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| Thomas Franke, Mutter Hudson, Cherub V, Holzstichcollage |
Mit dem Aufkommen der Religionen krochen, aus der Fantasie geboren, verschiedenartige Teufel in die Welt, und auf Vorteile jeglicher Art besonnene Menschen standen im Verdacht, auch ein Bündnis mit ihnen, den Bösen - ob der nun Schaitan, Beelzebub oder andere Namen trug - einzugehen, um solches zu erreichen. Faust ist in unserer Mythologie die Urgestalt eines solchen Menschen. Eigenschaften des Fauststoffs sind sein Erkenntnis- oder Machtstreben, sein Pakt mit dem Teufel und ebenso seine erotischen Ambitionen, die in den unterschiedlichsten Versionen erzählt werden.
Der russischen Symbolisten Waleri Brjussow (1873 – 1924) läßt in seinem Roman „Der feurige Engel“ den Protagonisten Ruprecht in Köln Bekanntschaft mit einem gewissen Johann Georg Faust und seinem Begleiter Johann Müllin, der sich Mephistopheles nennt, schließen.
Der russischen Symbolisten Waleri Brjussow (1873 – 1924) läßt in seinem Roman „Der feurige Engel“ den Protagonisten Ruprecht in Köln Bekanntschaft mit einem gewissen Johann Georg Faust und seinem Begleiter Johann Müllin, der sich Mephistopheles nennt, schließen.
Adalbert von Chamisso (1781 – 1838) erzählt in seinem Kunstmärchen „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ die gruseligen Ereignisse um ein solches Bündnis zuerst sehr humorvoll, bis nach und nach eine melancholische Stimmung aufkommt: Es ist die Geschichte eines Menschen, der seinen Schatten verkauft, und als er diesen eines Tages zurückfordert, offenbart sich ihm die wahre Natur des Mannes, dem er ihn verkaufte: Er ist der Teufel, freilich ein sehr höflicher.
Einen moderneren Blick auf das Teufelsbündnis warf Thomas Mann (1875 - 1955) im Roman „Doktor Faustus“. Das vermutlich in syphilitischer Halluzination geführte Gespräch des Tonsetzers Adrian Leverkühn mit dem Teufel legte Thomas Mann in die Mitte des Romans, in das 25. Kapitel, weil es auch von zentraler Bedeutung ist, denn die Unterhaltung ist Kunstgespräch und Paktszene in einem, was mich besonders berührte, da es in meinem sonderlichen Interessen begründet liegt, daß ich Zeit meines Berufslebens als Schauspieler, als bildender Künstler wie auch in meinen Dichtungen von eben diesen Teufelspaktierern fasziniert war und eingedenk dessen einen privaten Mephistopheles erfand, dem ich den Namen Modest Krabser gab.
(Thomas Franke und Modest Krabser)
Einen moderneren Blick auf das Teufelsbündnis warf Thomas Mann (1875 - 1955) im Roman „Doktor Faustus“. Das vermutlich in syphilitischer Halluzination geführte Gespräch des Tonsetzers Adrian Leverkühn mit dem Teufel legte Thomas Mann in die Mitte des Romans, in das 25. Kapitel, weil es auch von zentraler Bedeutung ist, denn die Unterhaltung ist Kunstgespräch und Paktszene in einem, was mich besonders berührte, da es in meinem sonderlichen Interessen begründet liegt, daß ich Zeit meines Berufslebens als Schauspieler, als bildender Künstler wie auch in meinen Dichtungen von eben diesen Teufelspaktierern fasziniert war und eingedenk dessen einen privaten Mephistopheles erfand, dem ich den Namen Modest Krabser gab.
(Thomas Franke und Modest Krabser)
1. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Haus der Bonner Theatergemeinde
Bonner Talweg 10, 53113 Bonn

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