Donnerstag, 24. Januar 2013

Es war wie ein Glas zwischen uns

 
Im Kleinen Säulensaal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin stellte Klaus Bellin vor gut 60 Mitgliedern der Regionalgruppe Berlin/Brandenburg und Gästen sein bereits 2010 erschienenes Buch über Mary und Kurt Tucholsky vor, zu welchem Carsten Wurm in den MARGINALIEN, Heft 198 eine Rezension verfasst hatte.
 
Kurt Tucholsky hatte viele Frauen. Für Mary Gerold gab es nur einen Mann: ihn. Ihre Beziehung begann mitten im Ersten Weltkrieg, und sie ist reich an Enttäuschungen, Verstörungen, Krisen. Sie war beides und manchmal beides zur selben Zeit:
Liebesgeschichte und Tragödie, ein Auf und Ab aus Glück und Enttäuschung, Entfremdung, Sehnsucht und Trennung. Er, unstet, widersprüchlich, oft depressiv, ging immer wieder eigene Wege, und erst zuletzt, als der Wille zum Leben erloschen war, sprach er aus, was er im Grunde schon lange wusste: Er hat nur einmal wirklich geliebt – sie, Mary, die 1924 seine zweite Frau geworden war.
Seit 1928 lebten beide getrennt, sie in Berlin, er in Schweden. Die Gefährtinnen seiner späten Jahre waren Gertrude Meyer und Hedwig Müller. Aber zu seiner Alleinerbin bestimmte er Mary. Sie hat nach Kriegsende ganz allein und mit beeindruckender Energie aus dem Nichts das Tucholsky-Archiv in Rottach-Egern aufgebaut und sich mit Hingabe für die literarische Hinterlassenschaft Kurt Tucholskys eingesetzt. Sein Nachruhm war ihr Werk.
(Klappentext: verlag für berlin-brandenburg)

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