Sonntag, 31. Januar 2016

art Karlsruhe

Ob Malerei, Skulptur, Editionskunst oder Fotografie – sowohl Kunstliebhaber als auch passionierte Sammler kommen auf der art KARLSRUHE auf ihre Kosten! Die Klassische Moderne ist seit Gründung dieser Kunstmesse ein Ausstellungs-Schwerpunkt sowie die Gegenwartskunst. Auch 2016 findet sich unter den 211 Galerien aus dreizehn Ländern, die in in vier thematisch gegliederten Messehallen ausstellen, ein Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft - die obige, vom Aussteller zur Verfügung gestellte Abbildung zeigt einen Blick in den Katalog mit den Exponaten der brothers in art, Johannes und Guido Häfner.

Messe: 8. -. 21. Februar 2016

Messegelände
Messeallee 1
76287 Rheinstetten

Finissage in Fürstenfeldbruck

Reinhard Grüner
Mit einer Lesung und einer anschließenden Führung durch das Ehepaares Grüner endete heute die Ausstellung (siehe hier) unseres Pirckheimer Freunds Reinhard Grüner. Einige Künstler waren persönlich anwesend und so konnte Reinhard Grüner interaktiv durch seine Ausstellung zur Freude seiner Gäste führen. Wir Pirckheimer dürfen uns schon (vor) freuen auf unser diesjähriges Jahrestreffen, denn Reinhard Grüner ist einer der fleißigen Organisatoren, welche Ernst Reif bei der Vorbereitung dieses Ereignisses tatkräftig unterstützen. Herzlichen Dank dafür aber heute Dank an die beiden Grüners und das Museum Fürstenfeldbruck für eine exzellent kuratierte Ausstellung und an die zahlreichen Gäste und Freunde des Künstlerbuches.
(Ralph Aepler)

Samstag, 30. Januar 2016

zwei Bilder aus Stuttgart

55. Stuttgarter Antiquariatsmesse, links: Antiquariat am Moritzberg, Hildesheim (Dr.
Lothar Hennighaus), Fons Blavus, Renningen (H.-G. Bilger), Fotos: Michael Eschmann
Messe: 29. Januar - 31. Januar 2016

Württembergischer Kunstverein
Schloßplatz 2, Stuttgart - Zentrum

zwei Bilder aus Ludwigsburg

Die 30. Antiquaria Ludwigsburg ist Geschichte, Fotos: Ralph Aepler
Messe: 28. bis 30. Januar 2016

Nachlasss von Albert Soergel

Mit diesem Katalog (bietet das Rote Antiquariat) den wesentlichen Teil der Bibliothek des bedeutenden Literaturwissenschaftlers Albert Soergel (1880 -1958) an. [...] In der Bibliothek (befinden sich) neben zahlreichen, die Provenienz unterstreichenden Widmungsexemplaren [...] auch noch die schriftliche Korrespondenz von fast 150 Schriftstellerinnen und Schriftstellern sowie Manuskripte [...]. 
Albert Soergel gab mit seinem 1911 erschienenen illustrierten Werk "Dichtung und Dichter der Zeit" erstmals einen viel beachteten Überblick über die damalige zeitgenössische Literatur. Sein zweiter Band "Im Banne des Expressionismus" war lange Zeit das Standard- und Referenzwerk für die expressionistische Literatur vor den umfangreichen bibliographischen Veröffentlichungen v.a. von Paul Raabe seit den 1960er Jahren. [...] Sein Anspruch einer weitgehend wertungsfreien, lediglich ordnenden Literaturgeschichte, in welcher die Aussagen der Schriftstellerjnnen selbst im Mittelpunkt stehen, wurde damals breit gewürdigt. [...] In seinem Chemnitzer Bücherregal (überrstanden) auch die Werke von Johannes R. Becher über Else Lasker-Schüler bis Stefan Zweig den Nationalsozialismus.
(Christian Bartsch und die Kolleg_innen vom Roten Antiquariat)

Donnerstag, 28. Januar 2016

erste Fotos aus Ludwigsburg

von der 30. Antiquaria.
Michael Solder, Inhaber des Antiquariats in Münster fotografierte seinen Stand und alle Interessenten haben ab sofort drei Tage Zeit, die Antiquariatsmesse zu besuchen. Von den Pirckheimern ist diesmal nur Christan Bartsch (Rotes Antiquariat) auf der Messe vertreten. Der Katalog kann hier heruntergeladen werden.
Preisverleihung, am Podium Petra Bewer
Heute Abend wurde der 22. Antiquaria-Preis vom Verein Buchkultur vergeben, der in diesem Jahr an den Sammler und Designer Manfred Heiting und den Kunstwissenschaftler Roland Jaeger ging. Die Pirckheimer-Gesellschaft war mit Ihrem Vorsitzenden, Ralph Aepler, dabei.
Morgen geben "Einblicke" Gelegenheit, mehr über die Welt des Antiquariatsbuchhandels zu erfahren: AusstellerInnen erzählen an ihren Ständen über ihre Arbeit und die Besonderheiten alter Bücher, Autographen und Graphiken.
Und zum Jubiläum gilt: Freier Eintritt für alle unter 30 Jahren!


Messe: 28. bis 30. Januar 2016

55. Stuttgarter Antiquariatsmesse

Das größte Schaufenster für wertvolle Objekte des Antiquariats- und Graphikhandels ist in Deutschland die Stuttgarter Antiquariatsmesse.
Organisiert vom Verband Deutscher Antiquare präsentieren 70 Aussteller, davon 17 aus dem Ausland, ihre Schätze: Bibliophile Erstausgaben und Autographen, Inkunabeln und Frühdrucke, prachtvoll illuminierte Handschriften, Originalgraphik alter Meister, Künstlerbücher und Pressendrucke, bedeutende Werke aus den Geistes- und Naturwissenschaften, Reisebücher, Stadtansichten und Karten, Kinderbücher und schön illustrierte Ausgaben jeder Art.
Die Messe fasziniert in jedem Jahr durch die Vielfalt des Angebots vom originellen Einzelstück bis zum Millionenobjekt, Preziosen vom Mittelalter bis zur Neuzeit.
Die 70 Antiquare, Autographen- und Graphikhändler auf dieser international wichtigsten Messe im deutschsprachigen Raum kommen aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.

Messe: 29. Januar - 31. Januar 2016

Württembergischer Kunstverein
Schloßplatz 2, Stuttgart - Zentrum.

Mittwoch, 27. Januar 2016

Erinnerung an einen Pirckheimer-Abend von 1958

Im Dezember-Heft 2015 von „Aus dem Antiquariat“ erschien von Michael Eschmann ein Artikel über die Ausbildungssituation als Antiquar(in) in der DDR, auf diesen Artikel wurde hier hingewiesen.
Frau Edith Fritzsche kommt darin recht ausführlich vor, die dem Autor als Reaktion auf diesen Artikel jetzt eine Original-Einladungskarte zu einem Pirckheimer-Vortrag von 1958 schickte. Sie war damals als junge Antiquarin und Zuhörerin dabei und von der Veranstaltung recht begeistert.
Die damalige Leipziger Ortsgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft wurde 1991 als Leipziger Bibliophilen-Abend, der auf eine Tradition von 1904 bis 1933 zurückblicken kann, wiedergegründet.

wiedergelesen: Der Zwiebelfisch

"Das Verlegen ist wie die Liebe: es hört nimmer auf,
auch wenn's schief geht bleibt das Herz daran hängen." 
Hans von Weber 
Wer so von seinem Beruf sprechen konnte, der bewies damit, dass er ihn nicht "ausübte" wie ein nüchterner Geschäftsmann, sondern ihm verfallen war mit seinem ganzen Sein und Denken. Dieser Satz ist im "Imprimatur" Band IX aus dem Jahre 1940 über Hans von Weber zu lesen. Neben zahlreichen mit hoher Handwerkskunst hergestellten Büchern und Liebhaberausgaben, erinnert sei nur an die Bücher der "Hundertdrucke", hat Hans von Weber in seinem Hyperion-Verlag 1909 auch eine Zeitschrift mit dem einprägsamen Titel "Der Zwiebelfisch" kreiert. Als eine bibliophile Rarität stellt sich dessen erster Jahrgang dar, der aus vier Heften besteht, von denen jedes anders in Druck, Format, Papier und Umschlag gestaltet ist. Dies war auch das ursprüngliche Ansinnen des Verlegers für dieses Vorhaben mit dem Untertitel "Eine kleine Zeitschrift für Buchwesen und Typographie." Doch bereits mit dem zweiten Jahrgang wurde das für Zeitschriften übliche Gleichmaß eingeführt. Es soll hier nicht der Ort sein, den Verlag und seine Arbeit umfänglich vorzustellen, Interessenten können dies im besagten Artikel von Heinrich F. S. Bachmair (S. 72 ff.) viel genauer erfahren. Mir geht es mit dieser kleinen bibliophilen Aufmerksamkeit um Erinnerung und Nachdenken, was die Buchkultur für Kleinode geschaffen hat, die gelegentlich wieder einer Betrachtung lohnen.
Weiteres im Bibliothekskatalog auf harald-kugler.de Nr. 501, 502.
(Harald Kugler)

Dienstag, 26. Januar 2016

Die Kuh auf Rädern

Die witzig-skurrile Bilderwelt der Buchillustratorin Barbara Schumann

Wer Kinder hat, dem ist vielleicht schon mal der Name Barbara Schumann aufgefallen – oder wahrscheinlicher ihre witzig-skurrile Bilderwelt. Seit den 1980er Jahren hat sich Schumann vor allem als Illustratorin von Kinder- und vor allem Schulbüchern einen Namen gemacht. Anfangs in der DDR, später auch in der neuen Bundesrepublik. 
Annähernd 50 Bücher nennt die Deutsche Nationalbibliothek inzwischen, in denen sich ihre gleichermaßen skurrilen wie humorvollen Zeichnungen finden. Nicht eingeschlossen sind hierin die zahlreichen Schulbücher, in denen sich ihre Arbeiten finden. 
Wie viele andere Künstlerinnen und Künstler aus der DDR hat auch Schumann nach der Schule erst einmal einen anderen Beruf erlernt. Nach einem Ingenieurstudium In Dresden absolvierte sie neben ihrer Arbeit als Ingenieurin bei der Ostberliner BEWAG ein Grafik-Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Seit 1982 arbeitet sie ausschließlich als Grafikerin und Buchillustratorin.
Blick in eine der Ausstellungsvitrinen in Müncheberg
Immer wieder sind Schumanns Arbeiten auch in Ausstellungen zu sehen. Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen mit ihren Zeichnungen und Buchillustrationen gab es bislang außer in Deutschland auch bereits in Japan, Frankreich, Italien, Tschechien, der Slowakei und Russland. 
Ihre jüngste, »Die Kuh auf Rädern« überschriebene Ausstellung von Zeichnungen, Buchillustrationen und Collagen ist noch bis zum 31. Januar 2016 in der Stadtpfarrkirche Müncheberg zu sehen. 
(Heinz W. Pahlke im Blog Sprachrand)

Ausstellung: noch bis 31. Januar 2016

Stadtpfarrkirche Müncheberg

Montag, 25. Januar 2016

240. Geburtstag von E.T.A. Hoffmann

Gestern fand in der Berliner Büchergilde Filiale am Wittenbergplatz eine Matinee anlässlich des 240. Geburtstags von E.T.A. Hoffmann statt. Jörg Petzel, Vizepräsident der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft, stellte als Autor das 57. Buntbuch, das Hoffmanns Leben in Berlin thematisiert, vor (siehe hier).
Anwesend waren u.a. die Herausgeber der Buntbuch-Reihe im Frankfurter Kleist-Museum, Dr. Wolfgang de Bruyn, Direktor des Museums, und Jürgen Rehfeld - letzterer sprach zur Einführung, sowie Peter Liebers, ehemaliger Feuilleton-Chef der MÄRKISCHEN ODERZEITUNG und Leiter der Jury für den Brandenburgischen Kunstpreis, sowie der Grafiker und Illustrator Steffen Faust und Prof. Barbara Kroll. Der Vorsitzende der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft, Prof. Dr. Bernhard Schemmel, war aus Bamberg angereist.
Zur weiteren Ehrung E.T.A. Hoffmanns ging es traditionell auf den alten Jerusalemskirchenfriedhof am Mehringdamm an sein Grab. Der Abend endete mit einem gemeinsamen Umtrunk bei einem Inder.
(Ralf Parkner)
Kater Murr und Anselmus

