehören Originale Dürers ebenso wie Blätter von Urs Graf, Georg Pencz, den Beham-Brüdern oder von Meistern der beliebten Totentanz-Allegorien, darunter Georg Pencz und Dürers Lehrer Michael Wolgemuth.
22. März - 15. Juni 2025
Sommerpalais Greiz
22. März - 15. Juni 2025
Beletage
07973 Greiz, Fürstlich Greizer Park
07973 Greiz, Fürstlich Greizer Park
Mittwoch, 2. April 2025
Hamburger Bothe #27
![]() |
zum Lesen anklicken |
Darüber vergessen wir natürlich nicht die eigene Verlagsarbeit von Angeli & Engel. Unser nächstes Buch, der bereits dritte Band mit dem Hamburger Zeichner Klaus Waschk, wird jetzt in Berlin gedruckt und kann subskribiert werden. Der Titel „Övelgönne – Zeichnungen gegen den Strich“ deutet schon an, dass dieser besondere Hamburger Stadtteil am Elbufer nicht als „reine“ Idylle dargestellt wird, sondern dass der Zeichner Klaus Waschk auch manches in den Blick nimmt, was ihn an seinem Wohnquartier stört und zur Kritik herausfordert.
Ferner ist ein Hinweis auf den ziemlich vergessenen Schriftsteller
Melchior Vischer zu finden, der vor 50 Jahren in Westberlin gestorben ist und 1920 mit seinem schmalen Debütwerk „Sekunde durch Hirn“ eine Sternstunde erlebt hatte.
Der Autor Urs Heftrich, von dem wir 2023 den Lyrikband „Gehäuseschutt - House of Rubble“ herausgebracht haben, steuert ein Gedicht-Triptychon bei mit dem Titel „Drei Ansichten von Wallace Stevens“ bei, angereichert mit Fotos des Autors und einem längeren erläuternden Text.
Einladung zur Subskription
Der Verlag Angeli & Engel bringt im
Juni 2025 seine 6. Edition, den dritten
Band mit dem Hamburger Künstler
Klaus Waschk heraus. „Övelgönne – Zeichnungen gegen den
Strich“.
Wie immer ediert Angeli & Engel die Auflage (144 Ex.) in zwei
Ausstattungsvarianten, diesmal mit bemerkenswerten Besonderheiten:
Die 55 Vorzugsausgaben werden wie gewohnt von Klaus Waschk nummeriert und
signiert. Für diese neue Edition hat er sich was Besonderes ausgedacht: er
schuf für jeden Band eine Original-Pastellzeichnung die als Unikat jedem
Band beigelegt wird. Als Verleger und Herausgeber sind wir sehr glücklich
unseren Bücher- und Kunstliebhabern, allen Waschk-Bewunderern diese
Exklusivität anbieten zu können. Das ist originale Kunst mit einem Buch als
Zugabe.
Der Preis dieser Vorzugsausgabe bleibt gegenüber unseren bisherigen
Vorzugsausgaben unverändert!
Auch die restlichen 89 Standardausgaben gehen über die Typisierung „normal“
hinaus, denn alle werden von Klaus Waschk signiert.
Klaus Waschk: Övelgönne Zeichnungen gegen den Strich
Verlag Angeli & Engel, Hamburg, Juni 2025
Format: 21 x 29,7 cm, 84 S. durchgehend ill.
ISBN: 978-3-9824980-3-
Aufl. 144 Expl., davon 55 Expl. mit bibliophiler Sonderausstattung:
nummeriert von 1-55, mit 55 für das Buch geschaffenen Original-Pastellzeichnung
Vorzugsausgabe: 98 € (+ Versand 6 € für D), Subskriptionspreis: 75 €
Standardausgabe: 38 € (+ Versand 6 € für D), Subskriptionspreis: 30 €
Freunde des Verlages erhalten zusätzlichen Nachlass von 7 € (VZA) und 3 € (STA)
Bestellungen an: Rudolf Angeli
oder: Klaus Waschk
Ende der Subskription: 31. Mai 2025
Dienstag, 1. April 2025
Bibliophiles des Monats - Die Erstausgaben der Grimm’schen Märchen
Zu den bedeutendsten und am meisten verbreitetsten Werken der deutschen Literatur zählen wohl unangefochten Grimms Kinder- und Hausmärchen. Übersetzt wurden diese Märchen in weit mehr als 100 Sprachen, und seit 2005 gehören sie mit zum Weltdokumentenerbe.
Die Erstausgabe davon erschien 1812 in Reimers Realschulbuchhandlung in Berlin unter dem Titel „Kinder- und Haus-Märchen gesammelt durch die Brüder Grimm“, und 1814, vordatiert auf 1815, ein ergänzender Zweite Band. Jedoch der erhoffte kommerzielle Erfolg stellte sich nicht ein, und von etlichen Seiten gab es recht harsche Kritik.
