Im Druckgraphik-Atelier werden im kommenden Monat unter dem Titel "Aus dem Feld der Druckgraphik" Lithographien, Radierungen und Monotypien/Serigraphien von Nikolai Krachchin, Boris Zabirochin und Anastasia Zykina vorgestellt.
Im gleichen Zeitraum werden unter demselben Ausstellungstitel in der Galerie Vinogradov "Kunst aus St. Petersburg und Berlin" Lithographien, Radierungen und Holzdrucke von Elli Graetz, Eberhard Hartwig und Ralf Hentrich gezeigt.
Verständnis für Einwohner eines anderen Landes ist nur durch Beschäftigung mit ihrer Kultur und Kunst zu erreichen. Deshalb präsentieren beide Galerien in dieser Doppelausstellung jeweils KünstlerInnen der Partnergalerie und organisieren gemeinsame Veranstaltungen, die es den Besuchern erlauben, die Welt so zu sehen, wie sie von ihren Nachbarn gesehen wird.
Wir setzen die weit in die Geschichte – man denke da z.B. an den über 1000jährigen Handels- und Kulturaustausch - zurückreichende Zusammenarbeit fort, die uns gegenseitig unser Schaffen und Weltbild nahebringt. Die Galerie Vinogradov bezieht sich im Untertitel auf die Kunstbrücke zwischen St. Petersburg und Berlin - das Geländer der Berliner Schloßbrücke war ein Geschenk des Zaren Nikolaus I., dem Ehegatten der ältesten Tochter des preußischen Königspaares Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise, Prinzessin Charlotte von Preußen, welche dadurch 1826 als Alexandra Feodorowna russische Zarin wurde. Dies war hervorgegangen aus der Freundschaft zwischen dem russischen Zaren Alexander I., seinem Bruder, und dem preußischen Königspaar Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise. Einzigartige Kunstwerke wurden in dieser Zeit und aufgrund der engen politischen Beziehungen der Herrscherhäuser von bedeutenden Künstlern und Kunsthandwerkern in Berlin wie St. Petersburg geschaffen, so etwa von Gottfried Schadow, Christian Daniel Rauch, Carl Friedrich Wichmann, Karl Friedrich Schinkel, Franz Krüger, Eduard Gaertner, von Andrej Woronichin, Carlo Rossi, Wassilij Stassow, George Dawe und Heinrich Gambs.
In Potsdam wurde ein russisches Dorf, Alexandrowka, gebaut sowie eine russische Kirche; Berlin bekam seinen "Alexanderplatz". Auf der anderen Seite ließ Nikolaus I. die berühmte Sommerresidenz Peterhof zu einer Kulturlandschaft nach Potsdamer Vorbild formen. Der Baukomplex der Römischen Bäder in Sanssouci wurde zur Vorlage für den Zarinnenpavillon, und in Sanssouci wie in Peterhof wurden die gleichen Skulpturen aufgestellt.
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Anastasia Zykina, Triptich Bsrelief von Eifman 3, Radierung |
Im Druckgraphik-Atelier werden die interessanten Arbeiten von den drei russischen, international anerkannten KünstlerInnen Nikolai Krachchin, Boris Zabirochin und Anastasia Zykina, zum Teil zur Literatur, z.B. zum Nibelungenlied, gezeigt.
Nikolai Krachchin, 1955 geboren in St. Petersburg, 1978 Abschluss an der Kunstakademie Repin, St. Petersburg, ist Mitglied im Künstlerverband Russlands und hat an mehreren Gruppenausstellungen in Russland und im Ausland teilgenommen Boris Zabirochin, 1947 geboren in St. Petersburg, 1970 Abschluss an der Kunstakademie Muchina, St. Petersburg, ist seit 1975 Mitglied im Künstlerverband Russlands und hat an über 200 Gruppenausstellungen in Russland und im Ausland teilgenommen. Anastasia Zykina, 1978 in Kirov geboren, 2006 Abschluß an der Akademie der angewandten Künste, 2009-2012 weitere Ausbildung an der Russischen Kunstakademie, ist Meister der Druckgraphik und Mitglied im Künstlerverband Russlands und IFA. Sie hat an vielen nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen und Preise erhalten.
Ausstellung: 8. März bis 8. April 2014