kaltgepresst

Sophie Natuschke präsentiert in der 92. Ausstellung des Druckgraphik-Ateliers Radierungen und Cyanotypien mit thematischen Inhalten, die der Landschaft, der Natur des Oderbruchs – wo sie seit 1979 lebt – verbunden und entnommen sind.
Sophie Natuschke, 1950 geboren in Bautzen, studierte von 1970 bis 1975 Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Arno Mohr, Werner Klemke, Arno Fischer und Klaus Wittkugel, sowie anschließend bis 1977 an der PWSSP Gdansk. Ihre Arbeiten waren auf nationalen wie internationalen Ausstellungen und sind in öffentlichen Sammlungen vertreten.
Sophie Natuschke, vom bäume fallen, 2015, Kaltnadelrad., 5 Teile montiert, 67 x 123 cm
Der grafisch-lineare Charakter der Arbeiten Sophie Natuschke´s entspringt einem unverstellten Naturempfinden, dies wird mit der künstlerischen Konzentration auf das Wesentliche mit subjektiver und poetischer sowie leicht skizzierender Hand festgehalten. Ihre Arbeiten verkörpern den Eindruck dieser Landschaft – ob im Sommer oder eisigen Winter -, von ihr mit verschränkten Perspektiven, sparsamen Strichlagen, Überlagerungen und Durchdringungen dargestellt. Auch die Tiere, z.B. Stiere, Insekten oder Biber, auf das Charakteristische reduziert, sind Ausdruck der tiefen Naturverbundenheit Natuschkes.

Eröffnung: 13. Februar 2016, 17-20 Uhr, Hinrich Beermann, Sax.
Ausstellung: 13. Februar – 15. März 2016

Druckgraphik-Atelier . Edition keller-druck
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin

Gutenbergs Handwerk

In in der Galerie am Thie in Bovenden präsentiert die Edition Einstein des Buchkünstlers Hans Witte noch bis Ende Januar derzeit die von Ihr gepflegte, fast fünf Jahrhunderte alte Druckkunst in einer Ausstellung.
Zu den Exponaten zählt eine Apparatur, die Galileo Galileis „macchina per misurare le lettere“ (Maschine zur Vermessung von Lettern) nachempfunden wurde, eine Maschine. mit der er als Hofmathematiker in Florenz von 1610 bis 1612 die großen Holzlettern des Johannes Gutenberg neu vermaß, sowie eine von Witte konzipierte Reise-Druckerei des Johannes Gutenberg, die dieser in der Zeit von 1452 bis 1458 im Raum Mainz benutzt haben könnte.
Der Handpressen-Verlag Edition Einstein stellt seit 1989 Drucke
Hans Witte - Typographische Poesie
klassischer Texte der Literatur und Bilderbücher, sowie experimentelle Typographie mit hochwertigen Papieren in fachmännische Buchbindearbeiten her, die sich durch sorgfältigen und kreativen Handsatz, reizvolle Illustrationen unterschiedlicher Techniken auszeichnen.

Ausstellung: noch bis 31. Januar 2016 

Galerie am Thie 
Alte Schule Bovenden/Göttingen

Leidenschaft für Schrifttypen und Druckerschwärze



Atelierwerkstatt Wien

Samstag, 23. Januar 2016

Von Klemke und Katzen

Vor zwei Tagen wurde hier über den Besuch zweier Vorstandsmitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft bei den Bücherkindern Brandenburg berichtet, die an einem Projekt zu Werner Klemke arbeiten. Dieser Kontakt ist eines der Ergebnisse unserer Öffentlichkeitsarbeit auf der artbook.berlin 2015. In der gestrigen Ausgabe findet sich nun auch in der Märkischen Allgemeinen ein Artikel über diese Begegnung von Marion von Imhoff:
"An Jahren trennen die Menschen auf der einen Seite des Tisches und jene gegenüber viele. Doch geeint sind die Gruppen in ihrem Faible für wertvolle, weil aufwendig gestaltete Bücher. Die Bücherkinder der Galerie Sonnensegel, allesamt Schüler der Evangelischen Grundschule Brandenburg, haben am Donnerstag Besuch bekommen von zwei Herren.
Matthias Haberzettl aus Augsburg und Ralph Aepler aus Mannheim. Haberzettl ist Klemke-Experte und Sammler. Aepler ist Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft [...] Die Bücherkinder kommen teils seit Jahren schon zusammen, schreiben selbst Texte, setzen und drucken diese im Gutenberg-Druckladen der Galerie Sonnensegel [...] Am Donnerstagvormittag fachsimpelten die Kinder an der Seite ihres Mentors und Sonnensegel-Gründers Armin Schubert mit dem Besuch vor allem über den berühmtesten Grafiker und Illustrator der DDR, Werner Klemke. [...]"
Aus urheberrechtlichen Gründen kann der ganzseitige Artikel an dieser Stelle nur mit dem Eingangstext und im Ausriss (bitte anklicken) angeführt werden.