Heutzutage gehören diese beiden Bände mit zu den seltensten und teuersten deutschen Büchern. Im Auktionshaus Venator & Hanstein aus Köln zum Beispiel wurden sie unlängst für 120.000,00 Euro angeboten, und der Zuschlag erfolgte erst bei 170.000,00 Euro. Allerdings Auktionsgebühren und Mehrwertsteuer sind darin noch nicht mit enthalten.
In jener Erstausgabe von 1812 wurde auf Seite 147 an 33. Stelle das Märchen über einen Gestiefelten Kater aufgenommen. Dieses wurde ihnen neben etlichen anderen von den Geschwistern Hasenpflug aus Hessen erzählt.
Jedoch nachdem sich herausstellte, dieses Märchen sei unter Le Maître Chat ou le Chat botté schon in der französischen Sammlung Charles Perraults von 1697 mit enthalten, entfernten die Grimms den Gestiefelten Kater kurzentschlossen aus ihrer Sammlung.
Ab der zweibändigen stark überarbeitete zweite Auflage von 1819, die dann maßgeblich für alle folgenden autorisierten Veröffentlichungen der Kinder- und Hausmärchen wurde, taucht dieses Märchen bei ihnen nicht mehr mit auf.
Und uns erscheint es daher verwunderlich, wie oft der Gestiefelten Kater unkritisch dennoch bis hin zur Gegenwart für ein Grimm’sches Märchen gehalten wird.
Die Auflagenhöhe dieser zweiten vermehrten und verbesserten Auflage umfasste maximal 1500 Exemplare in einem veränderten fast quadratischen Format.1822 erschien im selben Format noch ein dritter Band, der ausschließlich wissenschaftliche Anmerkungen sowie Quellenangaben zu den jeweiligen Märchen enthält. Dessen Auflagenhöhe soll sogar nur halb so hoch wie die Auflage der Märchen gewesen sein. Erst 34 Jahre später wurde davon eine weitere Auflage gedruckt.
Die Abbildung zeigt das Titelblatt eines seltenen unbeschnittenen Exemplars aus Privatbesitz. Auf den ersten Blick erscheinen die Angaben dieses Titelblattes irreführend, bedeuten jedoch: Es ist der dritte, die Märchenbände der zweiten Auflage ergänzende Band.
Ab 1825 wurde bei Reimer eine so genannte „Kleine Ausgabe“ mit der Auswahl von 50 Märchen verlegt, die auch wegen der beigefügten Illustrationen breiten Anklang fand. Ihrem Duktus nach war sie durch Überarbeitungen ganz speziell auf Kinder ausgerichtet. Und die Nachfrage war so enorm, dass selbst zu Grimms Lebzeiten noch zehn weitere Auflage gedruckt werden mussten.
Unbestritten verdienen es die Brüder Grimm auf vielfältigste Weise postum geehrt zu werden, für ihr Deutsches Wörterbuch nicht minder wie für ihre Märchensammlung.
Erfreulich daher die 1986 in der DDR vorgenommene offizielle Würdigung durch Prägung einer attraktiven Gedenkmünze aus Anlass des 200. Geburtstages der Brüder Grimm. Was jedoch die dafür Verantwortlichen dazu bewog, als Bildmotiv - und das ist kein Aprilscherz – völlig unpassend den Gestiefelten Kater zu wählen, bleibt im Verborgenen.
Fazit: Wenn man Unwahrheiten nur oft genug als wahrhaftig deklariert, dann hat die Wahrheit kaum noch eine Chance.
Die Erstausgabe davon erschien 1812 in Reimers Realschulbuchhandlung in Berlin unter dem Titel „Kinder- und Haus-Märchen gesammelt durch die Brüder Grimm“, und 1814, vordatiert auf 1815, ein ergänzender Zweite Band. Jedoch der erhoffte kommerzielle Erfolg stellte sich nicht ein, und von etlichen Seiten gab es recht harsche Kritik.
Heutzutage gehören diese beiden Bände mit zu den seltensten und teuersten deutschen Büchern. Im Auktionshaus Venator & Hanstein aus Köln zum Beispiel wurden sie unlängst für 120.000,00 Euro angeboten, und der Zuschlag erfolgte erst bei 170.000,00 Euro. Allerdings Auktionsgebühren und Mehrwertsteuer sind darin noch nicht mit enthalten.
![]() |
Ansicht des 3. Bandes, aufgeschlagen, Foto bfs |
Jedoch nachdem sich herausstellte, dieses Märchen sei unter Le Maître Chat ou le Chat botté schon in der französischen Sammlung Charles Perraults von 1697 mit enthalten, entfernten die Grimms den Gestiefelten Kater kurzentschlossen aus ihrer Sammlung.
Ab der zweibändigen stark überarbeitete zweite Auflage von 1819, die dann maßgeblich für alle folgenden autorisierten Veröffentlichungen der Kinder- und Hausmärchen wurde, taucht dieses Märchen bei ihnen nicht mehr mit auf.
Und uns erscheint es daher verwunderlich, wie oft der Gestiefelten Kater unkritisch dennoch bis hin zur Gegenwart für ein Grimm’sches Märchen gehalten wird.
Die Auflagenhöhe dieser zweiten vermehrten und verbesserten Auflage umfasste maximal 1500 Exemplare in einem veränderten fast quadratischen Format.1822 erschien im selben Format noch ein dritter Band, der ausschließlich wissenschaftliche Anmerkungen sowie Quellenangaben zu den jeweiligen Märchen enthält. Dessen Auflagenhöhe soll sogar nur halb so hoch wie die Auflage der Märchen gewesen sein. Erst 34 Jahre später wurde davon eine weitere Auflage gedruckt.
Die Abbildung zeigt das Titelblatt eines seltenen unbeschnittenen Exemplars aus Privatbesitz. Auf den ersten Blick erscheinen die Angaben dieses Titelblattes irreführend, bedeuten jedoch: Es ist der dritte, die Märchenbände der zweiten Auflage ergänzende Band.
Ab 1825 wurde bei Reimer eine so genannte „Kleine Ausgabe“ mit der Auswahl von 50 Märchen verlegt, die auch wegen der beigefügten Illustrationen breiten Anklang fand. Ihrem Duktus nach war sie durch Überarbeitungen ganz speziell auf Kinder ausgerichtet. Und die Nachfrage war so enorm, dass selbst zu Grimms Lebzeiten noch zehn weitere Auflage gedruckt werden mussten.
Unbestritten verdienen es die Brüder Grimm auf vielfältigste Weise postum geehrt zu werden, für ihr Deutsches Wörterbuch nicht minder wie für ihre Märchensammlung.
Erfreulich daher die 1986 in der DDR vorgenommene offizielle Würdigung durch Prägung einer attraktiven Gedenkmünze aus Anlass des 200. Geburtstages der Brüder Grimm. Was jedoch die dafür Verantwortlichen dazu bewog, als Bildmotiv - und das ist kein Aprilscherz – völlig unpassend den Gestiefelten Kater zu wählen, bleibt im Verborgenen.
Fazit: Wenn man Unwahrheiten nur oft genug als wahrhaftig deklariert, dann hat die Wahrheit kaum noch eine Chance.
(Bernd Friedrich)
Exlibris des Monats April 2025 – Hans am Ende für Luise Mackensen
Die Komposition dieser Radierung zeichnet sich durch einen luftigen und hellen Aufbau aus, der beim Betrachter eine Frühlingsstimmung erzeugt. Der Schriftsteller Theodor Storm (1817–1888) verfasste nach 1843 ein Frühlingsgedicht, in dem er seine Eindrücke vom Erwachen der Natur zum Ausdruck brachte.
Das ist die Drossel, die da schlägt,
Der Frühling, der mein Herz bewegt;
Ich fühle, die sich hold bezeigen,
Die Geister aus der Erde steigen.
Das Leben fließet wie ein Traum –
Mir ist wie Blume, Blatt und Baum.Das Exlibris ist von floralen Elementen dominiert, darunter Blumen, Blätter und Äste, wie sie auch in Storms Gedicht vorkommen. ... In Kürze werden auch die Heckenrosen erblühen, die auf dem Buchzeichen für Luise Mackensen (1839–1919), der Mutter des Worpsweder Malers Fritz Mackensen (1866–1953), dargestellt sind. Die vorliegende Radierung wurde von dem Künstlerkollegen Mackensens Hans am Ende (1864–1918) angefertigt, der durch seine realistischen Darstellungen von Natur- und Landschaftsszenen Berühmtheit erlangte. Der aus Trier stammende Künstler ließ sich nach Abschluss seines Studiums an der Kunstschule in Karlsruhe im Jahr 1889 in Worpswede nieder und zählte damit zu den vier Begründern der Künstlerkolonie Worpswede, gemeinsam mit Fritz Mackensen, Fritz Overbeck und Otto Modersohn. Die Zusammenarbeit der Künstler war anfänglich von Harmonie geprägt, und es stellten sich schnell gemeinsame Erfolge in Form von Ausstellungen in Bremen und München ein, die der Gruppe den Durchbruch brachte und sie reichsweit bekannt machte. Allerdings stieß die angestrebte Führungsrolle von Fritz Mackensen innerhalb der Künstlergemeinschaft auf Widerstand. Ein möglicher Hinweis auf diesen Konflikt findet sich vielleicht in dem Exlibris für Mackensens Mutter.
Hans am Ende verwendete für die Grafik die Technik der Ätzradierung und strukturierte das Bild ausschließlich durch die Dichte der Striche, die Licht und Schatten erzeugen. Das zentrale Motiv des Bildes wird von zwei in der Mitte positionierten Rosenblüten gebildet, die schon weit entwickelt sind. Der Blick des Betrachters wird unmittelbar auf den rechten, hellen Blütenkelch einer Rose gelenkt, die mit ihren Blättern eine zweite Blüte in den Schatten stellt. Im Hintergrund sind weitere Blüten der Rose in der Öffnungsphase zu sehen. Die Frage, ob die vier gezeigten Blüten die Gründergruppe der Worpsweder Künstlerkolonie repräsentieren, bleibt sicher Spekulation. Alle Blüten sind durch Äste verbunden, die aus dem Boden einer Pflanze entspringen. An den verbindenden Ästen sind Stacheln zu sehen, die eine kratzige Beziehung entstehen lassen. Warum die Wahl des Künstlers auf die sogenannte Hundsrose fiel, wie die Heckenrose auch genannt wird, wirft Fragen auf. Er hätte auch eine edle Rosenart zeigen können, die in vielen Grafiken der Zeit des Jugendstils dargestellt ist. Es könnte in dieser frühlingshaften Grafik eine tiefere, noch nicht erkannte Botschaft verborgen sein. Diese bleibt jedoch im Dunkeln.
Diese Interpretation ist gewiss gewagt und Hans am Ende hatte bei der Gestaltung seines frühlingshaften Blattes ganz andere Intentionen. Dennoch ist die Freiheit, die jedem Betrachter bei der Interpretation von Kunstwerken zusteht, eine wichtige Komponente der Kunstrezeption. ...
(Siegfried Bresler, Beitrag der DEG lesen)
Das ist die Drossel, die da schlägt,
Der Frühling, der mein Herz bewegt;
Ich fühle, die sich hold bezeigen,
Die Geister aus der Erde steigen.
Das Leben fließet wie ein Traum –
Mir ist wie Blume, Blatt und Baum.Das Exlibris ist von floralen Elementen dominiert, darunter Blumen, Blätter und Äste, wie sie auch in Storms Gedicht vorkommen. ... In Kürze werden auch die Heckenrosen erblühen, die auf dem Buchzeichen für Luise Mackensen (1839–1919), der Mutter des Worpsweder Malers Fritz Mackensen (1866–1953), dargestellt sind. Die vorliegende Radierung wurde von dem Künstlerkollegen Mackensens Hans am Ende (1864–1918) angefertigt, der durch seine realistischen Darstellungen von Natur- und Landschaftsszenen Berühmtheit erlangte. Der aus Trier stammende Künstler ließ sich nach Abschluss seines Studiums an der Kunstschule in Karlsruhe im Jahr 1889 in Worpswede nieder und zählte damit zu den vier Begründern der Künstlerkolonie Worpswede, gemeinsam mit Fritz Mackensen, Fritz Overbeck und Otto Modersohn. Die Zusammenarbeit der Künstler war anfänglich von Harmonie geprägt, und es stellten sich schnell gemeinsame Erfolge in Form von Ausstellungen in Bremen und München ein, die der Gruppe den Durchbruch brachte und sie reichsweit bekannt machte. Allerdings stieß die angestrebte Führungsrolle von Fritz Mackensen innerhalb der Künstlergemeinschaft auf Widerstand. Ein möglicher Hinweis auf diesen Konflikt findet sich vielleicht in dem Exlibris für Mackensens Mutter.
Hans am Ende verwendete für die Grafik die Technik der Ätzradierung und strukturierte das Bild ausschließlich durch die Dichte der Striche, die Licht und Schatten erzeugen. Das zentrale Motiv des Bildes wird von zwei in der Mitte positionierten Rosenblüten gebildet, die schon weit entwickelt sind. Der Blick des Betrachters wird unmittelbar auf den rechten, hellen Blütenkelch einer Rose gelenkt, die mit ihren Blättern eine zweite Blüte in den Schatten stellt. Im Hintergrund sind weitere Blüten der Rose in der Öffnungsphase zu sehen. Die Frage, ob die vier gezeigten Blüten die Gründergruppe der Worpsweder Künstlerkolonie repräsentieren, bleibt sicher Spekulation. Alle Blüten sind durch Äste verbunden, die aus dem Boden einer Pflanze entspringen. An den verbindenden Ästen sind Stacheln zu sehen, die eine kratzige Beziehung entstehen lassen. Warum die Wahl des Künstlers auf die sogenannte Hundsrose fiel, wie die Heckenrose auch genannt wird, wirft Fragen auf. Er hätte auch eine edle Rosenart zeigen können, die in vielen Grafiken der Zeit des Jugendstils dargestellt ist. Es könnte in dieser frühlingshaften Grafik eine tiefere, noch nicht erkannte Botschaft verborgen sein. Diese bleibt jedoch im Dunkeln.
