Montag, 1. Juli 2024

aktuell bei Wolf & Galentz

Gestern war die Finissage in der Pankower Galerie Wolf & Galentz der ersten Ausstellung mit zeitgenössische Kunst aus Irland. Oona Hyland wurde mit Installationen, Zeichnungen, Video und Druckgrafik präsentiert.
Blick in die Ausstellung Oona Hyland, Foto © Archi Galentz
Thematisch zentral in Oona Hylands Arbeit ist das Vergessene und Verdrängte, das, was totgeschwiegen wird, Menschen, die mundtot gemacht worden sind. Ihr besonderes Interesse gilt der Erkundung von künstlerischen Mitteln, die die Prozesshaftigkeit des Vergessens und auch des Erinnerns nicht nur darstellen, sondern erlebbar machen.
Die titelgebende Arbeit Active Forgetting beleuchtet den institutionellen Missbrauch in irischen Mutter- und Säuglingsheimen und den zugehörigen sogenannten Magdalene Laundries (Wäschereien), in denen unverheiratete schwangere Frauen interniert wurden und Zwangsarbeit leisten mussten (vom späten 19. Jahrhundert bis in die 1990er-Jahre).

Ein zweiter Teil mit zeitgenössischer Kunst aus Irland zeigt in einer Gruppenausstellung unter dem Titel "Out of Place" Arbeiten von Camilla Fanning, Oona Hyland, Grace Sexton.
Ausstellungsplakat (Ausschnitt)
Der Titel der Ausstellung spielt mit den verschiedenen Bedeutungen der englischen Wendung „out of place“, was man wörtlich verstehen kann als Bezeichnung für etwas, das nicht an seinem angestammten Ort ist, auch mit einer Konnotation von verloren, desorientiert, und in übertragener Bedeutung heißt es, das etwas unpassend ist, im Deutschen ebenfalls mit einer Ortsmetapher benannt: deplatziert.
Die drei irischen Künstlerinnen beschäftigen sich in der Ausstellung mit unterschiedlichen Aspekten von Vertreibung und Verdrängung von Menschen und Naturphänomenen, Dingen, die nicht an dem Ort sind, an dem wir sie zu finden erwarten. Die Künstlerinnen rücken dadurch die Peripherie ins Zentrum, machen Übersehenes und Verdrängtes sichtbar.

Ausstellung 5. - 28 Juli 2024

Galerie Wolf & Galentz
Wollankstraße 112a, 13187 Berlin

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