Freitag, 22. Januar 2016

Buntes Treiben in der Staatsbibliothek zu Berlin

Trotz der parallel stattfindenden Veranstaltung des „Berliner Bibliophilen Abends“ (es gibt viele Sammler, die Mitglied beider Vereinigungen sind) fanden sich am gestrigen Donnerstag gut zwanzig Pirckheimer und Gäste im Haus Unter den Linden der Staatsbibliothek zu „Buntem Treiben“ ein. Unter diesem Titel stand der Abend, an dem Thomas Klaus Jacob, Referent in der Abteilung Historische Drucke, historische Buntpapiere aus dem Bestand seiner Abteilung vorstellte. Es wurden Originalbuntpapiere in und auf Bänden des 16. bis 19. Jahrhunderts präsentiert, die meist als Vorsatzpapier oder Umschlagbezug die Bände zieren. Der Referent erklärte die Herstellung der einzelnen Papierarten, wobei die Palette von Modeldruckpapieren über Marmor-, Kleister- und Bronzefirnispapiere bis hin zu den äußerst attraktiven Brokatpapieren reichte. Interessant dazu, dass es sich bei den Metallauflagen der Brokatpapiere meist nicht um Blattgold, sondern um gold-, silber- oder bronzefarbene Blattmetallfolien – wie z.B. Messing – handelt. In eindrucksvollen Beispielen wurde belegt, dass diese Metalle mit der Zeit korrodieren und dann z.T. nur noch als Reste auf den Einbänden zu erkennen sind.
Neben der Betrachtung der schönen Papiere wurde das Problem der über die Jahrhunderte entstandenen Begrifflichkeit für die einzelnen Buntpapierarten angesprochen und auch die Schwierigkeiten beim Nachweis von Buntpapieren in den Bibliotheksbeständen wurde thematisiert, denn im Mittelpunkt der bibliothekarischen Erschließung stand – die besonderen Kostbarkeiten aus den frühen Jahrhunderten ausgenommen – zunächst immer der Inhalt der Bücher, weniger ihre äußere Form.
Ergänzend zu den gezeigten historischen Bänden hatte Herr Jacob eine Auswahl von Sekundärliteratur ausgelegt, die im Raralesesaal der Staatsbibliothek ihren Platz hat und dort benutzt werden kann. Außerdem können Interessierte auf buntpapier.org Informationen zum Thema Buntpapier finden.
Selbstverständlich konnten die ausgelegten Bände nach den äußerst lebhaft vorgetragenen Ausführungen des Referenten eingehend betrachtet werden.
(Text/Fotos: Ninon Suckow)

1 Kommentar:

 Peter Verheyen hat gesagt …
Schöne Sammlung. Da kann man nur neidisch werden.
22. Januar 2016

Donnerstag, 21. Januar 2016

Buntes Treiben - Buntpapiere

Heute Abend trafen sich Mitglieder der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg der Pirckheimer-Gesellschaft in der Staatsbibliothek Haus Unter den Linden.
Dort referierte Thomas Klaus Jacob unter dem Motto "Buntes Treiben - Historische Buntpapiere in und auf Büchern des 16. - 19. Jahrhunderts" an Hand von vielen Beispielen aus der Stabi.
Durch diesen Vortrag angeregt schaute der Pirckheimer Ralf Parkner in seiner eigenen Sammlung nach Bunt- und Marmorpapiere als Einband und Vorsatz und stellte die Bezüge einiger Titel bei Facebook ein, darunter auch "Historia von D. Johann Fausten" mit 20 Bleistiftzeichnungen von Heinz Zander, Leipzig 1981, einem Handeinband von Gunda und Kurt Stein (Leipzig), Halbpergament mit einem Original-Buntpapierbezug (hier nicht abgebildet). Die Abbildung oben zeigt u.a. die beiden ältesten seiner Sammlung (aufgeschlagen) mit den bunten Vorsätzen aus Band 1+2 von "Des Grafen Shaftesbury philosophische Werke", Leipzig 1776.

Bücherkinder Brandenburg

Matthias Haberzettl, im Vorstand der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. verantwortlich für die Regionalgruppen und der Klemke Experte in unseren Reihen, weilte heute gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft Ralph Aepler im sonnigen Brandenburg an der Havel. Dort besuchten sie die Bücherkinder, Kinder, die sich eigene Geschichten und Zeichnungen einfallen lassen und sich immer einen Künstler aussuchen bei ihren Projekten. Der nächste Kandidat ist unser aller verehrter Werner Klemke.
Der Kater, jedes Kind hatte einen dabei, ist der Dreh- und Angelpunkt der Aktivitäten. Die Kinder starten gerade mit ihrem Projekt und am Ende steht ein echter bibliophiler Höhepunkt. Davon überzeugten uns die auf dem liegenden Exemplare vieler vorangegangener Projekte. Liebe Bücherkinder, dass war nicht unser letzter Besuch bei Euch und viel Freude mit der Katze von WK. 
Wir danken Arnim Schubert von Sonnensegel für die Einladung, Matthias Frohl für die Führung in und Frau Ingrid Könnecke und Helga Bendick (gelernte Setzerin im Unruhestand) durch den Druckladen und Martina Stein/Marina Block für den gedeckten Tisch.

Utz Benkel: PROtraits

PROtraits sind Porträts von Utz Benkel von Menschen, die sich PRO/FÜR etwas einsetz(t)en, sei es für die Musik, die Literatur, für alle Arten von Kunst oder für ihre Mitmenschen. Die meisten Arbeiten sind mehrfarbige Linolschnitte, die entstanden sind für die 2013 zum ersten Mal erschienene Kalenderreihe "Die wilden 13": RevolutionäreInnen aus aller Welt (2013), Starke Frauen (2014, 2016, 2017), Männer (2017). Im Arbeitsprozeß sind von allen Arbeiten mehrere Variationen (bis zu 20) entstanden, von manchen Arbeiten (Charles Bukowski, Hans-Christian Ströbele, Eva Cassidy, Emma Goldman, Pina Bausch) werden zwei bzw. vier Variationen gezeigt. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (44 Seiten, A4, 7 € inkl. Versand).

Ausstellungseröffnung: 19. Februar 2016, 18 Uhr
Ausstellung: 19. Februar - 1. Mai 2016 


Vagantenbühne Berlin, Foyer
Katalogbezug: Utz Benkel

Der Bücherhirt

In den Gefilden meiner Bibliothek finde ich manchmal besonders liebenswerte Bücherschätze, so auch einen, auf den ich in einer meiner Erzählungen "Der Bibliophilen-Abend" schon einmal hingewiesen habe. Die Rede ist von "Der Bücherhirt", der kleinsten Zeitschrift für Bibliophilen, Bibliomanen, Bibliomisen, Bibliophoben und Bibliophagen, erschienen 1927 in nur fünf Heften zu 200 Exemplaren, herausgegeben von F. S. Bachmair und Günther Hildebrandt.
Hier ein Beitrag aus dem Allerersten Heft, in dem diese Idee auch umgesetzt wurde, was das Heftchen zu etwas Besonderem werden lässt:
"Ein Englischer Bibliomise hat gefunden, dass alle Bücher falsch paginiert sind. "Was hat man davon", meint dieser Herr, "dass man weiß, man habe so und so viel Seiten gelesen? Was einen wirklich interessiert, dass ist doch zu wissen, wieviel Seiten noch übrig bleiben." Er will also Bücher so paginieren, dass ein Buch z. B. mit Seite 300 beginnt, mit Seite 299 u. s. f. durchbeziffert wird bis zur Seite 1, die die letzte Seite des Buches ist. Auf diese Weise weiß der Leser immer, wieviel Seiten er noch zu lesen hat. Buchhändler und Verleger sollen von diesem Vorschlag nicht entzückt sein. Die Autoren auch nicht. Um unseren Lesern den englischen Vorschlag praktisch vorzuführen, haben wir das vorliegende Heft nach dem neuen Rezept paginiert."
Weiteres im Bibliothekskatalog auf harald-kugler.de unter der Nummer 498.
(Harald Kugler in seinem Blog)

