Vor unseren Augen vollzieht sich langsam eine Entwicklung, die entweder nicht wahr- oder zumindest fast stillschweigend hingenommen und von den betroffenen Interessengruppen kaum öffentlich beklagt wird: Der Untergang des Buches! Alteingesessene, große, gut sortierte Buchhandlungen müssen einander ähnelnden Kettengeschäften mit immer gleichem Angebot weichen, das E-Book verdrängt das gedruckte Buch und die Universitäten beklagen nicht zu übersehende Lese- und Schreibschwierigkeiten vieler Studienanfänger, die auf die Entfremdung vom geschriebenen Wort zurückzuführen sind.
Das Klingspor-Museum Offenbach bietet in Zusammenarbeit mit der Japanologie der Universität Frankfurt und dem Museum Angewandte Kunst Frankfurt in der Ausstellung “Japan auf Reisen” eine Annäherung an die einzigartige Kunst des Buches und des Farbdruckes in der japanischen Frühmoderne. Ein faszinierendes Spiegelbild einer Welt, die angesichts der weitgehenden Abschließung Japans der Außenwelt lange verborgen blieb, entfaltet sich. Als eines der wichtigsten Kulturgüter, das in dieser Zeit zur Blüte gelangte, ist der Blockdruck anzusehen, der mitunter in enger Verbindung zum Reisen steht. Das Reisen und die berühmten Orte entlang der Routen lieferten den Stoff und die Motive für Bücher und Einzelblattdrucke. Diese wiederum regten das Reisen an, indem sie die inländischen Sehenswürdigkeiten thematisierten und in Form der Reiseführer und der Reiseliteratur den Weg zu ihnen ebneten.
“Japan auf Reisen” – das ist also nicht nur im Sinne einer Beschäftigung mit den faszinierenden Einzelheiten der Reisekultur und ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung zu verstehen. Es geht symbolisch auch um die Entwicklung zum Buch; zu einer lesenden Gesellschaft, in der das Buch in all seinen Variationen einen ungleich höheren Stellenwert im Leben weiter Kreise der Bevölkerung einnahm als sonst irgendwo auf der Welt.
Eröffnung: Mittwoch 30. Juli, 19 Uhr
Ausstellung: 30. Juli bis 14. September 2014
Eintritt: 2,50 €
è Klingspor-Museum
Das Klingspor-Museum Offenbach bietet in Zusammenarbeit mit der Japanologie der Universität Frankfurt und dem Museum Angewandte Kunst Frankfurt in der Ausstellung “Japan auf Reisen” eine Annäherung an die einzigartige Kunst des Buches und des Farbdruckes in der japanischen Frühmoderne. Ein faszinierendes Spiegelbild einer Welt, die angesichts der weitgehenden Abschließung Japans der Außenwelt lange verborgen blieb, entfaltet sich. Als eines der wichtigsten Kulturgüter, das in dieser Zeit zur Blüte gelangte, ist der Blockdruck anzusehen, der mitunter in enger Verbindung zum Reisen steht. Das Reisen und die berühmten Orte entlang der Routen lieferten den Stoff und die Motive für Bücher und Einzelblattdrucke. Diese wiederum regten das Reisen an, indem sie die inländischen Sehenswürdigkeiten thematisierten und in Form der Reiseführer und der Reiseliteratur den Weg zu ihnen ebneten.
“Japan auf Reisen” – das ist also nicht nur im Sinne einer Beschäftigung mit den faszinierenden Einzelheiten der Reisekultur und ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung zu verstehen. Es geht symbolisch auch um die Entwicklung zum Buch; zu einer lesenden Gesellschaft, in der das Buch in all seinen Variationen einen ungleich höheren Stellenwert im Leben weiter Kreise der Bevölkerung einnahm als sonst irgendwo auf der Welt.
Eröffnung: Mittwoch 30. Juli, 19 Uhr
Ausstellung: 30. Juli bis 14. September 2014
Eintritt: 2,50 €
è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach
63065 Offenbach
1 Kommentar:
Den ersten beiden Sätzen halte ich entgegen:
- Alteingesessene Buchhandlungen haben ähnliche Probleme wie Kettengeschäfte, sind aber aufgrund von Ausbildung und Engagement häufig sogar besser in der Lage, diese zu meistern. Buchkaufhäuser sind zudem stärker profitorientiert, während der unabhängige Buchhändler sich eher einem kulturellen Auftrag verpflichtet fühlt.
- Das E-Book verdrängt nicht das gedruckte Buch, sondern ist ein neues und völlig anderes Medium, welches den Markt ergänzt, genau wie das Fernsehen nicht das Kino verdrängte.
- Und Lese- und Schreibschwierigkeiten von Studienanfängern entlarven wohl eher unser Bildungssystem.
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