Diese Interpretation ist gewiss gewagt und Hans am Ende hatte bei der Gestaltung seines frühlingshaften Blattes ganz andere Intentionen. Dennoch ist die Freiheit, die jedem Betrachter bei der Interpretation von Kunstwerken zusteht, eine wichtige Komponente der Kunstrezeption. ...
(Siegfried Bresler, Beitrag der DEG lesen)
Wandelhalle für Bücherfreunde wieder in konservativem Design
Nachdem die Marginalien, Zeitschrift für Buchkunst & Bibliophilie und Aus dem Antiquariat ein neues Design verpasst bekamen, wurde heute auch die Frühjahrsausgabe 2025 der Wandelhalle für Bücherfreunde, den Nachrichten der Gesellschaft der Bibliophilen e. V.  i>in neuem Gewand ausgeliefert.Dabei setzt die unter der Redaktion von Silvia Werfel herausgegebene Zeitschrift nicht wie die vorhergenannten Hefte auf ein modernistisches, eher Jugendliche ansprechendes Design, sondern kehrt zurück zu Bewährtem, auf eher betont konservative Traditionen, die das Erscheinungsbild dieser Gesellschaft seit den 50gern ausmachten.
Die bisher sehr farbige, fast bunte Umschlaggestaltung wird aufgegeben und den Titel der jeweils zweimal im Jahr erscheinenden Hefte wird eine schlichte schwarz/weiße Abbildung eines alten Druckes auf einem jeweils wechselnden einfarbig Hintergrund zieren.
Im Jahr 2025, in welchem wir den 500. Jahrestages des Deutschen Bauernkrieges begehen, ziert das erste Heft das Titelblatt der ältesten Eulenspiegel-Volksausgabe von 1515.
1 Kommentar:
- 01 April, 2025: Abel Doering hat gesagt…
April, April - Klick auf die Abb.!
Abgebildet ist "Wandelhalle für Bücherfreunde, Nachrichten der Gesellschaft der Bibliophilen e.V.", Neue Folge * 13. Jahrgang * Heft 3 * Juli 1971
Montag, 31. März 2025
124. Hannoverscher Bibliophilen Abend
In einem Gemeinschaftsabend der Stadtbibliothek Hannover und des Hannoverschen Bibliophilen Abend kommt diese regionale bibliophile Vereinigung nach einer mehrjährigen Pause wieder zusammen und zurück auf fast 25 Jahre Sammelleidenschaft und gegenseitigen Austausch. Wird es auch ein Blick voraus?
Gezeigt wird eine Auswahl von Büchern und Buchverwandtem aus der Vielfalt von Themen, die Gäste und Referenten seit 1996 einander vorgestellt haben.Das waren Bücher, Bilder, Lesezeichen, Buchstützen, Spielkarten, und vieles andere.
Bringen Sie ein Erinnerungsstück an diese Abende mit!
Norbert Köppe, i.A. des OrgaTeams HBA
Dienstag, 1. April 2025
Gezeigt wird eine Auswahl von Büchern und Buchverwandtem aus der Vielfalt von Themen, die Gäste und Referenten seit 1996 einander vorgestellt haben.Das waren Bücher, Bilder, Lesezeichen, Buchstützen, Spielkarten, und vieles andere.
Bringen Sie ein Erinnerungsstück an diese Abende mit!
Norbert Köppe, i.A. des OrgaTeams HBA
Kontakt: Helmut Knocke bzw. Frau Sheridan-Quantz. Die Stadtbibliothek ist montags bis samstags von 11 bis 19 Uhr telefonisch unter: 0511 168-42169 zu erreichen.
19.30 Uhr, Stadtbibliothek Hannove
Stadtbibliothek Hannover
Hildesheimer Str. 12, 30169 Hannover
Stadtbibliothek Hannover
Hildesheimer Str. 12, 30169 Hannover
Leipziger Antiquariatsmesse schloss mit positiver Bilanz
An der 31. Leipziger Antiquariatsmesse, die nach Corona-Turbulenzen jetzt wieder ihren bewährten Platz auf der Leipziger Buchmesse fand, nahmen 37 Antiquariate aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz teil, bei konstante Anzahl der Aussteller auf einem deutlich erweitertem Areal.
So konnte neben der eigentlichen Antiquariatsmesse ein fast ebenso großer Raum für das Angebot an preisgünstigen Titeln aus zweiter Hand, die "Literaturmeile" eingerichtet werden, der aufgrund der uneingeschränkten Zugänglichkeit auch eine dichtgedrängte Interessenten- und Käuferschar fand.
Die Pirckheimer Riewert Quedens Tode oder Christan Bartsch waren wie gewohnt als Aussteller vor Ort, wie auch die Antiquariate Düwal, Haufe & Lutz, Heckenhauer und Walter Markow, um nur einige zu nennen. Die Antiquarin Lisbeth Bloemsaat von Florisatus Fine Books war mit Geigenspielerinnen angereist, die jüngste von ihnen 6 Jahre alt, die durch gelegentliche Auftritte für eine lockere Atmosphäre sorgten.
Ursula Saile-Haedicke vom Versandantiquariat Tills Bücherwege aus Braunschweig, allen Freunden von Antiquariatsmessen in Deutschland als Fotografin bekannt, stellte den Lesern dieses Blogs wieder eine umfangreiche Fotostrecke zur Verfügung, die durch Klick auf obiges Foto aufgerufen werden kann.
![]() |
klicken zur Bildergalerie von Ursula Saile-Haedicke |
![]() |
Riewert Quedens Tode |
![]() |
Lisbeth Bloemsaat (rechts), Fotos © ad |
Sonntag, 30. März 2025
Leipziger Buchmesse meldet Besucherrekord
Mit einem neuen Besucherrekord ging heute abend die Leipziger Buchmesse 2025 zu Ende, leider jedoch mit einem deutlichen Rückgang der Aussteller. Auch verzichteten viele große Verlage diesmal auf repräsentative und großzugig angelegte Bühnen zur Vorstellung ihrer Buchproduktion.
Auch die Pirckheimer-Gesellschaft und der Leipziger Bibliophilen Abend, die ihre Stände wie immer neben der Antiquariatsmesse zwischen Graphikern, Buchkunstlern und Pressendruckern aufgeschlagen hatten, vermissten deutlich einige der gewohnten Nachbarn auf dem Marktplatz Druckgraphik, wie dieser Bereich, der nur noch halb so groß wie im letzten Jahr war, zuvor hieß und es war deutlich zu sehen, dass das Interesse der Besucher weniger den bedeutenden Verlagen galt, sondern verstärkt dem Bereich Comic und billig gemachten Titeln des New Adult, also Fantasy, Romantik, Soft-Erotik und auch Horror, sowie der Manga-Comic-Con. Bedauerlich auch, dass in der Halle für fremdsprachige Literatur z.B. keine russischsprachigen Titel mehr zu finden waren und Kinderbücher bis auf wenige erfreuliche Ausnahmen immer stärker vordergründig belehrend und weniger kindgerecht unterhaltend sind.
Der Stand der Pirckheimer-Gesellschaft mit der Präsentation von Marginalien, Graphiken und Jahresgaben fand dennoch reges Interesse und konnte u.a. mit einer gut besuchten Lesung der Bücherkinder Brandenburg, einer engagierten Standbetreuung (Matthias Haberzettl, Hans Rabenbauer, Robert Grieger und Katrin Aepler), sowie einem neuen Flyer punkten.
Auch die Antiquariatsmesse, wieder auf dem Gelände der Buchmesse stattfindend, erwies sich als Besuchermagnet, nicht zuletzt durch die vom Marktplatz Druckgraphik nicht mehr benötigten Fläche, die ein vergrößerte Areal für das preisgünstige Buch aus zweiter Hand erlaubte, der sogenannten Antiquariatsmeile, welche in den vergangenen Jahren lediglich der Abgrenzung der Antiquariatsmesse diente.
Auch die Antiquariatsmesse, wieder auf dem Gelände der Buchmesse stattfindend, erwies sich als Besuchermagnet, nicht zuletzt durch die vom Marktplatz Druckgraphik nicht mehr benötigten Fläche, die ein vergrößerte Areal für das preisgünstige Buch aus zweiter Hand erlaubte, der sogenannten Antiquariatsmeile, welche in den vergangenen Jahren lediglich der Abgrenzung der Antiquariatsmesse diente.
Bücherkinder auf der Leipziger Buchmesse
Gut besucht war gestern auf der Leipziger Buchmesse eine Lesung der Bücherkinder Brandenburg.
Gemeinsam mit vier Bücherkindern und einer Mutter stellte Armin Schubert, der die Gruppe seit fast zwei Jahrzehnten betreut, den Hörern die Arbeit der Bücherkinder vor, die Bücherkinder lasen, begleitet von der Projektion selbst gefertigter Graphiken zum Buch, aus dem Buchprojekt des vergangenen Jahres "Vom Aufstehen motEva, mit Abel, mit Noah und mir" und gaben einen ersten Überblick über das für 2025 in Angriff genommene Buchprojekt "Vom Einhorn".
Unterstützt werden die Bücherkinder u.a. von der Pirckheimer-Gesellschaft, dessen Vorsitzender Matthias Haberzettl den Vortragenden im Anschluss eine vom Kinderbuchverlag gespendete Büchertüte in Anwesenheit des Vorstandsmitglieds Hans Rabenbauer übergeben konnte.
Weitere Fotos in einer Information mit Link zu Facebook (keine Anmeldung erforderlich!) zu einem kurzen Video auf der Seite der Bücherkinder Brandenburg.