Mittwoch, 20. Januar 2016

Dance with me

Die Nummer 25 von Body & Soul ist fertiggestellt.
Diese Künstlerzeitschrift versammelt auf Einladung originalgraphische, signierte Beiträge und Texte von ausgewählten Autoren und Künstlern. Als Cover für das aktuelle Heft "Dance with me" wurde ein Linolschnitt von Schoko Casana Rosso (1960-2014), gedruckt von Perter Rensch, genutzt, von ersterem ist auch eine Originalzeichnung enthalten.
Weitere Beiträge stammen von Gerd Adloff aus Berlin (eine Oringinalfotografie und ein Gedicht), das Vorwort schrieb Hendrik Liersch aus Berlin, Denise Sheila Puri aus Berlin lieferte eine originale Farbzeichnung, Dieter Hoffmann aus Ebersbrunn ein handschriftliches Gedicht, Sibylle Schwarz aus Stuttgart eine
Originalzeichnung, Olesya Dzhuraeva aus Kiew ein Linolschnitt, Heinrich Ost aus München ein Gedicht, Zoppe Voskuhl aus Berlin ein Farblinolschnitt, der Pirckheimer Prof. Matthias Gubig aus Blankenfelde bei Berlin eine mehrfarbige Grafik (Abb. oben). Karl-Friedrich Hacker aus Itzheoe ist mit einem Farblinolschnitt und einem Gedicht, vertreten, Peter Zaumseil aus Elsterberg mit einem Holzschnitt, Göta Frideborg Svensons. Ljusdal aus Schweden mit einer Farbgrafik, Orlando El Mondryaus Berlin mit einer Originalfotografie, David Fox aus New York mit einem Holzschnitt, Petrus Akkordeon aus Berlin mit einem Gedicht und einem Linolschnitt mit Zeichnung (Abb. unten), sowie Manfred Sährig aus Berlin mit einem Foto der Plastik "vorletzter Tanz". (Hendrik Liersch)

Dienstag, 19. Januar 2016

Arno Mohr und seine Schüler

An Arno Mohr (Posen 1910 – 2001 Berlin) kommt man nicht vorbei, wenn man sich mit Graphik und Zeichnung in Berlin nach 1945 beschäftigt. Sein Werk steht für höchste Verknappung bei vollendeter Beherrschung der künstlerischen Mittel, es erzählt Geschichten, ohne zu fabulieren. Seine Motive fand er vor allem in alltäglichen Begebenheiten im Leben der Menschen und in seiner Wahlheimatstadt Berlin. Mohrs hintersinniger Humor, seine Menschenfreundlichkeit und der scharfe Blick fürs Detail sind bis heute beim Publikum bekannt und beliebt.
In 30jähriger Lehrtätigkeit an der Kunsthochschule Weißensee bildete er ganze Generationen nachfolgender Künstler aus und prägte so die Ostberliner Kunstszene entscheidend mit.
Arno Mohr - Einzeichnung für Wolfram Körner
Eine Ausstellung der Galerie der Berliner Graphikpresse will an diesen großen Meister erinnern, eine (Wieder-) Begegnung mit seinen bekannten und weniger bekannten graphischen Arbeiten ermöglichen. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Mohrs Lithographien aus den späten 50er Jahren. Hinzu kommen Pastelle, Zeichnungen und Acrylmalerei, um die enorme Bandbreite seines künstlerischen Schaffens abzubilden. Im Kabinett werden Arbeiten von Schülern Arno Mohrs, unter anderem von Konrad Knebel, Christine Perthen, Volker Pfüller, Nuria Quevedo, Hans Ticha und Dieter Tucholke gezeigt.

Vernissage: 4. Februar 2016, 19 Uhr
Einführende Worte: Andreas Wessel,  Musik: Felix Korinth, Viola
Ausstellung: 4. Februar - 11. März 2016


è Galerie der Berliner Graphikpresse
Silvio-Meier-Str. 6
10247 Berlin

Relaunch: Brothers in Art

Wir haben unsere Webseite überarbeitet. Sie funktioniert nun auch auf Smartphones und zeigt stets unsere aktuellsten Twitter-Tweets. Viel Spaß damit.
(Johannes Häfner, brothersinart.de)

Anm.: Eine weitere Seite mit der Buchkunst ist noch in Arbeit: ichverlag.com.

Sonntag, 17. Januar 2016

Hamburg Journal - 16.01.2016 19:30 Uhr

Beitrag aufrufen durch Klick auf die Abb. - hier die Präsentation von Rainer Ehrt
Buchdrucken im Museum der Arbeit
Die Bücher, die man im Laden kauft, entstehen meist am Fließband. Das geht aber auch anders. Zu sehen im Museum der Arbeit - auf der Messe für Buchdruckkunst.

zur Mediathek durch Klick auf das Bild ...

Samstag, 16. Januar 2016

die Hauszeitschrift der Donkey-Press

Augsburg, Sammlung Mattias Haberzettl
Vorgelegt in 30 Exemplaren im Dezember 2015
Es wird wohl eine Tradition von Matthias Habertzettl werden, seine jährlichen Klemke-Abhandlungen durch eine weitere kleine Jahresgabe zu ergänzen, Nachdem als erste Publikation vor einem Jahr ein Heftchen mit bisher unveröffentlichten Illustrationen von Eduard Prüssen zu Ephraim Kishon erschien, brachte der Augsburger Pirckheimer eine weitere interessante Schrift heraus:

Eduard Prüssen - Donkey-Post
Die Hauszeitschrift der Donkey-Press
(1962 - 1993)

Matthias Haberzettl sendet damit allen Freunden des Prüssischen Werkes erneut viele Grüße und die besten Wünsche für das neue Jahr - viel Gesundheit, Glück Freude und Wohlbefinden 2016.

Aus der ausführlichen Einleitung: "Angefangen hat bei der Donkey-Press alles nach seinem eigenen Bekunden .wie ein Witz', nämlich mit der Donkey-Post. Nach den bisher von dem Graphiker und Buchillustrator Eduard Prüssen versandten Einblattdrucken war dies eine Art satirischer Hauspostille in kleinem Format und nur wenige Seiten stark, zum Zweck der Kontaktpflege mit Freunden und Gönnern in Verlagen. Mit Linolschnitten, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen und von knappen ironisch-kritischen Bemerkungen begleitet waren, nahm Eduard Prüssen seine Zeit, die Zeitgenossen und das Zeitgeschehen ins Visier und aufs Korn. Das saß. Es hatte Witz und Biß. Und es wurde verstanden.
Die Auflage dieses Werkstattgrußes war auf 40 begrenzt, Eduard Prüssen hatte zwar stets zahllose Einfälle, aber ein Minimum an Schriften, die er ebenso wie eine kleine Abziehnudel günstig erwerben konnte. So war zwar jede Donkey Post ein komplettes Stück solider Handarbeit, vom Satz über den Druck bis zur Illustration von den Linolplatten, aber große Auflagen waren unter solchen Umständen nicht machbar. ...
(Matthias Haberzettl)

BuchDruckKunst

Henry Günther | Rainer Ehrt
Mit leichtem Schneefall empfing Hamburg seine Gäste am heutigen Samstag zur Messe BuchDruckKunst.
Das Museum der Arbeit bietet für diese Veranstaltung eine wunderbare Atmosphäre. In zwei Gebäuden und auf zwei Etagen konnte man die Kunstwerke der auch von weit angereisten Buchkünstler bestaunen. Bis 13:00 Uhr konnten bereits 300 zahlende Gäste begrüßt werden und der Besucherstrom riss nicht ab. Das NDR Fernsehen berichtete erneut über die Messe. Wir durften ja bereits Henry Günther im Fernsehen bestaunen, siehe hier im Blog. Alles in allem erlebten wir eine wunderbar organisierte Veranstaltung. Angesichts der ja nicht nur zur Ansicht, sondern vielmehr zum Kauf angeboten KünstlerBücher, sollte man als Veranstalter zukünftig auch an einen Geldautomaten denken. Dieser würde den zahlreichen Besuchern es leichter machen ihrem Jagdtrieb freien Lauf zu lassen.
Dem Verein BuchDruckKunst e.V. Hamburg, gebührt unsere Anerkennung, ein solches Event zum 11. Mal stattfinden zu lassen, alle Achtung!
(Ralph Aepler)

Neujahrsgrüße für das Magazin

Der Pirckheimer Matthias Haberzettl erarbeitet seit 2002 traditionell am Ende eines Jahres eine limitierten Publikation zu seinem Sammelgebiet "Werner Klemke", die er als "kleine Jahresgabe" ausreicht - diesmal überraschte er mit "Neujahrsgrüße für »Das MAGAZIN«".
Augsburg, Sammlung Haberzettl, vorgelegt in 70 Exemplaren im Dez. 2015
dahinter Neujahrsgruß 1976 (mit Bastelanleitung)
Dieses Thema passt doch nun endlich mal wie die berühmte "Faust aufs Auge": Klemkes Neujahrsgrüße  für die Leser des MAGAZINs eignen sich bestens für meine kleine "Jahresgabe".
Von 1961 bis 1990 gibt es Belegexemplare in der Sammlung - mit zwei Lücken: 1962 und 1975 [...]
Wie immer liegt der Charme im Detail: man beachte etwa den Tischschmuck für 1977 - mit der Arbeitsanweisung "Auf das brennendrote Herz ist der Name der (des) Geliebten einzutragen" ... und vorausschauend malt Klemke noch fünf (auch so benannte) "Ersatz-Herzen" dazu. [...]

(Matthias Haberzettl, aus der Einleitung)

Wir Altmodischen

Eine Betrachtung (heute im Hamburger Abendblatt)

Foto: JochenB (licenses/by-nc-sa/2.0)
Als ich kürzlich umzog, legte ich selbst Hand an - trotz des engagierten Umzugsunternehmens. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, mehr als 60 Kisten mit Büchern und dazu die kernige Aussage der starken Typen: lieber sperrige Möbel als dutzendfaches Treppenhaus-Gerenne ... Dann noch die augenzwinkernde Beratung („Es soll da so ein Gerät namens E-Reader geben ...") und die grundsätzliche Skepsis der Hausherrin einer allzu vollen Wohnung gegenüber. Ich kann wohl sagen: Ich fühle mich ganz schön gestrig manchmal!
... Ich wüsste ja gar nicht, was ich mit leeren Wänden anstellen sollte. Merke: Wer Kultur im Zimmer stehen hat, der ist gegen die sinnloseste aller Stubenhockeraktivitäten bestens gefeit: das Wände-Anstarren. Mehr als die Hälfte aller Käufer schafft sich übrigens ein Buch an, wenn es um das Thema Kulturgut geht .... Und verschenken? Verschenken tun wir echte Bücher und keine digitalen, die kann man nämlich nicht auspacken. 
Gutenberg lebt!
(Thomas Andre, aus urheberrechtlichen Gründen gekürzt)

Freitag, 15. Januar 2016

Russische Buchumschläge der frühen Sowjetunion

Wladimir Majakowski: Groznyi smekh [Fürchterliches Lachen] Moskau: Gikhl, 1932
Die New York Public Library zählt zu ihren Reichtümern eine umfangreiche Sammlung russischer Buchumschläge von der Revolution bis zum faschistischen Überfall 1942, die in digitalisierter Form im Internet zur Verfügung gestellt wird. Diese Umschläge, zum großen Teil von der russischen Avantgarde inspiriert, sind eine gute Ergänzung zu den Buchumschlägen der Weimarer Republik, ein vor einem halben Jahr hier vorgestelltes Buch von Jürgen Holstein über seine Sammlung, die in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt wird. Von den russischen Buchumschläge der frühen UdSSR sind aktuell 656 Titel in der digitalen Sammlung enthalten, die hier oder durch Klick auf eine der Abbildungen abrufbar sind.
Russkie narodnye skazki. Barin i muzhik. [Russische Volksmärchen. Meister und Bauer]
Moskau: Academia, 1932

Donnerstag, 14. Januar 2016

"Weltreise" oder Buntpapiere?

Zur selben Zeit wie sich der Berliner Bibliophilen Abend zu seiner monatlichen Zusammenkunft in der Staatsbibliothek zu Berlin zu einer Führung von Dr. Jutta Weber durch die Ausstellung "Weltreise - Forster – Humboldt – Chamisso - Ottinger" trifft, wird sich auch die Regionalgruppe Berlin/Brandenburg der Pirckheimer-Gesellschaft im Haus unter den Linden treffen, um den Vortrag von Thomas Klaus Jacob zum Thema "Buntes Treiben - Historische Buntpapiere in und auf Büchern des 16. bis 19. Jahrhunderts" zu hören.
Rogerius Josephus Boscovich:
Philosophiæ Naturalis Theoria.
Viennae Austriae : Bernardi, 1759.
Signatur: Bibl. Diez. qu. 1933
(Bibliothek Diez)
Die Staatsbibliothek besitzt in ihrem reichen historischen Buchbestand, der aus unterschiedlichsten Provenienzen in die Berliner Bibliothek kam, einen großen Fundus von handgefertigten Buntpapieren ab dem 16. Jahrhundert. Da es sich um verarbeitete Bögen in Form von Einbänden, Vorsatzpapieren oder Schmuckseiten handelt, sind die Hersteller der Papiere nur noch selten auf den Blättern erkennbar. Somit rückt die Erfassung von Details der Gestaltung, des Materials sowie von Fertigungstechniken in den Vordergrund. Inzwischen wurde mit der Erfassung und Beschreibung dieser oft äußerst seltenen historischen Buntpapiere begonnen.
Sicher wird es zumindest den Mitgliedern beider Vereinigungen schwer fallen, sich für eine der bibliophilen Abende zu entscheiden - für gewöhnlich finden die Veranstaltungen des BBA an einem Montag und die Abende der Pirckheimer an einem Donnerstag statt, was allen Mitgliedern und Gästen dieser Bibliophilen Gesellschaften eine Teilnahme an beiden Abenden erlaubt.

Vortrag der Pirckheimer-Gesellschaft: 21. Januar 2016, 19.00 Uhr
Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Unter den Linden
Treffpunkt Rotunde, Dorotheenstraße 27

Ausstellungsführung des BBA: 21. Januar 2016, 19:00 Uhr
Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Str.
Treffpunkt Foyer, Potsdamer Str. 33

K: KafKa in KomiKs

Mit der Wanderausstellung „K: KafKa in KomiKs“ lädt das Museum für Druckkunst Leipzig ein, Klassiker von Franz Kafka im Comic-Gewand zu erleben. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Kafkas „Prozess“, illustriert von der französischen Comic-Autorin Chantal Montellier, „Das Schloss“, adaptiert vom tschechischen Maler und Sänger Jaromír 99, sowie die Graphic Novel „Introducing Kafka“ des amerikanischen Illustrators Robert Crumb. Alle drei Bücher sind in Zusammenarbeit mit dem Hörspielautor und Ausstellungskurator David Zane Mairowitz entstanden. Die Ausstellung ist ein Projekt des Literaturhauses Stuttgart in Kooperation mit dem Literaturarchiv Marbach. 

Eröffnung: 22. Januar 2016, 18 Uhr
Ausstellung: 24. Januar - 3. April 2016 

Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig

Mittwoch, 13. Januar 2016

50 Jahre Stiftung Buchkunst

"50 Jahre im Einsatz für das schöne Buch. Viele Schönste sind in der Vergangenheit durch die Hände der Stiftung gegangen. Wir freuen uns im Jubiläumsjahr ganz besonders darauf, wieder die 25 Schönsten deutschen Bücher und die drei Förderpreise zu suchen, zu finden und sie hochleben zu lassen. Denn die Bücher, hervorragend in Konzeption, Gestaltung und Produktion, sind natürlich auch im Jubeljahr der Kern aller Stiftungsaktivitäten"
(Katharina Hesse, Geschäftsführerin)
Die Stiftung Buchkunst begleitet kritisch die deutsche Buchproduktion mit dem Ziel, die Qualität des Buchs in technischer und künstlerischer Hinsicht zu fördern. Hauptaufgabe der Stiftung ist seit 1991 der Wettbewerb "Die Schönsten deutschen Bücher", ein Auftrag, den sie mit dem Ende der DDR übernommen hat - dieser weltweit einzigartige internationale Buchgestaltungswettbewerb "Schönste Bücher aus aller Welt" wurde bis dahin seit 1963 in Leipzig ausgetragen. Die Stiftung beruft zur Preisvergabe eine unabhängige Fachjury ein, die Bücher des aktuellen Jahrgangs nach Konzeption, Gestaltung, Satz, Druck, Bild und Einband prüft und die Auszeichnungen vergibt.
Der Preis der "Schönsten deutschen Bücher 2016" wird an 25 Büchern vergeben. Diese sind gleichzeitig die Nominierungen für den "Preis der Stiftung Buchkunst", der für den Siegertitel der schönsten deutschen Bücher vergeben wird. Zur Nominierung für 2016 können Titel eingereicht werden, die zwischen dem 1. April 2015 und dem 31. März 2016 erschienen sind. Außerdem wird der "Förderpreis für junge Buchgestaltung" außergewöhnliche, neue Ideen zu gedruckten Büchern oder hybriden Buchformen – und damit Entwicklungen im Medium Buchgestaltung – aufspüren und Impulse für morgen sowie Qualität von heute sichtbar machen. Hier steht die Idee im Vordergrund und studentische Arbeiten sind herzlich willkommen! Der Einsendeschluss ist der 31. März 2016.

