Freitag, 21. Februar 2025

Typografik zur BuchDruckKunst: Herzblut und Werkschwarz

Das diesjährige Motto der 20. Verkaufsmesse für Erlesenes auf Papier macht deutlich, was die wesentlichen Voraussetzungen für die Tätigkeit der gut 60 teilnehmenden Aussteller sind: Die Begeisterung für Themen unterschiedlichster Art in Wort und Bild, die mit viel Liebe zum Detail in Verbindung mit handwerklichen Satz-, Druck- und Bindetechniken in oft außergewöhnliche Formen gebracht werden.

Werkschwarz, hergestellt aus Ruß und Leinöl, trocknet als Druckfarbe nur durch »Wegschlagen«, also durch Einziehen in das Papier. Es steht für den traditionellen Buchdruck, der im Museum der Arbeit von den Ehrenamtlichen des Grafischen Gewerbes anschaulich vorgeführt wird. Dazu gehören das manuelle Gießen von Bleilettern nach »Gutenberg-Art«, der Maschinensatz mit der Lino- und Monotype, das Fräsen von Holzlettern für Plakate und natürlich der Druck mit historischen Tiegel- und Schnellpressen.

Rot und Schwarz sind auch die Farben der Typografie. Das Motiv zur BuchDruckKunst 2025 stammt von Klaus Raasch, der minimalistisch nur zwei Schriftzeichen verwendete: Ein anthrazitfarbenes Ypsilon und ein Fragezeichen, dessen Bogen rot wie eine ewige Flamme aus einer Feuerschale lodert, während der dazugehörige Punkt offenkundig davon gerollt ist und in einem gedeckten Grün autark in einer imaginären Landschaft steht. Die Verwendung von Schriftzeichen aus der »Gill Sans« des englischen Bildhauers und Grafikers Eric Gill unterstreicht die poetische Klarheit des Bildes.

Ursprünglich erschien die Typografik 1998 als Farblinolschnitt auf dem Plakat zur Ausstellung »BuchDruckKunst« von Klaus Raasch in der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky. Der Titel wurde von Stefan Bartkowiak für die – zeitgleich mit der Eröffnung des Museums der Arbeit – neugegründete Norddeutsche Handpressenmesse übernommen und steht bis heute repräsentativ für die deutschsprachige Buchkunst-Szene.

Mit der erneuten Verwendung des Motivs verabschiedet sich Klaus Raasch von der Messe, die er seit 1997 gestalterisch begleitet und seit 2016 eigenständig organisiert hat. Mit einem neuen Team und frischen Ideen wird es jährlich zur gewohnten Zeit weitergehen …

BuchDruckKunst: 4. – 6. April 2025

Stiftung Historische Museen Hamburg | Museum der Arbeit
Wiesendamm 3, 22305 Hamburg

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