Mit der Ausstellung „Alois Nebel. Leben nach Fahrplan“ macht das Museum für Druckkunst
Leipzig ab 7. Februar 2014 den als Graphic Novel bekannten Bilderroman des Autors
Jaroslav Rudiš zu einem begehbaren, dreidimensionalen Erlebnis.
Die dreiteilige Graphic Novel „Alois Nebel“ (2003–2005) des tschechischen Autors Jaroslav
Rudiš ist längst Kult. Hauptfigur Alois Nebel ist ein kauziger Bahnhofswärter in der
tschechischen Provinz. Im Sommer 1989 wird sein Leben durch wiederkehrende Alpträume
auf den Kopf gestellt. Er sieht Züge, die auf keinem Fahrplan vermerkt sind, und wird so mit
dunklen Kapiteln mitteleuropäischer Geschichte konfrontiert: dem Zweiten Weltkrieg, der
Vertreibung der Deutschen und mit der sowjetischen Besatzung.
© Agentur Gold & Wirtschaftswunder / Literaturhaus Stuttgart |
Die Ausstellung greift diverse Szenen des Bilderromans auf und zeigt diese als
Rauminstallation. Die in schwarz-weißer Holzschnittmanier gehaltenen Illustrationen und
Skizzen des tschechischen Zeichners und Musikers Jaromír 99 entführen den Betrachter in
die Welt des Alois Nebel und machen seine Geschichte auf besondere Weise begehbar.
Ergänzt wird die Schau durch lebensgroße Romanfiguren, die in die ständige Ausstellung
des Museums integriert sind.
Die Ausstellung wurde vom Literaturhaus Stuttgart in Zusammenarbeit mit den beiden
Autoren konzipiert. Die Gestaltung lag bei der Designagentur Gold & Wirtschaftswunder,
Stuttgart. 2013 wurde die Ausstellung mit dem zweiten Platz bei den European Design
Awards ausgezeichnet. Die Graphic Novel erschien 2012 beim Leipziger Verlag Voland &
Quist. Der Film zum Buch wurde 2012 mit dem Europäischen Filmpreis in der Kategorie
„Bester Animationsfilm“ ausgezeichnet und startete am 12. Dezember 2013 in den deutschen
Kinos.
Eröffnung: 6. Januar 2014, 18 Uhr, in Anwesenheit des Autors Jaroslav Rudiš
Ausstellung vom 7. Februar bis 21. April 2014
Museum für Druckkunst Leipzig
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