Montag, 23. Dezember 2024

Was ich zeichne, muss ich nicht sagen

Fast alle kennen ihre Bücher, die irische Grafikerin und Kinderbuchautorin mit der Wahlheimat DDR, Elizabeth Shaw (1920-1992), schuf 23 Bilderbücher, von denen z.B. „Der kleine Angsthase“, „Bella Belchaud und ihre Papageien“ oder „Die Schildkröte hat Geburtstag“ von Generationen von Kindern geliebt wurden und inzwischen Kultstatus genießen. Neben ihren eigenen Werken illustrierte sie außerdem die Gedichte und Geschichten Bertolt Brechts sowie Texte von Mark Twain, Hans Fallada, Erich Kästner, James Krüss und Astrid Lindgren.

Elisabeth Shaw, Exlibris, mit dem Bildnis
Prof. Dr. Dr. h.c. Bruno Kaiser (1911 - 1982)
Elizabeth Shaw wuchs in Belfast, damals einer der blutigsten Schauplätze des Nordirlandkonflikts, auf. Aus ihrer bürgerkriegsgeschüttelten Heimatstadt zog die Familie 1933 nach London, wo Elizabeth Shaw ab 1938 bei Graham Sutherland und Henry Moore an der Chelsea School of Art studierte. Anfang der 1940er Jahre lernte sie in London verschiedene Künstlergruppen und deutsche Exilkünstler kennen. Inspiriert von diesen Bekanntschaften entstanden bereits erste satirische Zeichnungen für die linke Kulturzeitschrift „Our time“ sowie Plakate und Flugblätter u.a. für die KP Großbritanniens.

In London heiratete sie 1944 den deutschen Bildhauer, Grafiker und Maler René Graetz (1908-1974). 1946 entschied sich das Paar, nach Berlin zu ziehen und für Elizabeth Shaw brach eine künstlerisch hochproduktive Zeit an: Sie arbeitete als Karikaturistin und Illustratorin für die damals renommiertesten Zeitungen und Zeitschriften, darunter „Eulenspiegel“, „Berlin am Mittag“, „Aufbau“, „Neues Deutschland“, und „Das Magazin“. und begann Anfang der 1950er Jahre mit der Illustration von Büchern für Kinder und Erwachsene, die sie bis in die 1980er Jahre fortsetzte. Ihr künstlerisches Werk mehrfach mit den wichtigsten Preisen der DDR geehrt; allein die Auszeichnung „Schönstes Buch“ der DDR wurde ihr insgesamt zehnmal zuerkannt.
Die Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin beheimatet über 1000 Originalillustrationen, über 150 Entwürfe, mehrere Skizzenbücher und unzählige Skizzen aus dem künstlerischen Nachlass von Elizabeth Shaw, sowohl zu ihren veröffentlichten Werken als auch unveröffentlichtes Material. In unserer Reihe „Kinderbuch im Gespräch“ stellen wir die vielseitige Künstlerin und ihr Werk vor lädt die Staatsbibliothek zu Berlin zur Veranstaltung „‚Was ich zeichne, muss ich nicht sagen.‘ Elizabeth Shaws Weg in die Bilderbuchwelt für Kinder“ zu einem Vortrag von Prof. Dr. Eva Maria Kohl und eine Podiumsdiskussion mit der Tochter von Elizabeth Shaw, Anne Schneider ein, moderiert von Carola Pohlmann. Die Veranstaltung wir durch eine kleine Ausstellung von Originalillustrationen von Elizabeth Shaw abgerundet.

10. Januar 2025, 18 Uhr, um Anmeldung wird gebeten

Staatsbibliothek zu Berlin
Humboldt-Saal
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

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