Freitag, 23. Mai 2025

Tarnschriften, ein bibliophiles Sammelobjekt

Unter den im StaBiKat nachgewiesenen Flugblättern, an deren Aufarbeitung im Rahmen eines Citizen Science Projekts derzeit sechs Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin mit der Leiterin der Geschäftsstelle, Gwendolyn Mertz-Jork, arbeiten, sind drei Kästen an Tarnschriften aus britischer Herausgeberschaft des Sammlers Klaus Kirchner.

Hinter den Tarnumschlägen der Druckerzeugnisse, die zum Verwechseln an ein deutsches Original (wie z.B. ein evangelisches Feldgesangbuch) erinnern, verbirgt sich britische Propaganda.
Die Tarnung war nicht nur dazu gedacht, den deutschen Soldaten zum Aufheben, Annehmen und Weitergeben der Tarnschriften zu bewegen, sondern den Besitz unentdeckt zu lassen. Was die Inhalte betrifft, so handelt es sich häufig um sogenannte Simulationspropaganda: welche Krankheiten können wie nachgeahmt werden, um nicht an die Front gesendet zu werden? Dabei gilt es sowohl die richtigen Krankheitssymptome korrekt wiederzugeben, als auch ein übertriebenes Schauspiel, zu vermeiden.
Deutsches Original und britische Fälschung: zum Verwechseln ähnelt die britische Tarnschrift ihrer Vorlage des Evangelischen Feldgesangbuchs. SBB-PK. CC BY-NC-SA 4.0

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