Freitag, 15. März 2024

Clifton Meador erhält den Künstlerbuchpreis 2024

Der Künstler wurde mit dem diesjährigen Künstlerbuchpreis der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und der Curt Mast Jägermeister Stiftung für sein Projekt ausgezeichnet, das den Dreißigjährigen Krieg zum Ausgangspunkt einer künstlerischen Auseinandersetzung mit den Folgen des Krieges bis in die Gegenwart nimmt.
Abb. © Galerie DRUCK & BUCH, Wien
Neben einem Preisgeld von 6.000 Euro erhält der Preisträger die Möglichkeit, bis zu einem Monat in der Bibliothek zu arbeiten und ein Künstlerbuch zu produzieren, das von den Beständen der HAB inspiriert ist.

Clifton Meadors Projektskizze beginnt mit einer kritischen Bestandsaufnahme des Status quo: Wir erleben derzeit den größten Landkrieg in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und bewaffnete Konflikte in vielen Teilen der Welt. Im Mittelpunkt der preisgekrönten Projektidee stehen der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen für die politische, religiöse und gesellschaftliche Landschaft Europas und der Welt bis heute. Ausgehend von den Beständen der Herzog August Bibliothek will Meador die visuellen Ausdrucksformen dieses Krieges, insbesondere in alten Drucken, auf ihre Relevanz für heutige Erzählungen und Erfahrungen hin untersuchen. Meador schreibt: "Bilder aus jeder Epoche sind eine Möglichkeit, eine Erzählung zu formen. Das heißt, wenn die Geschichte von den Siegern geschrieben werden soll, frage ich mich, ob Künstler neben der kontrollierenden Erzählung auch andere Geschichten einschmuggeln könnten. [...] Ich frage mich, ob diese marginalen Bilder vielleicht andere Geschichten erzählen und verschiedene Aspekte eines schrecklichen Konflikts und seiner Folgen offenbaren."

Für den Künstlerbuchpreis 2024 wurden 23 Projektideen eingereicht. Es gab 9 Einreichungen aus Deutschland und 16 internationale Bewerbungen von Künstlern aus den USA, Brasilien, Kolumbien, Pakistan, Südafrika, den Niederlanden, Russland und Australien.

(Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel)

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