Gemeinsam mit vier Bücherkindern und einer Mutter stellte Armin Schubert, der die Gruppe seit fast zwei Jahrzehnten betreut, den Hörern die Arbeit der Bücherkinder vor, die Bücherkinder lasen, begleitet von der Projektion selbst gefertigter Graphiken zum Buch, aus dem Buchprojekt des vergangenen Jahres "Vom Aufstehen motEva, mit Abel, mit Noah und mir" und gaben einen ersten Überblick über das für 2025 in Angriff genommene Buchprojekt "Vom Einhorn".
![]() |
Armin Schubert (lks.) und Matthias Heberzettl auf der Bühne mit den Bücherkindern |
![]() |
im Anschluss an die Lesung konnte bei Katrin Aepler das Buch Pax questuosa" erworben werden, Fotos © ad |
Samstag, 29. März 2025
3. Brandenburgischen Buchkunstausstellung
Die 3. Brandenburgischen Buchkunstausstellung im ehemaligen Zisterzienserklosters Chorin wird Anfang April eröffnet. Zu sehen sind außergewöhnlichen Unikat-, Kleinserien- und Auflagenbüchern von 17 Buchkünstlern und Buchverlagen ganz unterschiedliche Auffassungen der Buchgestaltung. Viele der ausgestellten Bücher können käuflich erworben werden.
Das Jahr 2025 steht im Kloster Chorin im Zeichen des Buchhandwerks. Bücher haben in Europa ihren Ursprung in Klöstern. Mönche prägten mit dem Verfassen, Gestalten, Vervielfältigen und Herstellen von Büchern unsere Kultur in einer Weise, die bis in die Gegenwart wirkt.Von April bis Oktober erleben Sie im Kloster Chorin ein außergewöhnliches Programm rund um Bücher mit Ausstellung, Lesungen, Präsentationen, Workshops und zahlreichen Aktionen für Kinder. Das vollständige Programm und unseren Ticketshop für Ihre Buchungen finden Sie hier. Das Portal der Teilnehmer am Bücherjahr 2025 im Kloster Chorin ist hier einzusehen.
Vernissage: 5. April 2025, 14 Uhr
Ausstellung: 5. April-7. September 2025
Vernissage: 5. April 2025, 14 Uhr
Ausstellung: 5. April-7. September 2025
Freitag, 28. März 2025
Sammlerfreuden in der Galerie der Berliner Graphikpresse
Die Vorbesichtigung für die Sonderauktion „Sammlerfreuden“ der Galerie der Berliner Graphikpresse läuft noch bis Freitag, den 4. April 2025.
Zur Versteigerung kommen rund 100 Werke aus zwei umfangreichen Berliner Privatsammlungen, zum einen von Wolfgang Hain, dessen Sammlungsinteresse dem Thema Aktdarstellungen galt. Zum anderen finden Sie im Katalog Exponate aus der Graphikbuch- und Mappenwerkesammlung des Gründers der Galerie, Dr. Peter Röske.
An der Auktion kann man schriftlich bzw. telefonisch (nach vorheriger Anmeldung bei uns) oder live im Internet über die Plattform lot-tissimo teilnehmen. Die Übertragung wird erstmals mit Bild und Ton stattfinden.
In der Gakerie läuft noch bis zum Gründonnerstag, 17. April 2025 die Ausstellung „Dresden 1945“ mit Werken von Wilhelm Rudolph.
Die nächste Ausstellungseröffnung ist dem Berliner Künstler Klaus Roenspieß zum 90. Geburtstag gewidmet und wird zugleich die Feier zum 35. Galeriegeburtstag sein.
Die Vernissage ist am Freitag, den 16. Mai 2025 - es wird sicherlich ein besonderer Abend!
Galerie der Berliner Graphikpresse
Sabine Ulber
Am Falkenberg 25, 12524 Berlin
Zur Versteigerung kommen rund 100 Werke aus zwei umfangreichen Berliner Privatsammlungen, zum einen von Wolfgang Hain, dessen Sammlungsinteresse dem Thema Aktdarstellungen galt. Zum anderen finden Sie im Katalog Exponate aus der Graphikbuch- und Mappenwerkesammlung des Gründers der Galerie, Dr. Peter Röske.
An der Auktion kann man schriftlich bzw. telefonisch (nach vorheriger Anmeldung bei uns) oder live im Internet über die Plattform lot-tissimo teilnehmen. Die Übertragung wird erstmals mit Bild und Ton stattfinden.
![]() |
Herta Günther: Edith, Farbradierung, 1983 |
Die nächste Ausstellungseröffnung ist dem Berliner Künstler Klaus Roenspieß zum 90. Geburtstag gewidmet und wird zugleich die Feier zum 35. Galeriegeburtstag sein.
Die Vernissage ist am Freitag, den 16. Mai 2025 - es wird sicherlich ein besonderer Abend!
