Ronald Paris zeigt neue Bilder in seiner Heimatstadt Sondershausen
Ronald Paris geht auf die 80 zu und verteilt 2013 sein künstlerisches Spektrum übers Land: Seine Geburtsstadt Sondershausen präsentiert Ölmalerei der letzten zwölf Jahre; ab 24. März in Großbodungen Blätter zu Shakespeare und Ölbilder aus Indien; Berlin-Friedrichshagen eine Auswahl der Aquarelle und Baruth (Mark) Collagen.
Eine Station Nationalgalerie für den national bedeutsamen Maler gibt es nicht.
Eine Station Nationalgalerie für den national bedeutsamen Maler gibt es nicht.
Der Bildermacher Ronald Paris ist vom Augenscheinlichen betroffen, von dessen Lebensintensität, Tiefe und Schönheit, die er mit permanenter Leidenschaft auf das traditionelle bildnerische Geviert bannt. Vordergründige Zwecke seiner Kunst lehnt er zwar ab, dennoch bekennt er sich zu Käthe Kollwitz' lapidarem Grundsatz: "Ich will wirken in meiner Zeit."
Das Geschehen um uns her und in weiter Ferne nimmt er kritisch wahr und bezieht dazu Haltung, feiert die alltägliche Arbeit und harmonischen Beziehungen der Jordanier im Weinberg, vor der Schule und im Gespräch. Schützende, abweisende und sich öffnende ausdrucksvolle Gebärden auch im Diptychon von 2005, "Im Warschauer Ghetto 1941", das auf Fotos deutscher Soldaten zurückgeht, und "An der Klagemauer Jerusalem 1997", mit aufmerksamen und von Liebe sprechenden Gesichtern, die er selbst erlebt und gezeichnet hat. Das Dramatische der historischen Vorgänge zeigt er nicht, aber durchdringt es gedanklich. Paris möchte ein Rückbesinnen auf Dialogbereitschaft fördern.
Aus den mehr als 40 Ölbildern, die der Künstler selbst mit Christa Hirschler, der Museumsleiterin, in den Schlossräumen platziert hat, ragt durch die Zimmerflucht das leuchtende Bildnis von Inge Keller heraus. Im Eigenauftrag malte der großartige Bildnismaler die begnadete Schauspielerin in einem repräsentativen Porträt. Mit ruhiger Erhabenheit blickt Inge Keller ins Weite, eine Hand liegt auf dem Manuskript, nahe der Sprache und Kunst, die sie zum Vortrag brachte und die ihr Leben hält. Eine warmgelbe Fläche umgibt sie als Zeichen des begeisterten Publikumsbeifalls, den sie genießt.
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Foto © Roman Ulnyrov |
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In poetischen Bildern, in denen sich Moderne und Romantik berühren, öffnet sich der menschliche Innenraum dem landschaftlichen Außenraum und umschließen sich innere und äußere Bewegung.
Das räumliche Grunderlebnis bringt, so sagt Ronald Paris, ein "Gefühl innerer Befreiung". Reiselust und Augenlust schöpfen aus der Visualität des Realen das berührende Gefühl, überall sesshaft sein zu können.
(Peter Arlt)
gesamten Artikel lesen in Thüringer Allgemeine vom 20.02.13
(Peter Arlt)
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Die Ausstellung kann "wegen regen Interesses" bis zum 12. Mai gesehen werden.