Einzigartige Kulturgutschätze – 462 mittelalterlichen Handschriften aus den Bischofsstädten Speyer, Worms und Mainz – werden in einem Projekt erstmals hochwertig digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zudem wird ein Teil der Handschriften erstmalig wissenschaftlich beschrieben. Auf Antrag der Universitätsbibliothek Mainz (UB), der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz und des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Digitalisierung in den kommenden drei Jahren mit 310.000 Euro. „Die politische, religiöse und wirtschaftliche Spitzenstellung machte den Mittelrhein im Mittelalter zu einer herausragenden Region der Handschriftenproduktion“, betont Dr. Christian George von der UB Mainz. „Wir freuen uns daher sehr, dass wir diese Schätze nun digitalisieren und öffentlich zugänglich machen können.“
|
© Larissa Arlt/UB Mainz |
Die reiche mittelalterliche Buchlandschaft der drei rheinischen Städte ist heute sehr unübersichtlich, nachdem die Kriege der Neuzeit und die Folgen der Französischen Revolution erhebliche Schädigungen verursacht hatten. Mit der umfassenden Digitalisierung und der Bereitstellung der Bilddaten will das Projekt Möglichkeiten eröffnen, übergreifende Fragen der Kultur- und Überlieferungsgeschichte zu erforschen. Der Nachweis der Handschriften erfolgt über das Handschriftenportal der Handschriftenzentren. Die Präsentation der digitalisierten Schriften übernimmt das Portal Gutenberg Capture der UB, die auch die Langzeitarchivierung und die freie Zugänglichkeit der produzierten Daten sicherstellt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen