Alfred Kerr, dessen beeindruckende Rede zur am 10. Mai bei der Eröffnungveranstaltung der Ausstellung der Deutschen Freiheitsbibliothek der Initiative Buchkultur zu hören war, wurde als politisch unliebsamer Theaterkritiker, Publizist und Jude bereits 1933 ins Exil gezwungen. Gabriele und Erik Giersberg bringen am Donnerstag das entbehrungsreiche, physisch wie psychisch äußerst strapaziöse Leben der Familie im Exil unter der Überschrift ›Es geht uns verflucht emigrantig …‹ anhand neuester Forschungen nahe.
Am nächsten Abend werden weitere Aspekte aus dem Leben im Exil in Frankreich Vortrag von Dr. Magali Nieradka-Steiner unter dem Thema ›Sanary-sur-Mer: Die Hauptstadt der deutschen Literatur‹ beleuchtet. Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht und der Besetzung des nördlichen Teils Frankreichs, drängten die Flüchtlinge nach Süden. Der unbesetzte, aber nicht unbedingt freie Teil Frankreichs bot für kurze Zeit eine letzte Zuflucht. Die Nähe des Mittelmeers ließ auf eine Rettung im außereuropäischen Exil hoffen. In Sanary-sur-Mer traf sich Anfang der 1940er Jahre so ziemlich alles, was Rang und Namen hatte in der deutschen Literatur.
(Marita Hoffmann, Fotos: Reinhard Sommer)
Vortrag 22. und 23. Mai 2014, jeweils 19 Uhr
Stadtmuseum Ludwigshafen
Im Rathauscenter
Rathausplatz 20, 67059 Ludwigshafen
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