Montag, 27. Mai 2024

Achtung, Papierfischchen! Sie kommen mit der Post

Die Papierfischchen (lat. Ctenolepisma longicaudata) sind winzig und flink, mögen die Dunkelheit und haben eine große Vorliebe für Papier und Karton. Papierfischchen werden deswegen in Deutschland zunehmend zum Problem. Denn gelangen die kleinen Insekten in Regale oder Archive, zerstören sie ganze Bücher und Dokumentensammlungen, Fotoalben, Akten, Tapeten, Bücher, Zeitungen. Schaffen die Tierchen ihren Weg in Bücherregale oder gar in Archive, können sie innerhalb weniger Jahre ganze Sammlungen zerstören.
Die geschuppten, langschwänzigen Fischchen gehören sie zu den ältesten Insektenarten der Welt. Im Verlauf der Evolution mussten sich die primitiven Lebewesen nicht groß anpassen.
Ursprünglich stammen die Insekten aus den subtropischen Regionen unserer Erde. Erstmals beschrieben wurden sie in Niederguinea. Mit dem Warenverkehr gelangten die Tiere nach Europa. >Waren die gefürchteten Papierfischchen bis vor ein paar Jahren vor allem in den Niederlanden verbreitet, werden nun auch deutsche Bibliothekare und Archivare zunehmend unruhig. Denn neben Fällen in Österreich und der Schweiz treten auch in Deutschland immer wieder einzelne Befalle auf. Mit dem Ausbruch des Coronavirus und dem damit einhergehenden Boom des Onlineshoppings hat auch der Versandhandel in Deutschland deutlich zugenommen. Dies führt mit großer Wahrscheinlichkeit dazu, dass sich auch die Papierfischchen in Deutschland ausbreiten. Der Grund: Die kleinen Insekten reisen außerordentlich gern mit der Post, es wird angenommen, dass sich Papierfischchen über Kartonagen verbreiten.
Das wirkliche Ausmaß ihrer Verbreitung ist unbekannt, denn die Insekten aufzuspüren ist schwierig und oft bemerkt man sie erst, wenn es bereits zu spät ist.

(Solvejg Hoffmann, GEO 26.04.2023)

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