Donnerstag, 1. August 2024

Bibliophiles des Monats: „Der verwundete Sokrates von Bertolt Brecht“

Bibliophiles des Monats August, gleichzeitig eine bibliophile Empfehlung im „Hamburger Bothen“, ist diesmal die erste Publikation des Kinderbuchverlags in der DDR. Es handelt sich um ein kleines Heft „für junge Leser von 14 Jahren an“, welches ca. 1960 mein erstes Stück einer späteren Sammlung wurde, Jahrzehnte, bevor ich überhaupt begann, Bibliophiles zu dieser bedeutenden Geistesgröße zusammenzutragen: „Der verwundete Sokrates von Bertolt Brecht“.
Diese Erzählung aus den „Kalendergeschichten“ erschien in erster und einzigen Auflage 1949 als Start der Reihe „Unsere Welt“ im neu gegründeten Kinderbuchverlag, damals Berlin und Dresden, broschiert, geheftet auf 26 Seiten im Format 8° und mit 14 Illustrationen von Frans Haacken ausgestattet.

1989 wurde der Titel im Kinderbuchverlag Berlin aus Anlass des 40jährigen Bestehens des Verlages nochmals als Reprint der Auflage von 1949 herausgebracht.

Zu Bertolt Brecht muss man an dieser Stelle sicher nicht viel sagen, waren doch Bücher von ihm, illustriert von Rainer Ehrt, Hans Ticha, oder Hanfried Wendland schon Bibliophiles des Monats im Blog „Informationen eines Pirckheimers“ und im anderthalb Jahrzehnte von mir betriebenen Pirckheimer-Blog.

Diesem Reigen der als bibliophile Empfehlung vorgestellten Brecht-Illustratoren gesellt sich nun Frans Haacken hinzu, zu dem Till Schröder im „Dreigroschenheft“, der Zeitschrift des Brecht-Kreises Augsburg, in Nr. 3/2013 schrieb: "Im Januar [1949 …] tritt zum ersten Mal ein bis dahin unbekannter Akteur in Brechts Umfeld auf den Plan - Frans Haacken (1911-1979). Sein Schutzumschlag zu Brechts erster Prosa-Veröffentlichung in Deutschland nach der Emigration - die "Kalendergeschichten" im Gebrüder Weiss Verlag Berlin - ist der Auftakt einer produktiven, aber vergessenen Zusammenarbeit, die bis zu Brechts Tod 1956 reichen wird. Haacken schuf dabei […] Ikonen der Brecht-Illustration, [so] "Der verwundete Sokrates" […], die das visuelle Gedächtnis zu Brechts Werk vor allem in der DDR prägten."

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