Scheinbücher – Die Kunst der bibliophilen Täuschung. Die Sammlung Armin Müller Winterthur.
Fake Books – the art of bibliophilic deceit. The collection Armin Müller Winterthur
Benteli-Verlag, 2020
CHF 78
Fake Books – the art of bibliophilic deceit. The collection Armin Müller Winterthur
Benteli-Verlag, 2020
CHF 78
ISBN 978-3-7165-1859-5
Der Sammler hat in den letzten Jahren 1500 Buchattrappen zusammengetragen, von wertvollen, kulturhistorisch interessanten Objekten bis zu auf Flohmärkten gefundenen Alltagsobjekten. Armin Müller hat diese ganze Vielfalt der Scheinbücher in einem sehr schön gestalteten Buch als deutsch-englischen Katalog, der im Benteli-Verlag erschienen ist, publiziert und ermöglicht dadurch einem breiten Publikum, Einblick in diese wunderbare Scheinbibliothek zu bekommen.
Im Sammelkatalog finden sich Blechdosen in Buchform für Süssigkeiten oder Zigaretten, ‘Flachmänner’, die man ohne großes Aufsehen in der Bibliothek in der Stube stehen hatte, mehrere hundert Jahre alte Holzbibliotheken, die zur Kenntnis und zum Gebrauch der verschiedenen Hölzer Anschauung boten oder Kästchen, in denen die Freundschaftsbeweise nicht in ein Stammbuch mit Seiten, sondern in eine Schachtel in Buchform gelegt wurden. Das geht bis zu den Buchattrappen, die in die Wohnwand gestellt wurden, um die Gäste mit dieser Scheinbibliothek zu beeindrucken. Zu den Zimelien der Sammlung gehören Schmuckkästchen, auch ganz kleine, die als Schmuckanhänger am Hals getragen wurden. Für die Dame gab es Beauty-Cases und Notnähzeug in Buchform, für den Herrn den Feueranzünder oder die Zigarrendose, auch Würfelspiele oder Hilfsmittel für erotische Abenteuer fanden darin Platz. Wunderschöne Wachsbücher, als Gebetsbücher geformt waren beliebt, fromme Geschenke für spezielle kirchliche Feste.
Genauso vielfältig wie die Gebrauchsform sind die Materialien, aus denen die Buchattrappen hergestellt wurden. Neben gebräuchlichen Buchbindematerialien wie Pergament, Leder, Karton kommen Holz, Blech, Wachs zum Einsatz. Wertvoll sind goldene, silberne Messing- und Keramik-Bücher. Nicht selten sind die Objekte mit Gold verziert, mit Samt überzogen oder bemalt.Schnupftabakdose oder Tabatiere aus Bein «1898, Johann Mühlmann».
(Alex Rübel, Zürich)
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