Eine Ausstellung der Zentral- und Landesbibliothek und des Centrum Judaicum im Repräsentantensaal der Neuen Synagoge Berlin
Exemplar: G48 / 179, Ab 655 |
In deutschen Bibliotheken befinden sich noch immer Bücher, die ihren Eigentümern während der NS-Herrschaft geraubt wurden. Das Thema NS-Raubgut wird in der öffentlichen Diskussion meist nur mit Rückga-ben von wertvollen Gemälden in Verbindung gebracht. Geraubte Bücher hingegen scheinen wertlos – für die Beraubten und deren Familien sind sie jedoch unersetzliche, ja unschätzbare wertvolle Erinnerungsstücke.
Nach den Deportationen blieben die Bücher meist in den verlassenen Wohnungen zurück, wurden zusammen mit dem übrigen Hausrat beschlagnahmt und danach verwertet. Auch die Bibliotheken verbotener Parteien, Logen und Vereine wurden von den NS-Behörden eingezogen. In den besetzten Ländern plünderten Rauborganisationen systematisch. Deutsche Bibliotheken profitierten davon unmittelbar, in dem sie das Raubgut wie selbstverständlich in ihre Bestände einfügten.
Die vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderte Ausstellung geraubt und genutzt zeigt an ausgewählten Beispielen die Wege geraubter Bücher und erzählt die Geschichten ihrer rechtmäßigen Eigentümer und deren Nachkommen. Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin und das Centrum Judaicum geben einen Einblick in das noch junge Arbeitsfeld der Provenienz-Recherche zu NS-Raubgut in deutschen Bibliotheken.
Ausstellung: 10. Mai bis 25. August 2013
Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28-30
10117 Berlin
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