Dienstag, 12. Januar 2016

wiedergelesen: Kleinod der Buchkunst

Ein Miniaturbuch von Erhard Walter aus dem Fachbuchverlag Leipzig 1979, 8,4 x 6,2 cm, lang gesucht, obwohl Mini- und Midibücher eigentlich nicht mehr zu meinem Sammelgebiet gehören, konnte ich auf einem Flohmarkt am letzten Wochenendes für weniger als für einen Kurzstreckenfahrschein erwerben (ich gebe allerdings zu, dort in den letzten 25 Jahren einiges im Gegenwert einer weitreichenden Reise erstanden zu haben).
Diese Hommage an das Miniaturbuch enthält neben Beiträgen von Johannes R. Becher "Lob des kleinen Formats" und "Freude an den kleinen Büchern" von Erhard Walter Beiträge von Horst Erich Wolter, Siegfried Hempel, dem Kosmonauten Sigmund Jähn, einen reich illustrierten Abriss "Miniaturbuchherstellung in Leipzig", einen Beitrag "Streit um "kleinste" Formate" und "Miniaturbücher - gestern und heute" und die eben lang gesuchte "Bibliographie der in der DDR von 1959-1978 gedruckten Miniaturbücher" von Karl Wiegel nebst einer Zusammenfassungen in Russisch und Englisch. Hier findet sich u.a. bestätigt, dass weltweit das in der DDR gefertigte Bilder-ABC von Egon Pruggmayer mit 2 x 2 mm von 1971 (bis 2000) das kleinste maschinell hergestellte Buch war, in der Bibliographie als Position 12 gelistet.
Neben ausklappbaren Tafeln zu den Artikeln sind viele Titel auf den zahlreichen Fotos abgebildet. Die Buchbindearbeiten übernahm die Offizin Andersen Nexö in Leipzig.
382 S., hellbrauner Ganzlederband, goldgeprägter Titel und rotem Rückenschild in marmoriertem Schmuckschuber mit Buntpapierbezug.
(ad)

Sonntag, 10. Januar 2016

25 Jahre LBA - Ein festlicher Abend in Leipzig

Speisekarte
25 Jahre nach Neugründung des Leipziger Bibliophilen Abend feierten gestern diesen Jahrestag Mitglieder und Gäste in Leipzig. Im imposanten Salles de Pologne trafen sich fast 200 Freunde des schönen Buches, um dem LBA die Ehre zu erweisen und gemeinsam dieses Ereignis zu feiern. Umrahmt von erstklassiger Musik, der Schwester der Bibliophilie, wie wir gestern erfuhren, wurde der LBA in mehreren Reden natürlich ausgiebig gewürdigt. Thomas Glöß, der Vorsitzende des LBA, begrüßte seine Gäste. Michael Faber, Kulturbürgermeister der Stadt Leipzig, erinnerte an die Anfänge und würdigte das Erreichte.
Herbert Kästner zog eine Bilanz, die ihres gleichen in der Bundesrepublik sucht. Der LBA hat es geschafft, über die lokalen Grenzen nachhaltig zu wirken und Freunde zu gewinnen.
Das Ziel von vor 25 Jahren haben die Mitglieder, allen voran Herbert Kästner, wirklich erreicht. Die Buchstadt Leipzig darf sich geehrt fühlen, solche Enthusiasten zu seinen Einwohnern zählen zu dürfen.
Wolfgang Grätz (Büchergilde artclub, Frankfurt/ Main) entführte die Anwesenden in einen historischen Abriß zur Büchergilde und deren Verbindung zur Buchdruckerstadt Leipzig und endete mit Anekdoten aus seinem ganz persönlichen Leipzig Tagebuch.
„Leipzig ist fürchterlich bei grauem Regen“ - stimmt - aber heute war der Wettergott gnädig! - „Ein launiger Gruß Wider das Vergessen“ zu Ehren Thomas Theodor Heine - anlässlich dieses Jubiläums erhielten die Mitglieder diese wunderschöne Aquatintaradierung (Abb.) von Rainer Schade, gedruckt in einer Auflage von 100 Exemplaren von Jeanette Rößler, Künstlerhaus Hohenossig.
Allen fleißigen Organisatoren dieses wunderbaren Abends sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.
(Ralph Aepler)

1 Kommentar:

Henry Günther hat gesagt...
...alle besten Grüsse an den LBA und weiter gutes Gelingen in Eurer Arbeit.
Henry Günther
Edition Balance

Samstag, 9. Januar 2016

Nordtour - 09.01.2016 18:00 Uhr

Maler- und Künstlerbücher aus Gelbensande
Für ein Malerbuch von Henry Günther geben Sammler, Spekulanten oder Bibliotheken bis zu 16.000 Euro aus. Lyrik und Grafiken oder Malereien vereint er in seinen Pressedrucken.

 zur Mediathek durch Klick auf das Bild ...

Karl-Friedrich Groß

Buchkunst / Künstlerbücher

Karl-Friedrich Groß kreiert »Unikatbücher« – er gestaltet existierende Buch-Werke einzeln in Handarbeit um und verwandelt sie unter Anwendung unterschiedlichster Techniken zu eigenständigen Kunstwerken. So illustrierte er Literatur-Klassiker, produzierte eine Reihe von »Totentanzbüchern«, überarbeitete alte Poesiealben, Schulhefte und Notenbücher. Groß findet und sammelt Bücher im Buchhandel, auf Flohmärkten oder greift auf den eigenen Fundus zurück. Zunächst wird ein Buch zerlegt, der Buchrücken entfernt. Dann beginnt er mit seiner eigentlichen Arbeit: Er übermalt die Seiten mit Sepia-Aquarellen, klebt Bilder, Drucke oder Fotografien ein, schleift, kratzt und zeichnet über zuvor grundierte Stellen, fügt vereinzelt Seiten hinzu oder ersetzt sogar den gesamten Innenteil durch neues Material. Auch die Einbände der Bücher werden teilweise in die Veränderung einbezogen. Abschließend wird das Einzelwerk in handwerklicher Fertigkeit neu gebunden.
Auf diese Weise illustrierte Karl-Friedrich Groß bereits klassische Literatur von Franz Kafka, Thomas Mann, Ernest Hemingway, Charles Bukowski und Rainer Maria Rilke.

Künstlergespräch: 13. Februar 2016, 11 -15 Uhr
Vernissage: 14. Januar 2016, 19 Uhr
Ausstellung:14. Januar - 20. Februar 2016

L'ART POUR LAHR e.V.
Obertorstraße 4
77933 Lahr

neue Internetpräsenz eines Pirckheimers

Der Pirckheimer und Autor Harald Kugler stellte heute eine eigene Homepage ins Netz, aufzurufen durch Klick auf oben stehenden Screenshot oder über harald-kugler.de.