Dienstag, 16. September 2025

DEG bereitet ihr PF 2026 vor

Horst Brandenburg, Jahrgang 1964, ist gelernter Tischler und leitet seit 25 Jahre die Tischlerei im Max-Planck-Institut Greifswald, wo er viele Jahre Lehrlinge ausgebildet hat. Ihn faszinieren Arbeiten früherer Generationen und ihr künstlerisches Ergebnis. So machte er sich daran Holzhandwerker, Meister aussterbender Berufe aufzusuchen. Dazu gehörten Rechenbauer, Mollenhauer, Holzschuhmacher, Fischhautschneider und auch der letzte gelernte Xylograph Deutschlands, Rudolf Rieß in Nürnberg. Bei ihm erlernte er die seltene Kunst des Holzstiches.
Mit seiner Frau lebt und arbeitet er auf einem Hof im kleinem Dorf Groß-Kiesow südlich von Greifswald. Neben seinem 40-Stunden-Job in der Tischlerei und seiner Leidenschaft dem Holzstechen versorgt er ein großes Anwesen mit Hühnern und Enten, Mammutbäumen, Obst und Gemüse.
Er zeigte mir seine Offizin mit einer Andruckpresse, einem Boston Tiegel, einer Satzgasse und seinen vielen selbst gefertigten Schneide- und Stechwerkzeugen. Ein Meister seines Faches, der mit Lupe und Mikroskop aller feinste Holzstiche fertigt und ebenso gute Drucke davon herstellt.
Horst Brandenburg ist Mitglied der Deutschen Exlibris-Gesellschaft und für diese gestaltet er gerade das PF-Blatt für das Jahr 2026.
Beeindruckend der Holzstich "Verzweiflung", der einen Jungen in Gaza zeigt.

(Utz Benkel)

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