Am heutigen „Welttag des Buches“ hatte sich eine große Trauergemeinde in der Pfarrkirche von Bobingen bei Augsburg versammelt, um Abschied zu nehmen von unserem früheren Mitglied Hans Heidler.
Heidler, gebürtig aus dem Sudetenland, und in den Nachkriegswirren ins Lechfeld gekommen, studierte Geschichte und Anglistik – und der Literatur, speziell der englischen, gehörte seine lebenslange Liebe und Bewunderung. Seit 1976 bereiste er als Angestellter des Goethe-Instituts die Welt. Jeweils im Wechsel mit Inlandstätigkeiten hielt er sich etwa Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger viele Jahre in Ägypten auf, zusammen mit der schnell wachsenden Familie. In den Neunzigern verbrachte er ein volles Jahrzehnt in Australien, um Deutschlehrer fortzubilden. Auch in der Fremde ging er auf Bücherjagd; voller Begeisterung erzählte er mir erst letztes Jahr auf der gemeinsamen Autofahrt zum Jahrestreffen nach Meißen von den ganz speziellen, unvergleichlichen Antiquariaten in Kairo.
Zwischenzeitlich in Rothenburg o.d.T. und Würzburg wohnhaft, danach in Berlin und vier Jahre in Lissabon, zog es die Familie im Jahr 2008 wieder nach Bobingen. So konnte er zusammen mit Ehefrau Irmgard, die seit dem letzten Jahr seine Mitgliedschaft weiterführt, die „Pirckheimer in Bayern“ bereichern.
Hans Heidler wies zwar die Benennung als „Bibliophiler“ von sich – zweifelte gar ein bisschen, ob er ein „richtiger“ Pirckheimer sei, da er ja seine Bücher ausschließlich wegen des Inhalts auswählte – aber ich glaube, da konnte ich ihn beruhigen: er war ein wahrlich großer Bücherfreund!
(Matthias Haberzettl)
(Matthias Haberzettl)
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