Auf der Burg Beeskow ist die Ausstellung „Max Lingner. Das Spätwerk 1949 – 1959“ mit Arbeiten aus dem Besitz der Max-Lingner-Stiftung zu sehen, die im Lucas Verlag Berlin im vorigen Jahr unter Thomas Flierls Federführung das gleichnamige Buch herausgegeben hat. In ihm ist, wie der Herausgeber sagt, „der Künstler in seiner Zeit und in seinem Scheitern dargestellt“. Mit Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung, die Sparkasse Oder-Spree, die Burg Beeskow und das Forum Kunstarchiv kann nun die „Ausstellung zum Buch“ gezeigt werden.
Im Zentrum steht Max Lingners (1888-1959) Wandbild am Haus der Ministerien, das er als Sieger in einem Wettbewerb angefertigt hatte. Es sind zahlreiche Studien, Kompositionsskizzen und Entwürfe dazu zu sehen, und ein Abschnitt des langen Frieses kann in Originalgröße bewundert werden. Dass der Künstler im Zuge der Formalismus-Kampagne seinen ersten Entwurf fünfmal überarbeiten musste, ist beim Betrachten kaum nachzuvollziehen. Ausgestellt sind weiterhin graphische Arbeiten und in zwei Vitrinen von Max Lingner illustrierte Bücher.
Thomas Flierl würdigte bei der Ausstellungseröffnung, dass der Künstler „eine neue Kunst für eine neue Gesellschaft“ schaffen wollte und die Hoffnung hatte, dass nach dem Krieg „die natürliche Sinnlichkeit unseres Lebens wiedergewonnen werden kann“. In Lingners Kunst, so Thomas Flierl, „begegnen sich Frankreich und Deutschland“. Der in Leipzig Geborene hatte auf Empfehlung von Käthe Kollwitz für mehr als zwei Jahrzehnte in Frankreich gelebt und die „französische Heiterkeit“ in seine Kunst eingebracht.
(Foto und Text: Elke Lang)Ausstellung: bis 28. September 2014
è Burg Beeskow
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