Brecht hat seine Notizbücher nicht einfach hintereinander weg benutzt und selten oder nie Kalenderdaten festgehalten, die teils per indirekter Datierung ermittelt werden mussten. Auch die Flüchtigkeit der Notizen macht die Entzifferung kompliziert.
Im Zentrum dieses Bandes steht Brechts Theaterstück Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer. Bei kaum einem anderen Projekt gestaltete sich der Schreibprozess derart komplex. Alles geriet, eben erst entworfen, wieder in Bewegung: die Akteure (Kriegsheimkehrer oder Deserteure), Zeit und Kontext der Handlung (im oder nach dem Ersten Weltkrieg, Hoffen auf die Revolution oder krumme Geschäfte im Schwarzhandel), Poetologie (Handlungsdramatik, Lehrstück oder »Sex-Stück«). Zum unvollendetes Fatzer-Projekt kann man von den Herausgebern im vom Brecht-Kreis Augsburg herausgegebenen DREIGROSCHENHEFT 1/2024, S. 34ff Näheres erfahren.
Im Zentrum dieses Bandes steht Brechts Theaterstück Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer. Bei kaum einem anderen Projekt gestaltete sich der Schreibprozess derart komplex. Alles geriet, eben erst entworfen, wieder in Bewegung: die Akteure (Kriegsheimkehrer oder Deserteure), Zeit und Kontext der Handlung (im oder nach dem Ersten Weltkrieg, Hoffen auf die Revolution oder krumme Geschäfte im Schwarzhandel), Poetologie (Handlungsdramatik, Lehrstück oder »Sex-Stück«). Zum unvollendetes Fatzer-Projekt kann man von den Herausgebern im vom Brecht-Kreis Augsburg herausgegebenen DREIGROSCHENHEFT 1/2024, S. 34ff Näheres erfahren.
Einige Motive sprangen in den Notizbüchern auf andere Projekte über und umgekehrt, so bei Brechts pornografischer Gedichtsammlung Augsburger Sonette oder seinem Aufruf für den Schriftsteller Henri Guilbeaux, der in Frankreich wegen seiner pazifistischen Haltung verurteilt worden war.
Herausgegeben von Martin Kölbel und Peter Villwock
Suhrkamp Verlag, 2023
78 €, ISBN 978-3-518-43102-3
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