Galerie der Berliner Graphikpresse
Sabine Ulber
Am Falkenberg 25, 12524 Berlin
Donnerstag, 27. März 2025
Michael Eschmann - Tage kühl vom Regen umarmt
Literatur
Jetzt bin ich sicher
in der Dunkelheit der Worte,
die alle nach Hause führen werden,
wo immer das sein mag.
Jetzt bin ich sicher
in der Dunkelheit der Worte,
die alle nach Hause führen werden,
wo immer das sein mag.
Die zweiundachtzig Gedichte im Lyrikband von Michael Eschmann "Tage kühl vom Regen umarmt" sind von der Pop- und Rockkultur der letzten fünf Jahrzehnte geprägt und spiegeln dies in einer klaren und pointierten Sprache wieder, die manchmal schwermütig, manchmal witzig-frech klingt und gerne Situationen aus Alltag, Kino, Musik oder Literatur aufgreift.
Dabei schwankend zwischen Aufbruch, Protest und Revolte und eben auch einem kleinen Scheitern.
Michael Eschmann, geboren 1958 in Mannheim, schreibt neben journalistischen Beiträgen über Literatur und Kunst auch Essays, Gedichte, Kurzgeschichten und Theaterstücke, veröffentlichte in Blogs, Online-Magazinen und Literaturzeitschriften. 2015 Veröffentlichung des Dramas: „Dantons Tod in Weiterstadt”. Der Autor betreibt ein Versandantiguariat
Michael Eschmann, geboren 1958 in Mannheim, schreibt neben journalistischen Beiträgen über Literatur und Kunst auch Essays, Gedichte, Kurzgeschichten und Theaterstücke, veröffentlichte in Blogs, Online-Magazinen und Literaturzeitschriften. 2015 Veröffentlichung des Dramas: „Dantons Tod in Weiterstadt”. Der Autor betreibt ein Versandantiguariat
Michael Eschmann, "Tage kühl vom Regen umarmt", Gedichte
Verlag Moloko-Print, Band 261/2024
Cover: Marcel Herms, 90 Seiten
ISBN 978-3-910431-74-4
15 Euro plus Versand, bestellbar beim Antiquariat Michael Eschmann oder über den Verlag Moloko Print.
Verlag Moloko-Print, Band 261/2024
Cover: Marcel Herms, 90 Seiten
ISBN 978-3-910431-74-4
15 Euro plus Versand, bestellbar beim Antiquariat Michael Eschmann oder über den Verlag Moloko Print.
Antiquariat für Medizin und Geschichte der Wissenschaften
Michael Eschmann
Edith-Stein-Weg 2A, 64521 Groß-Gerau
Rundbrief 100 der Meister der Einbandkunst
Er ist da, der 100. Rundbrief, Zeitschrift der Meister der Einbandkunst, ist erschienen. Und das lange Warten auf das Heft 2024, "durch unglückliche persönliche, terminliche und personelle Verkettungen hat es etwas länger gedauert als erwartet", hat sich ausgezahlt.Nach Erscheinens des Katalogs zur MDE-Ausstellung "Meisterhafte Unikate - 100 Jahre Einbandkunst" erschien nun der Jubiläumsrundbrief, der sich auf die Menschen konzentriert, die diese Kunst erschaffen: Ulrich Widmann, Frank Zachow, Susanne Natterer, Rahel Scheufele, Claudia Dettlaff, Xenia Leizinger, Karsten Heider, Andreas Bormann, Marcus Janssens, Claudia Richter, Ingela Dierick, Roger Grien und Sabine Rasper.
Darüber hinaus enthält das Heft natürlich auch einen umfassenden Rückblich auf den Wandel in der 100jährigen Geschichte dieser Vereinigung.
Mittwoch, 26. März 2025
BuchKunstBalance auf der BuchDruckKunst
Mit aktuellen Neuerscheinungen an Künstlerbüchern fahre ich in der kommenden Woche in das Museum der Arbeit Hamburg zur BuchDruckKunstm, an der ca. 6o Aussteller beteiligt sind.
Als Neuerscheinung stelle ich das neue Malerbuch "verklärte Nacht" eine Hommage an Arnold Schönberg vor sowie erste Andrucke zum neuen Band der Poetischen Miniaturen XVI IDYLLEN zum 1oo Geburtstag von Friederike Mayröcker und Ernst Jandl,
(Henry Günther)
Als Neuerscheinung stelle ich das neue Malerbuch "verklärte Nacht" eine Hommage an Arnold Schönberg vor sowie erste Andrucke zum neuen Band der Poetischen Miniaturen XVI IDYLLEN zum 1oo Geburtstag von Friederike Mayröcker und Ernst Jandl,
(Henry Günther)
BuchDruckKunst:: 4. - 6. April 2o25
Museum der Arbeit Hamburg
Abonnieren
Posts (Atom)