Freitag, 19. Juli 2013

Fern und nah im Gegenüber

Max Huber
Mit Takashi Kono (1906 – 1999) und Max Huber (1919 - 1992) würdigt das Klingspor-Museum zwei herausragende Grafikdesigner, die ihre Zeit auf höchst unterschiedliche Weise geprägt haben und internationale Beachtung fanden. Die Protagonisten aus Japan und der Schweiz stammen aus Ländern, die maßgebliche Impulse für künstlerisches Plakat und Grafikdesign gaben. Gezeigt werden außerdem Arbeiten der japanisch-schweizerischen Künstlerin Aoi Kono.
Takashi Konos Schaffen übte großen Einfluss auf das japanische Grafikdesign aus. Nach einem Studium an der Schule für Bildende Künste in Tokyo gründete er 1936 sein eigenes Studio. 1937 und 1939 gestaltete er für die Weltausstellungen in Paris und San Francisco Foto-Installationen. Zeigen seine frühen Arbeiten, vor allem für die Zeitschriften „Roningyo“ und „Nippon“, Einflüsse des Art deco, denen er jedoch eine typisch japanische Anmutung gibt, so wirkt seine spätere reduzierte Formensprache piktogrammartig und greift die große japanische Tradition des kunstvollen Zeichens auf. Kono machte sich vor allem in den vierziger bis siebziger Jahren um das Plakat in Japan verdient. Er war mit Mitbegründer der Alliance Graphique Internationale (AGI) in Japan und errang internationale Anerkennung. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet. Max Huber ist ein herausragender Vertreter des schweizerischen Grafikdesigns. Seine Plakate greifen Gestaltungsprinzipien der Elementaren Typographie auf und entwickeln sie zu einer zeitgemäßen Formensprache der Nachkriegszeit. Klare Typografie verbunden mit Fotografie und raffinierten Farbakzenten kennzeichnet sein Plakatschaffen. Er studierte an der Züricher Kunstgewerbeschule, unter anderem bei Alfred Willimann. Viele Jahre arbeitete und lehrte er in Mailand. Seine Arbeiten für das Studio Boggeri sind wegweisend für das moderne italienische Grafikdesign. 1970 zog er ins Tessin, von 1978 bis 1984 lehrte er am Centro Scolastico Industrie Artistiche in Lugano. Seit 1958 war Huber Mitglied der AGI. Aoi Kono (geb. 1936), Tochter von Takashi Kono, wurde früh von ihrem Vater künstlerisch beeinflusst. Nach einem Studium an der Universität für Kunst und Musik in Tokyo ging sie auf Anraten ihres Vaters nach Europa. In Mailand arbeitete sie mit Max Huber zusammen, den sie 1962 heiratete. Aoi Kono schuf Illustrationen für verschiedene Verlage. 1976 hatte sie ihre erste Personalausstellung in Zürich. Kono leitete die Gründung des m.a.x.museo in Chiasso in der Schweiz ein, das den Nachlass ihres Mannes beherbergt.

Ausstellung: 20. Juli bis 8. September 2013
 

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