Die Ausstellung „Same bold stories?“ macht sich zur Aufgabe, die historische schriftbezogene Sammlung des Klingspor Museums (1900 – 1950) nach ihren weiblichen Positionen zu durchforschen und die Geschichtsschreibung in Bezug auf Schriftgestaltung zu ergänzen. Wenige Frauen wie Anna Simons, Erika Giovanna Klien oder Gudrun Zapf-von Hesse erlangten einen größeren Bekanntheitsgrad. Daneben gibt es aber zahlreiche Schülerinnen der Schriftklassen bei Rudolf von Larisch in Wien und Rudolf Koch in Offenbach, die als marginalisierte Positionen in der Sammlung enthalten sind und jetzt aufgearbeitet werden. Ausgehend von den neu beachteten weiblichen Positionen der Vergangenheit wird sich die Ausstellung den zahlreichen zeitgenössischen Frauen und Queers im Typedesign widmen, unter anderem Hannah Witte, Guilia Boggio, Katharina Koch und Charlotte Rohde.
Das Konzept der Ausstellung ist in Kooperation des Klingspor Museums mit dem Grafikdesign-Duo Turbo Type und dem feministischen Kollektiv +FEM entstanden. Statt eine chronologische Erzählung von Frauen und Queers im Type Design abzubilden, nimmt sich die Ausstellung den Begriff Messy History als Grundlage, bestehende Erzählweisen aufzubrechen. Unterrepräsentierte Positionen, die sich an der Schnittstelle zwischen historischer Unsichtbarkeit und Emanzipation verorten lassen, bilden hierbei den thematischen Fokus. Ein Katalog zur Ausstellung bietet eine informative Erweiterung durch Artikel und Interviews mit zeitgenössischen Type Designer wie Teal Triggs und Nadine Chahine und verdeutlicht, dass Geschichtsschreibung selten vollständig ist.
Eröffnung 19. Juli 2024
Ausstellung 20. Juli – 24. November 2024
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