Lange wurde die Geschichte der Schriftgestaltung und Typografie aus einer rein männlichen Perspektive wiedergegeben. Nun widmet sich die Forschung im Bereich der Schriftgestaltung zunehmend auch den Frauen, die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Schriftherstellung tätig waren, ohne wirklich sichtbar geworden zu sein.
|
Design: Paula Heinrich |
Die Ausstellung „
Same Bold Stories?“ macht es sich zur Aufgabe, die historische schriftbezogene Sammlung des
Klingspor Museums (1900 – 1950) nach diesen weiblichen Positionen zu durchforschen und die Geschichtsschreibung der Schriftgestaltung um ihre Biografien und Werke zu ergänzen. Nur wenige Frauen wie
Anna Simons,
Erika Giovanna Klien oder
Gudrun Zapf-von Hesse erlangten bereits zu Lebzeiten größere Bekanntheit. Daneben gibt es Schriftgestalterinnen wie
Elizabeth Friedländer,
Ilse Schüle,
Anna Maria Schildbach,
Maria Ballé und zahlreiche Schülerinnen, etwa der Schriftklassen
Rudolf von Larischs in Wien und
Rudolf Kochs in Offenbach, die in der Sammlung enthalten sind und nun erstmals in den Fokus rücken.
Ein Begleitband zur Ausstellung erscheint am 23. August und bietet eine informative und theoretische Erweiterung zu den ausgestellten Arbeiten. Durch Artikel und Interviews mit zeitgenössischen Akteurinnen der Type Szene, wie
ALT.tf,
Nadine Chahine,
Katharina Koch,
Laura Meseguer oder
Teal Triggs wird auch hier deutlich, dass Geschichtsschreibung selten lückenlos ist und Leerstellen, wenn überhaupt, nur durch die bewusste Auseinandersetzung mit ihnen geschlossen werden können.
Ausstellung: 20. Juli - 24. November 2024
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen